Jährlich werden zwei Fußballer zu Trainer Lehrgängen in die Hauptstadt Managua

Jährlich werden zwei Fußballer zu Trainer-Lehrgängen in die Hauptstadt Managua entsandt.

Bisherige Unterstützer und Förderer des Projekts:

­ FC St. Pauli (Trikots und Hosen; Informationsstände und Spenden sammeln bei Heimspielen), Fanladen des FC St. Pauli, die Freizeitfußballer des Franziskaner FC Berlin sowie die B-Jugend-Abteilung des BSV HalleAmmendorf (Geld- und Sachspenden)

­ Hamburger Senat (Anschubfinanzierung zur Anschaffung von Fußbällen und Trainingsutensilien)

­ AGfJ-Jugendaustausch Hamburg­León (Sportplatzbau, Öffentlichkeitsarbeit und Spenden sammeln)

­ Studentische Nicaragua-Initiative der Uni Hamburg (Öffentlichkeitsarbeit und Spenden sammeln)

­ Sepp-Herberger-Stiftung des DFB (Finanzierung einer Trainerstelle bis Ende 2000)

Der Verein „Helft Nicaraguas Kindern e.V." (gegründet von ehemaligen Verfolgten des Naziregimes) engagiert sich seit 1984 in Nicaragua. Zuerst wurden zwei große Kinderkrankenhäuser in Managua unterstützt, danach zusätzlich die Organisation Eltern behinderter Kinder „Los Pipitos". Ab 1990 ­ im Zuge der Städtepartnerschaft und der vielen privaten Kontakte von Vereinsmitgliedern zu Menschen und Organisationen in León ­ konzentrierte sich die Hilfe auf „Hamburgs Partnerstadt".

Seit 1995 trägt der Verein sämtliche Kosten für das Projekt der 6 bis 14-jährigen Strassenkinder: Hier erhalten derzeit 35 drogenabhängige Kinder neben den täglichen Mahlzeiten Schulunterricht, medizinische Versorgung, psychosoziale Betreuung und Freizeitangebote. Die Projektarbeit erfolgt nach dem STOP-Konzept (Structure ­ Talk ­ Organisation ­ Parentswork). Ziel ist die Reintegration in die Familie und der Besuch einer Regelschule. Zur Zeit gehen 2 der 35 Kinder in eine Realschule. Seit 1995 wurden etwa 95 Kinder betreut.

Die Versagerquote lag bei 25 Prozent. Über das Komitee „Ärzte für die Dritte Welt" wurde ein Zentrum mit Herberge für 12 Kinder in Krisensituation eingerichtet. Der Verein deckt die Personal- und sämtliche Unterhaltungskosten.

Ebenfalls seit 1995 besteht das Projekt der „Kinder vom Müllberg" (Niños del Fortín). Hier werden in einem 1996 vom Verein errichteten kleinen Zentrum 150 Kinder im Alter von 5 bis 15 Jahren betreut. Die Kinder leben in ihren Familien und arbeiteten mit ihnen auf dem Müllberg. Das Projekt bietet eine warme Mahlzeit, Unterricht als Vor- oder Nachbereitung auf den Besuch einer Regelschule, medizinische Versorgung sowie psychosoziale Betreuung und Arbeit mit den Eltern, die in die Projektarbeit mit einbezogen sind. Derzeit gehen 12 Kinder in eine Realschule, und es gehen nur noch etwa 10 % der Kinder zum Arbeiten auf den Müllberg. Die jährliche Unterstützung für die beiden Projekte beträgt rund 60.000 US Dollar.

Ende Oktober 1998 zerstörte der Hurrikan „Mitch" die Hütten aus Karton, Wellblech und Plastik von 52 Familien der im Projekt betreuten Kinder. Das Zentrum diente über zwei Monate als Notunterkunft und übernahm die Versorgung dieser etwa 350 Menschen. Im Oktober 1999 konnten an diese 52 Familien aus Spendenmitteln des Vereins (400 000 DM) erstellte Häuser übergeben werden.

