Diversifikation

Diversifikation - 1. Ausweitung der Produktionsprofile der Monopole auf mehrere, viele oder alle Industrie- und Wirtschaftszweige als vorherrschende Tendenz des Konkurrenzkampfes und der Expansion der Monopole unter den Bedingungen der sich vertiefenden internationalen Arbeitsteilung (Arbeitsteilung, internationale) und des Strukturwandels in der Weltwirtschaft. Grundlagen bilden der Konzentration- und Zentralisationsprozess von Produktion und Kapital (Konzentration der Produktion, Konzentration des Kapitals, Zentralisation des Kapitals), das Streben nach besten Bedingungen für die Kapitalverwertung sowie der Zwang zur Risikoverteilung auf nationaler und internationaler Ebene. Konzerne mit einem hohen Grad der Diversifikation werden in der Wirtschaftsliteratur auch als Konglomerate bezeichnet. - 2. wirtschaftspolitisches Anliegen von Entwicklungsländern zur Verbesserung ihrer Wirtschaftsstrukturen und außenwirtschaftlichen Positionen. Dadurch, dass die meisten Entwicklungsländer ihre Exporterlöse durch die Ausfuhr von einigen wenigen mineralischen bzw. landwirtschaftlichen Rohstoffen erzielen (Monokultur), ist ihre Wirtschaft in hohem Maße von der Konjunktur bei diesen Waren auf dem kapitalistischen Weltmarkt sowie von der Preispolitik der Rohstoffmonopole abhängig. Diese Abhängigkeit versuchen die Entwicklungsländer, durch Diversifikation ihrer Exportproduktion zu verringern bzw. zu beseitigen. Durch die fortschreitende Industrialisierung der Entwicklungsländer verstärkt sich der Prozess der Diversifikation, indem zu den traditionellen Exporten zunehmend Halbfabrikate und industrielle Fertigwaren hinzukommen. Die Diversifikation ist eine der wichtigsten Maßnahmen der Entwicklungsländer zur Stärkung ihrer nationalen Wirtschaft und wesentlicher Bestandteil ihres Programms zur Errichtung einer neuen internationalen Wirtschaftsordnung.