Bei den Zuluftkanälen handelt es sich um 275 m Wickelfalzrohre aus verzinktem Stahlblech
Eine Wiederverwendung ist auf Grund des Alters der Anlagen nicht sinnvoll. Die Einzelteile werden nach einer Trennung und Sortierung der entsprechenden Verschrottung zugeführt.
Bei den Zuluftkanälen handelt es sich um 275 m Wickelfalzrohre aus verzinktem Stahlblech. Eine Wiederverwendung dieser Rohre wäre denkbar, ansonsten eine stoffliche Verwertung (Verschrottung) möglich. Die Schalldämpfer sind ebenfalls in der Dachkonstruktion eingebaut und bestehen aus einem Stahlblechgehäuse gefüllt mit Mineralwolle. Sollte für die Schalldämpfer kein geeigneter Wiederverwender gefunden werden, so wird das Stahlblechgehäuse verschrottet und die Mineralwolle deponiert.
Entwässerungsanlagen
Unter diesem Gliederungspunkt wird die Dachentwässerung mit Asbestzementrohren verstanden. Die asbesthaltigen Rohre müssen vorschriftsmäßig ausgebaut und anschließend unter Beachtung der entsprechenden Auflagen deponiert werden.
Versorgungsleitungen Hallenboden
Die gesamten Versorgungsleitungen für den Bereich des Hallenbodens sind auf der Stahlbetondecke unterhalb der Fußbodenplatten verlegt. Hierbei handelt es sich um die Fußbodenentwässerung mit Gußrohren sowie die Wasser- und Gasversorgungsleitungen aus Stahl. Prinzipiell sind die Rohrleitungen für eine Wiederverwendung geeignet, die vor einer Stahlverschrottung zu prüfen ist.
Feuerlöschkästen
Neben den Notausgängen im Hallenbereich der Messehalle 4 befinden sich in die Hallenwand integrierte Blechkastenkonstruktionen als Feuerlöschkästen mit ca. 50 m Schlauchleitung und Löschwasserspritzdüse. Die Schlauchleitungen einschließlich Düse können von der Messe Berlin GmbH zur Wiederverwendung übernommen werden. Da eine Wiederverwendung der Blechkastenkonstruktion als nicht sinnvoll beurteilt wird (Beschädigung beim Ausbau), sind diese Bauteile der Stahlverschrottung zuzuführen.
Sprinkleranlage Unterhalb der Hallendecke befindet sich eine Sprinkleranlage, bestehend aus Stahlrohrleitungen und Sprinklerdüsen einschließlich diverser Ventile. Da die Sprinkleranlage noch nie zum Einsatz kam, ist ihr Gebrauchszustand als praktisch neuwertig zu beurteilen. Eine Wiederverwendung der Anlage muss aber aus Gewährleistungsansprüchen ausgeschlossen werden. Daher werden die einzelnen Bauteile der Anlage verschrottet.
Beleuchtungsanlage und Spannungsverteilung
Die Spannungsverteilung befindet sich auf der Hallengalerie und besteht aus einem Stahlblechkasten mit Kupferleitung. Eine Wiederverwendung der Spannungsverteilung aus technischen Gründen wird als nicht sinnvoll angesehen. Nach Trennung der unterschiedlichen Materialien erfolgt eine materialentsprechende Verschrottung. Bei der Beleuchtungsanlage handelt es sich um HQL-Leuchten mit Vorschaltgeräten einschließlich Kondensatoren. Die insgesamt 53 Lampen sind unter der Decke aufgehängt.
Die Lampen entsprechen nicht mehr dem heutigen technischen Stand (zu geringer Wirkungsgrad). Als begrenzte Wiederverwendung könnte die gesamte Beleuchtungsanlage als provisorische Baubeleuchtung während der Baumaßnahme verwendet werden.
In der Verwertung sind die einzelnen Bauteile der Lampen nach Trennung und Sortierung der Verschrottung zuzuführen. Das o. g. gilt ebenfalls für die 5 Leuchtkörper mit Glühbirnen, die als Notbeleuchtung dienen.
Schaltanlage Brandschutztore
Zum Übergangsbereich zur Halle 5 befindet sich ein elektrisch angetriebenes Brandschutztor, welches im Brandfall vollautomatisch den Übergangsbereich schließt.
Die Steuerung für dieses Tor befindet sich in einem separaten Raum neben dem Brandschutztor. Innerhalb dieses Raumes befindet sich eine große Anzahl von diversen elektrischen Schaltund Steuereinrichtungen. Eine Wiederverwendung dieser Steuereinheit für bereits vorhandene Brandschutztore in den bestehenden Messehallen ist denkbar. Falls eine Wiederverwendung nicht möglich ist, müssen die einzelnen Bauteile nach Trennung und Sortierung der Verschrottung zugeführt werden.
