HochschulInformationsSystem GmbH HIS einen Ausstattungs Kosten und Leistungsvergleich für sämtliche norddeutschen Hochschulen

Behörde für Wissenschaft und Gesundheit Kosten- und Leistungskennzahlen der Hamburger Universitäten

Die Hamburger Universitäten weisen im Vergleich zu Hochschulen anderer Länder nach einer vom Rechnungshof vorgenommenen Auswertung des Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleichs der HIS GmbH (HIS-AKL) unterdurchschnittliche Ausbildungskosten bei überdurchschnittlichen lehrbezogenen und unterdurchschnittlichen forschungsbezogenen Leistungswerten auf.

Die Ergebnisse der HIS-AKL sind auf Hochschul- und Behördenebene zu einer konsequenten Stärken-Schwächen-Analyse zu nutzen.

Die norddeutschen Wissenschaftsressorts beauftragten 1997 die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS), einen Ausstattungs-, Kosten- und Leistungsvergleich für sämtliche norddeutschen Hochschulen durchzuführen.

Berichte der HIS sind in einem zweijährigen Rhythmus vorgesehen

­ jeweils getrennt für Universitäten, Fachhochschulen und künstlerische Hochschulen. Bisher lagen vollständige Berichte nur über die HIS-AKL 1998 und 2000 (in der Regel jeweils Basisjahr der Erhebungen) vor; ein erster Berichtsteil ­ nur mit den Daten der Fachhochschulen ­ aus dem Jahr 2002 wurde im November 2004 veröffentlicht. Über die Ergebnisse des HIS-AKL 1998 hat der Senat die Bürgerschaft mit der Bürgerschaftsdrucksache 17/1497 vom 01.10.2002 unterrichtet.

Den von HIS im Dezember 2002 vorgelegten Abschlussbericht über den HIS-AKL Universitäten 2000 hat der Rechnungshof bezüglich mehrerer besonders aussagekräftiger Kosten- und Leistungskennzahlen der Hamburger Universitäten im Quervergleich mit den anderen einbezogenen Universitäten1 ausgewertet.3

1 Einbezogen waren neben den Hamburger Universitäten die der Länder Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Berlin. Die Universitäten Niedersachsens nahmen ­ ebenso wie erstmalig die sachsen-anhaltinischen ­ am HIS-AKL 2002 wieder teil.

2 Zur Auswertung von Daten der Hochschule für Musik und Theater aus dem HISAKL 1998 siehe Jahresbericht 2003, Tzn. 249-257.

Der neueste HIS-AKL Universitäten mit den Daten aus dem Jahr 2002 wird frühestens im 1. Quartal 2005 zur Verfügung stehen.

Rechnungshof der Freien und Hansestadt Hamburg Jahresbericht 2005

Ausgewählte Kennzahlen im Quervergleich

Die im HIS-AKL vereinbarte gemeinsame Methodik hat es ermöglicht, trotz unterschiedlicher Strukturen in den einzelnen Hochschulen länderübergreifend auf einheitlichen Kriterien beruhende Kennzahlen für Vergleichszwecke zu entwickeln. Gerade für einen Stadtstaat wie Hamburg, in dem die einzelnen Hochschularten und Studienfächer in der Regel jeweils nur einmal vorhanden sind, sind länderübergreifende Vergleiche unerlässlich.

Auswertung der Kennzahlenergebnisse

Eine Auswertung der HIS-Kennzahlen für die an der Universität Hamburg und der Technischen Universität Hamburg-Harburg bestehenden Lehreinheiten4 bzw. Forschungsschwerpunkte ergibt in Bezug auf eine Über- oder Unterschreitung des von HIS berechneten gewichteten arithmetischen Mittels (GAM) im Quervergleich mit den anderen Universitäten folgendes Bild:

Auf der Grundlage dieser Auswertung stellt sich die Position der Hamburger Universitäten zu den einzelnen Kennzahlen wie folgt dar:

Die „Lehrkosten für ein Studium in der Regelstudienzeit (RSZ) je Studienplatzäquivalent" sind ein Indikator für die in der RSZ vorhandene Gesamtausstattung einer Lehreinheit. Sie benennt insoweit die Vorhaltekosten eines Studienangebots unabhängig von der 4 Die Lehreinheit „HWP - Hamburger Universität für Wirtschaft und Politik" ist wegen der Besonderheit des gestuften Studienangebots der HWP bei dieser Auswertung unberücksichtigt geblieben.