Darüber hinaus unterstützt der Verein die BehindertenOrganisation „Los Pipitos" in León sowie die daran angegliederte „Risiko-Ambulanz" am Universitätskrankenhaus HEODRA. Hier wird Müttern mit Kindern der Gefahr einer Entwicklungsverzögerung oder Behinderung eine regelmäßige Überwachung angeboten. Eine für Nicaragua einzigartige Einrichtung. „Helft Nicaraguas Kindern" verwaltet seit 1989 die Gelder des Hamburger Senats für die humanitäre Hilfe an das Städtische und Universitätskrankenhaus HEODRA.

Die Mittel für die Projektfinanzierung sind fast ausschließlich Spenden privater Personen. Alle Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich, so dass kaum Verwaltungskosten anfallen.

Etliche unserer Mitglieder haben selbst schon in León gearbeitet. Regelmäßig arbeiten PraktikantInnen von Hamburger Fachhochschulen und Universitäten in den Kinderprojekten.

Im Hospital können Famulaturen und PJ (Praktisches Jahr) vermittelt werden. Ab 2000 besteht auch die Möglichkeit, einen sogenannten Anderen Dienst im Ausland (Zivildienst) zu absolvieren.

Der ehemalige Vorsitzende des Vereins, Dr. Jürgen Steidinger, arbeitet seit 1992 in León als neonatologischer Kinderarzt und betreut einen Großteil der Projekte der Städtepartnerschaft Hamburg­León. Er ist Mitglied des Vereins und zuständig für die finanzielle Abwicklung unserer Projekte.

Kontakt: Jutta Nehls, Telefon: 040-4 39 03 51, e-mail: JuttaNehls@aol.com IG Medien ­ Nicaragua-Gruppe Radio Venceremos, dass heute auch euphemistisch unter dem Namen „die Stimme der Freundschaft" („la voz de la mistad") firmiert, besteht bereits seit mehr als 20 Jahren. Es zählt heute mit einigen Stationen in Managua und „Radio Liberacion" in Esteli zu den wenigen Radios, die einmal das Netzwerk sandinistischer Lokalradios in Nicaragua CORADEP gebildet haben. Radio Venceremos hält zwar bis heute die sandinistichen Ideale hoch, hat jedoch inhaltlich mit der aktuellen Politik der FSLN nichts mehr gemein.

Das Radio muss mit geringen Mitteln, konfrontiert mit einem fast totalen Boykott staatlicher und privater Werbeaufträge, seit Jahren ums Überleben kämpfen. Dies gelang bis heute Dank der finanziellen und technischen Unterstützung der IG-Medien Nicaragua-Gruppe Hamburg. Sie hat in jüngster Zeit mit dem Aufbau eines UKW-Senders und der Bereitstellung von verschiedenen Audio-Geräten fürs Studio dafür gesorgt, dass dem auch in Nicaragua angesagten Dudelfunk mit Radio Venceremos in Leon und Umgebung immer noch eine kritische Stimme auf 91,7 dazwischen funkt.

Kontakt: Rüdiger Behrens, Telefon: 040-43 27 37 10, e-mail: ruediger.behrens@provi.de Interuniversitas e.V.

Der Verein wurde 1988 mit dem Ziel gegründet, Kontakte und Beziehungen zwischen den Universitäten Hamburg und León zu vermitteln. Es wurden in der Vergangenheit verschiedene Projekte im medizinischen Bereich durchgeführt.

