Absolventen
Bericht an die Landesparlamente der NDR Staatsvertragsländer über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Norddeutschen Rundfunks
Im Internetangebot der ARD obliegt dem NDR die Federführung für die Gemeinschaftseinrichtung tagesschau.de, sowie fallweise bei Zentralangeboten, wie zum Beispiel Olympia 2002.
Die Entwicklung der Nutzerzahlen für den Videotext (NDR Text) zeigt stetige Zuwachsraten. Die Integration von NDR Text und Internet-Regionalportalen in Hannover stärkt den Standort Niedersachsen und hilft, Qualität und Quantität der Meldungen aus Norddeutschland zu steigern.
Produktion und Technik
Der NDR hält einen eigenen Produktions- und Sendebetrieb vor, um seinen Auftrag zur Grundversorgung jederzeit erfüllen und insbesondere die Berichterstattung aus den norddeutschen Regionen gewährleisten zu können. Am Beispiel der schnellen Berichterstattung über Ereignisse „vor der eigenen Tür" (z. B. Elbeflut) hat sich gezeigt, wie wichtig ein Mindestmaß an eigener Produktionsund Übertragungskapazität für die Erfüllung des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags ist.
Im Fernsehen sind im Gegensatz zum Hörfunk viele Kapazitäten auch am Markt verfügbar. Die Entscheidung, Eigenkapazitäten vorzuhalten oder Fremdkapazitäten einzusetzen, hängt insoweit vorrangig von der Wirtschaftlichkeit ab. Um die eigenen Kapazitäten wirtschaftlich zu nutzen, werden effektive und effiziente Produktionsplanungs- und Steuerungssysteme eingesetzt. Regelmäßig angestellte Überprüfungen weisen nach, dass die vom NDR vorgehaltenen Produktionskapazitäten zu konkurrenzfähigen Kosten arbeiten.
Im Hörfunk steht die Neuordnung des Funkhausareals an der Rothenbaumchaussee in Hamburg weiterhin im Mittelpunkt des Investitionsgeschehens. Seit Anfang 2004 sendet von dort auch NJOY, das zuvor in einem Mietobjekt untergebracht war. Im Rahmen des Neubauprojekts wird 2004 mit der Digitalisierung von NDR Kultur die Umstellung aller Landes- und Zentralprogramme des NDR auf modernste vernetzte Technik zum Abschluss gebracht. Durch den Einsatz neuer Produktionstechniken wird der technische und finanzielle Aufwand dauerhaft reduziert.
Die Fernsehproduktion wird zunehmend durch die Vernetzung von Programm-Produktions-Techniken geprägt. Aktuelle Sendungen werden dann noch zeitnäher und vielschichtiger berichten können.
Der notwendige Ersatz mehrerer aus den 50er Jahren stammender Fernsehstudios in HamburgLokstedt wird planmäßig fortgeführt.
Die Landesfunkhäuser und Regionalstudios des NDR wurden bereits in den letzten Jahren auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Insofern stehen dort zur Zeit keine größeren Ersatzinvestitionen an.
Bericht an die Landesparlamente der NDR Staatsvertragsländer über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Norddeutschen Rundfunks
Personal:
Planstellenentwicklung
Im Rahmen seines Projekts „Zukunftssicherung und Kostensenkung (ZuKo)" hatte sich der NDR mit dem „Szenario 2000" bereits 1994 verpflichtet, Planstellen abzubauen um notwendige finanzielle Spielräume für das Programm zu schaffen.
Ausgehend vom Basisjahr 1994 sind bis zum Jahr 2000 insgesamt 506 Planstellen entfallen. Dies wurde im wesentlichen durch prozentuale Abbauvorgaben erreicht. Dabei hat sich eine direktionsbezogene, dezentrale Planungsverantwortung bewährt. Zudem konnten durch den Wegfall einer Direktion (Projekt „Neuorganisation Technik") Planstellen reduziert werden.
Die erfolgreiche Umsetzung dieser Maßnahmen hat dem NDR den Freiraum geschaffen, bereits ab 1998, also noch während der Projektlaufzeit, Personal für neue Aufgaben mit strategischer Bedeutung zur Verfügung zu stellen. Beispiele sind die Ausweitung des regionalen Informationsangebotes der Landesfunkhäuser auf das Wochenende oder die Entwicklung und Etablierung des Internetangebotes des NDR. Diese Mehrbedarfe werden mittelfristig durch Wegfall anderer Planstellen ausgeglichen, um die mit dem „ZuKo-Projekt" erzielten strukturellen Verbesserungen zu erhalten und fortzuentwickeln.
Der derzeitige Planstellenbestand reicht bei Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit aus heutiger Sicht aus, die Aufgaben des NDR zu erfüllen. Um neuen Aufgaben gerecht werden zu können, ist auch zukünftig eine Umschichtung vorhandener Personalkapazität notwendig. Im Rahmen der aktuellen mittelfristigen Planung ist eine weitere Reduzierung des Bestands auf 3.555 im Jahr 2008 vorgesehen.
