Zuvor wurden die HVVFahrpreise zum 1 Januar 2010 um 18 % und zum 1 Januar 2009 um 33 % angehoben

1. Zielsetzung der Preisänderung

Die Fahrpreise des HVV-Gemeinschaftstarifs sollen zum 1. Januar 2011 um durchschnittlich 3,2 % angehoben werden. Unter Berücksichtigung der Nachfrageelastizitäten wird dies zu einer Einnahmensteigerung von rund 14 Mio. Euro pro Jahr führen. Zuvor wurden die HVV-Fahrpreise zum 1. Januar 2010 um 1,8 % und zum 1. Januar 2009 um 3,3 % angehoben. Die moderaten Preisanhebungen im jährlichen Rhythmus sollen somit auch in 2011 fortgesetzt werden.

Ziel dieser Tarifanhebung ist die Anpassung der HVV-Fahrpreise im Rahmen der allgemeinen Preisentwicklung und der Kostenentwicklung bei den Verbundverkehrsunternehmen. Schon bei der Preisänderung Anfang 2010 wurde die Höhe der Preisanpassung auf Grundlage des HVV-Tarifindex festgelegt, um eine transparente und nachvollziehbare Preisgestaltung sicherzustellen. Der HVV hat hierzu seit 2008 die wichtigsten Kenngrößen zum HVV-Tarifindex zusammengefasst. Grundlage des Indexes ist die allgemeine Entwicklung der Verbraucherpreise, korrigiert um die gewichteten lokalen Einflussfaktoren Diesel-, Strom- und Lohnkosten der Verkehrsunternehmen im HVV.

Die Werte geben dabei jeweils die durchschnittliche jährliche Entwicklung für drei Jahre wieder, für 2010 die Jahre 2008, 2009 und 2010. Damit wird eine Glättung des Indexes erreicht und starke Schwankungen ­ wie z. B. der Anstieg der Dieselpreise Mitte 2008 ­ wirken sich nicht unmittelbar auf die Fahrpreise im HVV aus. Der Index ersetzt nicht die Meinungsbildung der Aufgabenträger im HVV, er soll vielmehr als Orientierung hierfür dienen.

Für das Jahr 2010 liefert der geglättete HVV-Tarifindex eine Steigerung von 2,2 %, wobei die Verbraucherpreise um 1,3 %, die Lohnkosten um 2,8 %, die Dieselkosten um 2,9 % und die Stromkosten um 10,4 % gestiegen sind. Der HVVTarifindex ergibt sich aus der Gewichtung von 58 % Verbraucherpreise, 34,5 % Lohnkosten, 4,1 % Dieselkosten und 3,3 % Stromkosten.

Das Qualitätsniveau im HVV ist eine Voraussetzung für die stabile Nachfrage. Um dieses Niveau auch 2011 halten zu können, ist es notwendig, die Tarife über dem Wert des Tarifindexes zu erhöhen, wenn die öffentlichen Finanzen nicht zusätzlich in Anspruch genommen werden sollen.

Zum HVV-Tarifindex soll für 2011 daher ein Aufschlag von einem Prozentpunkt auf den Indexwert erhoben werden, so dass sich eine Steigerung der HVV-Fahrpreise um 3,2 % ergibt.

2. Die neuen Fahrpreise Grundsätzlich wird mit dieser Preisänderung die Strategie verfolgt, die überproportionalen Rabatte bei den CC- und Seniorenkarten moderat abzubauen. In den einzelnen Fahrkartenarten ergeben sich folgende durchschnittliche Preisanhebungsraten.

Im gewichteten Durchschnitt ergibt dies eine Preisanhebungsrate von 3,2 %. Einzelkarte Kurzstrecke

Im Juni 2007 hatten wir die Einzelkarte Kurzstrecke mit einem Preis von 1,30 Euro eingeführt. Somit bieten wir nun im HVV eine augenfällige, günstige Einstiegspreisstufe an.

Die Einzelkarte Kurzstrecke wird sehr gut von unseren Fahrgästen angenommen. Der Preis der Einzelkarte Kurzstrecke soll noch nicht angehoben werden, um die positive öffentliche Wahrnehmung dieses Angebotes zu stützen. Zur dann folgenden Preisänderung voraussichtlich Anfang 2012 soll der Preis dann um 10 Cent angehoben werden, um weiterhin als Einstiegspreisstufe einen runden, einfachen Preis ohne 5-Cent-Beträge beizubehalten.

Einzelkarte und Tageskarte Kind

Die Preise der Kinderkarte sind im Verhältnis zum Preis der Schülerkarten zu niedrig. Dies verstärkt sich nochmals durch den Wegfall der Familienpassermäßigung. Obwohl die Preise für Kinderkarten bereits bei der letzten Tarifanpassung nicht angehoben wurden, sollen die Preise wiederum konstant gehalten werden, weil ein Preis für die Einzelkarte von 1,05 Euro schlecht handhabbar und ein Preis von 1,10 Euro ein zu großer Preissprung wäre. Es ist jedoch unvermeidbar, den Preis der Kindereinzelkarte bei einer der nächsten Preisanpassungen anzuheben.

SchnellBus-/1.-Klasse-Zuschlag

Wegen der recht hohen Zahlungsbereitschaft der Kunden für Komfortangebote und der vergleichsweise günstigen 1.-Klasse-Zuschläge im HVV sollen die Komfortzuschläge wie in den vergangenen Jahren deutlich überproportional um rund 7 % angehoben werden.

FlexiCard

Bei der vergangenen Tarifanhebung wurden die Preise für 7-Tage-FlexiCards und Wochenkarten gleichgestellt. Um die gleitende Monatskarte (gültig z. B. vom 18. eines Monats bis zum 17. des Folgemonats) attraktiver zu gestalten, sollen die FlexiCard-Tagessätze stärker angehoben werden und die anzusetzenden Tagessätze für eine Gleitmonatskarte von 20 auf 19 reduziert werden. Hierdurch kommt es zu einer überproportionalen Preisanhebung bei den Wochenkarten um durchschnittlich 4,4 % und zu Preissenkungen bei der Gleitmonatskarte um durchschnittlich 0,8 %. Die Gleitmonatskarte bleibt teurer als die reguläre Kalendermonatskarte (um 1,5 % bis 2,5 %, heute 4,7 bis 6,5 %). Zeitkarten des Ausbildungsverkehrs

Bei den Schüler- und Ausbildungszeitkarten beträgt das Preisverhältnis zu den Allgemeinen Zeitkarten zurzeit 74,9 : 100. Das neue Preisverhältnis wird 74,8 : 100 betragen. Es soll auch künftig ein Verhältnis von etwa 75 : 100 gehalten werden.