Träger der Einrichtung Träger der Einrichtung ist der Verein Schülerladen Koppel

Vorstand des Vereins zu Beginn des Jahres beschlossen und am Informationsbrett für die Eltern ausgehängt.

Träger der Einrichtung Träger der Einrichtung ist der Verein Schülerladen Koppel. Die Koppel ist als gemeinnütziger Verein anerkannt und ist Mitglied im Dachverband SOAL (Sozial und Alternativ). Von der Satzung her wird der Verein von Eltern und Mitarbeiter/innen geführt. Die Organe des Vereins sind der Vorstand und die Mitgliederversammlung. Es besteht kein Zwang für Eltern und Erzieher, im Verein Mitglied zu sein.

Der Vorstand: Er vertritt den Verein nach außen und vor Gericht. Der Vorstand ist für eine ordnungsgemäße Geschäftsführung verantwortlich und entscheidet bei Investitionen des Vereins Koppel. Der Kassenwart führt die Vereinskasse. Diese Ämter können von Erziehern und Eltern wahrgenommen werden.

Die Mitgliederversammlung: Die mindestens einmal im Jahr tagende Mitgliederversammlung wählt und kontrolliert den Vorstand.

3. Geschichte des Schülerladen Koppel e. V. Unsere Einrichtung wurde 1986 von engagierten Eltern gegründet. Damals befand sich der „Schülerladen" in der Stresemannstrasse, Höhe Schützenstrasse. Da die Eltern davor bereits die „Koppel" in St. Georg mitgegründet hatten, erhielt auch unsere Einrichtung den Namen Koppel. Als die Kinder schulfähig wurden, stellte es sich als notwendig heraus, nun auch noch einen Schülerladen zu gründen, damit die Betreuung nach der Schule gewährleistet werden konnte.

Im Laufe der Jahre wurde dann aus der ehemals reinen Schulkindgruppe eine Familiengruppe, d.h. eine Gruppe, die sowohl aus Schulkindern als auch aus Elementarkindern bestand.

Der Standort Stresemannstrasse stellte von Anfang an ein Problem dar. Der Verkehr rauschte wenige Meter vor der Ladentür vorbei, es gab kein Außengelände. Die Arbeit dort gestaltete sich zunehmend problematisch.

Aus diesem Grunde machten sich die damaligen Erzieher/innen auf die Suche nach besseren Räumlichkeiten. Unter Mithilfe der Heimaufsicht des Amtes für Jugend gelang uns die Anmietung der Räume in der Lippmannstrasse 71.

In den dortigen Neubauräumen und einem dazugehörigen großen Garten- und Spielplatzgelände (seit 1999) arbeiten wir nun seit März 1998 mit unseren zwei Gruppen (Hortgruppe und Elementargruppe).

4. Bildungsauftrag der Einrichtung

Laut Kinderjugendhilfegesetz (KJHG) §22 ist Bildung neben Erziehung und Betreuung ein gesetzlich geforderter Auftrag der Kindertageseinrichtungen, damit Kinder zu einer „eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit" werden können. Wir gehen davon aus, dass die Kinder zur Bewältigung dieser Aufgaben eine Grundausstattung mitbringen, deren Quelle der Drang ist, körperliche Bedürfnisse wie Hunger, Durst, Müdigkeit oder das Bedürfnis nach Zuwendung zu befrieden, die Welt zu erkunden und soziale Bindungen aufzubauen. Erfahrungen, Wissen und Kompetenzen lassen sich nicht einfach von Erwachsenen auf Kinder übertragen. Bildung ist auch immer Selbst-Bildung durch Selbsttätigkeit des Kindes.

