Migration

Fachbereich Sportförderung Frauen und Mädchen sind in den Sportvereinen im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg unterrepräsentiert. Aus diesem Grund fasste die Bezirksverordnetenversammlung im Jahr 2003 den Beschluss, Frauen- und Mädchensport intensiv zu fördern.

Dazu wurde auf der Grundlage dieses Beschlusses in der Sportförderung eine Geschäftsstelle Gender Mainstreaming gegründet, die sich insbesondere um gleichstellungs-politische Aufgaben kümmert.

Zur Implementierung des Gender Mainstreaming im Verwaltungsbereich der Sportförderung konstituierte sich ein „Arbeitskreis zur Mädchen- und Frauensportförderung" beim Bezirksamt.

Einen zentralen Stellenwert nimmt dabei die Öffentlichkeitsarbeit ein. Um diese zu unterstützen und eine große Anzahl von Interessierten umfassend zu informieren, wurde eine Internetseite entworfen. Über diese Internetseite können sich die Nutzenden zu aktuellen Veranstaltungen, wie Mädchensportfesten, Preisverleihungen und vielem mehr oder zu den dauerhaften Angeboten im Rahmen des Frauen- und Mädchensportes der Vereine informieren. Ebenfalls ist dort der Pilotbericht zum Gender Mainstreaming hinterlegt.

Durch die Veröffentlichung aller Friedrichshainer und Kreuzberger Sportvereine mit ihren individuellen Angeboten und der Verlinkung auf die Web-Seiten der Vereine wird den Frauen und Mädchen die Auswahl einer für sie passenden Sportart vereinfacht.

Weiterhin wurde mit Hilfe einer externen Gender- und Prozessberatung ein Flyer für Frauensportangebote im Bezirk entwickelt und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Sportlerinnen mit Migrationshintergrund berichten über ihr Leben" geplant und erfolgreich durchgeführt.

Als externe Beraterin stand hier Frau Dr. Dorit Meyer hilfreich zur Verfügung.

Zur deutlichen Kennzeichnung der Angebote für die Frauen und Mädchen wurde ein spezielles Logo entwickelt, dass in der Broschüre der Sportförderung den Nutzer direkt auf diese Angebote aufmerksam macht.

Weiterhin hat die Sportförderung auf vielfältige Weise, z. B. auf dem Umwelt- und Gesundheitsmarkt und auf vielen Familiensportfesten der Vereine im Bezirk, auf die Möglichkeiten im Bereich des Frauen- und Mädchensportes aufmerksam gemacht und dafür geworben.

Die Erhöhung des weiblichen Anteils der Sport treibenden Bevölkerung ist ein weiterer Schwerpunkt in der Arbeit. Dabei soll der Zugang zum Vereinssport für die Frauen und Mädchen vereinfacht werden und sie zu größerem Engagement und Eigeninitiative in den Vereinen, Vorständen und Verbänden motiviert werden. Spaß und Freude an der Bewegung, Interesse an „frauen- und mädchenuntypischen" Sportarten zu wecken, und die Übernahme von Verantwortung durch Tätigkeiten als Trainer sind dabei wichtige und umfangreiche Aufgabenstellungen.

Als Anerkennung und Anreiz für ein verstärktes Engagement der bezirklichen Sportvereine wird jährlich der „Innovationspreis zur Förderung des Mädchen- und Frauensports" vom Bezirksamt -Sportförderung- ausgeschrieben. Der Preis soll die Ehrenamtlichen ermutigen, Angebote zu schaffen, die den Wünschen und Bedürfnissen dieser Zielgruppe entgegen kommen und für dieses Engagement eine Wertschätzung ausdrücken (Im Jahr 2010 musste jedoch leider wegen der bestehenden Haushaltssperre darauf verzichtet werden).

In mehreren „Runden Tischen", die in unterschiedlichen Sozialräumen stattfanden, wurden Netzwerke zwischen Sportvereinen, Schulen, Sozialraum- AGs, Jugendfreizeiteinrichtungen und Projekten geschaffen, mit deren Hilfe flexibel auf die Bedürfnisse sportinteressierter Mädchen und Frauen reagiert werde konnte. Im Ergebnis fanden Sportfeste für Mädchen statt, wo Sportvereine den Mädchen unterschiedliche Sportangebote zum Mitmachen, Schnuppern und gleichzeitig eine Kontaktaufnahme zu Übungsleiterinnen boten. In diesem Jahr findet bereits zum 10. Mal das Mädchensportfest „Leyla rennt" mit ca. 150 aktiven Mädchen statt.

Hier wird den Mädchen eine große Vielfalt an Bewegungs- Sportangeboten auch in „frauen untypischen" Sportarten mit Vorführungen und Workshops geboten.

Der Arbeitskreis unterstützt tatkräftig das große internationale Event „Discover Football".

