Selbsthilfegruppen in Bremen

In diesem Zusammenhang sind zwei wichtige Veranstaltungen vorgesehen:

- Gründungstreffen der Kooperationspartner zum Aktionsbündnis,

- Galaveranstaltung für Honorationen der Stadt Bremen aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur.

Daneben sind weitere Aktivitäten mit verschiedenen Bündnispartnern geplant bzw. schon eingeleitet:

- Fortführung der Erhebung zur Einhaltung des Gaststättengesetzes,

- Jugendschutzgesetz: Überprüfung der Einhaltung des Verkaufsverbotes von Alkohol an Kinder und Jugendliche,

- Entwicklung von Comics zum Thema Alkohol und Straßenverkehr,

- Weiterentwicklung der Homepage,

- Kulturelle Abende (Lesung o. ä.) zum Thema Alkohol,

- Sicherheit im Straßenverkehr, nach dem ersten Durchlauf des Verkehrssicherheitsprojektes Voll & Abgefahren soll diese Aktion in weiteren Sek-II-Schulzentrum Bremens angeboten werden.

- Alkohol und Gewalt.

Bei Gewalttaten spielt Alkohol sehr oft eine bedeutende Rolle. Die Projektmitarbeiterinnen und Projektmitarbeiter wollen zum Thema Alkohol das Thema Gewalt als zusätzlichen Eckpfeiler aufgreifen und streben Kooperationen z. B. mit dem Projekt Zivilcourage an.

Damit sind in Bremen gute Vorarbeiten geleistet worden, um den Aktionsplan Alkohol auch im Jahre 2000 erfolgreich umzusetzen.

11. Hält der Senat ein Budget Hilfen für Alkoholgefährdete und Alkoholkranke analog der Debatte um ein Psychiatriebudget für sinnvoll?

Unter Gesichtspunkten der Trennung operativer und strategischer Aufgaben werden im Drogenhilfebereich die Mittel, die bisher von der senatorischen Behörde im Suchtkrankenhilfereferat verwaltet wurden, als Budget Ende 2000 in die Verantwortung des Amtes für Soziale Dienste überführt. Im Bereich der Hilfen für Alkoholgefährdete und Alkoholkranke sind nach der Umsetzung im Drogenhilfebereich ähnliche Entwicklungen geplant.

Selbsthilfegruppen in Bremen

Das Rückgrat aller Hilfsmaßnahmen bilden die Selbsthilfegruppen. In Bremen gibt es rund 150 Gruppen.

Gemeinsam oder getrennt treffen sich hier Betroffene, Angehörige und Freunde.

Über das Gespräch eigener Erfahrungen werden Selbstverantwortung und Solidarität füreinander gefördert.

Die Gruppen können erste Anlaufstelle für Rat- und Hilfesuchende sowie Mittler zwischen Betroffenen und fachlich orientierten Diensten sein. Sie sind Orte der Hilfe zur Selbsthilfe und ein suchtmittelfreier Lebensraum als Schutz vor Rückfall und weiterer Abhängigkeit.

Sinnvollerweise unterscheidet man zwischen freien Selbsthilfegruppen und Gruppen der betrieblichen Suchtkrankenhilfe. Letztere sind eine wichtige Stütze im Bemühen, den eigenen Arbeitsplatz zu erhalten.

Die nachfolgend aufgeführten Namen und Adressen geben ihnen die Kontaktstelle an. Dort (ansonsten über die regionale Beratungsstelle des Sozialpsychiatrischen Dienstes) erhalten sie Auskunft über Gruppen, auch in der Nähe ihres Wohngebietes.

Anonyme Alkoholiker sind eine weltweite Gemeinschaft von Männern und Frauen, die es sich zur Hauptaufgabe gemacht haben, sich selbst nüchtern zu erhalten und andere zur Nüchternheit zu verhelfen.

Jeder, der den Wunsch hat, mit dem Trinken aufzuhören, kann zu den AA kommen.

AA ist eine geistige Haltung, die sich jeder selbst an den Gruppenabenden (Meetings) durch die empfohlenen zwölf Schritte des AA-Genesungsprogrammes erarbeiten kann.

Alle AA-Gruppen treffen sich einmal wöchentlich. Man kann an mehreren Gruppen gleichzeitig teilnehmen. Die Gemeinschaft kennt keine Mitgliedsbeiträge oder Gebühren.

Die Gemeinschaft AA ist mit keiner Sekte, Konfession, Partei, Organisation oder Institution verbunden. Sie will sich weder an öffentlichen Debatten beteiligen, noch zu irgendwelchen Streitfragen Stellung nehmen. Hauptzweck ist, nüchtern zu bleiben und anderen Alkoholikern zur Nüchternheit zu verhelfen.

2. AL-ANON Familiengruppen, AL-ATEEN und AL-ANON Erwachsene Kinder Kontaktzentrum Bremen, Sebaldsbrücker Heerstr. 15, Tel.: 45 45 62, Öffnungszeiten siehe unter Anonyme Alkoholiker.

