Die Kastenspundwand ist über einen Kopfbalken an die Fundamente

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- 7 2. Technische Machbarkeit Elbphilharmonie Hamburg Machbarkeitsstudie

- 8 2. Technische Machbarkeit

Zur Analyse und Definition der technischen Machbarkeit des Projekts wurden sowohl der Bestand des Kaispeichers A als auch die Vorplanung des Generalplaners von Fachbüros und Gutachtern untersucht. Die Prüfergebnisse sind nachfolgend zusammengefasst.

Gründung, Bestand Kaispeicher A

Die Gründung des Kaispeichers A besteht aus 1111 Rammpfählen, (1101 Ortbetonpfähle, 9

Fertigbetonpfähle, 1 Stahlprofilpfahl) und der nördlichen Kastenspundwand. Die Gründungspfähle sind in Gruppen angeordnet. Die darüber liegenden Stahlbetonfundamente sind ca. 1,4 m hoch und teilweise mit Fundamentbalken verbunden. Die Kastenspundwand ist über einen Kopfbalken an die Fundamente angeschlossen.

Zur Klärung der Bestandssituation der Gründung wurde bereits im August 2004 ein erstes Gründungstechnischen Gutachtens vom Büro IGB, Dr. Woldt, für den Kaispeicher A erstellt. Die Untersuchung wurde seinerzeit noch im Auftrag der HafenCity Hamburg GmbH durchgeführt.

Im Rahmen dieser Stufe 1 wurden zwei Schürfgruben an den Fundamenten ausgewählter Stützen ausgehoben. Die Fundamente und jeweils zwei Randpfähle wurden in Augenschein genommen. Die Betonfestigkeit der Fundamente und der Randpfähle wurde untersucht und die Integrität jeweils eines Pfahls geprüft.

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- 9 Der Untergrund nahe den beiden ausgewählten Fundamenten wurde mit jeweils einer Drucksondierung erkundet. Dabei konnte ein Verdichtungseffekt innerhalb der lastabtragenden Sandschicht festgestellt werden, der durch die Verdrängung der Ortbetonpfähle verursacht wurde.

Mit der Stufe 2 der Begutachtungen wurden Anfang 2005 vom Büro IGB die Untersuchungen der Stufe 1 erweitert und ergänzt. Die Ergebnisse sind nachfolgend zusammengefasst.

Gegenstand der Untersuchung war die Erkundung der Pfahlgeometrie durch Schürfgruben, die Festigkeit des Fundament- und des Pfahlbetons, die Durchgängigkeit (Integrität) der Pfähle, der Untergrund im Hinblick auf die Lagerungsdichte der tragfähigen Sandschicht, die Blechdicke der nördlichen Kastenspundwand und der südlichen Wellenspundwand und die Tragfähigkeit der Pfähle.

Die Untersuchungen erfolgten stichprobenartig an drei Fundamenten und an jeweils drei Messstationen der nördlichen und südlichen Spundwand. Die Auswahl der untersuchten Fundamente erfolgte mit dem Ziel, Probebelastungen an drei repräsentativen Pfählen durchführen zu können.

Die Untersuchungen haben zum Ergebnis, dass die tatsächliche Qualität und Tragfähigkeit der Gründung besser ist, als sich aus den vorliegenden Lasten- und Pfahlplänen ergibt. Im Einzelnen liegen folgende Ergebnisse und Bewertungen vor: Schürfgruben

Die Schürfgruben wurden seitlich und unter den drei ausgewählten Fundamenten 10/D; 14/D und 24/D ausgeführt, vgl. Anlage 1. Die angetroffene Anordnung der Pfähle, die Pfahldurchmesser sowie die Abmessungen der Fundamente entsprechen den Kenntnissen aus der Planrecherche.

Pfahl- und Fundamentbeton

In den drei Schürfgruben wurde den Fundamenten und Pfählen Betonbohrkerne zur Bestimmung der Druckfestigkeit entnommen. Die Druckprüfungen ergaben für die Pfähle und Fundamente in Achse 14/D und 24/D ca. 50 MN/m2

(4 Proben) und für die Achse 10/D ca. 70 MN/m2

(2 Proben). Die Streuung der Ergebnisse ist relativ groß. Die Betonfestigkeiten sind im Bereich B 35 bis B 45 anzusetzen. Für die Beurteilung der Pfahltragfähigkeit wird empfohlen, von der Betongüte B 35 auszugehen.