Energieverbrauch der Anlage

Wird der Energieverbrauch der Anlage durch die produzierte Energie abgedeckt (Mengenangaben in MWh)?

Zu Frage 2: Der Energie-Eigenverbrauch beider Anlagen wird durch die produzierte Energie abgedeckt. Die AVA Velsen hatte im Jahr 2000 einen Eigenverbrauch von ca. 28.000 MWh, die MVA Neunkirchen von ca. 20.000 MWh.

Welche Mengen an Energie werden fremd bezogen (Mengenangaben in MWh)?

Zu Frage 3: Wegen eines Turbinenschadens hat die AVA Velsen im Jahr 2000 ca. 563 MWh Strom fremd bezogen. Ferner hat die Anlage in diesem Jahr rund 14.300 MWh Methangas und 4.500 MWh Heizöl verbraucht.

Bei der MVA Neunkirchen wurden im Jahre 2000 ca. 10.000 MWh Erdgas und 4.

MWh Heizöl verfeuert. Der relativ hohe Heizölverbrauch ist darauf zurückzuführen, dass im Jahr 2000 die alten Verbrennungskessel noch teilweise in Betrieb waren.

Welche Planungskosten sind beim Bau der AVA Velsen und dem Umbau der MVA Neunkirchen angefallen

Zu Frage 4: Der aktivierte Planungsaufwand für die AVA Velsen ist mit rund 34 Mio. DM zu beziffern.

Dies entspricht weniger als 10 % der per 31.12.1998 mit rund 383,5 Mio. DM (netto) aktivierten Herstellungskosten für die AVA Velsen.

Hierin enthalten sind außer der Vergütung der Generalplaner und der örtlichen Bauüberwachung auch die Kosten für Projektmanagement, für Spezialplaner (z. B. Bergschadenssicherung), Gutachter und Projekt-Controlling. Nicht berücksichtigt sind die Kosten des Erörterungstermins im Planfeststellungsverfahren und Ansätze für Planungskosten und Engineering, die in den zu Pauschalpreisen vergebenen Gewerken der einzelnen Generalunternehmer mit enthalten sind.

Die Planungskosten für den Umbau der MVA Neunkirchen werden von der SotecGmbH mit rund 25 Mio. DM angegeben.

Welche Planer waren am Bau/Umbau der Anlagen beteiligt?

Zu Frage 5: Generalplaner für die AVA Velsen und verantwortlich für die örtliche Bauleitung waren die IGA, Ingenieurgesellschaft Abfall, Prof. Tabasaran und Partner in Stuttgart, sowie in Teilbereichen die Sotec-GmbH. Das Projektmanagement und die Bauoberleitung oblag der Abteilung Kraftwerksplanung der Saarbergwerke AG; das Projekt-Controlling wurde von der Ingenieurgemeinschaft Systems Engineering GmbH, Berlin, und Diedrichs und Partner, Puchheim, wahrgenommen. Die Gestaltungsplanung erfolgte durch das Architekturbüro Schmidt in Eschborn bei Frankfurt/Main.

Vorbehaltlich der in der Antwort zu Frage 4 (Fragenkomplex I) geschilderten Mitwirkung des „Technischen Ausschusses" erfolgten Planung und Bauleitung für den Umbau der MVA Neunkirchen unter der alleinigen unternehmerischen Verantwortung der Sotec-GmbH. Die SotecGmbH ist Generalplaner.

Waren die Leistungen gemäß den einschlägigen Vorschriften (HOAI, VOB/B, VOL) vergeben, wenn nicht, welche Leistungen wurden freihändig vergeben?

Zu Frage 6: Der erste Vertrag mit der IGA Stuttgart als Generalpartner der AVA Velsen wurde im Jahr 1987 abgeschlossen, die übrigen in der Antwort zu Frage 5 (Teil B) aufgeführten Planungsaufträge wurden in der Zeit bis 1994 erteilt. Entsprechend den damals gültigen Regelungen wurden die Planungsaufträge freihändig vergeben. Soweit möglich und zweckmäßig erfolgte eine Auswahl der Auftragnehmer anhand von Offerten verschiedener Anbieter.

Die Honorarvereinbarungen wurden unter Zugrundelegung der HOAI abgeschlossen, soweit diese einschlägige Vorgaben enthält. Im Übrigen hat sich der KABV auf Gutachten der jeweiligen Berufskammern gestützt.

Es wurde stets angestrebt, durch Aushandeln von Festpreisvereinbarungen Höchstgrenzen unabhängig von den ­ aus damaliger Sichtweise sehr hohen ­ anrechenbaren Kosten zu bestimmen.

