Abschreibungsmethoden

Das Handelrecht erlaubt mehrere Verfahren der Abschreibung: Die wichtigste Methode ist die Zeitabschreibung, bei der die Anschaffungs- oder Herstellungskosten über die Nutzungsdauer planmäßig verteilt werden. Erfolgt die Abschreibung jährlich in gleichen Beträgen, handelt es sich um die „lineare Abschreibung", bei fallenden Beträgen um die „degressive Abschreibung" und bei steigenden Beträgen um die „progressive Abschreibung." Beispiel: Anschaffungskosten eines LKW: 50.000 EUR, Nutzungsdauer 10 Jahre: Linearer Abschreibungsbetrag 5.000 EUR. Anhang

Der im Rahmen eines Jahresabschlusses erstellte Anhang ergänzt/erläutert einzelne Positionen der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung. Das HGB schreibt (in Abhängigkeit von der Größe) für Kapitalgesellschaften einzelne Angaben im Anhang zwingend vor (z.B. zu den Anschreibungsmethoden, Bewertungsverfahren etc). Ob und in welcher Ausführlichkeit ein Anhang zu erstellen ist, wird vom „Projekt Doppik" geprüft.

Anlagevermögen

Das Anlagevermögen besteht aus den Vermögensteilen einer Organisation, die der dauernden Benutzung dienen. Dabei ist folgende Untergliederung (handelsrechtlich) gebräuchlich: Das immaterielle Anlagevermögen, besteht aus Konzessionen, Patenten, Lizenzen und Rechten. Das materielle Anlagevermögen besteht aus dem Sachanlagevermögen (Grundstücke mit und ohne Gebäude, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung) und dem Finanzanlagevermögen (Beteiligungen u. a. Wertpapiere). Anlagenbuchhaltung

In der Anlagenbuchhaltung wird das Anlagevermögen einer Organisationseinheit erfasst und bewertet. Sie dient dem Zweck, die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens nach Art und Menge nachzuweisen sowie die Werte des Anlagenbestandes fortzuschreiben. Darüber hinaus ermöglicht die Anlagenbuchhaltung, die gebrauchsbedingte Abnutzung der Vermögensgegenstände, die bei der Erfüllung staatlicher Aufgaben eintritt, wertmäßig in Form von planmäßigen Abschreibungen zu erfassen.

Anlagenspiegel

Für Kapitalgesellschaften ist handelsrechtlich vorgeschrieben, dass sie für bestimmte Posten die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, die Zugänge, Abgänge, Umbuchungen und Zuschreibungen in einem so genannten Anlagenspiegel gesondert aufzuführen haben. Ob, in welchen Fällen, und in welchem Umfang bei der Einführung der Doppik in der hamburgischen Verwaltung ein Anlagenspiegel aufzustellen ist, wird vom „Projekt Doppik" geprüft.

Anschaffungskosten

Die Anschaffungskosten sind die Werte, die eine Organisation aufzuwenden hat, um einen Vermögensgegenstand zu beschaffen und einsatzfähig zu machen. Zu den Anschaffungskosten gehören auch die Nebenkosten, z. B. für Transport, Aufstellung, Montage etc.

Aktiva, Aktivseite der Bilanz

Bei der in Kontoform aufgestellten Bilanz wird die linke Seite als „Aktivseite" bezeichnet.

Auf dieser Seite werden sämtliche in der Organisation eingesetzten Wirtschaftsgüter und Geldmittel, die so genannten Aktiva aufgeführt. Gezeigt wird damit, wie die Mittel verwendet wurden.

Aufwand

Als Aufwand bezeichnet man den in Geld ausgedrückten Werteverzehr in einem Zeitabschnitt (i.d.R. ein Jahr). Aufwand ist nicht zwingend auch mit einer Ausgabe verbunden

­ möglich ist z. B. auch die Umformung von Werten.

Beispiel: Entnahme und Verarbeitung von Rohstoffen aus dem Vorratslager.

Ausgabe Ausgaben sind alle Abgänge im Zahlungsmittelbestand. Der Gegensatz zur Ausgabe ist die Einnahme. außerplanmäßige Abschreibungen Abschreibungen, die gemäß Handelsrecht vorzunehmen sind, wenn Wertminderungen eingetreten sind, die nicht im Abschreibungsplan (SODQPlLJH Abschreibung) berücksichtigt worden sind.

Beispiele: Defekt einer Maschine, technische Veralterung von Anlagegütern aufgrund von technischen Weiterentwicklungen etc.

B Benchmarking

Beim Benchmarking werden die eigenen Produkte und Prozesse mit den besten „Wettbewerbern" verglichen. Ziel ist es, die Leistungsfähigkeit des eigenen Bereichs zu steigern und aus dem Vergleich mit den Besten zu lernen, um selbst die Spitzenposition zu erreichen.

Beteiligungen, Beteiligungsbericht

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist (Stand Mai 2002) an 403 Unternehmen beteiligt.

Neben 68 unmittelbaren Beteiligungen Hamburgs oder der HGV, „Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsverwaltung mbH" bestehen 335 mittelbare Beteiligungen, die insbesondere von der HEW, der HHLA sowie der HLB gehalten werden. Die FHH legt regelmäßig im Rahmen des so genannten Beteiligungsberichtes Rechenschaft über die Politik der Stadt ab. Innerhalb eines doppischen Rechnungswesens sind die Beteiligungen im Hinblick auf ihre Unternehmenswerte aber auch in Bezug auf die wirtschaftlichen Beziehungen untereinander (Konzernrechnungslegung,

Konsolidierung) zu erfassen.