Aus- und Fortbildung
Der NDR hat ein großes Eigeninteresse, qualifizierte Arbeitskräfte selbst auszubilden, da sein Bedarf auf dem Arbeitsmarkt nur schwer zu decken ist. Aus diesem Grund, aber auch um seiner Verantwortung als großes öffentlich-rechtliches Unternehmen gerecht zu werden, hat der NDR seine Ausbildungsaktivitäten quantitativ und qualitativ kontinuierlich ausgeweitet. Den hohen Standard zu halten und die Ausbildung den sich ständig ändernden Anforderungen anzupassen, ist dauerhaftes Ziel der Personalentwicklung. Dies ist wie anderes auch allerdings abhängig von einer angemessenen Gebührenausstattung.
Im Bereich der staatlich anerkannten Ausbildungsberufe ist der NDR größter Ausbildungsbetrieb der ARD. Jahrgangsübergreifend haben sich im Dezember 2003 insgesamt 163 Auszubildende in neun staatlich anerkannten Ausbildungsberufen in der Ausbildung befunden. Diese kommen nicht nur aus Hamburg, sondern auch aus den anderen NDR Staatsvertragsländern. Fortgeführt werden ein Trainee-Programm in der Verwaltungsdirektion des NDR sowie eine Kooperation mit der Nordakademie in Elmshorn.
Auch in der Journalisten-Ausbildung wird das außerordentlich hohe qualitative und quantitative Niveau aufrecht erhalten. Mit jahrgangsübergreifend 137 Volontären (Stand 31.12.2003) in den Bericht an die Landesparlamente der NDR Staatsvertragsländer über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Norddeutschen Rundfunks
Bereichen Programm, Aufnahmeleitung und elektronischer Schnitt ist der NDR einer der größten Ausbildungsbetriebe innerhalb der elektronischen Medien in Europa.
Um den sich ständig verändernden Anforderungen der Praxis Rechnung zu tragen, arbeitet der NDR regelmäßig an der Konzeption neuer und der Weiterentwicklung bestehender Berufsbilder aktiv mit. Aktuelle Beispiele sind „Mediengestalter/innen Bild und Ton" oder „Fachkraft für Veranstaltungstechnik".
In 2004 werden die ersten Absolventen in dem Sonderausbildungslehrgang zum „Informationselektroniker/in Fachrichtung Geräte- und Systemtechnik/ Technische/r Betriebswirt/in" ihre Ausbildung abschließen. Diese erfolgt innerhalb einer bundesweit einmaligen Kooperation unter anderem mit Lufthansa Systems und der Audio Video Communication Service GmbH (AVC) von der Studio Hamburg Gruppe. Mit den Absolventen soll insbesondere der Personalbedarf der Systemservicebereiche und der Sender abgedeckt werden.
Beteiligungspolitik
Der NDR hält im Rahmen der ihm gesetzlich zugewiesenen Aufgaben und entsprechend den Vorschriften des NDR Staatsvertrages Beteiligungen. Sie ermöglichen es ihm, auf Programm-, Werbeund Produktionsmärkten flexibel zu agieren.
Die Beteiligungen sollen in erster Linie die programmlichen Zielsetzungen des NDR unterstützen, indem sie dazu beitragen, den Zugang des NDR zu Programmbeschaffungs- und -absatzmärkten zu sichern. Daneben wird ein Beitrag zu den Erträgen bzw. zu Kostensenkungen des NDR angestrebt.
Um die vorhandenen Potenziale optimal einzusetzen und auf die kontinuierlichen Veränderungen des Umfeldes bestmöglich reagieren zu können, wurde eine Beteiligungsstruktur entwickelt, die einerseits für die Firmen die erforderlichen Freiräume gewährleistet, andererseits für den Gesellschafter die nötige Transparenz und Kontrollmöglichkeit sicherstellt. In diesem Rahmen dient ein effektives Controlling dem Interessenabgleich der Aktivitäten der Beteiligungen mit der Politik des NDR.
NDR Media GmbH
Der NDR ist Alleingesellschafter der NDR Media GmbH. Aufgabe dieses Unternehmens ist im Geschäftsbereich Werbung die Akquisition von Fernseh- und Hörfunkwerbung im Sendegebiet des NDR sowie die Produktion und Auswertung von Fernsehprogrammen. Im Geschäftsbereich Marketing werden, neben der Planung und Durchführung von Marketing- und Merchandising-Aktivitäten, Kooperationen zwischen dem NDR als Medialeister und Geschäftspartnern vermittelt. Des Weiteren werden u.a. der KlassikClub betreut, Großveranstaltungen geplant und durchgeführt und mehrere hundert Programmeinsätze jährlich werblich begleitet. Die strategische Führung von Tochter- und Beteiligungsgesellschaften wird im Geschäftsbereich Beteiligungen wahrgenommen.
Im Jahr 2003 war der Fernsehwerbemarkt weiterhin durch rückläufige Umsätze und einen daraus resultierenden verschärften Verdrängungswettbewerb gekennzeichnet. Auch im Hörfunk sind die Umsätze stark von der derzeitigen konjunkturellen Lage beeinflusst.