Illegaler Import von gefährlichen Hunderassen aus der Türkei und dem osteuropäischen Raum

In Hamburg tauchen verstärkt Hunde der Rasse Kangal und Owtscharka auf.

Diese Hunde sind Einzelgänger und als Hütehunde in der Türkei und osteuropäischen Ländern verbreitet. Die dortigen Züchter fördern die angeborene Aggressivität der Hunde und verbringen die Tiere vornehmlich nach Westeuropa, besonders Deutschland. Hier werden sie von Hundehaltern als Kampfhunde geschätzt, da die Hundehalter die Hunde der genannten Rassen für noch gefährlicher als beispielsweise den Pitbull halten und in diesen Kreisen diese Rassen als Ersatzhund für den Pitbull fungieren können.

Die Hamburger Hundeverordnung enthält eine Rasseliste, die Hunde aufweist, die durch die von ihnen ausgehende Gefahr auf diese Liste gelangt sind. Das Land Bayern hat ebenfalls eine Rasseliste in seiner Hundeverordnung. Diese wird so flexibel gehalten, dass Hunderassen in die Rasseliste neu aufgenommen werden, wenn ihre Gefährlichkeit es erfordert.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Trifft es zu, dass in Hamburg die Hunderassen Kangal und Owtscharka verstärkt aufgetaucht sind?

2. Ist eine Entwicklung zu erkennen, die ähnlich wie jene verläuft, die zur Problematik mit dem Pitbull geführt hat; dass nämlich immer schärfer gezüchtete Tiere in bestimmten sozialen Kreisen eine immer größere Verbreitung finden?

Die genannten Rassen sind als Hunde der „Kategorie 2" in der Hundeverordnung aufgeführt. Sie sind bislang nicht verstärkt bei Sicherstellungen oder Verstößen gegen die Hundeverordnung in Erscheinung getreten. Darüber hinaus liegen den zuständigen Behörden keine Erkenntnisse bzw. Angaben von Tierschutzorganisationen über ein vermehrtes negatives Auftreten bestimmter Hunderassen vor. Konsequenzen bzw. die Aufnahme der genannten Rassen in die „Kategorie 1" sind daher nicht geplant.

3. Welche Erkenntnisse über Beißattacken oder anderes negatives Verhalten in Hamburg sind aktenkundig geworden?

Die Beißstatistik wird nach den in der Hundeverordnung festgelegten Kategorien geführt; sie enthält keine Angaben über einzelne auffällige Hunderassen oder die Art der Vorfälle. Im Jahr 2003 wurde folgende Anzahl von Beißvorfällen gemeldet:

Zur Beißstatistik für die Jahre 2001 und 2002 siehe Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage ­ Drucksache 17/2588 ­.

4. Wenn diese Hunderassen aus heutiger Sicht durch Attacken aufgefallen sind, besteht dann nicht die Notwendigkeit, diese Rassen mit in die Rasseliste, Kategorie I, der Hundeverordnung aufzunehmen?

Siehe Antwort zu 1. und 2.

5. Welche Konsequenzen plant der Senat, nachdem schon Tierschutzorganisationen in Hamburg das vermehrte negative Auftreten der genannten Hunderassen festgestellt haben?

Siehe Antwort zu 1., 2. und 4.