Migration

Aufgabenschwerpunkte seit einigen Jahren in Richtung Unterstützung/Beratung bei der betrieblichen Einführung, Integration und Migration neuer Systeme verlagert haben. Bei Investitionen fungiert die RBT als wichtige neutrale Instanz zwischen realisierendem Hersteller/Generalunternehmer und beauftragender Rundfunkanstalt. Ferner unterstützt die RBT ihre Gesellschafter u. a. bei der konventionellen Studiound Sendertechnik (Fernsehen und Hörfunk) sowie bei Messungen technischer Parameter der Ausstrahlungen von anstaltseigenen oder von gemieteten Telekom-Sendern (z. B im Zusammenhang mit DAB und DVB-T).

Der für das Jahr 2002 zum Betrieb der RBT erforderliche Gesamtaufwand in Höhe von 8,1 Mio wird zu 96,5 Prozent von den ARD-Gesellschaftern und zu 3,5 Prozent vom ZDF getragen. Der wesentliche Anteil der Aufwendungen liegt in den Personalkosten, die für 2002 mit 5,9 Mio (75 Planstellen und Altersversorgung ausgeschiedener Mitarbeiter) eingesetzt sind. Der restliche Aufwand verteilt sich auf 1,59 Mio Sachkosten und 0,59 Mio Investitionen. Als gemeinnützige Einrichtung erwirtschaftet die RBT keinen Gewinn und finanziert sich über die Zuschüsse der Gesellschafter.

ZDF-Beteiligungen

ZDF Enterprises GmbH (ZDF-E)

Die ZDF Enterprises GmbH ist mit der Beschaffung, aber auch Herstellung und Vermittlung von Produktionen bzw. Übertragungsrechten für das ZDF sowie der Verwertung von Produktionen und Übertragungsrechten betraut. Das Unternehmen agiert im Namen und für Rechnung des ZDF, wird jedoch in jüngster Zeit auch verstärkt im eigenen Namen tätig, indem es sich beispielsweise an ZDF-Produktionen beteiligt und damit die Ausstrahlungsrechte im Ausland erwirbt.

Zudem ist es an Unternehmen beteiligt, die Kino- und Fernsehfilme, Kinderfilme bzw. Beiträge für medizinische Fernsehmagazine erstellen sowie im Online-, Musikrechte- und Grafikbereich tätig bzw. mit der Entwicklung des Projektes Medienpark betraut sind. Schließlich besorgt ZDF-E das Merchandising im Zusammenhang mit Sendungen des ZDF und ist für die ZDF-Shops im Sendezentrum Mainz-Lerchenberg, im Hauptstadtstudio Berlin und in der Mainzer Innenstadt verantwortlich. Im Jahr 2001 hat die ZDF-E mit 82 Mitarbeitern Erlöse von 70,0 Mio (136,9 Mio DM) erzielt, davon allein 57,5 Mio (112,5 Mio DM) für die Verwertung eigener Filmrechte.

Bavaria Film- und Fernsehstudios GmbH (BS)

Die Bavaria Studios ist in den Bereichen Studio- und Postproduktion und Dekorationsbau und Bühnentechnik an den Standorten München-Geiselgasteig und München-Unterföhring tätig. Sie erbringt ihre Dienstleistungen zum weit überwiegenden Teil für das ZDF, soll jedoch auch durch Akquisition von Drittkunden ihre Ateliers/Studios und ihre Fachkräfte auslasten. Neben dem ZDF sind Bavaria Film und die Bayerische Landesanstalt für Aufbaufinanzierung (LfA) zu gleichen Anteilen Gesellschafter. Am Standort Berlin ist Bavaria Studios durch eine 50prozentige Beteiligung an der 1999 errichteten Broadcasting Center Berlin (BCB) präsent. Im Geschäftsjahr 2001/2002 hat das Unternehmen mit durchschnittlich 127

Mitarbeitern Erlöse von 8,7 Mio (17,0 Mio DM) und einen Jahresüberschluss nach Steuern von 0,6 Mio (1,2 Mio DM) erzielt.

