Ökonometrie

Ökonometrie - bürgerliche Wirtschaftslehre, die aus der Vereinigung von bürgerlicher Theorie, Wirtschaftsstatistik und mathematischen Methoden zu Beginn der dreißiger Jahre dieses Jh. entstanden ist. Ursache war das sich unter den Bedingungen des staatsmonopolistischen Kapitalismus entwickelnde Streben nach genauer Erfassung der quantitativen Beziehungen zwischen den ökonomischen Erscheinungen. Voraussetzung waren die Entwicklung neuer mathematischer und statistischer Methoden und das Vorhandensein ausreichenden statistischen Materials. Andererseits schuf die Entwicklung der Ökonometrie weiteres Bedürfnis nach neuen mathematischen und statistischen Methoden und nach statistischem Material. Die theoretischen Grundlagen der Ökonometrie sind aus der Grenznutzentheorie entlehnt worden. Ökonometrische Forschungsmethoden werden im volkswirtschaftlichen wie im betriebswirtschaftlichen, im sozialökonomischen wie im technisch-ökonomischen Bereich angewandt. Obwohl die Ergebnisse und Verallgemeinerungen infolge ihrer Bindung an die bürgerliche Theorie die Realität nur verzerrt widerspiegeln, sind viele quantitative Analysen von Teilprozessen und Einzelfaktoren sowie Erkenntnisse wirtschaftsstatistischen Charakters von Bedeutung für die Weiterentwicklung der Wirtschaftswissenschaften. Bestimmte Ergebnisse und Forschungsmethoden der Ökonometrie. können für die sozialistische Produktionsweise nutzbar gemacht werden (Input-Output-Analyse, Regressionsanalyse u. a. Methoden). - Die Ökonometrie ermöglichte und erforderte die Anwendung der modernen Rechentechnik (elektronische Datenverarbeitung) in der bürgerlichen Wirtschaftswissenschaft und Wirtschaftspraxis. 1930 wurde die Ökonometrische Gesellschaft gegr. (Zentrum in den USA), 1933 die Zeitschrift Econometrica; seit dem zweiten Weltkrieg entwickelte sich die Ökonometrie bes. schnell.