des DeutschlandRadioStaatsvertrages programmbegleitende Mediendienste mit programmbezogenem Inhalt OnlineAngebote an

Die Programme des DeutschlandRadios sind wegen ihres überregionalen Anspruchs und ihrer anspruchsvollen Inhalte nicht mit denen kommerzieller Anbieter zu vergleichen, sie unterscheiden sich aber auch deutlich von den Hörfunkprogrammen der ARD-Anstalten. Während die Landesrundfunkanstalten vornehmlich die Identität der von ihnen versorgten Regionen in Kultur und Politik widerspiegeln, stellt DeutschlandRadio mit seinen beiden Programmen die Verbindungen und Zusammenhänge über die Ländergrenzen hinaus her und macht entsprechend seinem von den Ländern erteilten Integrationsauftrag die Einheit des föderalen Bundesstaates hörbar.

DeutschlandRadio bietet mit dradio.de, dem Internet-Angebot von DeutschlandRadio, gemäß § 4 Abs. 3 des DeutschlandRadio-Staatsvertrages programmbegleitende Mediendienste mit programmbezogenem Inhalt (Online-Angebote) an. Die Online-Angebote enthalten darüber hinaus Informationen über die Körperschaft, ihre Service-Leistungen und Zusatzinformationen, die eine bessere Nutzung der Programme und der Aktivitäten von DeutschlandRadio ermöglichen (Frequenz-Datenbank, Veranstaltungskalender, Programmvorschauen etc.). DeutschlandRadio kooperiert mit den online-Angeboten von ARD und denen überregionaler Qualitätsmedien aus dem Printbereich.

Nachdem die Hörerschaft der DeutschlandRadio-Programme sich in der jüngeren Vergangenheit verdoppelt hat, ist gegenwärtig eine Stabilisierung auf hohem Niveau zu verzeichnen.

Wenngleich das Hörerschaftspotential noch nicht ausgeschöpft ist, stößt seine Ausweitung an Grenzen, die sich aus der unzureichenden Bekanntheit der Programme aufgrund der Unterversorgung mit UKW-Frequenzen und der finanziellen Beschränkung der Marketingmaßnahmen ergeben.

Ausweislich der Media-Analyse (MA) 2004 I hören zur Zeit in ganz Deutschland 8,1 Millionen Hörer die DeutschlandRadio-Programme regelmäßig („Weitester Hörerkreis"); 1,4 Millionen schalten die Programme täglich ein („Hörer gestern").

IV. Gemeinsame Aktivitäten von ARD/ZDF und DeutschlandRadio einschließlich Tochter- und Beteiligungsgesellschaften

Gemäß § 5 des DeutschlandRadio-Staatsvertrags ist das DeutschlandRadio gehalten, mit den Trägern der Körperschaft so eng wie möglich zu kooperieren und dadurch Synergieeffekte zu erzielen, die allen Beteiligten zugute kommen. Derzeit bestehen Kooperationen auf den folgenden Gebieten:

a) Fachkommissionen

Ein wichtiges Teilgebiet der Kooperation war unverändert die Zusammenarbeit in den verschiedensten Fachkreisen - von der Arbeitssitzung der Intendanten der ARD über die Hörfunkkommission, die Finanzkommission, die Juristische Kommission, die Produktions- und Technikkommission, die ARD-Medienkommission, die gemeinsame Medienkommission von ARD und ZDF, die Konferenz der Sendeleiter („AG Orgatec") die Hörfunkbetriebsleiterkonferenzen und Schulausschußsitzungen der Schule für Rundfunktechnik (SRT) bis hin zu Fachgruppen wie z. B. die Arbeitsgruppe der ARD-Hörfunkforscher und deren Projektgruppen, die Arbeitsgruppe Koordinierte Beschaffung der Rundfunkanstalten (KoBRA), die Arbeitsgruppe Linearer Filetransfer und die Arbeitsgruppe Rundfunkversorgung (ARV), in der DeutschlandRadio die Federführung hat ­ letztere eine Untergruppe der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF (PTKO).