Die AL-ANON-Familiengruppen sind eine Gemeinschaft von Verwandten und Freunden von Alkoholikern, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung miteinander teilen, um ihre gemeinsamen Probleme zu lösen AL-ATEEN gehört zu den ALANON-Familiengruppen und ist eine Gemeinschaft von jungen Leuten, deren Leben durch das Trinken eines Angehörigen oder nahen Freundes beeinträchtigt wird. Die Al-Anon Erwachsenen Kinder von Alkoholikern gehören ebenfalls zu den Al-Anon Familiengruppen und arbeiten nach dem gleichen Programm.

3. AN-Anonyme Narkotiker Kontakttelefon: Käthe, 1 58 51.

N. A. ist eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit Drogen-, Medikamenten- und Alkoholproblemen.

Narcotics Anonymus ist eine gemeinnützige Gemeinschaft von Männern und Frauen, für die Drogen zum Hauptproblem geworden sind. Wir sind Süchtige auf dem Wege der Genesung, die regelmäßig zusammenkommen und sich gegenseitig helfen, clean zu bleiben. Dies ist ein Programm völliger Abstinenz von allen Drogen.

Es gibt nur eine einzige Voraussetzung für die Zugehörigkeit, das Verlangen mit Drogen aufzuhören.

Es existieren Gruppen in den Stadtbezirken Mitte, West, und Ost.

4. AS-Anonyme Spieler Kontaktadresse: AS-Gruppe Bremen, c/o Elternkreis, Schwachhauser Heerstr. 45, Tel.: 34 791 80 telefonische Beratung und Auskunft jeden Di. 19.00 ­ 21.00 Uhr.

Anonyme Spieler sind eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, die ihre Erfahrung, Kraft und Hoffnung teilen, um miteinander ihr gemeinsames Problem zu lösen. Wichtigstes Anliegen ist es, mit dem Spielen aufzuhören und anderen süchtigen Spielern zu helfen, es auch zu schaffen. Die Familien süchtiger Spieler leiden sehr unter ihrer Situation und verlieren oft den Mut. Durch die Gruppe lernen sie, wie sie durch Erfahrung und gewissen Konsequenzen besser mit der Situation fertig werden.

Es existieren Gruppen in den Stadtbezirken Mitte und Nord.

Angehörige anonymer Spieler treffen sich jeden Mo. 19.30 ­ 21.30 Uhr, Elternkreis, Schwachhauser Heerstr. 45

5. Blaues Kreuz in Deutschland e. V., Ortsverein Bremen.

Das Blaue Kreuz in Deutschland e. V. will besonders Suchtgefährdeten mit ihren Angehörigen Rat und Hilfe geben. Es hat viele Freunde und Mitglieder, die selbst eine Sucht durchlitten haben und jetzt als Befreite ein sinnvolles Leben führen. Es arbeitet überkonfessionell. Es ist eine Gemeinschaft, deren Mitglieder sich zu Jesus Christus als ihren Herrn und Befreier bekennen; sie leben grundsätzlich alkoholenthaltsam. Es hat damit einen alkoholfreien Lebensraum als Bewahrung und Hilfe.

Es existieren Gruppen in den Stadtbezirken Mitte, Nord, Ost und Süd.

6. Blaues Kreuz in der evangelischen Kirche Bremen e. V. Geschäfts-, Beratungs- und Kontaktstelle im Gemeindehaus der Thomas-Gemeinde, Bremen-Kattenesch, Soester Str. 42 B, Tel. 82 92 69.

Sprechzeiten: Mo. 9.00 ­ 10.00 Uhr, Do. 17.00 ­ 20.00 Uhr. Rat und Hilfetelefon: 04231-64 685 K. Dregnus.

Die Mitglieder des Blauen Kreuzes in der Evangelischen Kirche arbeiten in Gruppen als Gemeinschaft an der Lösung von Problemen, die sich aus dem Missbrauch von Alkohol, Medikamenten und aus den Neuen Süchten wie Spiel- und Esssucht ergeben. Sie haben diese Probleme zum größten Teil an sich selbst erfahren. Die Gruppen sind für jedermann offen und bieten in einer angstfreien Atmosphäre des Vertrauens Gemeinsamkeit mit Gleichgesinnten. Die Mitglieder schöpfen Kraft aus dem Evangelium und sind in Krisen persönlich und telefonisch erreichbar. Gemeinsames Ziel ist ein wieder lobenswertes Leben ohne Suchtmittel in Zufriedenheit und Glück.

Es existieren Gruppen in den Stadtbezirken Mitte, Ost und Süd.

7. Deutscher Guttempler-Orden (I.O.G.T.), Distrikt Bremen e. V.: Vegesacker Str. 43/45, Mo. bis Fr. 09.00-21.00 Uhr, Tel. 39 42 28.

Der Guttempler-Orden ist eine Gemeinschaft alkoholfrei lebender Menschen, doch versteht er sich nicht als reine Selbsthilfeinitiative von vom Alkoholismus betroffenen Menschen, sondern er verfolgt ebenso kulturelle wie gesundheitspolitische Ziele. Der Guttempler-Orden informiert und hilft. Er hilft nicht nur den unmittelbar Betroffenen, sondern auch den Angehörigen und Freunden.

Die Organisation ist politisch nicht gebunden. Es gelten weder religiöse noch weltanschauliche Schranken. Die Prinzipien der Guttempler sind Enthaltsamkeit, Brüderlichkeit und Frieden.