Ein Projekt bestand in der Errichtung eines Morphologielabors und der Magisterausbildung von neun Medizin-Professoren der UNAN-León. Die Finanzierung des Labors und der abgeschlossenen Forschungsarbeiten wurden durch Sponsoren aus Hamburg getragen. Das Ausbildungsprogramm wurde von der Universität León als curriculare Ausbildung für Morphologie eingeführt. Wesentlicher Teil des Curriculums war die Vorlage einer wissenschaftlichen Studie einer in Nicaragua typischen Krankheit. Zwischen den Jahren 1989 bis 1996 wurden die Professoren vor Ort durch die vom DAAD finanzierten Kurzzeitdozenturen ausgebildet und von Hamburg weiter betreut. Im Jahr 1997, nach Vorlage der Forschungsarbeiten und Ablegen der theoretischen Magisterprüfung, wurden die Magistertitel von der Universität UNAN-León verliehen. Während dieser Zeit haben 10 Studenten aus Deutschland, überwiegend aus dem Fachbereich Medizin der Universität Hamburg, eine Famulatur bzw. einen Teil ihres Praktischen Jahres (PJ) in der Universitätsklinik der medizinischen Fakultät in León absolviert.

Bei der Durchführung der Forschungsarbeiten (besonders bei der Chagas-Krankheit und bei der Zystizercose) stellte sich neben dem klassischen Übertragungsweg von Krankheiten durch Parasiten, die Bedeutung einer präventiven tiermedizinischen Pflege der Wirtschafts- und Haustiere heraus. Im Juni 1999 haben nach vorheriger gemeinsamer Planung zwei Abteilungen einer gegründeten Tiermedizinischen Fakultät in León ihre Tätigkeit aufgenommen. Eine Tierärztin aus Berlin bereitet ihre Doktorarbeit in León vor und ist als Gastdozentin in der Tiermedizinischen Fakultät tätig.

Die Naturkatastrophen, die in den letzten Jahren Mittelamerika so hart neben der großen Armut dieser Länder getroffen haben, beeinträchtigten auch unsere Aufbauarbeit stark.

Eine gezielte langfristige Unterstützung von unserer Seite ist eine nicht nur humanitäre Hilfe für Nicaragua, sondern auch eine für die Universität Hamburg wertvolle wissenschaftliche Bereicherung.

1988 fuhren die deutschen Künstler Klaus Klinger und Sönke Nissen-Knaack nach León und malten mit zwei nicaraguanischen Kollegen das berühmte Wandbild am Mausoleum für die „Helden und Märtyrer der sandinistischen Revolution". Sie hofften, durch ihre Aktion ein Zeichen für die offizielle Unterzeichnung der Städtepartnerschaft zu setzen und gleichzeitig einen Prozeß des Kulturaustausches zu initiieren. Die Städtepartnerschaft gab es schon im Mai des folgenden Jahres, und es entstand die Kultur-AG mit dem Ziel, einen Kulturaustausch zwischen KünstlerInnen aus León und Hamburg zu unterstützen. Unterschiedlichkeiten im Kunst- und Kulturbegriff sind dabei Programm und Herausforderung zur besseren eigenen Reflexion und gegenseitigen Bereicherung.

Die AG betreut Künstler aus León bei Aufenthalten in Hamburg, sie unterstützt Künstler in León durch Materialsendungen und übernimmt die Organisation von Ausstellungen in der jeweiligen Partnerstadt. So wurde es im Rahmen der

2. Hamburger Leóntage eine Ausstellung mit Bildern nicaraguanischer Maler in der Rathauspassage gezeigt.

Kontakt: Sönke Nissen-Knaack, Telefon: 040-4 39 70 54

La Madrugada ­ Verein für Lateinamerika-Solidarität

Der Verein La Madrugada ist ein ökumenischer Arbeitskreis, der sich zur Aufgabe gemacht hat, Begegnungen zwischen Menschen in Deutschland und Nicaragua zu vermitteln und Selbsthilfeprojekte von Basisgruppen zu fördern. Der Verein ist hervorgegangen aus dem Förderkreis Nicaragua der Initiative Shalom und dem Mittelamerikareferat der Evangelischen Studentengemeinde.

