Qualifizierung

Für den Ausbau solcher Qualifizierungssäulen kann das Land Bremen auf ein kompetentes und vielseitiges Täger-Know-how zurückgreifen. Dies soll bedarfsorientiert durch just-in-time-Kooperationen thematisch zusammengeführt und durch das Know-how der Hochschulen sowie überregionaler Fachexperten ergänzt werden. Hilfreich sind hierfür virtuelle Zentren (Plattformen) der integrierten Online-Qualifizierung zur besseren Vermarktung und Realisierung von orts- und zeitunabhängigen Lernen. Mit dem Ausbau solcher regionalen Infrastrukturen der beruflichen Qualifizierung sollen die Ausrichtung der Angebote auf die Bedarfe des regionalen Arbeitsmarktes und die Personalanforderungen in den Betrieben justin-time intensiviert werden.

c) Wirtschaftsnahe Erhebungen von regionalen Qualifikationsbedarfen, Qualifizierungsberatung:

Durch kontinuierliche, regional bezogene Erhebungen und Analysen liegen dem Land Bremen für die Planung von beruflicher Aus- und Weiterbildung aktuelle Aussagen über Qualifikationsbedarfe und Personalentwicklungsstrategien in verschiedenen Wirtschaftssektoren vor. Basierend auf einem Panel von ca. 700 Betrieben in Bremen und Bremerhaven werden diese Daten regelmäßig den neuen Entwicklungen angepasst.

Diese Untersuchungen werden in engem Dialog mit den Betrieben der Region sowie den Akteuren der Arbeitsmarkt- und Wirtschaftspolitik des Landes zeitnahe durchgeführt. Die jeweils aktuellen Ergebnisse stehen einer breiten Fachöffentlichkeit zur Verfügung und werden - auch im Abgleich zu bundesweiten Trends - mit allen Beteiligten erörtert.

d) Multimedia und netzbasierte Nutzung von bedarfsorientierter sowie zielgruppenspezifischer beruflicher Qualifizierung

Die Virtualität der Gesellschaft und des Marktes muss sich auch auf die Zugriffsmöglichkeiten der beruflichen Qualifizierung niederschlagen. Ein wichtiger Aspekt der Qualifizierungsoffensive ist deswegen die regionale Implementation und Verbreitung interaktiver, multimedialer und netzbasierter Lehr- und Lernformen.

- Teleteaching, Telelearning, Telecoaching sind zeitgemäße Methoden der betrieblichen Mitarbeiterqualifizierung in Ergänzung zu Präsenzmaßnahmen sowie für die Online-Begleitung und -Betreuung von berufs- und betriebsbezogener Weiterbildung vor Ort.

- Auch für die berufliche Fort- und Weiterbildung von Arbeitslosen haben multimediale Lernprogramme nicht nur für deren Kompetenzerweiterung in neuen ihre Bedeutung, sondern es können hierdurch praxisbezogene betriebliche Kooperationen in die Qualifizierung integriert werden.

- Durch zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen diese neuen Lernsysteme vor allem solchen Arbeitnehmerkreisen die Beteiligung an der beruflichen Qualifizierung, die durch ihre Lebenssituation (wie z. B. Schichtarbeit, familiäre Verpflichtung etc.) an traditionellen Kurssystemen nicht teilnehmen können. Netzbasiertes Lernen erhöht insbesondere die Chancengleichheit von Frauen und soll unter Nutzung der bestehenden Erfahrungen mit dem Erwerb der hierfür notwendigen Medienkompetenz auch für Berufsrückkehrerinnen weiterentwickelt werden.

- Von der zunehmenden Durchdringung der Gesellschaft mit dürfen ebenfalls Jugendliche und jüngere Erwachsene im Strafvollzug nicht ausgeschlossen werden. Zwischen fehlender beruflicher Qualifikation, Langzeitarbeitslosigkeit und Straffälligkeit besteht ein signifikanter Zusammenhang.

Möglichkeiten von Telelernen und Telearbeit sollen deswegen auch für diese Zielgruppe forciert genutzt werden: Bereitstellung von Aus- und Fortbildungsangeboten in neuen sowie individuelle Förderung durch netzgestütze Lernhilfen.

Die wirtschaftsnahe Umsetzung dieser Handlungsstrategien und Aktionslinien zur Schaffung von neuen und zum Erhalt von bestehenden Arbeitsplätzen in zeitgemäßen Berufsfeldern der Informations- und Mediennutzung erfolgt in enger Abstimmung mit den Arbeitsämtern in Bremen und Bremerhaven sowie Kammern und Verbänden des Landes. Strategie und Entwicklung der verschiedenen Ansätze werden im Bremer Bündnis für Arbeit und Ausbildung beraten.

