Wohnhaus

­ Mediendesign (Webdesign, Audiovisuelle Medien, Trickfilm / Multimedia, Foto- Grafikdesign),

­ AV-Technik und Medieninformatik (technische Grundlagen für die Beherrschung von Licht, Ton, Kamera, Bühnen- und Studioaufbau, digitale Aufnahme und Bearbeitung) und die drei gemeinsamen interdisziplinären Master-Studiengänge werden auf der Finkenau angeboten werden.

Hochschule für bildende Künste

­ Lehr- und Forschungsbereich Film

Der Lehr- und Forschungsbereich Film/digitales Kino der HfbK hat am 1. April 2005 seine Räumlichkeiten auf der Finkenau übernommen. Die Filmausbildung der HfbK behandelt das Thema Filmemachen von einem künstlerischen Standpunkt aus. In einem Bachelor-Studiengang, sowie einem Schwerpunkt Film im Rahmen eines künstlerischen Master-Studiengangs wird das „Erzählen in Bildern" vermittelt werden. Zentrale Figur der Ausbildung ist der Regisseur Wim Wenders, der Professor des Lehr- und Forschungsbereichs Film ist und künftig seine Lehrveranstaltungen auf der Finkenau durchführen wird.

Die Film-Ausbildung der HfbK wird über gemeinsame Lehrveranstaltungen und Lehrdeputate eng mit dem deutlich anwendungsorientierteren Master-Studiengang Film der HMS verbunden sein, der von interessierten und befähigten Studenten auch aufbauend auf den BachelorStudiengang der HfbK besucht werden kann.

Hamburg Media School ­ Studiengänge in Kooperation mit der Universität Hamburg

Zur Zeit bietet die Uni HH an der HMS die MasterStudiengänge „Media Management" und „Film" an. Ab Oktober 2005 werden die Masterstudiengänge „Journalismus" und „Executive Master of Media Management" hinzukommen. Die Master-Studiengänge an der HMS sind besonders praxisorientiert. Durchgeführt unter Mitwirkung von Dozenten aus den Branchen, die die Absolventen später aufnehmen sollen und unter Vermittlung von berufspraktischen Kenntnissen, bieten sie eine exzellente Vorbereitung auf den Berufseinstieg.

In dem Studiengang „Master of Media Management" erwerben die Studenten die für die Tätigkeit in führenden Positionen von Medienunternehmen notwendigen Kenntnisse in der Herstellung und Vermarktung von Medien, in Betriebswirtschaft, Recht und Management.

Das von Hark Bohm gegründete und seit Herbst 2004 der HMS zugehörige renommierte Filmstudium ist ein 4-semestriger praxisorientierter Masterstudiengang, der eine ausgesuchte Gruppe von insgesamt 24 Studierenden in den Bereichen Regie, Drehbuch, Kamera und Produktion ausbildet.

Die Masterstudiengänge an der HMS bieten sowohl eine hervorragende Ergänzung für die künstlerisch geprägte Filmausbildung der HfbK, als auch für die ebenfalls anwendungsorientierten Studiengänge der Fakultät DMI.

Hamburg Media School ­ TIDE Hundertprozentige Tochter der HMS und damit wichtiger Bestandteil des Mediencampus ist der Bürger- und Ausbildungskanal TIDE mit TIDE TV und TIDE Radio. Er hat nach der Neuordnung des hamburgischen Medienrechts seinen Standort auf der Finkenau gefunden. Da eines der gesetzlich festgeschriebenen Programmfelder des Kanals die Ausbildung im Medienbereich ist, haben die Studierenden der auf der Finkenau vertretenen Institutionen die einmalige Gelegenheit, ihre in der Ausbildung auf dem Mediencampus erworbenen Kenntnisse unmittelbar in Beiträge umzusetzen, die täglich über das Kabelnetz ausgesendet werden. Bei der Erarbeitung der Beiträge erhalten sie professionelle Unterstützung durch die Mitarbeiter von Tide. Diese praktische Ausbildungsgelegenheit wird schon jetzt von allen bereits ansässigen und künftigen Nutzern der Finkenau in Anspruch genommen, darüber hinaus von Auszubildenden der Henri-Nannen-Schule, sowie der Springer-Journalistenschule.

MultimediaKontor Hamburg

Das MultimediaKontor Hamburg (MMKH) unterstützt als gemeinsame Einrichtung aller Hamburger Hochschulen und der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg die Hochschulen bei der Entwicklung und Anwendung digitaler Medien in der Aus- und Weiterbildung und baut Kooperationen zwischen Wirtschaft und Wissenschaft auf.