Seit nunmehr zehn Jahren pflegen wir Kontakte zu den BewohnerInnen der Landgemeinde Los Muñoz südwestlich von Managua. Hier unterstützen wir in Zusammenarbeit mit der Nichtregierungsorganisation CESADE einen Gesundheitsposten, den Ausbau der Bewässerungssysteme und die Vergabe von Kleinkrediten im Agrarbereich.

Im Rahmen der Sofort- und Wiederaufbauhilfe nach dem Hurrikan Mitch arbeiteten wir mit Organisationen zusammen, die besonders die Gleichberechtigung von Frauen fördern.

Der Verein gibt zweimal jährlich einen Rundbrief heraus und organisiert politische bzw. kulturelle Veranstaltungen zur Situation in Nicaragua.

Kontakt: Heidi Pfister, Telefon: 040-49 64 54, e-mail: Pfister.H@t-online.de Los Niños del Campo ­ Förderverein für die medizinische Versorgung kranker Kinder in Nicaragua

Das nicaraguanische Gesundheitssystem sieht eine medizinische Grundversorgung in den Städten vor. Die Landbevölkerung bleibt sich selbst überlassen, dabei haben die Menschen häufig nicht einmal genug Geld, um in die Stadt zu fahren. Um die Not dort, wo sie am größten ist, zu lindern, konzentriert der Verein Los Niños del Campo seine Hilfsmaßnahmen auf die ländliche Region um León. Garant für den optimalen Einsatz der Spendengelder ist Kinderarzt Dr. Jürgen Steidinger, der auch Koordinator der Hamburg-Hilfe für die Partnerstadt León ist.

Im Zentrum der Maßnahmen des Vereins Los Niños del Campo steht die Finanzierung des Gehalts des Kinderarztes Dr. Pedro Munguia, der regelmäßig 13 Ambulanz-Stationen im Raum León besucht und Kinder und Mütter medizinisch versorgt. Darüber hinaus übernimmt Los Niños del Campo in Einzelfällen in Absprache mit Dr. Steidinger die Kosten für Krankenhausaufenthalte, Psychotherapie oder kostspielige Untersuchungen und Medikamente.

Spenden kommen den Kindern zu 100 % zugute. Die Mitglieder des Vereins arbeiten ehrenamtlich. Es fallen keinerlei Verwaltungskosten an. Der Förderverein kontrolliert das Projekt durch regelmäßige Besuche in Nicaragua.

Kontakt: Amelie Ahrens, Telefon: 89 22 05

Marie-Schlei-Verein e. V. ­ Hilfe für Frauen in Afrika, Asien und Lateinamerika

In einem der ärmsten Länder der Welt pochen Frauen auf ihre Beteiligung an der Entwicklung ihres Landes. Immer schwieriger ist die wirtschaftliche und soziale Lage in Leon geworden, vor allem die Erwerbssituation der Frauen. Seit 1984 arbeitet der Marie-Schlei-Verein mit einer nicaraguanischen Frauenorganisation zusammen. Ein Dreh- und Angelpunkt ist das Frauenzentrum Lucila Matamoros, 1991 mit Hilfe des Marie-Schlei-Vereins und der Stadt Hamburg errichtet.

Es ist für viele Frauen der einzige Zugang zu einer Ausbildung und Erwerbsmöglichkeit. Der Marie-Schlei-Verein fördert Kurse in Anbau und Verarbeitung von Soja, Schreibmaschine schreiben, Englisch und Computerausbildung. Wenn Frauen eine Arbeit in Wirtschaft und Verwaltung finden wollen, müssen sie in moderner Bürotechnik unterwiesen werden. Der Bedarf ist da: Viele Frauen und Mädchen interessieren sich für Computerlehrgänge. Sie können sich diese Ausbildung aber nicht leisten. Frauen werden dadurch bei der Ver gabe der ohnehin spärlichen Arbeitsplätze noch weiter benachteiligt. Der Marie-Schlei-Verein hat für die Einrichtung eines Computerraumes gesorgt. Die Frauen werden von qualifizierten Lehrerinnen unterrichtet. Sie erhoffen sich von den Lehrgängen bessere Arbeitsmöglichkeiten im kaufmännischen Bereich.