Die Mitarbeit in der TKTN, die in den Vorjahren zur Schaffung eines ARD-weiten und einheitlichen Datennetzes (ARD Daten-CN) führte, wurde im Berichtszeitraum fortgeführt.

Durch die Mitarbeit in der AKO (Ausrüstungskoordination von ARD und ZDF) und dem daraus folgenden intensiven Informationsaustausch konnten zahlreiche, monetär nicht einzeln zu beziffernde Verbesserungen, insbesondere im Bereich digitale Hörfunksysteme und Übertragungstechniken, erreicht werden.

b) Aus- und Fortbildung

Die Aus- und Fortbildung hat auch im Jahre 2002 von den Gemeinschaftseinrichtungen „Zentrale Fortbildung der Programm-Mitarbeiter ARD/ZDF" (ZFP) und „Schule für Rundfunktechnik" (SRT) profitiert, die von DeutschlandRadio mitfinanziert werden. Im Berichtsjahr haben 153 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an Schulungen und Weiterbildungen der ZFP und der SRT teilgenommen.

Insgesamt beliefen sich die Zuwendungen des DeutschlandRadios an diese beiden Einrichtungen im Jahre 2002 auf 329.234,79. Hiervon gingen 249.171 an die SRT und 80.063,79 an die ZFP.

c) Medienforschung DeutschlandRadio konnte durch die Kooperation mit den Landesrundfunkanstalten in der AG Hörfunkforscher (gemeinsame Forschungsprojekte und Austausch von Forschungsergebnissen) und durch die kostensparende Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Leiter der WDRMedienforschung (Beratung, Identifizierung geeigneter Forschungsinstitute), die auch im Jahre 2002 fortgesetzt wurde, nach wie vor auf eine eigene Medienforschungsabteilung verzichten. DeutschlandRadio ist im Rahmen der AG ARD-Hörfunkforscher an den von der ARD-Medienkommission eingesetzten Projektgruppen AG "Akustische Aufmerksamkeit" und AG „E-Musik" beteiligt.

d) Technische Zusammenarbeit

Im Berichtsjahr wurde die Kooperation mit ARD und ZDF in bewährter Weise fortgesetzt.

DeutschlandRadio beteiligte sich auch weiterhin intensiv an der ARD-weiten Zusammenarbeit zur Weiterführung des Audiofile-Transfers als neuem digitalem Übertragungsmedium zur rechnergestützten Übermittlung aktuellen Programm-Materials.

Die Kooperation mit dem Informations-Verarbeitungs-Zentrum (IVZ) in Berlin, einer Gemeinschaftseinrichtung von MDR, NDR, ORB, SFB und SR wurde im Berichtsjahr fortgeführt. Im Rahmen eines Dienstleistungsvertrages bezieht DeutschlandRadio von dort Archivund Verwaltungsanwendungen. Zum 1. Januar 2003 trat DeutschlandRadio der Verwaltungskooperation als Partner bei. Damit ist DeutschlandRadio in den Gremien Verwaltungsrat und Lenkungsausschuß vertreten.

Ebenso wurde die bewährte Zusammenarbeit im Sendebetrieb durch die ARD-Rundfunkanstalten fortgesetzt. Die ARD-Rundfunkanstalten HR, BR, RB, WDR, SWR SDR, NDR und SR betreiben UKW- und Mittelwellen-Sender für das DeutschlandRadio. Hierbei ergeben sich zum gegenseitigen Vorteil Kosteneinsparungen in Größenordnung von ca. 0,6 Mio. im Vergleich zum Betrieb bei der T-Systems. Für den RBB wird für das DAB-Ensemble Berlin die Senderstandortmitbenutzung auf dem Sendergelände des DeutschlandRadios in BerlinBritz mit jährlichen Einnahmen für das DeutschlandRadio von 58 T weitergeführt.