Mit Gründung des MMKH war Hamburg das einzige Bundesland, in dem sich alle staatlichen Hochschulen in einer gemeinsamen E-Learning-Initiative zusammengeschlossen haben.

Auf dem Mediencampus wird das MMKH maßgeblich am Umbau des Kesselhauses zu einem multimedialen Produktionshörsaal beteiligt sein. Dieser wird allen Institutionen als Veranstaltungsraum dienen und für das MMKH den Ort darstellen, an dem unter Vorlesungsbedingungen ELearning-Angebote erarbeitet, erprobt und aufgezeichnet werden können. Ein weiteres einzigartiges Projekt wird der Aufbau eines „usability-labors" auf dem Campus sein, in dem alle e-learning-Angebote, die in den Hochschulen verwendet werden sollen, geprüft und an die Hochschulbedingungen angepasst werden und das notwendige Personal in der Anwendung geschult wird.

Miami Ad School

Die Miami Ad School (MAS), eine der renommiertesten privaten Werberschulen der USA, hat ihre erste europäische Niederlassung in der Finkenau eröffnet und im Sommer 2003 die ersten Studierenden aufgenommen. Zur Zeit werden 70 Studierende aus 16 Nationen auf Tätigkeiten in Werbeagenturen vorbereitet. Dazu wird neben der Stärkung kreativ-gestalterischer Kompetenzen ebenso Wert gelegt auf die Vermittlung von Kenntnissen in Betriebswirtschaft und Projektmanagement. Die Schule ist in ein Netzwerk der bedeutendsten Werbeagenturen der Welt eingebunden und ermöglicht ihren Schülern damit eine exzellente Ausbildung und einen erfolgreichen Berufsstart. Bereits weniger als zwei Jahre nach Gründung der deutschen Niederlassung auf dem Mediencampus Finkenau spiegelt sich der Erfolg der Schule in einer verblüffenden Anzahl von Auszeichnungen wider, die durch die Werbepraxis verliehen wurden.

Dozenten der MAS unterrichten im Studiengang „Master of Media Management", weitere gemeinsame Ausbildungsangebote mit den an der HMS durchgeführten Masterstudiengängen werden zur Zeit erarbeitet.

2 Studienplätze und Flächen

Studienplätze

Auf dem Mediencampus Finkenau werden nach dem Einzug der unmittelbar Medien bezogenen Bachelor- und der Masterstudiengänge der Fakultät DMI 1.169 Studienplätze pro Jahr angeboten werden. 12.500 m2 Hauptnutzfläche in unterschiedlicher struktureller und baulicher Qualität. Davon entfallen nach dem groben Flächenbelegungskonzept 800 m2 auf schwer zu belegende Dunkelflächen in einem ehemaligen Hochbunker 800 m2 auf das ehemalige Kesselhaus als Standort für einen von HMS und MMKH finanzierten Multimedia-Hörsaal und Kino 2.200 m2 auf das von einer privaten Werbeschule genutzte ehemalige Wirtschaftsgebäude 2.200 m2 auf Flächen, die von der HMS einschl. des universitären Filmstudiums genutzt bzw. für diese disponiert sind 500 m2 auf das Filmstudium der HfbK 6.000 m2 auf Flächen, die die Fakultät DMI der HAW belegen wird.

3 Entwicklung des baulichen Bestands

Aus der als Anlage 3 der Mitteilung an die Bürgerschaft beigefügten Übersicht über das Gelände des Kunst- und Mediencampus Finkenau ist ersichtlich, dass dort eine dreiseitig geschlossene Bebauung vorherrscht, die geprägt wird durch den vom ehemaligen Hamburger Oberbaudirektor Fritz Schumacher entworfenen Klinikbau aus dem Jahre 1913. In der Anlage befinden sich zusätzlich ein Funktionsgebäude aus dem 19. Jahrhundert, das so genannte Wirtschaftsgebäude, sowie ein ehemaliges Mitarbeiterwohnhaus aus der Nachkriegszeit und ein um 1940 errichteter Hochbunker.

Derzeit mietet die HMS Teile des Nordflügels und des Anbaus. Der Lehr- und Forschungsbereich Film/digitales Kino der HfbK befindet sich provisorisch im Hauptflügel, das MMKH nutzt ebenfalls provisorisch Räumlichkeiten des Hauptflügels. Der Bürger- und Ausbildungskanal Tide ist zur Zeit im ehemaligen Mitarbeiterwohnhaus untergebracht.

