Krankenhaus

C. Stationäre Versorgung

I. Klinisch-stationäre Versorgung

1. Wie viele psychiatrische Abteilungen gibt es in welchen Krankenhäusern mit welchen Schwerpunkten?

Wie hat sich die Verweildauer in den psychiatrischen Abteilungen der Krankenhäuser in den letzten fünf Jahren und im Vergleich zum Bundesdurchschnitt entwickelt?

3. Wie hat sich die Auslastung der psychiatrischen Abteilungen der Krankenhäuser in den letzten fünf Jahren und im Vergleich zum Bundesdurchschnitt entwickelt?

4. Wie hat sich die Bettenzahl in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Die Verweildauer in den psychiatrischen Abteilungen der Hamburger Krankenhäuser (einschließlich Krankenhäuser außerhalb Hamburgs) hat sich von 28,4 Tagen im Jahre 1998 auf 24,0 Tage im Jahre 2002 reduziert. Die durchschnittliche Verweildauer auf Bundesebene liegt in den Jahren 1998 (31,2 Tage) bis 2001 (27,1 Tage) jeweils über der Verweildauer in Hamburg.

Auf die Planbetten bezogen sank die Auslastung in den psychiatrischen Abteilungen der Hamburger Krankenhäuser (einschließlich Krankenhäuser außerhalb Hamburgs) im Zeitraum 1998 bis 2002 von 86,5 Prozent auf 79,4 Prozent, wobei hier deutliche Unterschiede zwischen den Kliniken bestehen. Auf Bundesebene (Quelle: Statistisches Bundesamt, Fachserie 12, Reihe 6.1) stieg die Auslastung von 88,0 Prozent im Jahr 1998 auf 90,3 Prozent im Jahr 2001.

Die Zahl der Planbetten in den psychiatrischen Abteilungen der Hamburger Krankenhäuser (einschließlich Krankenhäuser außerhalb Hamburgs) sank von 1388 psychiatrischen Betten im Jahre 1998 auf 1317 im Jahre 2002.

5. Wie hat sich die personelle Ausstattung der psychiatrischen Abteilungen in den letzten fünf Jahren entwickelt?

Soweit der zuständigen Behörde bekannt, sind die Hamburger Krankenhäuser mit Abteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie bestrebt, die Vorgaben der Psychiatrie-Personalverordnung (PsychPV) zu erfüllen. Angesichts des zunehmenden ökonomischen Drucks im Gesundheitswesen berichten einzelne Krankenhäuser jedoch von einer nunmehr rückläufigen Tendenz der Personalausstattung in den Abteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie. Einzelheiten unterliegen dem Betriebsgeheimnis der jeweiligen Krankenhäuser bzw. ihrer Träger.

6. Wie hat sich die Unterbringung von psychisch Kranken in psychiatrischen Krankenhäusern außerhalb Hamburgs entwickelt?

Die Zahl der Behandlungsfälle bei Hamburgerinnen und Hamburgern in psychiatrischen Plankrankenhäusern außerhalb Hamburgs nahm im Zeitraum 1998 bis 2002 von 1855 Fällen auf 1590 Fälle ab, vgl. nachstehende Tabelle 22.

Tabelle 22

7. Welche generelle Entwicklung hat die Behandlung von psychisch Kranken in stationären Einrichtungen genommen? Welche Probleme gibt es? Welche positiven Tendenzen sind zu verzeichnen?

In der Folge der Psychiatriereform und des Ausbaus der außerklinischen Versorgungsstrukturen hat sich die Situation für die psychiatrischen Abteilungen an den Krankenhäusern in Hamburg grundlegend verändert. Durch den Auf- und Ausbau außerklinischer stationärer, teilstationärer und ambulanter Einrichtungen können die Patientinnen und Patienten erheblich früher aus der klinischen Behandlung entlassen werden. Die bis zu Beginn der neunziger Jahre noch bestehenden Langzeitbereiche sind heute dezentralisierten und sektorisiert arbeitenden akut-psychiatrischen Stationen gewichen. Diese durch einen Abbau von Planbetten begleitete Entwicklung hat bei stetig steigenden Fallzahlen und abnehmender Verweildauer zu einer hohen Auslastung und einer deutlichen Zunahme der Patientinnen und Patienten mit akuten Krankheitsbildern in den psychiatrischen Fachabteilungen geführt.

8. Wie ist die Zusammenarbeit zwischen stationären und ambulanten Einrichtungen? Gibt es Verbesserungsbedarf?

Die Hamburger Krankenhäuser mit Abteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie berichten über eine sehr gute Zusammenarbeit mit den ambulanten Einrichtungen der außerklinischen Psychiatrie. Wahlperiode

C. II. Umsetzung des Krankenhausplans 2005

1. Inwieweit sind die Ziele des Krankenhausplanes 2005 bezüglich der Psychiatrie umgesetzt?

2. Inwieweit ist das Ziel der Dezentralisierung der klinisch-psychiatrischen Versorgung umgesetzt?

Der Krankenhausplan 2005 setzt die Dezentralisierung der klinisch psychiatrischen Versorgung konsequent fort.

