Kitas
Die Ordnungsprinzipien Blockrand, Traufhöhe, Dachausbildung und Gebäudegliederung sollten weitgehend beibehalten werden, ebenso die geschlossenen Dachflächen. Für die umfassenden Neuordnungsbereiche um den Bahnhof Lichtenberg und den Nöldnerplatz sollten mittels Gutachterverfahren die städtebaulichen Möglichkeiten ausgelotet werden.
Wohnen
- Modernisierung und Instandsetzung der erhaltenswerten Altbausubstanz,
- Herstellung eines zeitgemäßen Ausstattungsstandards, insbesondere durch den Einbau moderner Heizungen und Sanitärausstattungen,
- Zusammenlegung von Kleinstwohnungen im Zuge von Modernisierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen,
- Ergänzung von Wohnungsneubauten auf mindergenutzten Grundstücken.
Soziale und kulturelle Infrastruktur
- Bedarfsgerechter Ausbau der Gemeinbedarfsversorgung durch die Erneuerung vorhandener sowie die Schaffung neuer Einrichtungen unter Berücksichtigung der besonderen Belange von Kindern und Jugendlichen sowie Senioren.
Wohnumfeld
- Aufwertung des Wohnumfeldes durch die Neugestaltung vorhandener Grünanlagen und Spielplätze sowie den Neubau eines Quartiersparks im Block 32,
- Kompensation der quantitativen Defizite durch Aufwertung und Begrünung des Straßenraums, Begrünung von Höfen.
Gewerbe
- Erhalt und Weiterentwicklung der vorhandenen Gewerbestruktur,
- Bestandsschutz für nicht störende Betriebe.
Verkehr
- Ausweisung des Wohngebietes als Tempo 30-Zone,
- Entlastung der Lückstraße und des Nöldnerplatzes vom Durchgangsverkehr durch den Bau einer Umgehungsstraße,
- Einrichtung gesicherter Übergänge vor Kitas und Schulen.
Umwelt
- Verbesserung der Luftqualität durch die Umstellung auf moderne Heizsysteme,
- gezielte Durchführung von Maßnahmen zur Wärmedämmung (Giebel- und Brandwände, Geschossdecken),
- Entsiegelung von Hofflächen zur Erhöhung des Biotopflächenfaktors.
Planungsrechtlicher Status
Der Flächennutzungsplan Berlin weist einen Bereich an der Einbecker Straße und um die nördliche Weitlingstraße als gemischte Baufläche mit Konzentration von Einzelhandel an der Weitlingstraße aus. Die südlich und östlich daran anschließenden Bereiche um den Münsterland- und den Rosenfelder Platz sind als Wohnbaufläche W 1 (GFZ über 1,5), der Rest des Gebietes als Wohnbaufläche W 2 (GFZ bis 1,5) ausgewiesen. In der südöstlichen Ecke an der Fischerstraße ist eine Sonderbaufläche mit hohem Grünanteil und der Zweckbestimmung Sport festgesetzt. Als eine weitere Hauptverkehrsstraße stellt der FNP eine Trassenplanung zur Umfahrung der Lückstraße in südlicher Verlängerung der Marie-Curie-Allee über die Zobtener Straße zur Schlichtallee dar.
Bebauungspläne
Im Sanierungsgebiet Weitlingstraße sind acht Bebauungspläne im Verfahren. Nr. Geltungsbereich Ziele XVII-1 Lückstr. 1-19, Fischerstr. 1-14, Lückstraße vor den Grundstücken 1-19
Allgemeines Wohngebiet mit öffentlicher Grünfläche, Gemeinbedarfsflächen (Jugendfreizeit, Kita) XVII-2 Lückstr. 20-33, Teilfläche Lückstr.
Allgemeines Wohngebietes und Dauerkleingärten XVII21
Fischerstr. Mischgebiet und Allgemeines Wohngebiet, „Skaterlinse" als Straßenverkehrsfläche 11-8 zwischen Archibaldweg, Leopold-, Gisela- und Lückstraße Allgemeines Wohngebiet, Gemeinbedarfsfläche (Technisches Hilfswerk) 11-31 zwischen Frankfurter Allee, Rosenfelder u. Einbecker Straße Allgemeines Wohngebiet und Mischgebiet Aktueller Stand der Sanierung Städtebauliche Ergebnisse
Die vorhandene städtebauliche Struktur ist erhalten und entwickelt worden. Die Blockränder wurden durch zwölf Wohnungs- und zwei Gewerbeneubauten ergänzt. Entwicklungsdefizite gibt es vor allem noch an der verkehrlich besonders stark belasteten Lückstraße. Eine nachhaltig positive Entwicklung dürfte entscheidend von der künftigen Realisierung der Lückstraßenumfahrung abhängen.
