Luftverschmutzung durch Osterfeuer

Jedes Jahr zu Ostern werden Bürgerinnen und Bürger ­ insbesondere solche mit Erkrankungen an den Atemwegen ­ durch Emissionen der zahlreichen privaten Osterfeuer in ihrer Gesundheit beeinträchtigt. In der Antwort des Senats auf die Anfrage in der Drs. 17/748 sprach sich der Senat gegen das Einleiten von zusätzlichen Maßnahmen gegen die Luftverunreinigung durch Osterfeuer aus.

1. Was für Schadstoffe werden in welcher Menge nach Einschätzung des Senats im Durchschnitt jedes Jahr in Hamburg durch Osterfeuer freigesetzt?

Bei Osterfeuer werden typischerweise wie bei allen Verbrennungen die Schadstoffe Kohlenmonoxid (CO), Stickoxide (NOx), organische Verbrennungsprodukte und Partikel freigesetzt. Über die freigesetzten Mengen liegen keine Erkenntnisse vor.

2. Wo und wie oft wurden an den Ostersamstagen der vergangenen drei Jahre Messungen über die Luftverschmutzung durch Osterfeuer durchgeführt?

3. Welche Ergebnisse hatten die Messungen und wie ist die Luftqualität an den Abenden der Ostersamstage in den vergangenen drei Jahren im Vergleich zu „durchschnittlichen" Frühjahrstagen zu beurteilen?

Messungen zur Luftqualität erfolgen in Hamburg generell durchgängig rund um die Uhr an den Messstationen des Hamburger Luftmessnetzes (siehe auch Antwort zu 4.).

Je nach herrschender Wetterlage stiegen die Konzentrationen hauptsächlich von Feinstaub (PM10-Partikel kleiner als 10 µm Durchmesser), Kohlenmonoxid und Benzol, in geringerem Maße auch für Stickstoffdioxid für mehrere Stunden an, um anschließend wieder auf ein normales Konzentrationsniveau zurückzugehen (siehe Anlage).

4. Wie werden die Bürger über die Luftbelastung durch Osterfeuer informiert, insbesondere im Fall von erwarteten Inversionswetterlagen?

Die Messdaten (1-Stunden-Mittelwerte) des Hamburger Luftmessnetzes werden im Internet veröffentlicht (www.hamburger-luft.de), stündlich aktualisiert und bleiben anschließend über mehrere Monate im Zugriff. Über die höheren Feinstaubbelastungen durch das Osterfeuer 2002 erschien in der Woche nach Ostern ein erläuternder Beitrag im Internetangebot der zuständigen Behörde.

5. Wie viele Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern wegen der Luftverschmutzung durch Osterfeuer gab es in den letzten Jahren bei den zuständigen Behörden?

Hierzu liegen keine statistischen Aufzeichnungen vor.

6. Was waren die hauptsächlichen Inhalte der Beschwerden (z. B. Art der gesundheitlichen Beeinträchtigung oder der Belästigung)?

Die Beschwerden bezogen sich im Wesentlichen auf Funkenflug und mögliche Brandgefahr, Belästigung durch Rauchgase, herumfliegende Asche sowie auf die auf die konkrete Verkehrssituation und das Besucherverhalten.

7. Wie häufig entstehen Hausbrände oder andere Sachschäden durch Osterfeuer?

Anhand polizeilicher Unterlagen sind in den Jahren 2002 ­ 2004 insgesamt vier Brände im ursächlichen Zusammenhang mit Osterfeuern festgestellt worden.

8. Wie bewertet der Senat die Möglichkeiten, Osterfeuer künftig an zentralen Orten in den Stadtteilen stattfinden zu lassen und private Osterfeuer im Interesse der Verbesserung der Luftqualität zu reduzieren?

Der Senat hat sich hiermit bisher nicht befasst.