­ Ab 1. August 2003 übernimmt das Asklepios Westklinikum Hamburg die sektorale Pflichtversorgung für den gesamten Bezirk Altona. Dazu werden die vollstationären Kapazitäten der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie von 56 auf 120 Betten erhöht. Zugleich werden mit der Psychiatrischen Tagesklinik auf dem Gelände in Rissen 20 zusätzliche teilstationäre Behandlungsplätze realisiert. Darüber hinaus ist dem Krankenhaus zum 1. Januar 2003 die bisher dem Klinikum Nord zugeordnete Tagesklinik Altona mit 30 teilstationären Behandlungsplätzen übertragen worden.

­ Noch in 2003 beginnend wird das Albertinen-Krankenhaus stufenweise eine psychiatrische Abteilung mit 72 vollstationären und 20 teilstationären Behandlungsplätzen einrichten.

­ Mit der Inbetriebnahme der neuen Räumlichkeiten des Krankenhauses Bethesda ­ Allgemeines Krankenhaus Bergedorf am Standort Glindersweg voraussichtlich im Frühjahr 2004 werden die Kapazitäten der dortigen Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie von 56 auf 72 Betten sowie von 20 auf 35 teilstationäre Behandlungsplätze erweitert werden.

­ Die bedarfsgerechte Anpassung der Kapazitäten der Psychiatrischen Tagesklinik Hamburg-Mitte (Janssen-Haus) ist zum 1. Dezember 2001 mit der Erhöhung von 20 auf 22 teilstationäre Behandlungsplätze erfolgt.

­ Das Klinikum Nord hat zum 1. Februar 2003 die Psychiatrische Tagesklinik Wandsbek mit 30 zusätzlichen teilstationären Behandlungsplätzen zur psychiatrischen Versorgung des Bezirks Wandsbek auf dem Gelände des Ev. Amalie-Sieveking-Krankenhauses in Volksdorf in Betrieb genommen.

3. Inwieweit ist das Ziel der Verbesserung der Möglichkeiten für den qualifizierten Entzug von Alkohol- und Medikamentenabhängigen umgesetzt?

Die Entwicklung ergänzender Konzepte zur Verbesserung der Möglichkeiten für den Qualifizierten Entzug von Alkohol- und Medikamentenabhängigen ist steter Beratungsgegenstand des regelmäßig zwischen der Planungsbehörde und den das Angebot des Qualifizierten Entzugs vorhaltenden Krankenhausträgern stattfindenden „Erfahrungsaustauschs Qualifizierter Entzug". Die Konzeptentwicklung und -umsetzung wird durch eine zunehmend restriktive Vergütungspraxis seitens der Krankenkassen sowie durch die Einführung der Fallpauschalen (diagnosis related groups) erschwert. Vor diesem Hintergrund haben die Hamburger Anbieter von Leistungen des Qualifizierten Entzugs über die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin beim „Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus" (InEK) sowie bei der Bundesärztekammer eine bedarfsgerechte Anpassung des Fallpauschalenkatalogs beantragt.

Die Anerkennung des Qualifizierten Entzugs als DRG in der Somatik (Innere Medizin) mit möglichst ausreichender Verweildauer würde nicht nur in Hamburg die Entwicklung und Umsetzung zusätzlicher suchtspezifischer Angebote im Rahmen der somatischen Behandlungseinheiten befördern.

4. Inwieweit wurden bezüglich der klinischen Versorgung von Abhängigen illegaler Drogen die vorhandenen Kapazitäten im Hinblick auf ihre Auslastung und Wartezeiten auf ihre Bedarfsgerechtigkeit überprüft? Mit welchem Ergebnis?

Die Bedarfsgerechtigkeit der vorhandenen klinischen Kapazitäten für den Drogenentzug wird derzeit durch die Planungsbehörde geprüft. Soweit erforderlich wird angestrebt, die Ergebnisse dieser Prüfung in die Anpassung des Krankenhausplans 2005 einfließen zu lassen.

D. Kinder- und Jugendpsychiatrie

I. Allgemeine Entwicklung

1. Wie hat sich die Morbidität der psychisch kranken Kinder und Jugendlichen in den letzten Jahren generell entwickelt? Welche Krankheitsbilder wurden wie häufig bei den psychischen Patientinnen und Patienten festgestellt?

2. Welche Ursachen gibt es für diese Entwicklung?

Verlässliche Daten zur Morbidität psychischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Hamburg liegen nicht vor. Demzufolge lassen sich keine Angaben zu Entwicklung und Ursachen der Morbidität der psychisch kranken Kinder und Jugendlichen machen. Die nachstehende Krankenhausdiagnosestatistik aus dem Jahr 2000 (aktuellstes vorliegendes Jahr) bietet jedoch einen Überblick über die häufigsten klinisch-stationär behandelten Diagnosen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie.