Häufig gibt es sehr lange Eingabeverzögerungen die ein zügiges Arbeiten unmöglich machen

Seit Monaten: Störungen bei den TUVAS ­ Verwaltungsrechnern der BBS

In diesem Sommer sollte die Vernetzung sämtlicher Schulbüros über den zentralen Server der Firma Dataport mit der BBS abgeschlossen sein. Seit Beginn des Schuljahres, so klagen Schulen, haben die Häufigkeit und der Umfang von Server-Ausfällen dramatisch zugenommen. Immer wieder kommt es zu minuten- bis stundenlangen Ausfällen. Die zentrale Datenspeicherung erlaubt dann keinen Zugriff auf abgespeicherte Dokumente bzw. Programme.

Häufig gibt es sehr lange Eingabeverzögerungen, die ein zügiges Arbeiten unmöglich machen. Die zugesagte Erleichterung der Arbeit in Schulbüros seitens der Behördenleitung ist in dem erwähnten Zeitraum nach Aussagen zahlreicher Schulen nicht eingetreten. Die Arbeit in den Schulbüros ist erheblich erschwert.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat bzw. die zuständige Behörde: Dataport AöR ist zentraler IT-Dienstleister der Länder Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und für die Steuerverwaltung Mecklenburg-Vorpommerns in Belangen der Datenverarbeitung und befindet sich in deren Eigentum. Gesteuert wird Dataport zum einen über den Verwaltungsrat, der sich aus Vertretern der Eigentümerländer zusammensetzt, sowie fiskalisch über vertragliche Regelungen.

Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt:

1. Sind jetzt sämtliche staatlichen Schulen an das zentrale Datennetz der BBS angeschlossen? Wenn nein, welche nicht?

Die Verwaltungen folgender Schulen sind zum Stichtag 15. Dezember 2006 noch nicht an das zentrale Verwaltungsnetz der FHH (FHHNet) angeschlossen:

· Zweigstelle der Gesamtschule Winterhude,

· Gesamtschule Stellingen,

· Schulstandort Laeiszstraße

· Schule Lehmkuhlenweg,

· Schule Traberweg.

2. Sind der zuständigen Behörde die o. g. Probleme bekannt?

Ja.

3. Treffen sie auf sämtliche Verwaltungsrechner in den Schulen und ggf. die Rechner in der BBS selbst gleichermaßen zu?

Zentrale Netzwerkstörungen und Ausfälle des zentralen Massenspeichers beeinträchtigen gleichermaßen die Funktion aller an das FHHNet angeschlossenen Verwaltungsrechner.

Bei Ausfällen schulspezifischer Verwaltungsanwendungen sind jeweils die den Anwendungen zugeordneten Arbeitsplätze betroffen.

4. An welchen Tagen seit Schuljahresbeginn sind Netzanbindungen der Schulen durch Probleme beim zentralen Server mehr als 10 Minuten ausgefallen?

5. Welche Gründe werden für den häufigen Netzausfall gegeben?

Im Einzelnen wurden von der zuständigen Behörde folgende Störungen an den allgemeinbildenden Schulen dokumentiert: Störungsbeginn Störungsdauer Ursache

16.08.2006 2 Tage 06:55 Stunden Anwendungsserver LUSD defekt; alle allgemeinbildenden Schulen betroffen

25.08.2006 3 Tage 01:15 Stunden zeitweise Leitungsausfälle und erstmalige Probleme im Fileservice an allen allgemeinbildenden Schulen

01.09.2006 00:35 Stunden Anwendungsserver LUSD nicht erreichbar

11.09.2006 01:45 Stunden Anwendungsserver LUSD nicht erreichbar

15.09.2006 00:35 Stunden Anwendungsserver LUSD nicht erreichbar

15.09.2006 03:23 Stunden Leitungsausfall bei Hansenet

04.10.2006 00:25 Stunden Anwendungsserver LUSD nicht erreichbar

09.10.2006 3 Tage zeitweise Zentraler Plattenspeicher (Fileservice) bei Dataport erschöpft; dadurch Speicherprobleme an allen allgemeinbildenden Schulen

26.10.2006 02:15 Stunden Störung Fileservice Dataport

30.10.2006 01:45 Stunden Störung Fileservice Dataport

02.11.2006 06:04 Stunden Störung Fileservice Dataport

06.11.2006 01:51 Stunden Störung Fileservice Dataport

07.11.2006 00:09 Stunden Störung im Zugang zu zentralen Anwendungen

20.11.2006 00:59 Stunden Störung im Zugang zu zentralen Anwendungen

27.11.2006 12 Tage zeitweise Störungen im Fileservice an allen allgemeinbildenden Schulen, die nach Auskunft von Dataport am 09.12.2006 erfolgreich behoben worden sind.

Die zentralen Ausfälle der Fileservices und der Netzwerkinfrastruktur hatten nach Auskunft von Dataport folgende Ursachen: Bei der Datenspeicherung im Rechenzentrum sind in Spitzenzeiten Engpässe bei den Plattensystemen aufgetreten. Außerdem existierten Performance-Probleme durch alte Netzwerkinfrastruktur.

6. Trifft es zu, dass die Anbindung so vieler Schulen an das Netz die Verbindungen überfordert und eine parallele Ausweitung der Durchleitungsvolumina der Verbindungen nicht hinreichend erfolgte?

Wenn ja, wer ist für den Ausbau der Verbindungen verantwortlich, wenn nicht die BBS selbst?

Nein. Die Schulen sind derzeit über angemietete Leitungen von Hansenet mit niedriger Bandbreite an das FHHNET angebunden, sodass die Leistungsfähigkeit des Kernnetzes noch nicht erreicht wird. Dadurch kann die Übertragungsgeschwindigkeit schon bei einer relativ geringen Benutzeranzahl auf ein Niveau absinken, das die Wartezeiten für die Anwenderinnen und Anwender inakzeptabel verlängert.

Zur Optimierung der Datenübertragung werden die Office- und Schulverwaltungsanwendungen über einen Terminalservice betrieben. Dadurch kann das Antwort Zeitverhalten, z. B. bei der Nutzung der Schulverwaltungssoftware trotz schmalbandiger Anbindung einzelner Schulstandorte verbessert werden.

Die zuständige Behörde plant gemeinsam mit Dataport den breitbandigen Anschluss aller staatlichen Schulen an das FHHNET.

7. Wird den Schulen in irgendeiner Weise Kompensation für die jeweils erforderliche Mehrarbeit z. B. der Schulbüromitarbeiter/-innen gewährt?

Nein.

8. Wer ist Vertragspartner der Firma Dataport, wenn nicht die BBS?

9. Mit welchen Mitteln reagiert die Behörde bzw. der Vertragspartner auf Senatsseite beim Serverausfall bzw. bei Eingabeverzögerungen gegenüber dem Vertragspartner Dataport?

10. Gibt der Vertrag mit der Firma Dataport der Behörde bzw. dem Vertragspartner auf Senatsseite die Möglichkeit, Druck auszuüben? Wenn ja, welchen? Wenn nein, warum nicht?

Bei konkreten Störungen im laufenden Betrieb nutzen die Fachbehörden, die Finanzbehörde als für zentrale IuK-Angelegenheiten zuständige Behörde und Dataport ein gemeinsames Projektmanagement, um Störungen zu analysieren, Lösungsansätze zu entwickeln und diese möglichst kurzfristig umzusetzen. Hierfür wird die behördenübergreifende Zusammenarbeit mit dem Dienstleister durch Lenkungs- und Steuerungsgremien koordiniert.

Im Übrigen siehe Vorbemerkung.