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FHH > Es kann daher auf dieser Vergleichsbasis nicht von einer Unterausstattung der Hamburger Universitäten ausgegangen werden.

Bei den „Lehrkosten für ein Studium in der RSZ je Studierendem in der RSZ" handelt es sich um einen Indikator für die Gesamtkosten der von einer Lehreinheit versorgten Studierenden auf der Grundlage der durchschnittlichen Dauer eines Regelstudiums in der betreffenden Lehreinheit. Im Gegensatz zu der vorgenannten Kennzahl spiegelt sich hier die tatsächliche Nachfragesituation in Bezug auf das Studienangebot, d.h. die Auslastung der Lehreinheit begrenzt auf die innerhalb der RSZ vorhandenen Studierenden, wider. Bedingt durch die in Hamburg relativ hohe Studienplatznachfrage und den ebenfalls überdurchschnittlichen Anteil Studierender in der RSZ wird hier bereits bei 37 von insgesamt 52 betrachteten Hamburger Lehreinheiten das GAM unterschritten. Insgesamt sind an den Hamburger Universitäten die Lehrkosten für ein Studium in der RSZ je Studierendem in der RSZ dadurch deutlich niedriger als im Durchschnitt aller einbezogenen Universitäten.

Die Kennzahl „Jährliche Lehrkosten je Absolvent" setzt die jährlichen Lehrkosten in Bezug zu der für eine output-orientierte Steuerung bedeutungsvollsten Erfolgsgröße universitärer Ausbildung, der Absolventenzahl. Noch etwas ausgeprägter als im Falle der vorstehenden Kennzahl wird hier das unterdurchschnittliche Niveau der Ausbildungskosten der Hamburger Hochschulen erkennbar. So wird das GAM in lediglich 12 von 52 Lehreinheiten über-, hingegen in 38 Lehreinheiten unterschritten.

Die Kennzahl „Studierende in der RSZ je Studienplatzäquivalent" ist auf Lehreinheitsebene ein Indikator für die Auslastung und damit für die Nachfrage des Studienangebots. Nach dieser sowohl als Belastungs- als auch als Leistungsgröße zu interpretierenden Kennzahl heben die Hamburger Universitäten sich bei summarischer Betrachtung positiv vom Durchschnittsergebnis ab. Der Anteil der Studierenden innerhalb der RSZ liegt in 36 Lehreinheiten über und lediglich in 14 Lehreinheiten unter dem GAM.

Auch die lehrbezogene Leistungskennzahl „Absolventen je wissenschaftlichem Personal" weist eine überdurchschnittliche Position der Hamburger Universitäten aus. Die Absolventenquote je Stelle wissenschaftliches Personal übersteigt in 34 Lehreinheiten das GAM des Gesamtvergleichs und unterschreitet dieses in 16

Lehreinheiten.

Nach der forschungsbezogenen Leistungskennzahl „Drittmittel je Professor" ist der am Drittmittelvolumen je Professor gemessene Forschungserfolg der Hamburger Hochschulen deutlich unterdurchschnittlich. Lediglich 18 Lehreinheiten liegen über, 36 hingegen unter dem GAM aller Vergleichshochschulen (vgl. auch Tzn. 364 und 365), 21 davon um mindestens 50 %. Rechnungshof der Freien und Hansestadt Hamburg Jahresbericht 2005

Unterdurchschnittliche Ausbildungskosten in Hamburg Überdurchschnittliche Auslastung Überdurchschnittliche lehrbezogene Leistungskennzahlen Unterdurchschnittliche forschungsbezogene Leistungskennzahlen