Börse

Neben der Kontaktstelle für die rheinland-pfälzische Wirtschaft in Polen sind zwischenzeitlich auch drei Regionen an einer Repräsentanz im Mittel- und Osteuropazentrum auf dem Flughafen Franfurt-Hahn interessiert.

Wissenschaft

Das Deutsche Polen-Institut (DPI) konnte in den Jahren 2005 und 2006 seine Kontakte zu Hochschulen und Instituten in Polen weiter ausbauen und intensivieren, u. a. sind hierbei Kooperationen mit dem Institut für Nationales Gedenken, dem Warschauer Zentrum für Oststudien und dem Kunstinstitut der Polnischen Akademie der Wissenschaften, Warschau, zu nennen.

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, vertiefte die Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Breslau und der Polnischen Akademie der Wissenschaften.

Die Universität Mainz unterhält Partnerschaften mit der Universität Warschau und der Hochschule für Planung und Statistik SGH Warschau, darüber hinaus vier fachbereichsspezifische Abkommen mit polnischen Hochschulen.

Im Mittelpunkt der Kooperationen steht die Jagiellonen-Universität, Krakau, mit der „Schule des deutschen Rechts", die 1998 gegründet wurde. Ziel ist es, polnischen Studierenden Kenntnisse des deutschen und europäischen Rechts zu vermitteln. Mittlerweile umfasst das Angebot auch Seminare für deutsche Studierende im polnischen Wirtschaftsrecht. Die Kooperationsform wurde in das Go-East-Programm des DAAD aufgenommen, welches Juristen aus dem ganzen Bundesgebiet eine Teilnahme ermöglicht.

Die partnerschaftlichen Beziehungen der Johannes Gutenberg-Universität zu Hochschulen in Polen haben eine lange Tradition.

Bereits Ende der sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts knüpfte der Mainzer Moraltheologe Prof. Dr. Josef Georg Ziegler erste Kontakte zu polnischen Kollegen. Hieraus entwickelte sich seit Anfang der siebziger Jahre ein regelmäßiger bilateraler Wissenschaftleraustausch, der später auch von anderen Fachbereichen aufgegriffen wurde.

Einzigartig in Deutschland ist der mit Hilfe der Robert Bosch-Stiftung errichtete „Schwerpunkt Polen", in dem polnische Wissenschaftler als Gastprofessoren an der Mainzer Universität forschen und lehren können. Seit 1982 waren 60 Gastprofessoren aus nahezu allen Disziplinen an der Johannes Gutenberg-Universität. Auch das „Mainzer Polonicum" hat in der Bundesrepublik keine vergleichbare Entsprechung. Es bietet für Hörer aller Fachbereiche zweimal im Jahr einen Grundlehrgang der polnischen Sprache und Kultur als sog. „Zusatzqualifikation" an, der in Mainz und in Krakau absolviert wird.

Die Johannes Gutenberg-Universität ist bestrebt, ihre vielseitigen Hochschulbeziehungen mit Polen weiter auszubauen. Voraussetzung ist die Gewährleistung und Stärkung der bestehenden Kooperationsplattformen, vor allem des „Schwerpunkts Polen" und des „Mainzer Polonicums".

Im Rahmen der Kooperation „Integrierter Studiengang" SGH Warschau absolvieren die polnischen Studierenden ein mindestens dreisemestriges Hauptstudium an der Universität Mainz und deutsche Studierende an der SGH Warschau. Eine finanzielle Förderung erfolgt durch den DAAD. Gute deutsche bzw. gute polnische Sprachkenntnisse sind Voraussetzung.

Mit polnischen Hochschulen bestehen weitere vielfältige Partnerschaften und Kooperationen der Universitäten Kaiserslautern, Koblenz-Landau, Trier sowie die Fachhochschulen Mainz und Worms.

Bildung

Im Berichtsjahr 2005 entstanden mit Unterstützung der ADD zehn neue Schulpartnerschaften mit polnischen Schulen.

Einen besonderen Höhepunkt bildete im Rahmen der Europa-Woche eine Feierstunde anlässlich des 25-jährigen Bestehens der rheinland-pfälzisch-polnischen Schulpartnerschaften in Koblenz, die unter dem Motto „Aus Fremden wurden Freunde" stand.