5. Prinzipien und Grundsätze der Arbeit

Erziehung zur Mündigkeit

Wir fühlen uns dem Ziel verpflichtet, welches Th. W. Adorno in seinen Texten unter diesem Titel ausführte. „Oberstes Ziel von Erziehung nach 1945 muss sein, dass etwas wie Auschwitz nie wieder geschehe". Das heißt für uns z. B. die Kinder in die Lage zu versetzen, sich selbst und das eigene Tun zu hinterfragen, sowie die Bereitschaft zu fördern, vorgegebene gesellschaftliche Werte und Normen oder auch „Sachzwänge" in Frage zu stellen, als auch Zivilcourage und Mitgefühl (Empathie) zu fördern.

Wir möchten den Kindern die Kraft geben, „Nein" zu sagen; ihnen vermitteln, dass jeder Mensch verantwortlich ist, für das, was er tut oder nicht tut.

So etwas wie „Befehlsnotstand" sollte in ihrem gesamten Leben eine hinterfragbare Größe darstellen.

Nicht zuletzt sollten diese Werte bzw. Fähigkeiten durch Erzieherinnen und Erzieher vorgelebt werden können. Auch wenn wir diesem Anspruch nicht immer gerecht werden können, so fühlen wir uns dennoch diesem Ziel verpflichtet.

Sozialverhalten

Es ist uns wichtig, die Kinder zu befähigen, Konflikte konstruktiv zu führen, d.h. die Fähigkeit zu fördern, sich in die Lage des Anderen zu versetzen, dessen Anliegen ernst zunehmen ohne dabei die eigenen Bedürfnisse aufzugeben.

Das Suchen nach Kompromissen z. B. ist dafür eine Form. Die Kinder sollten in der Lage sein, Kritik anzunehmen, sich aber auch abzugrenzen, gegen verletzende bzw. destruktive Kritik.

Es gilt unterscheiden zu lernen zwischen konstruktiver und destruktiver Kritik.

Uns ist wichtig, die Kinder möglichst gleichberechtigt zu behandeln und damit ihr Selbstbewusstsein in Auseinandersetzungen, auch Erwachsenen gegenüber zu stärken. Auch wir Erzieher/innen sollen uns und unser Tun hinterfragen bzw. von den Kindern hinterfragen lassen. Unsere regelmäßigen Supervisionen dienen ebenfalls diesem Ziel.

Unsere Kinderversammlungen, die wir unter Punkt 6.2.noch genauer besprechen, sind ein Raum, in dem diese Fähigkeiten erprobt werden können. Einzelne Kinder, aber auch Erzieher, können jederzeit eine Kinderversammlung einberufen.

Wir wollen den Kindern auch vermitteln, dass nicht immer das Mehrheitsprinzip gelten muss.

Es sollte jedoch Klarheit über die getroffenen Entscheidungen bestehen. Es gilt, den unterschiedlichen Bedürfnissen gerecht zu werden, soweit uns dies personell und rechtlich (Aufsichtspflicht) möglich ist.

Th. W. Adorno, geboren am 11.9.1903, gestorben am 6.8.

Professor für Philosophie und Soziologie; Direktor des Institutes für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt. „Erziehung zur Mündigkeit" Vorträge und Gespräche mit Helmut Becker 1959 ­ 1969.

Zitat:" Menschen, die blind in Kollektive sich einordnen, machen sich selber schon zu etwas wie Material, löschen sich als selbst bestimmte Wesen aus....

Eine Demokratie, die nicht nur funktionieren, sondern ihrem Begriff gemäß arbeiten soll, verlangt mündige Menschen.

Auschwitz (Polen) steht für die von den Nationalsozialisten seit 1941 praktizierte, industriell betriebene Massenvernichtung von Menschen, hauptsächlich Juden. Die jüdische Bevölkerung aus Deutschland und den von Deutschland besetzten Gebieten wurde in Konzentrations- und Vernichtungslager deportiert. Es gibt keine genauen Zahlen, aber rund 4,5 ­ 6 Millionen Menschen wurden systematisch in die Gaskammern getrieben und getötet. Anschließend in den Krematorien verbrannt. Die Täter und Täterinnen der SS taten „ihre Pflicht", sie waren die funktionierenden Rädchen in dem grausamen, menschenverachtenden System der Nationalsozialisten, welche die „Endlösung der Judenfrage" betrieben.