Nach Ende der im Folgenden skizzierten Sanierungs- und Umbauarbeiten, voraussichtlich im Jahr 2008, sollen Südflügel und Hauptflügel des Hauptgebäudes durch die Fakultät DMI belegt werden. Nordflügel und Anbau des Gebäudes werden die HMS und den Lehr- und Forschungsbereich Film/digitales Kino der HfbK beherbergen. Das MultimediaKontor wird das ehemalige Mitarbeiterwohnhaus nutzen, der Bürger- und Ausbildungskanal Tide seine Büro- und Funktionsräume im neu zu errichtenden Studiokomplex finden. Die Miami Ad School wird, wie schon bisher, im zentral gelegenen Wirtschaftsgebäude beheimatet sein. Alle bestehenden Gebäude werden damit vollständig belegt sein.

Die Sanierungs- und Umbauarbeiten werden sich in mehreren Bauabschnitten vollziehen, die im Frühjahr 2005 begonnen wurden und im Jahr 2008 mit dem dritten Bauabschnitt beendet werden sollen. Hinzu soll zu einem späteren Zeitpunkt der Neubau der Mensa kommen.

Erster Abschnitt ­ Sanierung an Dach und Fach

Im ersten Abschnitt wurden die vordringlichen Maßnahmen zur Sicherung der Gebäudesubstanz zusammengefasst, die unabhängig von der späteren Nutzung der Gebäude und der konkreten Flächenbelegung und unabhängig von den Herrichtungs- und Sanierungsmaßnahmen im Gebäudeinneren durchgeführt werden können.

Die Maßnahmen umfassen in erster Linie den Austausch der teilweise stark verrotteten Fenster, die Beseitigung von Durchfeuchtungen im Dachbereich und die komplette Überholung der Dachflächen, sowie die Trockenlegung des Mauerwerks im Kellergeschoss. Die Bauarbeiten wurden im Februar 2005 begonnen und werden voraussichtlich im Juni 2006 abgeschlossen sein.

Zweiter Abschnitt ­ Herrichtung des Südflügels und Ausbau des Dachs zu Ateliers

Der gestalterische Bereich als der prägende Kern der Fakultät DMI wird als Erster in die Finkenau ziehen, um dem Mediencampus sein kreatives Profil zu geben. Für seine Unterbringung bietet sich der Südflügel auf Grund seines Raumangebots und der Raumstruktur an.

Zusätzlich zur Herrichtung des Südflügels ist die Einrichtung von Ateliers im Dachgeschoss vorgesehen. Die dafür notwendige Deckenhöhe und Raumbreite lässt sich nur im Hauptflügel erreichen. Der Atelierausbau soll bereits im

2. Bauabschnitt vorgenommen werden, da der Einzug des kreativen Schwerpunkts der Fakultät DMI die Existenz von Ateliers bedingt und die Verknüpfung mit der Sanierung der Dachflächen organisatorisch sinnvoll und Kosten sparend ist.

Dritter Abschnitt ­ Herrichtung der übrigen Bereiche und Ersteinrichtung

Im dritten und letzten Bauabschnitt, der mit den Anmeldungen zum 36. Rahmenplan im Jahr 2006 konkretisiert werden wird, soll der Hauptflügel des Altbaus Finkenau so hergerichtet werden, dass er die speziellen Raumanforderungen des Ausbildungsbereichs Medientechnik der Fakultät DMI erfüllen kann. Das Raumangebot dort entspricht dem hohen Platzbedarf der Medientechnik und schafft eine inhaltlich wünschenswerte direkte räumliche Nähe zu den im Nordflügel untergebrachten Filmstudiengängen. Zum jetzigen Zeitpunkt können die Raumanforderungen noch nicht ausreichend konkretisiert werden, da die curricularen Überlegungen für die Studiengänge Audiovisuelle Medien und Medieninformatik noch nicht vollständig abgeschlossen sind. Diese konzeptionellen Arbeiten sollen im Herbst 2005 beendet werden.

Dieser Bauabschnitt umfasst auch die eventuell erforderliche Komplettierung der Ersteinrichtung für die verschiedenen Nutzungsbereiche.

Studio-Neubau

Der geplante Neubau wird mit der vorgelegten Mitteilung an die Bürgerschaft erläutert.

