sozialistische Betriebswirtschaft

Sozialistische Betriebswirtschaft, -zusammenfassende Bezeichnung für die planmäßig organisierte wirtschaftliche und soziale Tätigkeit der Kollektive sozialistischer Betriebe in der Industrie, in der Bauwirtschaft, in der Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft, im Binnen- und Außenhandel und im Transport- und Nachrichtenwesen. Die sozialistische Betriebswirtschaft beruht auf dem gesellschaftlichen Eigentum an den Produktionsmitteln und wird durch Beziehungen kameradschaftlicher Zusammenarbeit und gegenseitiger Hilfe zwischen den Werktätigen und zwischen den Arbeitskollektiven charakterisiert. Die sozialistische Betriebswirtschaft ist bewusste, planmäßige Tätigkeit der Werktätigen zur Verwirklichung der ökonomischen Gesetze des Sozialismus.

Die sozialistische Betriebswirtschaft der Industriebetriebe ist darauf gerichtet, maßgeblich zur Lösung der Hauptaufgabe in ihrer Einheit von Wirtschaftsund Sozialpolitik auf dem Wege der allseitigen Intensivierung beizutragen. Daraus ergeben sich besonders folgende Aufgaben: Deckung des ständig wachsenden, volkswirtschaftlich begründeten Bedarfs der Bevölkerung der Wirtschaft, des Staates und des Außenhandels an Erzeugnissen und Leistungen hinsichtlich Menge, Sortiment, Qualität und zeitlicher Verteilung; planmäßige Erwirtschaftung der Mittel für die erweiterte Reproduktion der materiellen Fonds, für die Entlohnung und Prämiierung der Werktätigen und für die Deckung der Ausgaben des sozialistischen Staates; planmäßige Verbesserung der Arbeitsund Lebensbedingungen der Werktätigen des Betriebes; Entwicklung der Persönlichkeit der Werktätigen und sozialistischer gesellschaftlicher Beziehungen innerhalb der Arbeitskollektive und zwischen Arbeitskollektiven, vor allem durch umfassende Einbeziehung der Werktätigen in die Leitung und Planung mittels des sozialistischen Wettbewerbes und anderer Formen der sozialistischen Demokratie. Die Ziele der sozialistische Betriebswirtschaft werden durch eine wirksame Verbindung der Errungenschaften der wissenschaftlich-technischen Revolution mit den Vorzügen des Sozialismus, insbesondere auf dem Wege der Intensivierung der gesellschaftlichen Produktion, immer vollständiger verwirklicht. Intensivierung 1.

2. In der spezielle Disziplin der marxistisch-leninistischen Wirtschaftswissenschaften; ihr Gegenstand sind die ökonomischen und sozialen Beziehungen im Reproduktionsprozess der Betriebe, zwischen den Betrieben und zwischen dem betrieblichen und dem gesellschaftlichen Reproduktionsprozess sowie jene politisch-ideologischen Erscheinungen und Prozesse, die diese Beziehungen unmittelbar widerspiegeln. Aufgabe der sozialistische Betriebswirtschaft ist es, den Wirkungsmechanismus der ökonomischen Gesetze des Sozialismus in den Betrieben zu erforschen und zugleich die Bedingungen für die Verwirklichung der Erfordernisse dieser Gesetze durch das planmäßig geleitete Handeln der Werktätigen zu bestimmen. Die Disziplin sozialistische Betriebswirtschaft ist Bestandteil der Studienpläne aller wirtschaftswissenschaftlichen sowie naturwissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen an den Universitäten und Hochschulen sowie aller wirtschaftswissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen der Ingenieur- und Fachschulen. - Die Forschung auf dem Gebiet der sozialistische Betriebswirtschaft wird durch den Wissenschaftlichen Rat für Fragen der sozialistischen Betriebswirtschaft (ein Hauptgebietsrat des Wissenschaftlichen Rates für die wirtschaftswissenschaftliche Forschung bei der Akademie der Wissenschaften) koordiniert. Über diesen Rat werden auch die wichtigsten Forschungsergebnisse auf dem Gebiet der sozialistische Betriebswirtschaft ausgewertet und verallgemeinert sowie daraus abgeleitete Empfehlungen für die Praxis unterbreitet. Wissenschaftliche Räte für die gesellschaftswissenschaftliche Forschung

3. Bezeichnung für Fachrichtungen der Universitäten, Hoch- und Fachschulen, in denen wirtschaftswissenschaftliche Kader vorwiegend für die Ausübung ökonomischer Tätigkeiten in den Industriebetrieben sowie in den wirtschaftsleitenden Organen der Industrie zweigbezogen ausgebildet werden. 4. gesellschaftswissenschaftliche Disziplin, deren Gegenstand die Wirkungsweise und optimale Ausnutzung ökonomischer Gesetzmäßigkeiten bei der Leitung, Planung, Organisation und Kontrolle des Reproduktionsprozesses in sozialistischen Landwirtschaftsbetrieben ist. Sie ist an Stelle der Ökonomie der sozialistischen Landwirtschaftsbetriebe getreten. Ihre gesellschaftlichen Grundlagen hat die sozialistische Betriebswirtschaft im Bündnis der Arbeiterklasse mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, in den sozialistischen Produktionsverhältnissen der Landwirtschaft und der sozialistischen Demokratie. Sie hat ihre theoretische Grundlage im Marxismus-Leninismus, insbesondere in der politischen Ökonomie des Sozialismus. Sie erweitert und konkretisiert die von der politischen Ökonomie des Sozialismus für die gesamte Volkswirtschaft und von der sozialistischen Agrarökonomie für den Volkswirtschaftsbereich Landwirtschaft gewonnenen wissenschaftlichen Erkenntnisse für die sozialistischen Landwirtschaftsbetriebe und deren kooperative Einrichtungen.