Wie hoch sind die Strombezugskosten in Thüringen gegliedert nach Leistungspreis Arbeitspreis durchschnittlicherEinstandspreis

Januar 1997 hat folgenden Wortlaut:

Ich frage die Landesregierung:

1. Wie hoch ist das Strompreisniveau in Thüringen im deutschen und europäischen Vergleich? Was sind die Gründe für eventuelle Unterschiede, und welchen Anteil hat jede der genannten Ursachen?

2. Wie hoch sind die Strombezugskosten in Thüringen, gegliedert nach:

- Leistungspreis,

- Arbeitspreis,

3. Wurden in der Kostenrechnung Thüringer Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) bisher Mehrbelastungen durch die gesetzlich vorgeschriebene Abnahme von Strom aus erneuerbaren Energiequellen nachgewiesen? In welcher Höhe fallen ggf. Mehrkosten an, und wie gliedern sie sich auf die Energiequellen

- Wasser,

- Wind,

- Photovoltaik,

- Biomasse,

- sonstige auf?

4. aus Windkraftanlagen käme und ggf. entstehende Mehrkosten direkt auf den Strompreis umgelegt würden?

Das Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Infrastruktur hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 25. Februar 1997 wie folgt beantwortet:

Zu 1.: Stromkunden werden in Sondervertrags- und Tarifkunden unterteilt, wobei die Tarifkunden - das sind Haushalts- und Gewerbekunden - der Preisaufsicht durch das Thüringer Ministerium für Wirtschaft und Infrastruktur unterliegen.

Für die einzelnen Kundengruppen stellt sich die Preissituation unterschiedlich dar.

Zur Strompreisentwicklung im Vergleich alte und neue Länder hat das Bundesministerium für Wirtschaft durch das Institut für Energetik und Umwelt in Leipzig ein Gutachten erstellen lassen, dessen Endfassung Anfang 1997 vorlag.

ca. 2,5 über dem der alten und ca. 0,3 über dem der neuen Länder.

Zum 1. Januar 1997 haben die Thüringer wie auch andere Stromversorger in den neuen Ländern diese Preise gesenkt, in Thüringen nach Angaben der Thüringer Energie AG (TEAG), Erfurt, auf knapp unter 20 Bei den Tarifstrompreisen für Haushalte liegt das Preisniveau in Thüringen mit 29,6 ca. 2,2 über dem Niveau der alten und 1,2 über dem der neuen Länder.

Bei den Gewerbetarifkunden liegt das Preisniveau in Thüringen mit 33,2 ca. 0,4 über dem Niveau der alten und 1,2 unter dem der neuen Länder.

Für den europäischen Vergleich liegen nur für Industrie-Stromkunden aus europäischen Großstädten Preisstatistiken in Wien liegt. in der ostdeutschen Strom- und Kohlewirtschaft verursacht. Die Investitionsquote der Unternehmen war daher seit der Wende etwa doppelt so hoch wie die der westdeutschen Konkurrenz. Das vergleichsweise hohe Preisniveau in gegenüber den in anderen europäischen Staaten zurückzuführen.

Zu 2.: Da sich der zu zahlende Strompreis in der Regel aus einem verbrauchsabhängigen Arbeitspreis-Anteil und einem vom Abnahmeverhalten des Kunden.

Verteilunganfallen.

Die Strombezugskosten auf Mittelspannungsebene setzen sich wie folgt zusammen, Leistungspreis: 180 bis 294 10,8 bis 15,1 Arbeitspreis Niedertarif (gilt zwischen 22 und 6 Uhr): 8,8 bis 9,9 niedrigen Arbeitspreisen kombiniert und umgekehrt. Der Kunde wählt den für ihn günstigen Vertrag anhand seiner Abnahmesituationaus.

Der durchschnittliche Stromeinstandspreis für Sondervertragskunden auf Mittelspannungsebene wurde bereits im Rahmen der Beantwortung von Frage 1 dargestellt.

Die Strombezugskosten auf Niederspannungsebene setzen sich im wesentlichen wie folgt zusammen, Arbeits- und variabler Leistungspreis: Haushaltstarif 25,9 Gewerbetarif 30,5 Verrechnungs- und fester Leistungspreis: 96 DM/Jahr.

Die durchschnittlichen Stromeinstandspreise für Haushalts- und Gewerbetarifkunden wurden ebenfalls schon im Rahmen der Beantwortung von Frage 1 dargestellt.

Zu 3.: Um den Wert der gezahlten Vergütungen nach Stromeinspeisungsgesetz in Thüringen zu ermitteln, sind alle in Thüringen tätigen Elektrizitätsversorgungsunternehmen befragt worden.

Nach Angaben der EVU einschließlich der sonstigen Elektrizitätsversorgungsunternehmen für ihre Thüringer Versorgungsgebiete sind im Geschäftsjahr 1995/96 bzw. für die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien ergeben somit einen Anteil von 7,4 Promille.

Zu 4.: Zur Erzeugung der in der Frage angenommenen Menge an Windstrom wäre eine installierte Leistung von über 300 Megawatt erforderlich. Ende 1996 betrug die installierte Leistung bei Windkraftanlagen in Thüringen rund 19 Megawatt. Vor diesem Hintergrund muss eine Steigerung um 5 Prozent des Energiebedarfs allein durch Windkraft als nicht realistisch eingestuft werden, was eine Hochrechnung auf mögliche Preisveränderungen, die im Bereich von 1 Prozent liegen würden, fragwürdig erscheinen läßt.