Sonstige Beteiligungen

Von den sonstigen Beteiligungen ist an dieser Stelle zum Einen auf die ZDF Kasino Betriebsgesellschaft mbH (Kasino) hinzuweisen. Das Unternehmen betreibt ohne Gewinnerzielungsabsicht das Kasino für ZDF-Mitarbeiter und ­Gäste im Sendezentrum des ZDF einschließlich einer Verkaufsstelle und betreut die ZDF-Konferenzzone. Der Betrieb erfolgt im Rahmen eines Betriebsführungsvertrages in Räumlichkeiten und mit Inventar im Eigentum des ZDF, das zudem Mehrkosten ausgleicht, die aufgrund vorgegebener unwirtschaftlicher Öffnungszeiten entstehen.

Eine weitere Hundertprozent-Tochter des ZDF ist die FernsehStudio München GmbH (FSM).

Nachdem die Atelierbetriebe und der Dekorationsbau in das mit Bavaria Film gegründete Gemeinschaftsunternehmen Bavaria Studios eingebracht und die Studios in Unterföhring einschließlich Postproduktion und Ausstattungsbereiche an BS verpachtet wurden, ist die FSM nur noch für die Verwaltung der ZDF-Liegenschaften in München zuständig. Über eigenes Personal verfügt die FSM nicht mehr.

6. FINANZIELLE PERSPEKTIVEN DES ZDF

Aktuelle Finanzlage

Der 13. KEF-Bericht zeigt das Grundproblem des ZDF überdeutlich auf: Das Haus ist beim Umbau zu einem modernen, kostentransparenten und marktorientierten Programmunternehmen weit fortgeschritten und hat seit 1993 enorme Wirtschaftlichkeitserfolge erzielt. Die Zahl seiner Planstellen wurde drastisch reduziert und die Vorgaben der KEF übererfüllt.

Gleichzeitig ist bei der Bestandsfortschreibung der Programmaufwendungen die untere Grenze des wettbewerblich Vertretbaren erreicht. Gleichwohl war bereits zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Finanzvorschau 2001-2004 klar, dass es selbst bei Erreichen der darin festgelegten ehrgeizigen Parameter nicht gelingen würde, die bis zum Ende der Gebührenperiode aufgelaufenen Defizite gänzlich abzubauen.

Mit Beginn der Gebührenperiode 2001-2004 war das ZDF dennoch mit dem Ziel angetreten, seinen Fehlbetrag auf rund 100 Mio zu vermindern. Der Preis für diese Begrenzung waren nachhaltige Eingriffe in die Abläufe des Hauses und die Struktur des Programms. Die im einzelnen beschlossenen Maßnahmen reichten vom rigorosen Verzicht auf Programmvorhaben, Bündelung von Maßnahmen für spezielle Zielgruppen und schwerwiegenden Kürzungen beim Einsatz freier Mitarbeiter bis zu weitgehenden Wirtschaftlichkeitsverbesserungen und noch konsequenteren Nutzung von Synergien bei der Programmerstellung und ­auswahl.

Die genannten Einzelmaßnahmen hätten jedoch nicht ausgereicht, um das ambitionierte Ziel von 100 Mio. erfüllen zu können. Daher mussten zusätzlich die Fortschreibungsraten für das ZDF-Hauptprogramm und 3sat (ohne Sportgroßereignisse) auf 2,6 Prozent im Jahr 2002 und jeweils 1,6 Prozent in den Jahren 2003 und 2004 vermindert werden. Gegenüber der von der KEF für den Planungszeitraum ermittelten tatsächlichen Preissteigerungsrate von 5,54 Prozent bedeutete dies eine Kürzung um mehr als zwei Drittel.

Angesichts des Umfangs dieser Eingriffe enthielt die mittelfristige Finanzplanung keinerlei Spielräume mehr, die eine Kompensation von Veränderungen wesentlicher finanzieller Rahmendaten innerhalb der laufenden Gebührenperiode ermöglicht hätte. Dies galt vor allem für die Ertragsseite, wo sich aufgrund der sich verschlechternden konjunkturellen Eckdaten im Bereich der Werbung negative Auswirkungen abzeichneten, ohne dass das inzwischen eingetretene Ausmaß des Einbruchs absehbar gewesen wäre.