Mitarbeiterbekleidung der Landesforstverwaltung

Mit einem Schreiben der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Kommunikation und Marketing der Landesforstverwaltung vom 20. Dezember 2001 wurden ca. 40 Testträgerinnen und Testträger der neuen Außenbekleidung für den Waldeinsatz zur Teilnahme an einem intensiven Praxistest gesucht. Die zu testenden Multifunktions- und Fleecejacken sollten „möglichst reißfest, angenehm warm, wasserdicht, atmungsaktiv, unempfindlich gegen Sprühdosenfarben und geräuscharm" sein.

Wir fragen die Landesregierung:

1. Welche Dezibel-Werte wurden beim intensiven Praxistest der geräuscharmen Multifunktions- und Fleecejacke gemessen?

2. Wie viele Knopflöcher hat der Prototyp der Multifunktionsjacke?

3. Sind die Knopflöcher geschlechtsspezifisch (links/rechts) berücksichtigt worden (Gender-Prozess)?

4. Wie reagiert die Fleecejacke auf rot-gelb-schwarz-grüne Sprühdosenfarben?

5. Kann eine feuchte Multifunktionsjacke, entgegen den neuen Euro-Scheinen, in einer Mikrowelle getrocknet werden?

6. Bei welchen Außentemperaturen wurden die angenehm warmen Multifunktions- und Fleecejacken getestet?

7. Kann die Multifunktions- und Fleecejacke auch nach dem Verzehr mehrerer Knoblauchbaguettes als atmungsaktiv bezeichnet werden?

Das Ministerium für Umwelt und Forsten hat die Kleine Anfrage namens der Landesregierung mit Schreiben vom 7. Februar 2002 wie folgt beantwortet:

Wie die Narren an ihren Kappen sollen die Försterinnen und Förster an ihrer Kleidung erkannt werden. Der Tragetest wird aufgrund momentaner landesweiter Strömungen und möglicher Verwechslungsgefahren erst nach Ende der Feiertage, also am 13. Februar 2002, beginnen. Dessen ungeachtet liegen bereits erste Erfahrungen vor.

Dies vorausgeschickt, beantworte ich Ihre Anfrage wie folgt:

Zu Frage 1: Forstbranchenspezifisch und den Erfordernissen eines zeitgemäßen Biomonitorings folgend, erscheint eine Messung in Dezibel nicht zielführend. Die adäquate Messeinheit ist der „Pirschmeter". Dies ist die Einheit, mit der der Förster die Annäherungsfähigkeit des Waidmannes an zu jagende Objekte misst. Die Prototypen erreichen Werte von 1,95583 Pirschmeter. Dies entspricht den Anforderungen einer modernen überlebensfähigen Landesforstverwaltung und erlaubt, das Gras wachsen zu hören.

Zu Frage 2: Keine. Da allerorts Löcher zu stopfen sind, hat die Landesforstverwaltung auf weitere Löcher verzichtet und sich für die Variante Reißverschluss entschieden. Selbstredend wurde den gesellschaftlichen Maßgaben nach geschlechtsspezifischer Unterscheidung auch hinsichtlich des Verschlusssystems Rechnung getragen. Die weiblichen Reißzähne beginnen links beißend, die der männlichen Kollegen rechts beißend.

Zur besseren Unterscheidung wurden die Verschlusstypen farblich, nämlich die links beißenden rot und die rechts beißenden schwarz, markiert. Die verdeckte Einarbeitung des Verschlusssystems erlaubt das Tragen der Kleidung über mehrere Legislaturperioden.

Zu Frage 4: a) Die Außenhaut der Outdoor-Jacke ist so beschichtet, dass alle äußeren Anfechtungen ­ egal ob rot, grün, schwarz oder gelb ­ von ihr abperlen.

b) Am Fleece werden im weiteren Testverlauf verschiedene Farbkombinationen ausgelotet. Als schwer verträglich hat sich bereits eine rot-schwarze Mischung erwiesen. Allerdings lassen sich alle Farben und Farbkombinationen beim Waschen entfernen, ohne dass Materialschäden auftreten.

Zu Frage 5: Damit die Försterinnen und Förster nicht im Regen stehen, wurde besonderer Wert auf einen hohen Wasserdichtegrad (mindestens 1111 mm Wassersäule) gelegt. Zudem verweisen wir auf die Beantwortung der Frage 4.

Bei dennoch notwendiger Trocknung in der Mikrowelle sind Forstleute vorher zu entfernen. Ein vorsorglicher Warnhinweis wird eingenäht.

Zu Frage 6: Mitunter auftretende stürmische Windböen werden durch einen eingearbeiteten Windstopper aufgefangen. Um realistische Klimawerte zu erreichen, ist jedoch geplant, die Jacken in den Kühlhäusern wildverwertender Betriebe zu testen.

Zu Frage 7: Forstleute wissen als Feinschmecker die aromatischen Qualitäten von Knoblauch durchaus zu schätzen. Das Auswahlverfahren ist aufgrund des hohen Andrangs von Probanden noch nicht abgeschlossen.