Landstromversorgung in den bremischen Häfen
Der Senat beantwortet die vorgenannte Große Anfrage wie folgt:
1. Wie bewertet der Senat grundsätzlich den Aufbau einer landseitigen Stromversorgung in den bremischen Häfen im Hinblick auf die Reduzierung der Abgasbelastung durch Schiffsemissionen?
Schiffe in Häfen werden zurzeit als ein Ansatz diskutiert, mit dem sich schiffsseitige Emissionen senken lassen.
Grundsätzlich positiv an der Landstromversorgung für Seeschiffe ist, dass die generierten Belastungen durch Lärm und Vibration. Der Verbrauch von Treibstoffen und Betriebsmitteln könnte sich reduzieren, die Möglichkeiten zur Wartung der Maschinen und Standzeiten sich verlängern.
So existiert kein einheitlicher Standard für die Stromanschlüsse. mit Landstrom. Außerdem ist völlig offen, welche Netzkapazitäten vorzuhalten sind, wenn Schiffe ihren Strombedarf durch Landstrom decken wollen. Bei kurzen Liegezeiten im Hafen wie z. B. beim Containerumschlag könnte sich der Aufwand zum Anschluss des Schiffes als unangemessen erweisen.
Um die Thematik für Bremen und Bremerhaven aufzuarbeiten und zu bewerten, wurde das Projekt Emissionen in bremischen Häfen Schiffe an die Steckdose Nordsee (AKN) vergeben. Darin sollen insbesondere offene Fragen der Sinnhaftigkeit und der technischen Möglichkeiten einer landseitigen des Jahres vorgesehen.
2. Wie hoch ist die tatsächliche Belastung in den bremischen Häfen durch Kohlendioxid, Kohlenmonoxid, Stickoxide und Schwefeloxide, die durch Schiffsemissionen verursacht werden, und wie haben sich diese Emissionen in den letzten Jahren entwickelt?
In Bremerhaven wird seit 1989 kontinuierlich in der Hansastraße die Luftqualitätüberwacht. liegt im Einflussbereichdes Autoumschlagskais in einer Entfernung von ca. 400 m. Die Messdaten dieser Station sind daher am ehesten geeignet, zu Aussagen im Sinne der Fragestellung beizutragen.
Am Messpunkt Bremerhaven-Hansastraße sind die Jahresmittelwerte gemäß stets eingehalten worden. Dennoch liegen die Jahresmittelwerte für Schwefeldioxid im langjährigen Vergleich mit den übrigen Hintergrundstationen durchgehend höher, für Stickstoffdioxid und Feinstaub liegen sie im Bereich der Messwerte der übrigen Bremer Messstationen für den städtischen Hintergrund. Diese SO2
-Konzentrationen können 100 bis 200 µg/m3 betragen. Sie liegen jedoch unterhalb der zulässigen Werte der 22. Feinstaubwerte können kurzfristig 100 µg/m3 erreichen. Die Anzahl der Überschreitungen des zulässigen Feinstaubtagesmittelwerts von höchsten 50 µg/m3 blieb immer deutlich unterhalb der Häufigkeit von 35 zulässigen Überschreitungen.
Kohlendioxid wird von den Messstationen hingegen nicht erfasst. Beim um lokale Effekte. Eine Erfassung von Kohlendioxid durch das Luftmessnetz ist daher nicht vorgesehen.
3. Wie hoch ist bei der derzeitigen Schiffsfrequenz in den bremischen Häfen der Bedarf an Strom, und kann dieser aus den bestehenden Kraftwerkskapazitäten gedeckt werden? solange nicht feststeht, welche Schiffe ihren Strombedarf durch Landstrom decken sollen. Die auf Bremen konkretisierte Frage wird im Rahmen des oben genannten Gutachtens bearbeitet.
Kühlcontainer ca. 10.000 KW pro Stunde benötigen, was nach Schätzungen dem wie eine Stadt mittlerer Größe.
4. Welche technischen Schwierigkeiten müssen für eine landseitige die technische Standardisierung im Hinblick auf eine international einheitliche Landstromversorgung fortgeschritten?
Regionen der Welt machen die Technik aufwändig und erschweren die Normung. und durch das Erfordernis des nahtlosen Übergangs von der Schiffs- auf die Landstromversorgung, was erhebliche Haftungsrisiken birgt.
5. Welche organisatorischen Anforderungen an die Schiffsabfertigung, insbesondere an die Vergabe von Schiffsliegeplätzen ergeben sich durch eine mögliche Landstromversorgung der Schiffe?
Hinsichtlich der Vergabe von Schiffsliegeplätzen können sich erhebliche der Schiffe eingeschränkt. Inwieweit mobile Umformungseinrichtungen eine sinnvolle technische Alternative bilden können, wäre fallspezifisch zu bewerten.