Wohnen
Von den insgesamt 3.657 Wohnungen im Sanierungsgebiet befinden sich heute 351 in Neubauten. Von den Altbauwohnungen sind inzwischen fast 70% umfassend saniert.
Soziale und kulturelle Infrastruktur
Die beiden Kindertagesstätten in der Wönnichstraße wurden komplett erneuert. Zusammen mit den Plätzen im offenen Ganztagsbetrieb der Robinson-Grundschule ist der Bedarf gemessen an der derzeitigen Bevölkerung gedeckt.
Die Versorgung mit Schulplätzen erfolgt durch die Robinson-Grundschule in der Wönnichstraße 7 und das Gymnasium Lückstraße. Die offene Ganztagsschule mit 3 Zügen ist in einem zufriedenstellenden Allgemeinzustand. Gegenwärtig wird das Gymnasium teilweise modernisiert und instandgesetzt.
Nachdem die BSR ihren Recyclinghof Fischerstraße 15, 16 auf ein Viertel der Fläche reduziert hat, konnte 2006/2007 eine neue Sportanlage mit zwei Großspielfeldern angelegt werden. Die neue Anlage deckt den Sportflächenbedarf für das Sanierungsgebiet und angrenzende Bereiche ab. Ergänzt wird das Angebot durch Sportanlagen an der gegenüberliegenden Max-Taut-Schule.
Zur Verbesserung des Angebotes an Jugendliche wird 2008/2009 die bestehende Freizeiteinrichtung Lückstraße 18, 19 einschließlich des denkmalgeschützten Kolonistenhauses saniert und auf 90 Plätze erweitert. Eine Bereicherung erfuhr das Quartier mit dem Wiederaufbau der Aula der Max-Taut-Schule am Nöldnerplatz, die zukünftig auch als Veranstaltungsort für außerschulische kulturelle Nutzungen zur Verfügung steht.
Grünanlagen und Spielplätze
Der Münsterlandplatz wurde 2001 nach historischem Vorbild als Schmuckplatz neu gestaltet und bildet den Quartiersmittelpunkt.
Die 2005 begonnene Neugestaltung des Nöldnerplatzes mit Spielplatz, Skateranlage und Bolzplatz ist das Ergebnis eines landschaftsplanerischen Wettbewerbes, der unter Einbeziehung der Anwohnerinnen und Anwohner durchgeführt wurde. Die Platzgestaltung umfasst auch eine Neuordnung des Verkehrsknotens. Im Block 32 zwischen Lück- und Fischerstraße wurde 2001 ein Blockpark angelegt, der 2009 weiter qualifiziert und um ein ansprechendes Entree von der Lückstraße erweitert werden soll.
Neue Spielplätze entstanden auch in Marie-Curie-Allee 12/14, der Wönnichstraße 58 und auf dem Rosenfelder Platz. Mit den durchgeführten Aufwertungsmaßnahmen und Neuanlagen wurde das Angebot an Grün- und Freiflächen qualitativ deutlich verbessert. Quantitativ konnte das Defizit zwar reduziert, aufgrund fehlender Flächenpotenziale aber nicht vollständig abgebaut werden.
Verkehr und öffentlicher Straßenraum
Der Umbau der Weitlingstraße war die erste umfassende Straßenbaumaßnahme. Auf der ganzen Länge der Straße gilt Tempo 30. Auch die nördliche Wönnichstraße ist umgebaut und dabei verkehrsberuhigt worden. Für die Schulen wurde eine Schulwegsicherung eingerichtet. In mehreren Straßen wurde die Fahrbahn neu asphaltiert.
Neben kompletten Straßenumbaumaßnahmen haben auch diverse Gehwegerneuerungen, einschließlich Erneuerung der Beleuchtung und Neupflanzung von Straßenbäumen, im Sanierungsgebiet stattgefunden.
Bürgerbeteiligung
Neben der umfassenden Betroffenenbeteiligung wurden zahlreiche Planungsverfahren, Wettbewerbe und Werkstätten zur Entwicklung von Planungsideen zusammen mit den Bürgern durchgeführt.
Das Bezirksamt und die Akteure im Kiez haben 2006 mit dem „Forum Weitlingkiez" ein breit aufgestelltes Netzwerk der im Kiez engagierten Bürger, Gewerbetreibenden, Vereine, sozialen Träger, Kirchengemeinden und anderen Institutionen ins Leben gerufen. Mit Hilfe des Bundesprogramms „Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" wurden und werden zahlreiche Projekte für eine bunte, tolerante und demokratische Alltagskultur und zur Immunisierung gegen rechtsextremistische Vereinnahmungen gefördert. Die Betroffenenvertretung für das Sanierungsgebiet sind in dem Kiezforum, das über das Ende der Sanierung hinaus fortgesetzt werden soll, aufgegangen.