Pneumatik Rauchklappenanlage
Im Brandfall werden zur Entrauchung des Hallenbereiches die Lichtkuppeln mit Hilfe einer Stickstoffanlage sowie über diverse Ventile und Kupferversorgungsleitungen geöffnet. Eine Wiederverwendung dieser Anlage wird aus technischer Sicht als nicht sinnvoll beurteilt, so dass nach Trennung und Sortierung die einzelnen Bauteile verschrottet werden. Mengenerfassung aufgenommen.
Beleuchtungsanlage
Die Beleuchtung des gesamten Kellerbereiches wird durch 77 an der Kellerdecke angebrachter Wannenleuchten mit jeweils 2 « 48 W Neonröhren realisiert. Im Rahmen der Gesamtbaumaßnahme wird die Beleuchtungsanlage als provisorische Baustellenbeleuchtung wiederverwendet.
Lüftungs- und Heizungszentrale
Die Lüftungs- und Heizungsversorgung der Halle 4 erfolgt über eine jeweilige Zentrale im Bereich des Kellers der Halle. Innerhalb dieser Zentralen befinden sich Wärmetauscher, Ventilatoren, Stahlrohrleitungen und Regeltechnikanlagen. Die Anlagen sind in einem gebrauchsfähigen Zustand; eine Wiederverwertung erscheint auf Grund des Alters als nicht sinnvoll. Daher werden die einzelnen Anlagenkomponenten nach Trennung und Sortierung verschrottet.
Batteriezentrale
Die Spannungsversorgung der Notbeleuchtung erfolgt netzunabhängig über eine Batteriezentrale. Hierzu werden in der Zentrale ca. 30 Batterien vorgehalten. Altersbedingt ist eine Wiederverwendung der Batterien nicht sinnvoll, so dass das Material dem Recyclingsprozeß zugeführt wird.
Säuresammelstation
Für den Fall einer Leckage im Bereich der Batteriezentrale wurde ebenfalls im Keller eine Säuresammelstation angelegt.
Diese Station liegt auf einem etwas tieferen Niveau und besteht aus 75 m2 säurebeständigem Bodenbelag. Da eine Wiederverwendung des säurebeständigen Bodens auszuschließen ist, ist das Material dem Recyclingprozeß zuzuführen.
Trafostation
Für die Mittel- und Niederspannungsversorgung der Halle dient eine 6 kV Trafostation im Hallenkeller. Auf Grund des Alters der Trafoanlage ist eine Wiederverwendung der Anlagen unwahrscheinlich, so dass die einzelnen Anlagenkomponenten nach Trennung und Sortierung verschrottet bzw. deponiert werden.
CO-Entlüftungsanlage
Um die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung auszuschließen, wurde im Bereich der Fahrstraße im Kellerbereich eine CO-Entlüftungsanlage installiert. Diese Anlage besteht aus einer CO-Meß- und Warneinrichtung, Ventilatoren sowie Blechkanälen als Abluftkanäle. Da auch hier altersbedingt eine Wiederverwendung auszuschließen ist, werden die einzelnen Anlagenkomponenten nach Trennung und Sortierung verschrottet.
Spannungsversorgung
Zur Spannungsversorgung der Halle 4 ist in dem Kellerbereich eine Mittelspannungs- und Hochspannungstrasse verlegt. Eine Wiederverwendung der Kupferleitungen ist mit Ausbaukosten in Höhe von DM 50 000,- nicht wirtschaftlich, zumal die Leitungen nach dem Abtrennen der Isolierung einem hochwertigen Kupferrecycling zugeführt werden.
Heiz-, Wasser- und Gasversorgung
Die Versorgung der Messehallen erfolgt als Fernwärmeversorgung von der Betriebszentrale Messegelände. Hierzu befinden sich im Kellerbereich der Halle 4 Stahlrohre mit Dämmung. Eine Wiederverwendung dieses Leitungssystems wird als nicht sinnvoll beurteilt (Gewährleistung). Daher wird die Stahlleitung verschrottet und das Dämmaterial deponiert. Die Stahlleitungen der Gas- und Wasserversorgung werden ebenfalls der Stahlverschrottung zugeführt.