Lebenslanges Lernen:

Die Biographie eines Menschen ist heutzutage durch verschiedene Lernzyklen gekennzeichnet. Der schulischen Bildung und der Ausbildung schließen sich einerseits die beständigen Notwendigkeiten beruflicher Anpassungs- oder Aufstiegsfortbildungen an, andererseits wachsen aber auch bis ins hohe Alter die gesellschaftlichen Anforderungen an den allgemeinen Kulturkenntnissen und -techniken.

Notwendig ist die Bereitstellung entsprechender Infrastrukturen, die es allen gesellschaftlichen Gruppen ermöglicht, Medienkompetenz als eine grundlegende Schlüsselqualifikation zu erwerben. Dieses Ziel (Bildung für ist ohne eine Begleitung durch die Weiterbildungseinrichtungen von großen Teilen der Bevölkerung nicht zu erreichen. Nur Bürgerinnen und Bürger, die über eine verfügen, werden zukünftig auch die Chancen der neuen Medien nutzen können, sei es die Steuererklärung in papierloser Form, die Partizipation am politischen Leben oder die Nutzung multimedialer Lernprogramme (Bildung mit Multimedialgestützte Qualifizierung und die integrierte Anwendung von sollen deswegen im Rahmen breit angelegter Maßnahmen zur Weiterentwicklung vorhandener Strukturen der Aus- und Weiterbildung und zur Unterstützung individuellen Lernens herangezogen werden. Dabei sollen Vorhaben im Vordergrund stehen, die auf der Grundlage von Multimedia konzeptionell deutlich veränderte oder neue Lehr- und Lernformen entwickeln und erproben und die sich über Kooperationen an regionalen Kompetenz- und Lernzentren beteiligen.

Die berufliche Qualifizierung wird in den nächsten Jahren noch größere Bedeutung nicht nur für die Weiterbildungsträger, sondern auch für die Hochschulen des Landes Bremen gewinnen. Die Breitenwirkung neuer Studienangebote in diesem Bereich kann durch den Einsatz von multimedialen Telelernumgebungen, die berufsbegleitend organisiert werden, außerordentlich verbessert werden, weil Berufstätige häufig nicht die Möglichkeit haben, an Präsensveranstaltungen teilzunehmen. Für die Präsenzuniversität Bremen eröffnet sich zunehmend die Notwendigkeit, ihr Know-how auch im Bereich der Fort- und Weiterbildung anzubieten und zu vermarkten.

Als offener multimedialer Lernort dient die Stadtbibliothek dem lebenslangen Lernen breiter Bevölkerungskreise. Sie führt seit 1997 an mehreren Standorten Internetkurse durch und hat multimediale Lernsoftware, CD-ROM bzw. im Angebot. Ergänzend zur Bildung, Ausbildung und Weiterbildung leistet die Stadtbibliothek mit Informationsangeboten sowie mit Beratungsdiensten einen wichtigen Beitrag zur Herausbildung von Informations- und Medienkompetenz für alle Zielgruppen und Altersstrukturen, der zukunftsorientiert weiter zu entwickeln ist.

Hier bietet sich im Sinne der demokratischen Partizipation die Chance, vorhandene Einrichtungen wie z. B. die Stadtbibliothek als Sprungbrett in die digitale Welt zu nutzen, um auch Nichterwerbstätige, darunter insbesondere auch Hausfrauen, an Multimedia und an das Internet heranzuführen.

Übergreifende Handlungsfelder:

Das Erreichen der oben ausgeführten Ziele der beruflichen Qualifizierung sowie der allgemeinen, politischen und kulturellen Weiterbildung kann, insbesondere unter dem Aspekt des lebenslangen Lernens, deutlich unterstützt werden durch:

- Anpassung und Modernisierung der netzgestützten Bildungs-Infrastrukturen durch Investitionen bei Trägern der beruflichen Qualifizierung, in Berufsschulzentren, in der Justizvollzugsanstalt etc.; ebenso bei Weiterbildungseinrichtungen, sofern sie zum koordinierten Gesamtangebot der Bevölkerung in Bremen und Bremerhaven mit Qualifizierung und Weiterbildung beitragen.

- Qualifizierung der Aus- und Weiterbildner sowie Multiplikatoren in den neuen T.I.M.E.-Techniken und -Berufen sowie in der Entwicklung und Anwendung netzbasierter, interaktiver Lehr- und Lerntechniken.

