Hamburger Symphoniker als A-Orchester

Eines der wichtigsten Kernpunkte auf dem Weg Hamburgs zu Musikmetropole ist die Entwicklung der Hamburger Symphoniker zum A-Orchester. Neben der Bestimmung der Hamburger Symphoniker zum Residenzorchester der Laeiszhalle, soll durch diese Maßnahmen das Folgende erreicht werden:

1. Sicherung der Qualität und der Konkurrenzfähigkeit des einzigen genuinen Hamburger Orchesters mit Tätigkeitsschwerpunkt im Konzertbereich durch Anpassung seiner Existenzgrundlage an das Niveau von Orchester in mittelgroßen deutschen Städten.

Mit Eröffnung der Elbphilharmonie werden in Hamburg zwei große Konzertsäle, zwei kleine Konzertsäle und ein Opernhaus bespielt werden müssen. Um diesen Bedarf zu decken, muss neben den Philharmonikern Hamburg (Tätigkeitsschwerpunkt: Oper) ein weiteres Orchester in die Lage versetzt werden, künstlerisch stabil und international konkurrenzfähig zu agieren. Die für den normalen Betrieb der Hamburger Musiklandschaft unerlässliche Flexibilität der eigenen Klangkörper ist ohne die Symphoniker als A-Orchester nicht zu bewerkstelligen.

2. Sicherung der Teilhabe aller Hamburger Bevölkerungsgruppen an der neuen Qualität des Hamburger Musiklebens durch gezielte Schaffung eines breit gefächerten orchestralen Musikvermittlungsangebots.

Die weit über tarifliche Grenzen hinausgehende Arbeitsbelastung der Hamburger Symphoniker kann heute nicht weiter gesteigert werden. Die heutige Finanzierungsstruktur bringt es mit sich, dass die Symphoniker Engagements nachgehen müssen, die für die Stadt Hamburg keinen Gewinn bedeuten. Andere notwendige Aufgaben (zum Beispiel Musikvermittlung, soziale Entwicklung durch Musik et cetera), die durch kein anderes Orchester erfüllt werden können, für eine Musikmetropole indes konstituierend, können nicht im notwendigen Maße verfolgt werden. Die Hamburger Symphoniker sind sich ihrer wachsenden sozialen Verantwortung bewusst und wollen dieser effizient und vorbildlich nachgehen.

3. Grundlagensicherung für den Erhalt und für die Entwicklung der Laeiszhalle als wichtiger Musikstandort von europäischer Bedeutung.

Die Laeiszhalle ist eine der schönsten Konzertsäle Europas, die den höchsten akustischen Ansprüchen genügt und dabei einer Ästhetik des 20. Jahrhundert dient. Ihr Betrieb wird nach Eröffnung der Elbphilharmonie ganz entscheidend auf die Leistungen eines solid aufgebauten Residenzorchesters angewiesen sein.

Ein erster von zwei vorgesehenen Entwicklungsschritten ist mit der Erhöhung des Zuschusses der Hamburger Symphoniker im Doppelhaushalt 2009/2010 gemacht worden: im Kalenderjahr 2009 wurde der Zuschuss gegenüber dem Ansatz 2008 um 1 Million Euro und im Kalenderjahr 2010 zusätzlich um weitere 0,45 Millionen Euro erhöht. Der zweite Schritt ist für den Doppelhaushalt 2011/2012 vorgesehen, da die Entwicklung zum A-Orchester aus den erwähnten Gründen spätestens mit Eröffnung der Elbphilharmonie abgeschlossen sein muss.

Zeitlich der Erhöhung der Zuwendung entsprechend haben die Symphoniker einen neuen Haustarifvertrag in Anlehnung an den TVK-A abgeschlossen (Dezember 2009 in Kraft getreten), der in bestimmtem Umfang tarifliche Leistungen von übertariflichem sozialen Engagement der Musiker/-innen abhängig macht. Dem Orchester und dem im September 2009 gewonnen Chefdirigenten, Maestro Dr. Jeffrey Tate, CBE gilt diese Entwicklung als finanzielle Basis ihrer Arbeit.

Um ihren nicht disponiblen tariflichen Verpflichtungen nachkommen zu können, um ihren bereits eingegangenen Verpflichtungen einhalten zu können und um die bereits begonnene Entwicklung zum A-Orchester durch moderaten Stellenaufbau vollenden zu können, ist eine Erhöhung der Zuwendung um weitere 1 Million Euro notwendig.

Die Bürgerschaft möge beschließen:

Der Senat wird ersucht, im Einzelplan 3.3 der Behörde für Kultur und Medien die Zuwendung für die Hamburger Symphoniker um weitere 1 Million Euro zum Jahresbeginn 2011 in dem Titel 3920.686.12 zu erhöhen.

Die Finanzierung erfolgt aus dem Einzelplan 9.2, Titel 9990.359.01 „Entnahme aus allgemeiner Rücklage".