Der Ausbau des muttersprachlichen Unterrichts in polnischer Sprache im Einzugsbereich des Konrad-Adenauer-Gymnasiums und des Rhein-Gymnasiums als Stammschulen wurde vorangetrieben. Damit gibt es in Erfüllung der einschlägigen Bestimmungen des „Vertrags über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit" zwischen Deutschland und Polen von 1991 insgesamt fünf Schulen, an denen polnischen, polnischstämmigen, aber auch deutschen Schülerinnen und Schüler der Erwerb oder die Vertiefung polnischer Sprachkenntnisse ermöglicht wird.

Auf Einladung des neuen Kurators der Woiwodschaft Malopolska besuchte der Präsident der ADD Trier vom 26. bis 28. April 2006

Krakau.

Zum Thema „Werteerziehung in der Schule" kamen vom 1. bis 6. April 2006 in Krakau Schulleiter von Partnerschulen mit dem Ziel zusammen, dem zwischen ihren Schulen bestehenden Schüleraustausch durch eine wirkliche Schulpartnerschaft ein breiteres Fundament zu geben.

Anlässlich der Preisverleihung im Rahmen des Schülerwettbewerbs „Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal" am 22. März 2006 im Koblenzer Schloss wurden auch Preisträgerinnen vom X. Allgemeinbildenden Lyzeum Krakau, das bereits seit 1991 eine Schulpartnerschaft mit dem Aufbaugymnasium in Alzey unterhält, geehrt.

Portugal Wissenschaft Vorwiegend im Rahmen des ERASMUS-Programms finden Austauschmaßnahmen mit portugiesischen Hochschulen statt. Zahlreiche Kontakte pflegen die Universitäten Kaiserslautern und Trier, die Fachhochschulen Mainz und Worms sowie das Institut für Cusanus-Forschung in Trier.

Rumänien Wirtschaft

Im Jahr 2005 wurde gemeinsam mit der IHK für die Pfalz eine Wirtschaftsreise in die rumänischen Städte Timisoara, Cluj und Bukarest durchgeführt. Eine weitere Reise erfolgte im März 2006 in die Städte Timisoara, Cluj und Satu Mare. Bei beiden Reisen beteiligten sich Firmen des Maschinenbaus und der Metallbearbeitung.

An Weinsymposien im ostrumänischen Iasi nahmen sowohl 2005 als auch 2006 zehn bzw. elf rheinland-pfälzische Firmen teil.

Polizeiliche Zusammenarbeit

Auf der Grundlage des Zusammenarbeitsprotokolls zwischen dem Innenministerium von Rumänien und dem Ministerium des Innern und für Sport vom Dezember 1999 wurde im Berichtszeitraum die intensive polizeiliche Kooperation fortgesetzt.

Acht gemeinsame Seminare und Workshops widmeten sich der Kriminalitätsbekämpfung, insbesondere der Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität sowie der Wirtschafts- und Umweltkriminalität, den Themenfeldern „Verdeckte Ermittlungen" und „Zeugenschutz" sowie den polizeilichen Spezialeinheiten.

Auch die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Landespolizeischule Rheinland-Pfalz und den Polizeischulen in Campina, ClujNapoca und Slatina wurde mit sieben gemeinsamen Projekten fortgeführt. Sie betrafen vorrangig die Gestaltung der polizeilichen Ausbildung. Die vier 2006 sowohl in Rumänien als auch in Rheinland-Pfalz durchgeführten Maßnahmen bezogen sich auf die Verwaltung einer Bildungseinrichtung, auf den Bereich der berufspraktischen Studien, aber auch auf die polizeipsychologischen Handlungsfelder.

Rumänische Polizeiangehörige nahmen an vier EU-Seminaren der Landespolizeischule teil.

Auf Einladung von Staatsminister Bruch besuchte der rumänische Minister für Verwaltung und Inneres im Oktober 2005 Rheinland-Pfalz.

