Verschmutzung eines Regenrückhaltebeckens in Hellersdorf

Ich frage den Senat:

1. Wie groß ist die Kapazität des Regenrückhaltsbeckens in Hellersdorf an der Kreuzung von Elsenstraße und Hultschiner Damm?

2. Wann wurden in den letzten Jahren Messungen zur Gewässergüte in diesem Staubecken ­ und mit welchen Ergebnissen ­ durchgeführt (bitte genau angeben)?

3. Wie schließt der Senat aus, dass die zu DDR-Zeiten leider übliche Praxis, Abwässer aus Industriebetrieben und Haushalten ebenfalls in das besagte Becken einzuleiten, nicht weiter fortgeführt wird?

4. Kann der Senat bestätigen, dass das Becken über einen Graben direkt mit dem östlich gelegenen Baggersee verbunden ist?

Zu 2.: Es werden im wöchentlichen Abstand Sauerstoffmessungen durchgeführt. Dabei sind in der Vergangenheit zum Teil im Gewässer erhebliche Sauerstoffdefizite aufgetreten. Diese Defizite sind auf die Qualität des eingeleiteten Niederschlagswassers nach längeren Trockenperioden zurückzuführen.

Zu 3.: Abwasser wurde auch zu DDR-Zeiten nicht mit der Zustimmung des damals verantwortlichen WAB (Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Berlin) in Anlagen, die der Regenentwässerung dienten, eingeleitet. Auch heute sind dem Senat keine Einleitungen von häuslichem und industriellem Abwasser in den Elsenteich, abgesehen von früheren Havarien durch Verstopfungen im Abwassernetz, bekannt.

Zu 4.: Ja, das Regenrückhaltebecken Elsenteich entwässert über den verrohrten Rohrpfuhlgraben in der Parler Straße und verlängerte Grunowstraße direkt in den Baggersee. Da der Elsenteich ein ungedichtetes Rückhaltebecken ist, versickert der überwiegende Teil des Regenwassers und nur ein Überlauf entwässert in den Baggersee, der eine Grundwasserblänke ohne Gewässerqualität ist.

Zu 5.: Da das Regenwasser stark verunreinigt ist, verträgt sich der vorliegende Tatbestand weder mit einer Einleitung in das Grundwasser noch mit einer Einleitung in den Baggersee. Um eine Verbesserung der derzeitigen Situation zu erreichen, erarbeitet der Senat im Zusammenhang mit den Berliner Wasserbetrieben ein Sanierungskonzept für die Entwässerung dieses Gebietes. Bei einer Lösung, die eine weitere längerfristige Ableitung des Regenwassers in den Elsenteich vorsieht, ist an den Einsatz von Reinigungsanlagen gedacht, die die Güte des eingeleiteten Regenwassers bis hin zur Trinkwasserqualität verbessern sollen.

Perspektivisch soll das Einzugsgebiet laut Auskunft der Berliner Wasserbetriebe über einen noch zu bauenden Hauptvorflutkanal in die Wuhle entwässern.

Mit Inbetriebnahme dieses Regenwasserkanals wird die Einleitung von Regenwasser aus dem öffentlichen Kanalnetz in den Baggersee beendet. Zur Sicherheit des Wasserwerkes Kaulsdorf erfolgen im übrigen regelmäßige Beprobungen der Rohwasserfassungen des Wasserwerkes durch die Berliner Wasserbetriebe.