Kesselhaus Parallel zum Neubau des Studios soll das Kesselhaus zu einem multimedialen Produktionshörsaal umgebaut werden. Dieser Hörsaal soll vornehmlich dem MMKH zur Produktion von E-Learning-Angeboten und der HMS zur Durchführung von Veranstaltungen dienen, ebenso bei Bedarf auch den anderen auf dem Mediencampus ansässigen Institutionen als Veranstaltungsort. Bauherren des Umbaus werden HMS und MMKH sein. Studioneubau und Kesselhausumbau sind nach den Planungen zwei parallel verlaufende, getrennte Projekte, die durch ein gemeinsames Foyer verbunden sind. Bauliche Abhängigkeiten zwischen den Projekten bestehen nicht.

Neubau einer Mensa

Mit dem geplanten Neubau einer Mensa auf dem Gelände Finkenau mit 280 Plätzen kann die Vielfalt und Attraktivität der drei Standorte Finkenau, Lerchenfeld und Armgartstraße, sowie auch die Wirtschaftlichkeit eines Mensabetriebs deutlich gesteigert werden. Zudem wird durch die Konzentration an der Finkenau ein zusätzlicher Kommunikationspunkt innerhalb des Kunst- und Mediencampus geschaffen, in dem auch die Verbindung zu HfbK und Fachbereich Gestaltung ausgebaut und damit die interdisziplinäre Zusammenarbeit der verschiedenen Bereiche gestärkt wird.

4 Gebäudemanagement

Die Verwaltung, Bewirtschaftung und Vermietung der Immobilien auf dem Gelände der ehemaligen Klinik Finkenau wurde nach Übertragung in das Verwaltungsvermögen der BWG an die Sprinkenhof AG (SpriAG) vergeben.

Um den Abstimmungs- und Koordinierungsaufwand auf dem Gelände zwischen Vermietung, allgemeiner Bauunterhaltung und Einzelbauvorhaben so gering wie möglich zu halten, werden auch die Abwicklung der Herrichtungsund Sanierungsmaßnahmen im Altbaubereich, sowie die Planung des Studioneubaus von der SpriAG durchgeführt.

5 Flächenbilanz

Der Flächenzuwachs an der Finkenau von rund 7.300 m2 HNF wird mittelfristig durch Flächenaufgaben weitgehend ausgeglichen. Aufgegeben werden die Gebäude Wartenau 15 mit 1.800 m2 und Averhoffstraße mit dem Anteil des HfbK-Films von 1.100 m2. Die Gebäude sollen nach Beendigung der Nutzung verkauft werden. Das Mietverhältnis für die Zeisehallen kann auf Grund langfristiger Vertragsbindungen erst 2011 im Umfang der UNI-Filmausbildung (300 m2) aufgegeben werden.

Die zuständige Behörde wird das noch ausstehende Detailkonzept bis 31. Oktober 2005 vorlegen.

Die von der Medientechnik an der Stiftstraße derzeit belegten Flächen im Umfang von 4.100 m2 könnten durch HAW-interne Wiederbelegung, beispielsweise durch die Sozialpädagogik, weitergenutzt werden. Das Gebäude Saarlandstraße könnte dadurch ebenfalls aufgegeben und verkauft werden.

6 Kostenübersicht für das Vorhaben Kunst- und Mediencampus Finkenau

Neben dem mit dieser Drucksache beantragten Studioneubau mit Investitionskosten von 5.865.000 EUR ist die Sanierung der Altbausubstanz und die Herrichtung für den Kunst- und Mediencampus mit Gesamtkosten von 16.000.000 EUR und einer ersten Rate von 1.000.000 EUR im Haushaltsjahr 2005 veranschlagt. Die Sanierung der Außenhaut mit einem Kostenvolumen von rund 3.280. EUR wurde vom Wissenschaftsrat bereits freigegeben und im Februar 2005 begonnen. Ferner wird die Einrichtung einer Mensa an der Finkenau erwogen. Die Kosten wurden auf 3.000.000,­ EUR grob geschätzt. In der Summe ergeben sich daraus Gesamtkosten von 24.865.000 EUR.

Auf der Einnahmeseite fließen dem Haushalt aus der Bundesmitfinanzierung voraussichtlich rund 8.500.000 EUR zu (die geplante Mensa noch nicht berücksichtigt). Durch Vermietung beispielsweise an die Hamburg Media School werden schon jetzt Mieteinnahmen von etwa 170.000 EUR jährlich erzielt. Durch den Umzug von Teilen der Fakultät Design, Medien und Information der Hochschule für angewandte Wissenschaften in die Finkenau kann das Gebäude Wartenau 15 veräußert werden. Der von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses ermittelte Verkehrswert von rund 3.000.000 EUR fließt in die Refinanzierung des Kaufpreises (rd. 8,5 Mio. EUR) für die Finkenau.