Mütterberatung

Betreff: Mütterberatung - Mütterberatungsstellen sind ein zentrales Instrument zur Gesundheitsvorsorge von Säuglingen und Kleinkindern, aber auch zur Förderung der Gesundheit von Müttern und Vätern.

Gerade in sozial benachteiligten Gebieten ist der Bedarf von Schwangeren und Familien bezüglich der präventiven Gesundheitsversorgung hoch. In manchen Stadtteilen nehmen 50 Prozent der Kinder nicht an Vorsorgeuntersuchungen und Impfprogrammen teil. Hier sind aufsuchende Arbeit und niedrigschwellige Anlaufpunkte besonders wichtig, um unterversorgte Familien zu erreichen.

Vor diesem Hintergrund frage ich:

1. Wie hat sich die Zahl und der jeweilige Personalbestand der Mütterberatungsstellen in den Bezirken seit 1998 entwickelt?

Die Anzahl der Mütterberatungsstellen in den Bezirken hat sich wie folgt entwickelt:

Von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Mütterberatungsstellen werden anteilig auch Aufgaben aus anderen Bereichen wahrgenommen. Der Personalbestand variiert daher nach aktuellen Aufgabenschwerpunkten. Er betrug mit Stand 1. Juli 2003:

Im Rahmen einer Umfrage bei den Bezirksämtern konnten weitere Angaben in der Kürze der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit mit vertretbarem Aufwand nicht ermittelt werden.

2. Welche Aufgaben nehmen die Mütterberatungsstellen schwerpunktmäßig wahr?

Siehe Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drucksache 17/2129. Welche Öffnungszeiten haben die Mütterberatungsstellen?

4. Wie viele Beratungsgespräche finden pro Jahr in den einzelnen Mütterberatungsstellen statt?

Soweit in der Kürze der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit durch eine Umfrage bei den Bezirksämtern ermittelt werden konnte, haben die Mütterberatungsstellen folgende Öffnungszeiten und wurde folgende Anzahl von Beratungsgesprächen durchgeführt:

In den Mütterberatungsstellen des Bezirksamtes Bergedorf finden jährlich im Durchschnitt insgesamt 3500 Beratungsgespräche durch ärztliches und nichtärztliches Personal statt.

Bezirksamt Harburg: Wöchentlich werden im Wechsel vormittags und nachmittags in den Beratungsstellen Sprechstunden angeboten. Die durchschnittliche Dauer beträgt zwei Stunden. Jährlich werden insgesamt ca. 6500

Beratungen durchgeführt.

5. Wie hoch ist der Anteil der Eltern mit Neugeborenen, die von sich aus die Angebote der einzelnen Mütterberatungsstellen wahrnehmen?

Angaben sind nicht möglich, da in den Mütterberatungsstellen keine Statistiken hierzu geführt werden.

6. Wie hoch ist der Anteil aufsuchender Arbeit an der gesamten Beratungstätigkeit der einzelnen Beratungsstellen?

Angaben sind nicht möglich, da entsprechende Statistiken nicht geführt werden bzw. vorhandene Daten in der Kürze der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit mit vertretbarem Aufwand nicht ausgewertet werden können.

7. Wie lange dauert die Betreuung durch die Mütterberatungsstellen in der Regel?

Die Betreuung erstreckt sich in der Regel auf das erste Lebensjahr.

8. Finden Kontakte zu Frauen bereits während der Schwangerschaft statt?

9. Finden Kooperationen mit anderen Einrichtungen und Berufsgruppen im Bezirk, z. B. mit Elternschulen, Kinder- und Familienhilfezentren, niedergelassenen Hebammen, Ärztinnen und Ärzten, Krankenkassen, statt?

Ja.

10. Wie machen Mütterberatungsstellen auf sich aufmerksam?

Die Eltern von Neugeborenen werden in der Regel angeschrieben, über das Angebot der Mütterberatungsstellen informiert und zu einem Gespräch eingeladen bzw. zu Hause aufgesucht. Neben dieser gezielten Information gibt es Plakate, Faltblätter und Prospekte, die unter anderem in den Geburtskliniken, Kinderarztpraxen und Kinder- und Familienzentren ausliegen.

11. Inwiefern unterscheidet sich die Arbeit der Mütterberatungsstellen von den Aufgaben der im Rahmen des Modellprojektes Familienhebammen tätigen Hebammen?

Die Tätigkeit von Familienhebammen beginnt regelhaft bereits während der Schwangerschaft und ist schwerpunktmäßig ausgerichtet auf die Gesundheit der Mütter unter Einbeziehung der Familiensituation.

Zur Arbeit der Mütterberatung siehe Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drucksache 17/2129.

12. Wie viele Hebammen sind im Rahmen des Modellprojektes Familienhebammen tätig?

13. Wer sind die Träger des Modellprojektes?

In Hamburg existieren zurzeit vier Familienhebammenprojekte, in denen sechs Hebammen (im Umfang von 2,5 Stellen) tätig sind. Träger sind der Verband Kinder- und Jugendarbeit Hamburg e.V., Gemeinwesenarbeit St. Pauli-Süd (GWA) und die Bezirksämter Hamburg-Nord und Eimsbüttel.

14. Wie hoch sind die jährlichen Zuwendungen für das Modellprojekt?

Die staatlichen Zuwendungen betragen jährlich insgesamt rund 100 000 Euro.

15. Welche Ziele werden mit dem Modellprojekt verfolgt und haben sich die Erwartungen erfüllt?

Die Familienhebammenprojekte verfolgen das Ziel, sozial benachteiligte schwangere Frauen frühzeitig zu erreichen, um geeignete Unterstützungsmaßnahmen einleiten zu können. Nach den vorliegenden Erfahrungen ist es gelungen, diese Zielgruppe zu erreichen und die mit dem Modellprojekt verbundenen Erwartungen zu erfüllen.

16. Wie viele Hebammen gibt es in Hamburg?

Nach Auskunft des Hebammenverbandes gibt es in Hamburg ca. 400 Hebammen.

17. Wie viele Hebammen sind freiberuflich tätig?

Siehe Antwort des Senats auf die Schriftliche Kleine Anfrage Drucksache 17/3145.

18. Wie viele Hebammen sind bei den bezirklichen Gesundheitsämtern und wie viele bei freien Trägern angestellt?

Bei den Bezirksämtern Hamburg-Nord und Eimsbüttel sind zwei Hebammen tätig. Angaben zur Anzahl der bei Freien Trägern beschäftigten Hebammen liegen ­ auch beim Hebammenverband ­ nicht vor.

19. Finden regelmäßige oder einzelfallbezogene Kooperationen zwischen freiberuflich tätigen Hebammen und den Gesundheitsämtern und/oder dem ASD statt und wie sehen die Kooperationen aus?

In den Bezirken finden sowohl regelmäßige als auch fallbezogene Kooperationen statt, die gemeinsame Fortbildung, fachlichen Informationsaustausch usw. zum Inhalt haben.