Tragkonstruktion
Die Tragkonstruktion besteht im wesentlichen aus Tragstützen und Tragstreben, die zur Aufnahme der MERO-Dachkonstruktion (Raumfachwerk) dienen. Es sind im einzelnen Träger und Profile aus verzinktem Stahl. Im Verlauf der Demontage werden die Tragstützen und -streben beschädigt und sind für eine direkte Wiederverwendung unbrauchbar. Eine Wiederverwendung nach Verschrottung als Sekundärrohstoff ist wahrscheinlich (siehe Tabelle). Keller
Vor den eigentlichen Abbrucharbeiten in den Kellerbereichen werden die Keller entkernt, d. h., die gesamte Haustechnik wird kontrolliert ausgebaut und sortiert. Alle verschrottungsfähigen Komponenten werden somit der Wiederverwertung als Sekundärrohstoffe zugeführt. Alle deponierungspflichtigen Stoffe (z. B. PCB-haltiges Kühlmittel der Transformatoren) werden nach einer gründlichen Voruntersuchung (wie z. B. Beprobung einschließlich chemischer Analyse der Transformatoren) vorschriftsmäßig entsorgt und deponiert.
Nach der Entkernung der Kellerbereiche werden die Grundmauern freigelegt und mit hydraulisch arbeitenden Meißeln abgebrochen. Alle dabei anfallenden betonhaltigen sowie mineralischen Bestandteile werden in einer Brechanlage zerkleinert und vollständig recycelt. Alle bitumenhaltigen Bestandteile aus den Kellerböden und den Außenanlagen werden ebenfalls vollständig recycelt. Eine Aufstellung der einzelnen Abbruchkomponenten bzw. Konstruktionen und Massen sind der Tabelle (Anlage) zu entnehmen.
Lagerkeller Haustechnik
Die Haustechnik im Lagerkeller besteht im wesentlichen aus
- Beleuchtung (Neonröhren)
- CO-Entlüftungsanlage
- Mittel- und Starkstromtrasse
- Heizleitungen
- Gas- und Wasserversorgung
Die Beleuchtungskörper entsprechen nicht dem heutigen technischen Stand und können gegebenenfalls zur provisorischen Baubeleuchtung verwendet werden. Verwertbare und zugleich hochwertige Bestandteile sind die Kupferkabel der Stromtrassen.
Diese sind nach Ablösen der Ummantelung voll recyclingfähig.
Außenanlagen
Die außerhalb der Halle befindlichen Anlagen sind Hofbefestigungen aus Bitumen bzw. Asphalt und teilweise Verbundpflastersteine. Die Wiederverwertung des Materials erfolgt nach Aufbereitung vorwiegend im Straßen- und Tiefbau als Tragschichtmaterial. Vor der Demontage und dem Abbruch werden für ausgewählte Stoffe Probenahmen und Analysen durchgeführt, bei denen der Verdacht besteht, dass eine Wiederverwendung bzw. Wiederverwertung auf Grund eventuell vorhandener Kontamination nicht möglich ist. So wurden z. B. die PCB-haltigen Transformatoren analysiert, um den Konzentrationsgrad an Chlophenen zu ermitteln. Die Entsorgungstechnologie und die damit verbundenen Kosten hängen in hohem Maße von der vorgefundenen Konzentration ab. Es besteht die Notwendigkeit, das System der Windsichtung durch den Hersteller zu optimieren.
Verwertungsplanung Ziel der Verwertungsplanung ist eine möglichst hochwertige Verwertung der Rückbaukomponenten. In der Planung der Umsetzung konkurrieren die Sekundärprodukte mit Primärprodukten. Neben dem Preis stellen sich folgende Einflüsse als Hemmnisse dar: scheinbare Minderqualität, rechtliche Vorgaben
- Wiederverwendung von ausgebauten Bauteilen1)
- Änderung der Anforderungen (z. B. Verschärfung der Wärmeschutzverordnung) und insbesondere logische Grenzen
- Kontaktherstellung zum unbekannten Kunden
- just in time zur Vermeidung von kostentreibenden Zwischenlagerkosten
- Einhaltung der Liefertermine
Vermarktungslogistik Projekt Messehallen Mineralische Bauabfälle werden überwiegend den AN zur Verfügung gestellt und von diesen größtenteils verarbeitet, sofern die nicht zu hohe Fremdanteile enthalten. Einrichtungsgegenstände und Bauteile können im Vorfeld der Beauftragung entfernt werden und gehören üblicherweise auch nicht zum Abrißobjekt.
