Leitungstechnik

Leitungstechnik - technische Basis der Leitung, insbesondere Gesamtheit der technischen Mittel zur Erfassung, Verarbeitung und Weitergabe von Informationen im Leitungsprozess. Die Leitungstechnik entwickelt sich einerseits entsprechend den Erfordernissen der Technologie der Leitung und wirkt andererseits auf die Entwicklung der konkreten Abläufe des Leitungsprozesses zurück, löst neue Leitungstechnologien aus. Als für alle Leitungsprozesse gleichermaßen giiltiger, allgemeinster technologischer Ablauf von Leitungshandlungen werden in der Regel folgende Vorgänge angesehen: Die Erarbeitung des Ziels, die Erarbeitung von Entscheidungsvarianten, die Entscheidungsfindung, die Ausarbeitung eines Planes und die Kontrolle der Realisierung der getroffenen Entscheidung. Jede dieser Leitungshandlungen bedingt in einem von den konkreten Umständen abhängigen Umfang die Erfassung, Verarbeitung, Weitergabe und Speicherung von Informationen, eine bestimmte Organisation und bestimmte technische Hilfsmittel einschließlich ihrer baulichen Hülle. Zur technischen: Basis der Leitung gehören deshalb nicht nur die technischen Hilfsmittel der Informationsverarbeitung i. e: S., beginnend bei den einfachsten Schreib- und Rechengeräten, bis zur elektronischen Rechenanlage, sondern auch alle technischen Hilfsmittel und Einrichtungsgegenstände, die der rationellen Gestaltung der Arbeitsräume und -abläufe bei der Ausübung von Leitungs- und Verwaltungstätigkeit dienen (Büro- und Organisationstechnik i. w. S.). Dabei kommt auch der räumlichen Hülle, den Räumen und Gebäuden, in denen Leitungs- und Verwaltungstätigkeit ausgeübt wird, eine nicht zu unterschätzende Bedeutung zu. Die technische Basis der Leitung sozialistischer Betriebe wird zunehmend durch solche Ausrüstungen bestimmt, wie innerbetriebliche Dispatcher- und Informationssprechverbindungen, inner- und außerbetriebliche Femschreib- und Videoverbindungen, Rohrpost, Ruf- und Suchsignalisierungsanlagen, Anlagen zur automatischen Registrierung von Produktionsabläufen, Buchungsautomaten, Geräte der Schreib-, Kopier- und Registriertechnik, Industriefernsehen und elektronische Datenverarbeitung. Die technischen Hilfsmittel der Informationsverarbeitung im Leitungsprozess lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunkten klassifizieren. Eine der allgemeinsten Klassifikationen besteht in der Unterscheidung nach Mitteln zur Durchführung von Messungen und Beobachtungen, Rechengeräten und -anlagen, Registrieranlagen und Nachrichtenmitteln. Eine andere Möglichkeit zu systematisieren besteht dabei in der Unterscheidung folgender Gruppen von technischen Hilfsmitteln der Leitung: Schreibtechnik (Schreibmaschinen, Textverarbeitungsmaschinen/Organisationsautomaten, Ausdrucker von elektronischen Datenverarbeitungsanlagen u. a.); Diktiertechnik (Diktiergeräte, Telefondiktatanlagen u. a.); Rechentechnik (Rechengeräte, wie -tabellen, -scheiben und -stäbe, mechanische Rechenmaschinen, elektronische Kleinstrechner, elektronische Rechenmaschinen); Vervielfältigungstechnik (Bürokopierverfahren, wie Reflex-, Schnell- oder Trockenkopie, Xerografie; Bürodruckverfahren, wie Spiritum-, Schablonen-, Offset- u. a. Druckverfahren); Buchungstechnik (Buchungsmaschinen und -automaten); Registriertechnik (Karteien u. a. technische Hilfsmittel zur Ordnung und Aufbewahrung von Informationsträgern einschließlich der Mikrofilmtechnik); Informationstechnik (Femsprech- und Fernschreibanlagen, Rohrpostanlagen, Personenruf- und -suchanlagen, industrielles Fernsehen, Bildschirmgeräte in Verbindung mit der elektronischen Datenverarbeitung, Messwert- und Datenerfassungsgeräte, Datenfernübertragungseinrichtungen u. a.). Innerhalb der technischen Basis der Leitung kommt der elektronischen Datenverarbeitungsanlage (EDVA) einerseits eine beständig zunehmende Bedeutung zu. Andererseits können EDVA jedoch nur dann zur vollen Wirkung für die von der Leitung zu lösenden Aufgaben und die Rationalisierung des Systems der Leitung gebracht werden, wenn alle Elemente der technischen Basis der Leitung aufeinander abgestimmt entwickelt und eingesetzt werden. Die Mittel der Leitungstechnik, insbesondere die EDVA, sind zugleich die materielle Voraussetzung für eine effektive Anwendung mathematischer Methoden und Modelle zur Lösung von Aufgaben der Leitung und Planung.