Vermarktung des Bauprojekts an der Zeidlerstraße/Wilhelmsburg und die „Wachsende Stadt"

Bereits vor Bekanntwerden des Konzepts „Wachsende Stadt" des Senats wurde das Bauprojekt an der Zeidlerstraße in Wilhelmsburg initiiert, um das Wohnungsangebot in Wilhelmsburg im Eigenheimsegment zu stärken. Inzwischen sind die Reihenhäuser dort fertig gestellt.

Allerdings blieb die Nachfrage dem Vernehmen nach weit hinter den Erwartungen zurück.

In diesem Zusammenhang frage ich den Senat.

Wilhelmsburg bietet nach wie vor mit seinen sehr unterschiedlichen Stadt- und Landschaftsräumen eine attraktive Standortqualität für die Gesamtstadt. Sowohl in den grünen, teilweise naturgeschützten und landwirtschaftlich geprägten Siedlungsräumen wie auch in den von Wasser und Grünräumen umschlossenen Wohnquartieren aus Gründer- und Nachkriegszeit besteht ein Potenzial, das im Rahmen einer wachsenden Stadt für die Wohnungsversorgung eine bedeutende Rolle spielen kann. Das Wohnprojekt an der Zeidlerstraße/Assmannkanal gehört zu den innovativen Vorhaben, die anlässlich einer bundesweiten Initiative einer großen Bausparkasse und eines Hamburger Wochenmagazins 1998 ausgelobt wurden und jetzt fertig gestellt werden.

Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt.

1. Wie viele Wohneinheiten umfasst der Wohnpark an der Zeidlerstraße in Wilhelmsburg? Seit wann sind sie fertig gestellt?

Das Projekt Zeidlerstraße umfasst 79 Wohneinheiten, davon 42 Reihenhäuser und 37 Eigentumswohnungen. Die Reihenhäuser sind im Mai 2003 fertig gestellt worden; die Eigentumswohnungen werden im Sommer 2003 fertig gestellt sein.

2. Wie viele der o.g. Wohneinheiten sind bereits verkauft?

Nach Auskunft des Bauträgers sind die Reihenhäuser zu 50 Prozent verkauft, die Wohnungen zu mehr als einem Drittel.

3. Wie ist das Interesse weiterer potenzieller Käufer einzuschätzen?

4. Worin sind die Gründe für das bisher offenbar geringe Interesse von Käufern zu sehen?

Es besteht in Wilhelmsburg ein grundsätzliches Interesse an Eigentumsmaßnahmen. Eine projektbezogene Einschätzung zur Zeidlerstraße ist nicht möglich.

5. Existiert ­ auch und besonders vor dem Hintergrund der im Zusammenhang mit der „Wachsenden Stadt" vom Senat angestrebten Wohnbauvorhaben ­ eine Bedarfsanalyse für Wohneigentum in Wilhelmsburg?

a) Wenn ja, wann und von wem bzw. in wessen Auftrag wurde sie erstellt? Welche Empfehlungen lassen sich daraus ableiten?

b) Wenn nicht, auf welcher Grundlage fußt die Annahme des Senats, dass die Ausweisung von neuen Wohngebieten mit Einzel- und Reihenhausbebauung in Wilhelmsburg bzw. deren Ausführung durch Investoren und Bauträger auf entsprechendes Interesse auf dem Immobilienmarkt stößt?

Analysen zum Umfang und zur Struktur der kleinräumigen Wohnungsnachfrage auf Stadtteilebene liegen für Hamburg nicht vor. Es besteht jedoch im gesamten Hamburger Stadtgebiet seit Jahren eine große Nachfrage nach Grundstücken für den Bau von Einfamilienhäusern.

6. Wie viele Wohneinheiten sollen nach dem Wunsch des Senats im Rahmen der „Wachsenden Stadt" in den nächsten fünf Jahren in Wilhelmsburg realisiert werden?

Konkrete Zahlen für die Errichtung zusätzlicher Wohneinheiten wurden im Rahmen der „Wachsenden Stadt" nicht genannt. In Wilhelmsburg sind zwei Bebauungspläne für die Errichtung von zusätzlichem Wohnungsbau in einer Größenordnung von insgesamt ca. 170 Wohneinheiten im Verfahren. Die Möglichkeit, weitere ca. 150 Wohneinheiten zu errichten, wird derzeit geprüft.

7. Für wie viele Wohneinheiten wird voraussichtlich bis Ende des Jahres 2003 durch die Aufstellung bzw. Änderung von B-Plänen langfristig entsprechendes Planungsrecht geschaffen (einschließlich der bereits begonnenen und/oder verabschiedeten Vorhaben, die zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht auf dem Markt sind)?

In 2003 werden in Wilhelmsburg keine über das heute geltende Planrecht hinausgehenden Bebauungspläne in Kraft treten. Es ist davon auszugehen, dass die in der Antwort zu 6. genannten Verfahren einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen werden.