Fachhochschule

Museum für Hamburgische Geschichte

­ Projekt "Kriegsende in Hamburg" ­ Zeitzeugenbefragung für Hörbuch und Ausstellung.

KZ Gedenkstätte Neuengamme

­ Geschichte des britischen Internierungslagers Neuengamme

­ Auswertung der im Zuge der Erstellung eines elektronischen Häftlingsregisters erhobenen Sozialdaten

­ Auswertung von Verfolgtenakten des „Komitees ehemaliger politischer Gefangener" in Hamburg

3. Wie weit ist die Erschließung von Archivalien gediehen?

a) Universität Fachbereich 08, Philosophie und Geschichtswissenschaft, Historisches Seminar Schwerpunkt Sozial- und Wirtschaftsgeschichte im Arbeitsbereich Deutsche Geschichte ­ seit 1. Oktober 2004 ­ (davor Institut für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte)

Im Rahmen des Projekts Multimedia ­ Personenlexikon Politisch Verfolgte in Hamburg 1933­1945 sind bislang verstreut liegende Archivalien zusammengetragen und im Internet in einem Elektronischen Archiv für alle Interessenten zugänglich gemacht worden. Das Archiv wird laufend erweitert.

b) Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH)

Das Archiv der FZH verwahrt wesentliche Bestände zur Geschichte des Nationalsozialismus in Hamburg. Die wichtigsten sind:

1. Hans-Schwarz-Archiv Sammlung des Generalsekretärs der Amicale Internationale de Neuengamme zur Geschichte des KZ Neuengamme und der Gedenkstätte dieses Konzentrationslagers. Die Einarbeitung zweier Nachlieferungen wird 2005 abgeschlossen. Diese Materialien stehen aber schon für die Neugestaltung der neuen ständigen Ausstellung der Gedenkstätte Neuengamme zur Verfügung. Während der letzten beiden Jahre haben die Bearbeiter/-innen dieser Ausstellung regelmäßig im Archiv der FZH gearbeitet. Des Weiteren wurden diese Bestände für eine Studie zur Geschichte der Gedenkstätte herangezogen. Die Sammlung ist auch überregional von Bedeutung: 2003­2004 arbeiteten Mitarbeiter/-innen der Gedenkstätten Bergen-Belsen, Flossenbürg und Dachau mit diesem Archiv, um deren Entstehungsgeschichte aufzuarbeiten.

2. Archiv der Notgemeinschaft der durch die Nürnberger Gesetze Betroffenen Steht vollständig geordnet und erschlossen für die wissenschaftliche Auswertung bereit.

3. Archiv der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Steht vollständig geordnet und erschlossen für die wissenschaftliche Auswertung bereit.

4. Nachlass Albert Blankenfeld/Archiv der AvS (Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten) Steht vollständig geordnet und erschlossen für die wissenschaftliche Auswertung bereit.

5. Nachlass Walter und Anna Bunge

Dieser Nachlass dokumentiert das Schicksal eines Hamburger Ehepaars im kommunistischen Widerstand. Walter Bunge wurde 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden hingerichtet.

6. Multimedia ­ Personenlexikon Politisch Verfolgte in Hamburg 1933­1945:

In den letzten beiden Jahren haben das Archiv der FZH und die WdE regelmäßig den Bearbeitern/-innen des Projekts „Politisch Verfolgte in Hamburg" am FB 05 der Universität Hamburg zugearbeitet. Das Ergebnis ist ein online-Lexikon, siehe www.politisch-verfolgte.de.

7. Archiv des Zentralverbands der deutschen Konsumgenossenschaften

Zurzeit wird das Archiv des Zentralverbands der deutschen Konsumgenossenschaften (ZdK) geordnet und verzeichnet, in dem auch eine Überlieferung des Gemeinschaftswerks der Deutschen Arbeitsfront enthalten ist.

8. Werkstatt der Erinnerung (WdE):

Seit 1990 führt die WdE vor allem mit ehemals verfolgten Hamburger Bürgerinnen und Bürgern bzw. mit deren Nachkommen lebensgeschichtliche Interviews, die sämtlich transkribiert worden sind und zusammen mit den Audio- bzw. VideoBändern der Forschung zugänglich sind. Etwa zwei Drittel des Bestandes von über 1000 Interviews ­ die WdE in der FZH besitzt damit die umfangreichste der Forschung zugängliche Sammlung lebensgeschichtlicher Interviews ­ stammen aus dieser Provenienz. Über 100 Bücher und Aufsätze von Autoren aus dem Inund Ausland (zuletzt die unter D. 3. genannte Veröffentlichung von Christiane Berth über Kindertransporte nach Großbritannien 1938/39) sind unter Auswertung der Interviews in der WdE entstanden.

c) Instituts für die Geschichte der deutsche Juden IGdJ

Das Archivgut wurde neu geordnet und durch Einarbeitung neu hinzu gekommener Einzelarchivalien aktualisiert. Die elektronische Archiv-Datenbank von 1995 befindet sich nunmehr auf dem Stand 2004.

d) Staatsarchiv Zahlreiche Bestände des Staatsarchivs können für die Erforschung der Geschichte Hamburgs während des „Dritten Reiches" herangezogen werden. Sie sind für die Benutzung zugänglich.

