Arbeitsnormung

Arbeitsnormung - Aufgabenbereich, Instrumentarium im Rahmen der WAO (D Arbeitsorganisation, wissenschaftliche); i. e. S. Gesamtheit der in sozialistischer Gemeinschaftsarbeit und in Verbindung mit Arbeitsstudium und Arbeitsgestaltung durchzuführenden Maßnahmen zum Ermitteln, Durchsetzen, Kontrollieren und Überarbeiten von Arbeitsnormen u. a. Kennzahlen der Arbeitsleistung als Maß der Arbeit (D Arbeit, Maß der). TAN (D Arbeitsnorm, technisch begründete) u. a. Kennzahlen sind Elemente der Planung und Organisation der Arbeit, bilden eine wichtige Grundlage zur Durchsetzung des Leistungsprinzips, für die Führung des Wettbewerbs und die Erhöhung der Effektivität der Leitung. In Verbindung mit der Arbeitsgestaltung und ökonomisch zweckmäßigen Lohnformen orientieren TAN die Werktätigen auf hohe Arbeitsleistungen, fördern die Durchsetzung des Leistungsprinzips und die Steigerung der Arbeitsproduktivität.

Die staatlichen Leiter haben die Arbeitsnormung als Bestandteil ihrer Leitungstätigkeit zu verantworten. Grundsätze der Arbeitsnormung: a) bei der Ausarbeitung von Arbeitsnormen ist die aktive Mitwirkung der Werktätigen von Anfang an zu gewährleisten, ihre Vorschläge zur Verbesserung der Technik, Technologie, Produktions- und Arbeitsorganisation sind gewissenhaft zu prüfen und gegebenenfalls zu verwirklichen. b) Entsprechend dem Grundsatz „Neue Technik - neue Normen sind alle Maßnahmen zur Veränderung der Technik, Technologie, Produktionsorganisation mit der Festlegung von. Arbeitsnormen abzuschließen. c) Arbeitsnormen u. a. Leistungskennzahlen sind naturwissenschaftlich-technisch und ökonomisch zu begründen. d) Die Einheit von wissenschaftlicher Begründung und Erfüllbarkeit der Arbeitsnormen ist gegebenenfalls durch Gewährung einer angemessenen Einarbeitungszeit für die Werktätigen zu gewährleisten. Die Planung der Maßnahmen erfolgt innerhalb der Planung der Maßnahmen der wissenschaftlichen Arbeitsorganisation.

Zur Ausarbeitung von Arbeitsnormen dienen analytische und summarische Methoden und ihre Varianten. Der Inhalt der analytischen Methoden besteht in der Analyse der Arbeit, Projektierung und Realisierung des Soll-Zustandes auf der Grundlage des produktivsten Arbeitsverfahrens und Ermittlung des Arbeitszeitaufwandes durch Zeitmessung oder rechnerische Zeitermittlungsverfahren, so dass man zwei Varianten der analytischen Methoden unterscheiden kann: a) analytisch-experimentelle Methode; b) analytisch- rechnerische Methode. Die analytisch-experimentelle Methode ist vor allem für Großserienund Massenfertigung sowie für die Ausarbeitung von Zeitnormativen geeignet. Die analytisch- rechnerische Methode bestimmt Normzeiten mit Hilfe von Zeitnormativen und mathematischen Formeln auf der Grundlage von technischen Parametern. Sie ist für die Normung gleichartiger Arbeitsgänge rationell anwendbar, da Zeitnormative und Berechnungsformeln einmalig erarbeitet, aber vielfach genutzt werden. Außerdem ermöglichen Zeitnormative, auf die Anwendung optimaler Arbeitsverfahren zu orientieren sowie einheitliche Maßstäbe hinsichtlich der Bezugsleistung durchzusetzen. Diese Methode wird vorwiegend unter den Bedingungen der Einzel- und Serienfertigung angewendet. Schließlich kommen u. U. auch Varianten der summarischen Methode zur Anwendung (z. B. die Analogie-Methode und die erfahrungsstatistische Methode). Die summarische Methode ermöglicht nicht das Erkennen von Reserven zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und die wissenschaftliche Begründung des Zeitaufwandes. Sie wird vorwiegend für selten wiederkehrende Arbeitsaufträge angewandt. - Unter bestimmten Bedingungen, z. B. bei der Normung der Arbeit von Beschäftigten in Leitungs- und Verwaltungsprozessen oder Produktionshilfsprozessen ist der Weg der direkten Methode der Normung (analytische Methoden) oft sehr zeit- und kostenaufwendig. Deshalb ist es notwendig, der Methode der indirekten Normung auf der Grundlage statistischer Kennzahlen bes. Aufmerksamkeit zu widmen. Die Besetzungsstärke wird dabei, bezogen auf einzelne Verwaltungsoder Leitungsfunktionen bzw. Produktionshilfstätigkeiten, nach mathematischen Formeln (Normativformeln) vorwiegend mit Hilfe der Korrelations- und Regressionsrechnung ermittelt. In den Normativformeln kommt die Besetzungsstärke in Abhängigkeit von den wesentlichsten, den Arbeitsaufwand bestimmenden Faktoren zum Ausdruck.

Arbeitsnormenkatalog - systematisierte Zusammenstellung der wichtigsten wieder verwendbaren Arbeitsnormen. Die Arbeitsnormen werden nach technologischen Verfahren, Arbeitsplatz- oder Maschinengruppen oder nach Erzeugnissen geordnet. Der A. enthält die Arbeitscharakteristiken der Arbeitsgänge sowie die dazugehörigen Vorbereitungs- und Abschlusszeiten und Stückzeiten. Es werden betriebliche und überbetriebliche Arbeitsnormenkatalog unterschieden.