Brand- und Katastrophenschutz

Die Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Brand- und Katastrophenschutzes hat sich seit dem Jahre 2004 sehr gut entwickelt. Durch die zwischen den Innenministern von Rumänien und Rheinland-Pfalz seit 2005 jährlich fortgeschriebenen Anwendungsprogramme werden umfangreiche Maßnahmen vereinbart, die Rumänien bei der Neuorganisation des Feuerwehrwesens einen wertvollen Beitrag leisten.

Im Einzelnen wurden folgende Vorhaben durchgeführt:

In der Zeit vom 8. bis 14. Mai 2005 fand das 4. Europa-Seminar „Gefahrenabwehr" an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Rheinland-Pfalz statt., an dem u. a. drei Mitarbeiter des rumänischen Katastrophenschutzes teilnahmen. Schwerpunkte des Seminars waren Themen aus dem Bereich Brand- und Katastrophenschutz, wie z. B. rechtliche Grundlagen im Brand- und Katastrophenschutz in Deutschland, Brandschutzerziehung in Rheinland-Pfalz, vorbeugender Brandschutz, Evakuierungsplanung und -durchführung, gesundheitliche Grundlagen im Feuerwehrdienst, Aufgaben und Tätigkeiten des Landesfeuerwehrverbandes, Feuerwehren in Rheinland-Pfalz, Organisation und Ausbildung, Gefahrstoffkonzept in Rheinland-Pfalz und Brandursachenermittlung.

Vom 23. bis 27. Mai 2005 besuchten vier Vertreter des Ministeriums des Innern und für Sport sowie nachgeordneter Behörden Rumänien. Dabei fand ein intensiver Informationsaustausch statt, der von allen Teilnehmern als sehr aufschlussreich empfunden wurde.

Im Rahmen des Besuches aus Anlass des Rheinland-Pfalz-Tages 2005 in Bad Ems vom 9. bis 13. Juni 2005 nahmen u. a. vier Mitarbeiter des rumänischen Katastrophenschutzes an einer Informationsveranstaltung der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz am 10. Juni 2005 teil. Schwerpunkte dieser Veranstaltung waren das virtuelle Planspiel, Blended-Learning-Ausbildung für Gruppenführer sowie die Besichtigung der Leitstelle der Berufsfeuerwehr Koblenz.

Vom 3. bis 18. Juli 2005 hospitierte ein rumänischer Feuerwehrangehöriger bei der Berufsfeuerwehr Trier. Dabei konnte er sich einen umfangreichen Einblick in die Organisation, Arbeitsweise und Finanzierung einer Integrierten Leitstelle verschaffen.

In der Zeit vom 22. August bis 23. Dezember 2005 absolvierte eine rumänische Feuerwehroffizierin erfolgreich einen Brandinspektorenlehrgang an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz.

In der Zeit vom 17. bis 19. Mai 2006 fand das 5. Europa-Seminar „Gefahrenabwehr" an der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz statt, an dem u. a. vier Mitarbeiter des rumänischen Katastrophenschutzes teilgenommen haben. Schwerpunkte dieser Seminare waren die Organisation und Verfahrensweisen der Werkfeuerwehren sowie die Organisation und Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehren. Im Anschluss nahm die rumänische Delegation am Rheinland-Pfalz-Tag in Speyer 2006 bis zum 21. Mai teil.

Wissenschaft

Die Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, hat die Zusammenarbeit im Bereich der Geisteswissenschaften mit der Rumänischen Akademie der Wissenschaften, Sibiu/Hermannstadt, fortgeführt und weiter ausgebaut.

Zwischen der Universität Mainz und der Wirtschaftsuniversität Bukarest bestehen fachbereichspezifische Abkommen. Darüber hinaus beteiligt sich die Universität Mainz auch am „Bulgarisch-Rumänischen Interuniversitären Europazentrum" (BRIE). Diese Einrichtung will die universitäre Zusammenarbeit zwischen Bulgarien und Rumänien ermöglichen.

Die TU Kaiserslautern unterhält drei Kooperationen nach Rumänien: Universitatea din Bacau, Universitatea Tehnica „Gheorghe Asachi" din Iasi, Universitatea Tehnica din Cluj-Napoca.