Ein besonders umfangreicher Bestand ist „Staatsanwaltschaft Landgericht ­ Nationalsozialistische Gewaltverbrechen". Er wird seit Übernahme ins Staatsarchiv im Jahr 2003 mit Nachdruck erschlossen, wird für Forschungen aber auch bereits jetzt laufend vorgelegt.

4. Welche Lehrveranstaltungen an den Hochschulen haben sich in den vergangenen fünf Jahren diesem Thema gewidmet?

(Für die Bereiche Universität und Hochschulen siehe Anlage 1)

An der Fachhochschule für Öffentliche Verwaltung/Fachbereich Polizei wird die Thematik in Lehrveranstaltungen in den Fächern Staats- und Verfassungsrecht sowie Politologie erörtert. Darüber hinaus werden die Geschichte und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus in einem einwöchigen politikwissenschaftlichen Seminar für jede Studiengruppe aufgearbeitet.

D. Veröffentlichungen

Zur Geschichte Hamburgs in der NS-Zeit.

1. Welche Veröffentlichungen sind in den letzten fünf Jahren an den Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen, Archiven, in Gedenkstätten und Museen, in Geschichtswerkstätten oder Behörden (Landeszentrale für politische Bildung, Volkshochschule) entstanden?

(Für die Bereiche Universität und Hochschulen siehe Anlage 2)

Museum der Arbeit

­ Alexandra Przyrembel: „Arbeit, Identität und Wertvorstellungen während des Nationalsozialismus. Die New-York Hamburger Gummi-Waaren Compagnie"

­ Nina Holsten: „Kapitel, Größenwahn und Krieg (1933­1945)" in: „Unterwegs. 90 Jahre Hamburger U-Bahn", Hamburg 2002

­ Ausgewählte Fotografien auf Bild-CD „Industrie und Fotografie. Hamburger Arbeitswelt 1863­2002"

­ Kataloge zu den unter F. 1. genannten Ausstellungen Museum für Hamburgische Geschichte

­ O. Pelc: „Hamburg ­ die Stadt im 20. Jahrhundert", Begleitpublikation zur Schausammlungsabteilung mit umfangreichem Teil zur NS-Zeit

­ O. Matthes (Hrsg.): „Kirche zwischen Dorf und Stadt ­ St. Petri und Pauli zu Hamburg-Bergedorf in der Geschichte", mit umfangreichen Kapiteln zur NS-Zeit

­ B. Metzger: „Zwangsarbeit in Bergedorf ­ Stationen einer verlorenen Jugend" (Bergedorfer Schloßheft 7)

­ S. Petzhold: „Juden in Bergedorf ­ Die nationalsozialistische Verfolgung 1933­1945" (Bergedorfer Schloßheft 8)

­ A. Dreckmann: „In Bergedorf war alles genauso! ­ Der Kampf um die Weimarer Republik und Arbeiterwiderstand gegen den Faschismus" (Bergedorfer Schlossheft 9) KZ-Gedenkstätte Neuengamme

­ Gedenkstätten für die Opfer des KZ Neuengamme und seiner Außenlager. Hamburg 2000

­ Verschleppt nach Deutschland! Jugendliche Häftlinge des KZ Neuengamme aus der Sowjetunion erinnern sich. Bearb.: Herbert Diercks. Bremen 2000

­ Fuhlsbüttel ­ das Konzentrationslager in der Verantwortung der Hamburger Justiz (Bearb.: Herbert Diercks), in: Terror ohne System. Die ersten Konzentrationslager im Nationalsozialismus 1933­1935. Hg.: Wolfgang Benz, Barbara Distel. Berlin 2001, S. 261­308

­ Gedenkstätten im Land Hamburg ­ Entwicklung und Perspektiven (Bearb.: Detlef Garbe), in: Detlev Gause/Heino Schomaker (Hg.): Das Gedächtnis des Landes.

Engagement von Bürger/-innen für eine Kultur des Erinnerns. Hamburg 2001, S. 143­157

­ In Erinnerung an Walerjan, Cecilie, Helmuth, Jacqueline und all die anderen Opfer (Bearb.: Detlef Garbe), in: Stephane Bruchfeld/Paul A. Levine: Erzählt es euren Kindern. Der Holocaust in Europa. München 2001, S. 160­172

­ Le camp de concentration de Neuengamme. Histoire du camp central de 1938 à 1945 (Bearb.: Detlef Garbe), in: Noublions jamais, Bulletin de lAmicale de Neuengamme, Nouvelle Serie, (2001) No. 169, S. 2­7

­ Mediale und museale Präsentationen in Gedenkstätten. (Beiträge zur Geschichte der nationalsozialistischen Verfolgung in Norddeutschland, Heft 6). Bremen 2001

­ Rückblicke ­ Ausblicke. Die Arbeit der KZ-Gedenkstätte Neuengamme 1981­2001.

Bearb.: Detlef Garbe. Hamburg 2001

­ Seismographen der Vergangenheitsbewältigung. Regionalbewußtsein und Erinnerungsorte der NS-Verbrechen am Beispiel des ehemaligen KZ Neuengamme (Bearb.: Detlef Garbe), in: Habbo Knoch (Hg.): Das Erbe der Provinz. Heimatkultur und Geschichtspolitik in Deutschland nach 1945. Göttingen 2001, S.