Wie werden die Reststoffe der beiden Verbrennungsanlagen entsorgt/verwertet (z. B. Schlacken, Stäube)?

Zu Frage 1: An den drei Deponiestandorten Mandelbachtal-Ormesheim, Merzig-Fitten und Illingen stand dem EVS Ende 2000 noch eine Deponiekapazität von 1,83 Mio. cbm zur Verfügung; das sind noch rund 27,7 % des ursprünglich gebauten Deponievolumens von rund 6,6 Mio. cbm. Hiervon sind 0,3 Mio. cbm am Standort Illingen für die in den nächsten Jahrzehnten zu erwartende Ablagerung von nicht verwertbaren Schlackebestandteilen aus der dort betriebenen Schlackenaufbereitungsanlage reserviert.

Welche Menge Abfall (Hausmüll, Gewerbemüll, Sperrmüll usw.) wurden auf den drei Deponien in den Jahren 1999/2000 abgelagert?

Zu Frage 2: Insgesamt wurden im Jahr 1999 noch rund 109.500 t und im Jahr 2000 knapp 72.000 t Abfälle auf den Deponien des EVS abgelagert.

Welche Entsorgungskosten (auch spez. Kosten in DM/t) sind im Zuge der Deponierung in den Jahren 1999/2000 entstanden?

Zu Frage 3: Im Jahr 1999 haben der EVS und die KABV-Gesellschaft für Abfallwirtschaft mbH (ABW) für den Deponiebetrieb rund 7.043.000 DM (netto) aufgewendet; dies entspricht spezifischen Kosten von 64,40 DM/t (netto).

Für das Jahr 2000 liegen die Abrechnungen noch nicht vor. Es ist damit davon auszugehen, dass das Ergebnis von 1999 kostenmäßig jedenfalls nicht überschritten wird.

Die für Deponien mit TASi-Standard relativ niedrigen Betriebskosten beruhen darauf, dass schon in früheren Jahren für alle drei Deponien die Investitionskosten vollständig abgeschrieben und außerdem für die zu erwartenden Rekultivierungskosten Rückstellungen bereits in voller Höhe gebildet wurden.

Wie sieht die Prognose für die Jahre 2001 bis 2003 bezüglich der Mengen und der Entsorgungskosten aus?

Zu Frage 4: Nach den heutigen Erkenntnissen und Abschätzungen der künftigen Abfallmengenströme wird bei Fortsetzung der derzeitigen Abfallwirtschaftspolitik des EVS mit folgenden Ablagerungsmengen zu rechnen sein:

Bei dieser Prognose wird davon ausgegangen, dass es zu keinen längerfristigen Betriebsstörungen bei den Verbrennungsanlagen kommt (in diesem Fall würde sich die Ablagerungsmenge erhöhen).

Die Kosten des Deponiebetriebs sind im Wirtschaftsplan 2001 der ABW auf der Basis von (noch) unveränderten Ansätzen mit knapp 7,1 Mio. DM (netto) veranschlagt. Dieser Ansatz wird in den Folgejahren jedenfalls nicht überschritten werden.

Der EVS führt zur Zeit eine Entprivatisierung der Bewirtschaftung der drei Deponiekläranlagen und deren Übernahme durch den Abwasserbetrieb des EVS durch. Hiervon werden Kostensenkungen in einer Größenordnung von 700.000 DM/a erwartet.

Wird auf den Deponien auch Schlacke aus der Müllverbrennung abgelagert, und wenn ja, welche Mengen und zu welchen Preisen?

Zu Frage 5: Auf den Deponien werden nicht verwertbare Schlackenreste aus den Müllverbrennungsanlagen Velsen, Neunkirchen und Pirmasens abgelagert. Die Ablagerung der nicht verwertbaren Schlackenanteile der Anlagen Velsen und Neunkirchen erfolgt kostenlos, da bei kostenpflichtiger Ablagerung das vom EVS an die BG AVA Velsen mbH bzw. die Sotec-GmbH zu entrichtende Entsorgungsentgelt um den gleichen Betrag steigen würde. Für die Ablagerung der nicht verwertbaren Schlackenreste des MHKW Pirmasens wird ein Betrag von 50,- DM/t verrechnet.

Insgesamt wurden 1999 20.623 t und im Jahr 2000 11.414 t Schlacken auf Deponien der ABW abgelagert. Der Rückgang der Schlackenmengen erklärt sich durch den Beginn des Betriebs der Schlackenaufbereitungsanlage Illingen im Sommer 1999 und die allmähliche Verbesserung der Absatzmöglichkeiten für Verbrennungsschlacke als Wertstoff.