Im Rahmen von ERASMUS findet an der Universität Trier und der Fachhochschule Worms mit rumänischen Hochschulen Studierenden- und Dozentenaustausch statt.

Justiz

Seit Frühjahr 2003 unterhält die Fachhochschule Schwetzingen regelmäßige Kontakte zum Aus- und Fortbildungszentrum für Greffiers und für das spezialisierte Unterstützungspersonal in Bukarest/Rumänien. Seit Sommer 2004 bildet ein Partnerschaftsübereinkommen, das sich an dem Partnerschaftsvertrag zwischen den Oberlandesgerichten Metz und Zweibrücken orientiert und im Rahmen eines Festakts unterzeichnet wurde, die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnerhochschulen.

Im Mai 2005 besuchten zwei Dozierende der rumänischen Greffier-Schule die Fachhochschule Schwetzingen, um sich vor Ort einen Einblick in die Ausbildung und den praktischen Aufgabenbereich des deutschen Rechtspflegers zu verschaffen. Im Mittelpunkt des zweiwöchigen Aufenthalts standen die Teilnahme an dem Vorlesungsbetrieb und Informationsgespräche mit den Dozierenden der Fachhochschule Schwetzingen. Daneben erfolgte ein Besuch bei dem Bundesverfassungsgericht und dem Amtsgericht Heidelberg.

Russische Föderation Ministerpräsident Kurt Beck empfing den Botschafter der Russischen Föderation, Vladimir V. Kotenev, am 7. Juli 2005 zum Antrittsbesuch. Themen des Gespräches waren die Verbindungen zwischen Rheinland-Pfalz und russischen Regionen sowie der Weinmarkt in Russland.

Wirtschaft

Im Jahr 2005 führten zwei Wirtschaftsreisen nach Russland. Im Frühjahr 2005 nahmen rund 20 Firmen an Kooperationsbörsen in den südrussischen Städten Rostow am Don und Krasnodar teil. Hier ging es in erster Linie um Kooperationsmöglichkeiten im Bereich der Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Die zweite Reise 2005 führte nach Nishnij Nowgorod, Perm und Jekaterinburg.

Diese erfolgte in Kooperation mit dem Saarland.

Im Jahr 2006 besuchte eine Wirtschaftsdelegationsreise, in Kooperation mit dem Saarland, Perm, Jekaterinburg und in das westsibirische Tjumen. Die Kooperationsbörsen fanden mit großem Erfolg statt.

Erstmals beteiligte sich das Land Rheinland-Pfalz an einer Medizintechnikmesse in Moskau. Alle sechs Teilnehmer konnten Abschlüsse bzw. Vorverträge tätigen. Diese Messe wurde so erfolgreich von allen Beteiligten eingeschätzt, dass 2007 eine Wiederholung vorgesehen ist.

Weinbau

Im Oktober 2006 fand mit Beteiligung des Leiters der Abteilung Weinbau des Wirtschaftsministeriums eine zweitägige weinbauliche Delegationsreise von Experten aus Rheinland-Pfalz nach Russland statt, um mit Kollegen vor Ort den Weinbau in der russischen Förderation in Augenschein zu nehmen und entsprechende Handlungsfelder daraus abzuleiten.

Für eine zukünftige Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Rheinland-Pfalz und der Russischen Förderation wird ein Austausch auf verschiedenen Ebenen angestrebt. Beispiele hierfür sind der fachliche Austausch über die Dienstleistungszentren Ländlicher Raum (DLR), die Nutzung von weinbaulichen Fachmessen sowie Kontakte der Weinbauverbände untereinander und zu weinbaulichen Unternehmen.

Im Dezember 2006 kam es zu einem „Gegenbesuch" des Präsidenten und stellvertretenden Präsidenten des Weinbauverbandes der russischen Föderation in Rheinland-Pfalz. Im Rahmen eines Besuches der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz und des Institutes für Lebensmittelchemie und Arzneimittelkunde des Landesuntersuchungsamtes in Mainz wurde das Meldewesen gemäß den europarechtlichen Vorgaben sowie die staatlichen Kontrollorgane und Kontrollinstrumente vorgestellt.