Seit 1997 werden Frauen in Tischlerei und Möbelherstellung ausgebildet. Ziel ist der Aufbau einer kleinen Werkstatt, in der die Frauen als Kooperative zusammen arbeiten.

1999 wurde mit einer Ausbildung in Tierheilkunde begonnen. Diese Ausbildung wendet sich an Frauen, die am Stadtrand von León wohnen und traditionell Hühnerzucht betreiben. Ihr Wissen wird vertieft, zusätzlich werden sie über Schweinezucht unterwiesen. Bei allen Ausbildungsmaßnahmen werden Informationen über die Rechte der Frau, Gesundheit und Hygiene angeboten.

Seit 1997 werden mit Unterstützung von Marie-SchleiVerein und dem Senat Hamburg durch die „Fundacion para Promocion y Dessarrollo de la Mujer" Weiterbildungskurse für Frauen aus verschiedenen Organisationen in León (überwiegend aus dem ländlichen Bereich Leons) angeboten. Die Kurse heben das allgemeine Bildungsniveau, stärken die Führungsqualitäten, fördern weibliche Führungskräfte, informieren über die Rechte der Frau und vermitteln Projektmanagement.

Die teilnehmenden Frauen sollen Führungsqualitäten entwickeln, Leitungsfunktionen übernehmen und selbständig weiterarbeiten.

Kontakt: Traute Jordan, Telefon: 040-47 36 01, e-mail: Marie-Schlei-Verein@t-online.de NICADE ­ Nicaraguainitiative am DESY

Kurz nach der Rückkehr eines Kollegen von einer Bildungsreise nach Nicaragua gründete sich Anfang 1989 die Nicaraguainitiative am DESY. Die Verteidigung politischer und sozio-ökonomischer Reformen durch die sandinistische Regierung ­ trotz Contrakrieg und Handelsblockade durch die USA ­ rief Bewunderung hervor. Das angestrebte Ziel von NICADE war, solidarische Hilfe zu leisten.

Aus Leon kam der Vorschlag zur Unterstützung eines jungen Stadtteils. NICADE unterstützt seit über zehn Jahren Infrastrukturprojekte im Leoner Stadtteil „Heroes y Martirez de Zaragoza". Elektrifizierung und Wasserversorgung wurden mit Unterstützung aus Hamburg verwirklicht. Innerhalb der letzten drei Jahre wurden Sickergruben für Abwasser gebaut.

Es wurden nahezu ausschließlich Materialkosten finanziert.

Die Arbeit wird von den Bewohnern des Stadtteils selbst organisiert. Die Gruppe NICADE finanziert die Projekte aus Spendenaufkommen und regelmäßigem Kaffee- und Bananenverkauf.

In Kürze wird ­ nach dem Muster der städtischen Bediensteten ­ die Einführung einer Restpfennigaktion am DESY die Basis der Unterstützung für die Projekte in León erweitern.

Kontakt: Jan Hauschildt, Telefon: 040-89 98 23 63

Nicaragua Verein Hamburg e.V.

Der Nicaragua Verein Hamburg e.V. wurde 1984 gegründet.

Hervorgegangen aus verschiedenen Mittelamerikakomitees, die sich mit den politischen Befreiungsbewegungen in Mittelamerika und vor allem mit dem seit der Revolution 1979 sandinistisch regierten Nicaragua solidarisierten, wurde der Verein gegründet. Der Verein hat sich seit seiner Gründung neben der Unterstützung von Projekten für die Einrichtung einer Städtepartnerschaft zwischen Hamburg und León eingesetzt. Seit der offiziellen Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages im Jahre 1989 wird auf breiter Ebene für eine intensive Förderung der Kontakte zwischen den beiden Städten gewirkt. Die Finanzierung der ehrenamtlich getragenen Vereinsaktivitäten erfolgt zum allergrößten Teil über Spenden. Zentrales Anliegen des Nica-Vereins ist die Unterstützung eines selbstbestimmten Entwicklungsweges Nicaraguas, die Unterstützung von Basispartnerschaften und die entwicklungspolitische Öffentlichkeitsarbeit. Partner sind verschiedene Nicht-Regierungsorganisationen, aber in Teilen auch kommunale Verwaltungseinheiten der Stadt León. Für die Begegnung der beiden unterschiedlichen Lebensrealitäten wurden Bildungsreisen, aber auch Aufbaubrigaden nach Nicaragua organisiert. Es hat ebenso viele Besuche aus Nicaragua hier in Hamburg gegeben.