Es handelt sich um eine Art „kleine WM für Mädchen in Kreuzberg", welches bereits im Jahr 2010 erfolgreich stattgefunden hat. Das Frauen-Fußball-Kulturfestival findet in diesem Jahr im Willy-Kressmann-Stadion statt. Fußballerinnen aus aller Welt waren eingeladen, sich für das Turnier zu bewerben. Fast 40 Teams haben die Gelegenheit genutzt. Eine engere Auswahl hat bereits stattgefunden.

Durch die Bemühungen vieler Akteurinnen in Politik, Verwaltung und Sport konnte der Anteil der weiblichen Mitglieder von im Jahre 2003 27,5% auf aktuell 33 % gesteigert werden.

Der Zuwendungstitel der Sportförderung enthält einen Zweckbindungsvermerk, dass 5.000.- speziell zur Förderung des Mädchen- und Frauensports zu verwenden sind.

Der Arbeitskreis ist ständig auf der Suche nach neuen Impulsen. Es ist festzustellen, dass ein Umbruch in der Kultur der Vereine nur langfristig zu realisieren ist. Es kann aber auch festgestellt werden, dass dieser lange hartnäckige Prozess in jedem Jahr erneut Früchte trägt.

Gender Budget

Die Senatsverwaltungen und die Bezirke sind vom Abgeordnetenhaus aufgefordert worden (Auflage Nr.10 zum Haushalt 2008/2009), im Rahmen der Haushaltsplanaufstellung darzustellen, wie die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern sowie die Förderung von Frauen gegen Benachteiligungen und Diskriminierungen bei der Haushaltsaufstellung gemäß Artikel 10 Abs. 3 der Verfassung von Berlin gesichert wird.

Der Rat der Bürgermeister hatte dazu in den Anlagen zur Vorlage Nr. R-401/2008 vom 20.10.2008 Produkte definiert, die unter Genderaspekten analysiert werden sollen.

Um eine schnelle und frühzeitige Berücksichtigung von Gender Budgeting in den entsprechenden Handlungsfeldern zu erreichen, wurden die Bezirke im Aufstellungsrundschreiben 2010/2011 der Senatsverwaltung für Finanzen aufgefordert, in den Vorberichten der bezirklichen Haushaltspläne die Vorgehensweise bei der Gender-Budget-Analyse allgemein zu erläutern. Die Daten und weiteren Ausführungen zu den zu untersuchenden Produkten sollten entweder vollständig im Vorbericht oder jeweils in den Allgemeinen Erläuterungen der inhaltlich betroffenen Fachkapitel ausgewiesen werden.

In jedem Fall war dem Vorbericht eine Übersicht beizufügen, aus der die untersuchten Produkte und der Ort der Ergebnisdarstellung hervorgehen.

Die Durchsicht der Vorberichte aller Bezirke hat ergeben, dass die Übersichten in der geforderten Form von allen Bezirken vorliegen. Dabei reicht die Qualität von der reinen Aufzählung der weiblichen und männlichen Nutzer - wie leider noch von vielen Bezirken praktiziert - bis hin zu individuell formulierten Analyseergebnissen zu den Produkten.

Besonders hervorzuheben sind jedoch zwei Bezirke: Friedrichshain-Kreuzberg gibt in den Kapitelerläuterungen ausführliche Anmerkungen zu den Produkten...."

Dieses Zitat beweist: der Genderprozess ist abteilungsübergreifend im Bezirk angekommen.

Der Begriff des Gender-Impact, welche haushaltswirtschaftliche Entscheidungen haben welche geschlechterspezifische Auswirkungen, wurden bereits in den Vorjahren mit dem Doppelhaushalt 2006/7, allgemein im Vorbericht der Erläuterungen als auch speziell bei einzelnen Produkten ausgewiesen. Im Berichtszeitraum erfolgte einen wesentliche Steigerung der Aussagequalität.

Bericht der Abt. Bauen, Wohnen und Immobilienservice Spielplatzgestaltung Anmerkung: Das Projekt „Geschlechtergerechte Spielplatzgestaltung wurde in der Fachgruppe „Fachausschuss Spielplätze" aller Berliner Bezirke vorgestellt und diskutiert.

Anlass und Ziel Gender Mainstreaming ist erklärtes Ziel und seit dem Jahre 2000 beschlossenes gleichstellungspolitisches Konzept der Bundesrepublik Deutschland zur Durchsetzung der Gleichstellung der Geschlechter. Gender Mainstreaming bedeutet, dass bei allen politischen, normgebenden und administrativen Planungen und Maßnahmen die unterschiedlichen Bedürfnisse, Lebenslagen und Interessen beider Geschlechter berücksichtigt werden müssen. Danach sind Maßnahmen so zu gestalten, dass Benachteiligungen des einen oder anderen Geschlechts vermieden und bestehende Benachteiligungen abgebaut werden.