Sprachförderung

Wir bieten den Kindern von Eltern mit Migrationshintergrund, aber auch anderen Kindern, die es benötigen, ein gezieltes Sprachförderungsprogramm. Es ist unsere Erfahrung, dass in vielen Familien zu wenig mit den Kindern gesprochen wird.

Ziel dieser Sprachförderung von Elementarkindern mit Migrationshintergrund ist, dass sie mit den gleichen Chancen wie muttersprachlich deutsche Kinder ihren Einstieg in den Schulablauf finden können. Die Sprachförderung im Hortbereich soll unzureichende Sprachkenntnisse vervollständigen und den Wortschatz erweitern.

Sprache ist die Voraussetzung für jede konstruktive Form von Auseinandersetzung, sie kann allerdings auch eine Form von Macht werden.

Unsere Kinder dürfen ausdrücklich auch in ihrer Muttersprache sprechen. Soweit es uns möglich ist, sprechen auch wir mit den Kindern teilweise in ihrer Muttersprache.

Die Gegenwart der Muttersprache, auch im Kindergarten, ist wichtig:

a. für das Selbstbewusstsein der Kinder

b. für die zweisprachige Entwicklung der Kinder.

Kinder, die bei Schulantritt in zwei Sprachen versiert sind, tragen sozusagen einen Schatz in sich, der ihnen in ihrem Leben sehr hilfreich sein kann. Die deutschsprachigen Kinder nehmen auf diese Weise automatisch Sprachmelodien und Laute aus anderen Sprachen mit auf.

Wir unterstützen die Eltern der Kinder mit Anregungen und Gesprächen, damit auch sie im häuslichen Bereich positiv auf die Sprachentwicklung der Kinder Einfluss nehmen können.

Es ist die Aufgabe der Erzieher/innen, auch Grenzen zu erkennen, das heißt unter Umständen Empfehlungen an die Eltern zu geben, sich zum Beispiel an eine Logopädin zu wenden.

Die Sprache ist ein wesentlicher Schlüssel zur Bildung, wie es z. B. auch in der PISA-Studie festgestellt wird. Die beteiligten Fachkräfte nehmen im Rahmen des Verbandes SOAL regelmäßig am Arbeitskreis Sprachförderung teil. Darüber hinaus werden in unregelmäßigen Abständen Fort- bzw. Weiterbildungen besucht.

Naturerfahrung - Umwelterziehung

Wir möchten den Kindern Raum und Möglichkeiten geben, Natur kennen zu lernen und zu erleben. Wir möchten sie dazu anleiten, den Wert der Natur für uns Menschen zu schätzen und zu schützen.

Das Kennenlernen der Tier- und Pflanzenwelt, das Wachsen und Gedeihen der Pflanzen, das Säen und Ernten, möchten wir für die Kinder erlebbar machen. Unser Garten ist hierfür eine Möglichkeit. Diverse Kräuter, Duftrosen, aber auch Walderdbeeren und Erbsen vermitteln den Kindern eine sinnliche Erfahrung der Pflanzenwelt. Ein besonderes Ereignis für die Kinder ist es, die geernteten Früchte und Gemüse selbst in unserer Küche zu verarbeiten.

In einem so dicht besiedelten Gebiet wie dem Schanzenviertel hat unser Garten einen enormen Wert für die Kinder.

Auf regelmäßig stattfindenden Ausflügen und den Kinderreisen können die Kinder Natur erleben und fühlen, d.h. Weite, Stille und z. B. einen Sonnenuntergang.

Unser Projekt „Woher kommen unsere Lebensmittel" ist ein weiterer Baustein in diesem Mosaik:

Wie pflückt man einen Apfel und wie wird eine Kuh gemolken. Wie sehen lebendige und gesunde Hühner und Kühe aus, bevor sie im Tiefkühlregal im Supermarkt angeboten werden.

Wie wird aus Milch Butter oder aus Kirschen Marmelade?