Die Initiierung und Abwicklung von Projekten sowie eine breite Öffentlichkeitsarbeit sind Schwerpunkte in der laufenden Arbeit. Hierbei geht es um die Information über die politische und soziale Situation in Nicaragua gleichermaßen wie um die Vorstellung der Hamburger Aktivitäten innerhalb der Städtepartnerschaft. Mit der mindestens vier Mal im Jahr erscheinenden Nicaragua-Zeitung, direkten Informationen über die verschiedenen Projekte sowie zahlreichen Veranstaltungen versucht der Verein den Kreis der Aktiven zu vergrößern und die gesamte Hamburger Bevölkerung anzusprechen. In den Jahren 1995 und 1999 wurden gemeinsam mit vielen anderen Initiativen und Einzelpersonen die Hamburger León-Tage organisiert, während derer der Öffentlichkeit in einem breiten Veranstaltungspaket von Film-Tagen, Ausstellungen bis zu Groß-Veranstaltungen die breite Palette der Städtepertnerschafts-Aktivitäten präsentiert wurde.

Der Verein hat in den letzten Jahren auch mit anderen europäischen Partnerstädten Leons einen intensiven Kontakt gehalten. Dazu zählen die Städte Lund / Schweden, Oxford /Großbritannien, Zaragoza und Alicante / Spanien, Salzburg /Österreich, Utrecht / Niederlande und Brünn / Tschechei. Im vergangenen Jahr wurde unter anderem vom Nicaragua Verein anläßlich des zehnjährigen Bestehens der Städtepartnerschaft eine internationale Konferenz aller Partnerstädte in Hamburg organisiert.

Zur Zeit werden ungefähr 30 Einzelprojekte unterschiedlicher Größe unterstützt sowie die über 30 bestehenden Partnerschaften zwischen Hamburger und Leoner Schulen in Kooperation mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) abgewickelt.

Zu den speziellen Projekten der letzten drei Jahre gehörte zum Beispiel das Projekt Techos ­ Ein Dach über dem Kopf. In verschiedenen Leoner Stadtteilen und den umgebenden ländlichen Gebieten wurden Zinkdächer für Häuser mit besonders maroder Bausubstanz finanziert. Ein weiteres unterstütztes Projekt ist die Frauenbewegung „Maria Elena Cuadra" in León.

Eine Gruppe von Frauen unterstützt die Aktivitäten, die Frauen berufliche Qualifizierungsmaßnahmen und Beratung anbietet. Andere Projektkooperationen sind in Kurzform z. B. die Unterstützung des Radiosenders Venceremos, Zusammenarbeit mit dem Projekt Las Tias für Straßenjugendliche sowie ein inzwischen abgeschlossenes Projekt im Umweltbereich.

Nach dem Hurrikan Mitch wurde durch einen gemeinsamen Aufruf unter dem Dach des Nicaragua Vereins eine große Spendenkampagne gestartet. Es wurden von Hamburger Bürgerinnen und Bürgern über 1,7 Mio. DM gespendet, die vom Nicaragua Verein zum Teil für die direkte Nothilfe den Partnern in León übergeben wurden und mit denen zur Zeit noch ein Wiederaufbauprojekt für zerstörte Häuser im ländlichen süd-östlichen Bereich finanziert wird.