Durch den Bauherrn wiederverwendbare Rückbauobjekte können benannt und im Vorfeld im Auftrag des Bauherrn ausgebaut werden. Für das Pilotprojekt wurde zur Vermittlung der Rückbaukomponenten eine Vermarktungslogistik realisiert, die ohne einen zeitlichen Vorlauf arbeiten mußte. In die Konzeption wurden die Erfahrungen vorhandener Agenturen einbezogen bzw. deren Angebote genutzt.
Die in Halle 4 anfallenden Reststoffe und Rückbaukomponenten wurden verschiedenen Entsorgungsfirmen, Wiederverwertern und anderen Interessenten angeboten.
Es wurde insbesondere versucht, die verwendbaren technischen Einrichtungen (z. B. Leuchten, Sprinkleranlagen, Kücheneinrichtungen, Sanitäreinrichtungen etc.) an Elektro-Firmen, Fachfirmen in örtlicher Nähe sowie THW und nochmals den AG zu veräußern bzw. kostenneutral abzugeben.
Für rückgebaute Objekte (z. B. Werner Seelenbinder Halle) wurde zur Überwindung der logistischen Grenzen eine von der Bundesanstalt für Arbeit (AfG § 249 h) finanzierte projektbezogene Agentur eingesetzt, die bereits im Vorfeld der Durchführung eine Verwertungsplanung organisiert hat und die Vermittlung der Rückbaukomponenten am Objekt durch eine entsprechende Agentur durchgeführt hat. Diese Erfahrungen wurden für das Projekt genutzt.
Die Vermittlung von Bauteilen- und -elementen übernimmt das Bauelementelager Spandau (BEL). Das AfG-geförderte Projekt übernimmt ebenso die Aufarbeitung. Eine Vermarktung der
1) Bei dem Wiedereinbau muss erneut ein Brauchbarkeitsnachweis gemäß § 3 Abs. 2 und 3 BauO Bln geführt werden
Rückbauelemente des Objektes Messe konnte nicht übernommen werden, da hier nur ein eingeschränkter Kundenkreis in Frage kommt. Darüber hinaus ist das Sortiment des BEL aus Kostengründen auf ein gängiges Sortiment reduziert worden.
Neben den anderen Möglichkeiten der Wiederverwertung bzw. Entsorgung von Baureststoffen wurde versucht, die anfallenden Reststoffe einem breiteren Interessentenkreis anzubieten. Die Recyclingbörse der IHK bietet hierzu einen entsprechenden Vermittlungsservice.
Auf Grund des Zeitmangels und des rapiden Abbruch- und Demontagefortschritts, konnten nur vereinzelt Reststoffkomponeten angeboten werden. Durch die Struktur der Recyclingbörse ist es zudem zwingend erforderlich, möglichst mit einer Vorlaufzeit von 2 3 Monaten zu rechnen, die benötigt werden, um Reststoffkomponenten nach Erfassung und Auflistung anzubieten.
Mit Hilfe dieses bundesweiten On-line-Systems könnten unter Umständen eine Vielzahl von Interessenten gefunden werden.
Für weitere Komponenten waren durch die Vermarktungslogistik Vermarktungswege herzustellen. Erfolgversprechend waren die Bereiche Vermarktung einer wiederverwendbar konzipierten Konstruktion und die Entwicklung einer Aufbereitungstechnik, die eine Wiederverwendung von Verbundstoffen als Recyclingbaustoff statt einer abfallwirtschaftlichen Deponierung ermöglichen sollte.
Für die Raumfachwerkkonstruktion vom System MERO war aus technischer Sicht die Wiederverwendung bereits vorprogrammiert, so dass für den Mengen- bzw. massenmäßigen Umfang von
verzinkter Rundstahl (50 100 mm Durchmesser) eine direkte Wiederverwendung als Raumfachwerkkonstruktion für ein Hallendach anzustreben war. In der Planungsphase wurden parallel die Ermittlung des Kundenkreises für die Konstruktion und der notwendige Bauablauf für die wiederverwendungsorientierte Demontage geplant. Der Auftragnehmer hatte stoffliche Verschrottung kalkuliert.
Umfangreiche Recherchen führten zu potentiellen Kunden.
Die Konstruktion sollte fast vollständig wiederverwandt werden.
Bis zum Wiederaufbau war eine kurze Zwischenlagerung notwendig.
Zur Wiederverwendung waren Verbindungen der Konstruktion einzeln manuell zu lösen, das Dach mit Hilfe eines Krans bzw. zweier Krane aufzunehmen und außerhalb des Objektes abzusetzen. Ein Statiker war hinzuzuziehen. Da der zeitliche Verzug des Bauablaufs und die Inanspruchnahme weiterer Flächen zu einem Eingriff in Bauablaufplanung weiterer Gewerke führen würde, müßte die Oberbauleitung in die Gesamtbaumaßnahme einbezogen werden.
