Mietwohnungen

Zahlen ­ Daten ­ Fakten Projekt Gelsenkirchen Barrierefreie Mietwohnungen, Am Schäperskotten 19, 45891 Gelsenkirchen Projektart: Neubau preiswerter barrierefreier Geschossmietwohnungen Projektgröße und -ausstattung: 8 Wohnungen, davon sechs Dreiraum- und zwei Zweiraumwohnungen. Wohnungsgrößen variieren von 51 qm über 66 qm bis 81 qm Bewohnerinnen und Bewohner: Alleinstehende, Paare, Familien, eine Familie mit behindertem Kind Investor: Ralf Telöken, Gelsenkirchen Architektur: Dr. Christian Schramm, Gelsenkirchen Jahr der Fertigstellung: 2006

Förderung: günstige Darlehen des Landes für die soziale Wohnraumförderung Fördereffekt: Verringerung der Zinsbelastung, Miethöhe bei Erstbezug: 4,30 kalt/qm

Individualwohnungen Hamm „Hans-Jürgen Niemann, Wohnungsbauförderungsamt Hamm

Wir werden als Amt selber initiativ, wir sprechen die Leute an, von denen wir über die Wohnberatungsstelle für Senioren und Behinderte erfahren.

Und wir machen viel Öffentlichkeitsarbeit. Das findet oft zu ungewöhnlichen Zeiten statt. Wir wollen im Vorfeld helfen und bereiten vor, was geht. Dazu gehen wir auch schon mal in eine Reha-Klinik und besprechen die Wohnungswünsche dort.

Wir haben 1997 mit unserer Wohnberatungsstelle angefangen. Sie vertritt konsequent die Nutzer- und Mieterinteressen und ist im Wohnungsförderungsamt angesiedelt. Das ist nicht immer einfach, denn da treffen zwei Sichtweisen aufeinander: Nutzersicht und Investorensicht. Aber wir suchen immer gemeinsam nach guten Lösungen für die Betroffenen.

Wir geben beim Bau geförderter Mietwohnungen die Barrierefreiheit vor: Das geht von der Höhe des WCs bis zu den Schwellen zum Garten. Wir haben jahrelange Erfahrung und wissen, was die Bewohnerinnen und Bewohner brauchen. Stolz sind wir auf jeden einzelnen Fall, wenn wir zum Beispiel jemandem wie Lucas helfen können. „ Wohnen zur Miete wie im Eigenheim Neubau von Mieteinfamilienhäusern Lucas, 14 Jahre, sitzt seit acht Jahren im Rollstuhl.

Seit einem Autounfall ist er von der Hüfte abwärts gelähmt. Seine Familie fragt Mitte 2004 bei der Wohnberatungsstelle für Senioren und Behinderte der Stadt Hamm nach, ob eine behindertengerechte Wohnung für eine vierköpfige Familie frei ist. Sie hat Glück, denn da hat der Investor Dirk Wilczek gerade die Pläne für vier mit Landesmitteln geförderte Mietreihenhäuser vorgelegt. Das anrechenbare Einkommen der Familie passt. Sie gehören also zur Zielgruppe der sozialen Wohnraumförderung, für die die Häuser bestimmt sind. Ein ganzes Haus, bezahlbar und dazu barrierefrei? Sie erfahren, dass es zu diesem frühen Zeitpunkt noch unproblematisch ist, einen Aufzug in ein Reihenendhaus einzuplanen. Spätestens, als sie den Grundriss sehen, sagen sie begeistert zu. Und ab dann beteiligt sich die ganze Familie an der weiteren Planung und Innengestaltung.

Von den beiden Bädern wird das barrierefreie im Erdgeschoss auf Lucas Bedarfe abgestimmt und erhält neben der bodengleichen Dusche einen Hubwaschtisch und eine erhöhte Toilette mit Haltevorrichtungen. Praktisch dabei ist, dass dieser Waschtisch mitwachsen kann. Der Aufzug mit automatischer Tür geht vom Wohnzimmer direkt in Lucas Zimmer im ersten Stockwerk. Wenn seine Freunde zu Besuch kommen und klingeln, kann Lucas ihnen durch eine eigene Sprechanlage in seinem Zimmer die Haustür direkt öffnen. Mit dem Aufzug und seiner Armkraft ist er aber auch schnell draußen auf der Straße bei ihnen.

Schließlich ist Lucas Sportler. Als aktiver Badmintonspieler spielt er beim FC Herringen, sein Handbike macht alle Familienausflüge mit und den Weg vom nahen Gymnasium nach Hause legt er auch schon mal alleine ohne Fahrdienst zurück.

Günstig, familienfreundlich und barrierefrei Familiengerechte Mietreihenhäuser für unterschiedlichste Bedarfsgruppen, z. B. für Behinderte, sind in Hamm an der Tagesordnung. Alleine von 2000 bis 2008 hat die Stadt Hamm 296 solcher barrierefreien Häuser mit zinsgünstigen Darlehen des Landes im Rahmen der Umsetzung der jährlichen Wohnraumförderungsprogramme des Landes gefördert, einige davon mit Aufzug. Damit setzt Hamm sein politisches Ziel um, günstigen, familiengerechten Wohnraum zu schaffen. Die Häuser sind verstreut über das Stadtgebiet. Angefangen hat es, als die Nachfrage nach günstigen Vier-Raum-Wohnungen von Familien mit Kindern Ende der 90er Jahre stieg und es im Geschosswohnungsbau wenig Angebote dazu gab. Da startete die Stadt 1998 das erste Bauvorhaben. Die Wohnqualität in den barrierefreien Mietreihenhäusern ist für Familien mit Kindern und besonders für behinderte Familienmitglieder sehr hoch. Zudem sind die Betriebskosten in der Regel sogar niedriger als im Geschosswohnungsbau, wo die Gemeinschaftskosten gleichmäßig auf alle umgelegt werden. Ganz gezielt unterstützt das Wohnungsbauförderungsamt durch die Mietreihenhäuser auch das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Mobilitätseinschränkungen.

Ein Bündnis mit Gewinn

Beim Planen und Bauen arbeitet das Wohnungsbauförderungsamt schon seit Jahren mit verschiedenen Investoren zusammen.