Im Rahmen der Zusammenarbeit bei gemeinsamen Projekten fand im Berichtsjahr die Anbindung der beiden Funkhäuser an das ARD-weite Hochgeschwindigkeitsnetz des Hybnet statt, an dem DeutschlandRadio vertraglich beteiligt ist.

Auch die Kooperationen mit ARD- und ausländischen EBU-Anstalten im Bereich Produktionshilfen technischer wie auch personeller Art, die Reduzierungen von Spitzenbelastungen, geringere Aufwendungen von technischem Gerät sowie Reduzierungen von Reisezeiten mit sich bringen, wurden in bewährter Form fortgesetzt.

Für die Zukunft setzt die Technische Direktion weiterhin Erwartungen in die Landesrundfunkanstalten bezüglich einer Intensivierung der Produktionshilfe bei Sendungen des DeutschlandRadios aus den einzelnen Bundesländern. DeutschlandRadio kann aufgrund seiner auf die beiden Funkhäuser begrenzten technischen und personellen Ausstattung seinen nationalen Auftrag nur mit Anmietung weiterer Kapazitäten in den Regionen wahrnehmen.

e) Dokumentation/Archive

Die Kooperationen mit ARD und ZDF bei der Anwendung verschiedener Informationssysteme haben sich bewährt. Bei den Systemen BIBLIO, WOSAD und MUSAD kooperiert das DeutschlandRadio mit dem SWR. Außerdem stehen die Datenbanken des DRA, die sogenannten ZUN-Anwendungen für Recherchezwecke zur Verfügung. Intensiv wird die Zentrale Schallplattenkatalogisierung (ZSK) in beiden Programmen genutzt. Mit den Pressedatenbanken SPHINX des ZDF wird sowohl im Archiv wie im redaktionellen Bereich gearbeitet.

Bei der Digitalisierung der Archive wird die Zusammenarbeit mit den Archiven der Rundfunkanstalten intensiv gepflegt. Um weitere Synergien zu erzielen, wird ein digitaler Archivspeicher beim Informationszentrum (IVZ) Berlin errichtet.

f) Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH

Die Beteiligung an der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH wurde zusammen mit den Mitgesellschaftern RBB, dem Land Berlin und dem Bund fortgesetzt. DeutschlandRadio bleibt mit einem Anteil von 40 Prozent größter Gesellschafter. Bemühungen des Landes Berlin, die Landesrundfunkanstalt zu einer über ihren jetzigen Fünf-Prozent-Anteil hinausgehenden Beteiligung zu veranlassen, waren nicht erfolgreich.

g) Gemeinschaftsaufgaben und Gemeinschaftseinrichtungen

Im Jahre 2002 wurde DeutschlandRadio Vollmitglied der Gebühreneinzugszentrale (GEZ), nachdem die Körperschaft zuvor bei den Verwaltungsratssitzungen der GEZ lediglich als Gast beteiligt war. Die Entscheidung für eine Aufnahme des DeutschlandRadios als Vollmitglied lag angesichts der eigenständigen Gebührengläubigerschaft nahe. Der nationale Hörfunk wurde damit auch in den letzten und zugleich zentralen Bereich der Gemeinschaftsstrukturen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in Deutschland integriert.

Die Gesamtaufwendungen für die Gemeinschaftsaufgaben und -einrichtungen einschließlich der von allen öffentlich-rechtlichen Rundfunkunternehmen gemeinsam zu tragenden Kosten für den Gebühreneinzug durch die GEZ beliefen sich im Jahre 2002 auf rund 7,5 Mio..

Die Gesamtaufwendungen beliefen sich im Jahre 2002 auf rund 42 Mio.. Hierin enthalten sind allein 28 Mio. für die "Vereinbarung über die Leistungsbeziehungen zwischen den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten und der Deutschen Telekom AG" (VTL).

h) Korrespondenten Intensiv ist seit Jahren die Zusammenarbeit mit ARD und ZDF bei der Unterbringung der Korrespondenten des DeutschlandRadios.