Betriebsergebnis

Das Betriebsergebnis ist derjenige Posten in der Ergebnisrechnung, bei dem eine Gegenüberstellung von Erträgen und Aufwendungen erfolgt, die unmittelbar mit der Leistungserstellung einer Organisationseinheit in Verbindung stehen. betriebsfremdes Ergebnis

Das betriebsfremde Ergebnis ist derjenige Posten in der Ergebnisrechnung, bei dem eine Gegenüberstellung der Erträge und Aufwendungen erfolgt, die nicht unmittelbar mit der Leistungserstellung einer Organisationseinheit in Verbindung stehen (z.B. Erträge aus Wertpapieren, Zinsen etc.). Bewertung

Die Bilanz ist die Gegenüberstellung von in Geldeinheiten (Euro) bewertetem Vermögen und Kapital der Organisation. Hiermit ist für das Projekt Doppik die Aufgabe verbunden, den vielen Vermögensgegenständen und Schulden der hamburgischen Verwaltung einen Wert beizumessen. Dabei stellt sich die Frage nach den Wertmaßstäben bzw. den Bewertungsmethoden (siehe z. B. Zeitwert, Anschaffungskosten, Herstellungskosten, Wiederbeschaffungskosten). Das Handels- und Steuerrecht beinhaltet hierzu eine Vielzahl detaillierter Vorschriften, die im Einzelnen vom Projekt Doppik auf ihre Anwendbarkeit zu überprüfen sind.

Bewertungsvereinfachungsverfahren Grundsätzlich gilt für eine Bilanz das Prinzip der Einzelbewertung der Vermögensgegenstände. Ist dies aus wirtschaftlichen Gründen nicht vertretbar, sind Bewertungsvereinfachungsverfahren zugelassen. Möglich ist die Bildung von Durchschnittswerten, Gruppenbewertung oder Verbrauchsfolgeverfahren (so genannte FiFo- oder LiFoMethode). Das Projekt Doppik wird unter Effizienzgesichtspunkten prüfen, ob in Einzelfällen (z.B. bei der Büroausstattung) vereinfachte Bewertungsverfahren anzuwenden sind.

Bilanz

Die Bilanz ist die Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital der Organisation. Das Vermögen gliedert sich auf in das Anlagevermögen und das Umlaufvermögen. Die (rechte) Kapitalseite der Bilanz gibt einen Überblick über Schulden der Organisation gegenüber Gläubigern (z.B. Banken) und Beteiligten (in der Privatwirtschaft die Anteilseigner etc.). Die Differenz zwischen Vermögen und Schulden ist das Reinvermögen der Organisation. Es ist identisch mit dem Eigenkapital.

Budgetierung

Als Budgetierung bezeichnet man das System der dezentralen Verantwortung einer Organisationseinheit für ihren Finanzrahmen bei (z.B. in Kontrakten) festgelegtem Leistungsumfang mit in zeitlicher und sachlicher Hinsicht selbst bestimmtem Mitteleinsatz.

C Cash-Flow-Rechnung Siehe Finanzrechnung.

D Deckungsfähigkeit

Die Deckungsfähigkeit ist eine Möglichkeit der Kameralistik: Sie bedeutet die Ermächtigung, Ausgaben über den Ansatz eines Haushalttitels hinaus zu leisten, wenn bei einem anderen Titel noch Mittel verfügbar sind. Die hamburgische Verwaltung hat bereits im Rahmen der Modernisierung des Haushaltswesens so genannte Deckungskreise eingeführt und damit die Flexibilität bei der Bewirtschaftung von Mitteln deutlich erhöht. degressive Abschreibung siehe Abschreibungsmethoden.

Doppelte Buchführung („Doppik")

Als Buchführung wird die planmäßige und lückenlose Aufzeichnung aller Geschäftsvorfälle einer Organisationseinheit bezeichnet, wobei das Ziel verfolgt wird, dem Betrachter jederzeit einen Überblick über die Vermögenslage und den Stand der Schulden zu ermöglichen. Bei der doppelten Buchführung erfolgt die Buchung auf mindestens zwei Konten. Sie bedient sich dabei der so genannten Bestandkonten (für die Erstellung einer Bilanz) und der Erfolgskonten (für die Erstellung einer Gewinn- und Verlustrechnung und zur Ermittlung des Erfolges). Für den Begriff der doppelten Buchführung hat sich auch das Kunstwort „Doppik" etabliert.

Drei-Komponenten-Modell

Das Drei-Komponenten-Modell wurde erstmals von Prof. Lüder im Rahmen des Speyerer Verfahrens für die Doppik im öffentlichen Bereich vorgeschlagen. Das DreiKomponenten-Modell ergänzt die in der Privatwirtschaft üblichen Jahresabschlussteile

Bilanz und GuV um die Finanzrechnung als dritte Komponente. Hiermit soll das Budgetrecht der Parlamente gewahrt werden und eine Zahlungskomponente integriert werden, auf deren Basis die neue Haushaltsplanung erfolgt.

E effektiv / Effektivität Effektivität ist das Verhältnis von Output (Ergebnis) der Arbeit zur erzielten Wirkung (Outcome). Effektivität bedeutet, dass die gesetzten Ziele durch die durchgeführten Handlungen vollständig erreicht werden.

Das Eigenkapital ist eine rein rechnerische Größe und wird durch die Saldierung des Vermögens einer Organisationseinheit mit dem Fremdkapital ermittelt. Ist das Vermögen kleiner als das Fremdkapital ist auf der Aktivseite der Bilanz ein Posten „Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag" auszuweisen.

Einnahmen

Als Einnahmen werden alle Zugänge im Zahlungsmittelbestand bezeichnet.