Zur fachlichen Orientierung liegen für die wichtigsten Qualifizierungsfelder zur Informations- und Mediennutzung aktuelle Handreichungen vor.

3 Die Handreichungen sind im Rahmen des Projektes pro T.I.M.E. an der Universität Bremen, (Kooperation Universität/Arbeiterkammer) zu den Themenschwerpunkten Electronic Commerce/ Electronic Business, Aus- und Fortbildung in den Medien- und IT-Berufen, Telearbeit/Telelearning/ Teleteaching erarbeitet worden.

- Anpassung und Entwicklung von Lernsoftware für Teleteaching/Telecoaching in Kooperation mit Hochschulen und Betrieben sowie Neuorganisation von Lernprozessen durch Multimediaeinsatz.

- Entwicklung transparenter Qualitätsstandards für neue virtuelle Lehr- und Lernangebote.

- Auf- und Ausbau eines Netportals für regionale Qualifizierungsangebote, das die Vermarktung, kommerziellen Nutzung und betriebliche just-in-time-Abfrage, auch von Online-Teaching und -Coaching vereinfacht und effektiviert in der Qualifizierung).

II. Stärkung regionaler Potentiale:

Bei den bisher durch das Land geförderten haben sich eine Reihe von Schwerpunktthemen herausgebildet, in denen Bremen überregional Profil zeigen konnte. Es ist beabsichtigt, auf diesen Potentialen aufzubauen und sie zu stärken. Schwerpunkt dabei ist die Entwicklung multimedialer Produkte und Dienstleistungen, die dem Land einen Wettbewerbs- und Qualitätsvorsprung sichern. Die nachfolgenden Themenbereiche sind für die Wirtschaftsstruktur des Landes von besonderer Bedeutung, schließen aber andere bzw. ergänzende Projektschwerpunkte nicht aus.

1. Handel:

Die traditionellen Handelsformen werden für die Anforderungen des elektronischen Geschäftsverkehrs konsequent umgebaut. Bremen/Bremerhaven sollen zu einem bedeutenden Handelsplatz im Internet transformiert werden.

Als traditioneller Handels- und insbesondere Außenhandelsstandort kann sich Bremen/Bremerhaven im Internet-Zeitalter weiter profilieren und mit geeigneten Maßnahmen seine Stärken ausbauen und herausstellen.

Bremen/Bremerhaven wird eine Pilotfunktion für wie folgt übernehmen:

- Referenzmarkt: Bremen/Bremerhaven eignet sich aufgrund seiner überschaubaren und abgrenzbaren Größe hervorragend als Referenzmarkt für vor ihrer Markteinführung: Business to consumer, business to business, authority to customer. Hierzu gehört auch der Test neuer Geschäftsmodelle.

- Anwendungsintensität: Die Zahl der Anwendung von soll in Bremen/Bremerhaven deutlich erhöht werden. Ziel ist eine überdurchschnittliche Nutzung regionaler und lokaler Dienstleistungsangebote insbesondere durch die Wirtschaft.

- Entwicklung von neuen Lösungen: Bremen/Bremerhaven etabliert sich als Entwicklungsstandort für innovative und -Dienstleistungen. Damit wird ein attraktives Umfeld für Existenzgründer bzw. netentrepreneurs zu geschaffen.

- Net-Portal Bremen/Bremerhaven: Der traditionelle Handelsplatz Bremen wird zu einer virtuellen Plattform für überregionalen Handel ausgebaut. Zusammenschlüsse von Unternehmen mit sich ergänzenden Sortimenten unter einem Portal werden gefördert, wobei diese Förderung auch das zielgruppenspezifische Marketing beinhaltet.

- Als Importhäfen bieten sich Bremen und Bremerhaven als Gateways to Europe für mit Distributionsbedarf an. Entsprechende Unternehmensakquisition ist zu betreiben.

- Call-Center-City Bremen: die Anstrengungen im Call Center Bereich sollen noch intensiviert werden. Call Center entwickeln sich derzeit zu umfassenden Customer Care Centern und bieten insgesamt große Wachstumspotentiale. Die Verbindung mit entwickelt sich bei den Aktivitäten zu einem wichtigen Baustein.

2. Logistik/Verkehr/Mobilität Bremen profiliert sich als Drehscheibe der Warenströme nach innen und außen (Marke Logistic Company Bremen). Verkehrsströme (Menschen und Waren) werden unter den Gesichtspunkten von Effizienz und Vermeidung von Belastung bei gleichzeitigem Erhalt von Lebensqualität und Komfortansprüchen an die Mobilität organisiert.