Der Abwägungsprozeß ergab, dass die Unwägbarkeiten und Störungen des Bauablaufes auf Grund der großen Verzögerungen, die möglicherweise mit teuren Behinderungsanzeigen der anderen Gewerke verbunden waren, zu einem Verzicht der direkten Wiederverwendung führten und die Verschrottung vorzusehen war. Bereits die dem Abrißunternehmer entstehenden Mehrkosten für die Demontage in Höhe von DM 222 000,- führten dazu, dass sich der Bauherr für die Verschrottung entscheiden mußte.
Verbundstoffe stellen für die Entsorgung auf Grund der zunehmenden Verarbeitung und Stoffstruktur einen abfallwirtschaftlichen Problemfall dar. An Verwertung kann auf Grund der noch nicht vorhandenen Verfahren selten gedacht werden, so dass meistens nur eine Deponierung in Frage kommt. In dem Projekt Messehallen wurden ca. 800 m3 Verbundbaustoffe erfaßt. Die im Objekt Messehallen für die Versuchsreihe vorgesehene Sandwichverkleidung besteht aus zwei Lagen Beton mit einer dazwischenliegenden Dämmschicht aus Styropor. Beton und Styropor stellen getrennt keine Verwertungsprobleme dar.
In Zusammenarbeit mit dem Auftragnehmer wurde eine Versuchsreihe zur Trennung und der daraus resultierenden möglichen Verwertung von Sandwichverkleidungen unternommen.
Das Styropor sollte nach einer vorgeschalteten Zerkleinerung ausgesondert werden.
Als Rahmenbedingung innerhalb des Pilotprojektes sollte in Erwartung des notwendigen Kostenvergleiches und des zeitlichen Rahmens die Nutzung der vorhandenen Anlagentechnologie sein. Als erstes Versuchsergebnis kann eine Trennung der beiden Produkte festgestellt werden, die jedoch durch weitere Versuche, Untersuchungen und Optimierungen wirtschaftlich zu gestalten ist. Auch wenn die wirtschaftlich verwertbaren Ergebnisse nicht für dieses Projekt erzielbar waren, sollte mit der Inangriffnahme der Versuchsreihe ein gangbarer Lösungsansatz zur Steigerung der Recyclingquote für eine vorhandene Verwertungskapazität aufgezeigt werden, der weiterverfolgt werden kann.
Verwendungsnachweis
Der Verwendungsnachweis stellt den tatsächlichen Verbleib der Massen/Mengen dar. Es wurde unterschieden in Wiederverwendung und Verwertung. Eine Gesamtübersicht enthält die Tabelle (Anlage 1) in den Spalten 8-10.
Fußbodenplatten
Die ca. 3 400 Fußbodenplatten werden durch den Auftragnehmer ausgebaut, gestapelt und dem Auftraggeber für die Wiederverwendung als Fußboden in den neu erbauten Hallen zur Verfügung gestellt. Ebenso werden auch die IPB-Träger, auf denen die Fußbodenplatten ruhen (ca. 2 950 m insgesamt), dem Auftraggeber zur Verfügung gestellt.
Wannenleuchten
Die im Keller an den Decken montierten Wannenleuchten sind in einem brauchbaren Zustand und geeignet für Feuchträume. Es handelt sich insgesamt um ca. 230 Leuchten. Diese können z. B. als provisorische Baubeleuchtung oder zur Ausleuchtung von Lagerplätzen, Bauhöfen, Garagen etc. wiederverwendet werden.
Der Neuwert einer Leuchte beläuft sich auf ca. DM 60,- pro Stück.
In einer Stunde können 4 Leuchten von der Decke montiert werden. Bei einem Zeitlohn von ca. DM 55,- ist die Demontage und Wiederverwendung unter Wirtschaftlichkeitsaspekten sinnvoll.
Verwertung Trennung und Sortierung
Neben der Möglichkeit einer direkten Wiederverwendung von Komponenten eines Abbruchobjektes steht die Wiederverwertung. Ziel der Wiederverwertung ist die Gewinnung von Sekundärrohstoffen. Daher werden, bei Anfall der Sekundärrohstoffe während der Demontage, diese von vornherein gesondert erfaßt und gelagert.
Auf der Baustelle werden insbesondere Baurestkomponenten, die aus mehreren Sekundärrohstoffkomponenten bestehen, voneinander getrennt.