Die Einrichtung von Landstromanschlüssen in neu zu errichtenden Hafenteilen kann bei Planung und Bau vorgesehen werden. Schwieriger gestaltet sich dies dagegen in bestehenden Häfen und Terminals. Dort müssten unter laufendem Betrieb der Terminals viele Kilometer Kabelkanäle und Rohrtrassen verlegt werden.
6. Welche Anreize für Schiffsbetreiber befürwortet der Senat, um die Landstromversorgung von Schiffen auch tatsächlich zu nutzen? Wie bewertet der Senat in diesem Zusammenhang eine Steuerbefreiung für den auf Schiffen verbrauchten Strom oder die Staffelung der Hafengebühren nach dem Schadstoffausstoß? Wie steht der Senat zu einem möglichen Anschlusszwang?
Strom hat der Senat noch kein abschließendes Meinungsbild. Eine ist im Falle der Einführung der Landstromversorgung zu prüfen.
Eine Staffelung der Hafengebühren ist nur dann sinnvoll, wenn es eine internationale Grundlage dafür gibt. Vorstöße einzelner Häfen oder regionale Modelle insgesamt finanzierbar wären. von Landstromeinrichtungen ein hohes finanzielles Risiko für die Häfen. Bei der notwendig und sinnvoll, da sich bereits jetzt abzeichnet, dass wirtschaftliche Lösungen nur für definierte Schiffsverkehre, z. B. Fährverbindungen, zu des kalkulierbaren Restrisikos unter den Maßnahmeträgern auszugehen.
7. Welche möglichen Alternativen zum Aufbau einer Landstromversorgung sieht der Senat, um die Schadstoffbelastung in den bremischen Häfen zu reduzieren?
Bremerhaven nicht, zumal aufgrund der Richtlinie 2005/33/EG der Schwefelgehalt des Treibstoffs, der während der Liegezeit verbrannt wird, ab 2010 auf 0,1 % gemindertwird. -Belastung im Hafen führen.
Davon losgelöst ist es das Ziel Bremens und der anderen norddeutschen Küstenländer, die Emissionen von Schiffen in der Zukunft deutlich zu senken. Um dies zu ermöglichen, setzt Bremen sich vordringlich für eine Verbesserung der Qualität von Schiffstreibstoffen, den Einsatz von Rußfiltern auf Schiffen, die hochschwefligen Treibstoff fahren, sowie den Einsatz von Filtern für Hilfsdiesel und Hilfskesselein. die in den Häfen entstehen, sondern die insgesamt anfallenden Emissionen auch auf hoher See wirksam vermindern.
8. emissionsarmen Betrieb der Schiffe im Hafen zu sensibilisieren?
Nach Einschätzung des Senats sind die verantwortlichen Akteure für einen in einer Reihe von Gremien, Organisationen und Arbeitskreisen untersucht und diskutiert. Seitens der Küstenländer wurde Anfang 2007 ein Positionspapier zur Landstromversorgung von Schiffen in Häfen erarbeitet.
In Bremen wurde außerdem im Januar dieses Jahres im Rahmen der oben genannten Studie ein Hearing veranstaltet, auf dem durch Vorträge und Diskussionen die Thematik eingehend beleuchtet und der Sachstand aufgezeigt wurde.
Im November dieses Jahres werden auf einer ähnlichen Veranstaltung die Ergebnisse der genannten Studie vorgestellt und beraten.
9. Wie bewertet der Senat eine auf europäischer Ebene abgestimmte Initiative zur zu vermeiden?
Vor dem Hintergrund der Vielzahl ungeklärter Fragen wird eine Verpflichtung der Häfen zur Einführung der Landstromversorgung von Bremen und den anderen norddeutschen Küstenländern derzeit abgelehnt. Gleichzeitig wird anerkannt, dass die Landstromversorgung in bestimmten Fällen, insbesondere in definierten Verkehren wie z. B. bei Fährverbindungen mit sehr nahe gelegener Wohnbebauung, eine sinnvolle Möglichkeit darstellen könnte, Emissionen in Häfen zu reduzieren. Dies ist auch die Haltung der Europäischen vorgetragen hat.
Landstromversorgung von Schiffen an Liegeplätzen in den Häfen der Gemeinschaft (2006/339/EG) vorgelegt. Darüber hinaus besteht keine Notwendigkeit, eine europäische Initiative zu starten. Europäische Regelungen können impulsgebend sein, sie sind aber in der Weltschifffahrtsorganisation IMO das geeignete Gremium, diese Fragen abschließend für weltweit alle Schiffe und Häfen zu klären.