Kapitalbildung

Kapitalbildung - Entstehung von neuem Kapital durch Akkumulation von Mehrwert bzw. Anwendung eines Teils des Mehrwerts als Zusatzkapital. Die Quelle der Kapitalbildung ist folglich der durch die Ausbeutung der Arbeiter erzielte Mehrwert der Kapitalisten, heute vor allem der Monopole und des imperialistischen Staates. Die Aneignung von Mehrwert durch Monopole und Staat kann in verschiedenen Formen, u. a. auch mittels Steuern, Lizenzgebühren, Zinseinnahmen, Pachten usw. erfolgen. Mit dem Erlös, der aus dem Verkauf der in den kapitalistischen Unternehmen erzeugten Waren in Geldform erzielt wird (Geldkapital), erhalten die Kapitalisten einerseits den für den Kauf von Produktionsmitteln und für Lohnzahlungen vorgeschossenen Kapitalwert in Geldform zurück; andererseits realisieren sie damit auch den in den verkauften Waren enthaltenen Mehrwert in Geldform. Soweit letzterer vom Kapitalisten und seinem Anhang nicht für die individuelle Konsumtion, für Luxuszwecke oder andere unproduktive Zwecke verwendet wird, dient er zum Ankauf neuer, zusätzlicher Produktionsmittel und Arbeitskräfte, d. h. zur Akkumulation des Kapitals. Für die Kapitalisten der nichtproduktiven Wirtschaftszweige gilt entsprechend ihren Besonderheiten das gleiche. In der bürgerlichen Wirtschaftsliteratur wird unter der Bezeichnung Kapitalbildung z. T. nur das Sparen von Geld, z. T. aber auch zugleich die sog. Neuinvestition verstanden.