Die Erschließung der Plaza erfolgt hauptsächlich wie auch schon früher geplant über

Elbphilharmonie Hamburg Machbarkeitsstudie

- 49 bäude bis auf die 1. äußere Stützenreihe mit dem umlaufenden Deckenfeld zu entkernen, um dann später, optimiert für Tragwerk und Parkhausnutzung, neue Decken und Stützen anzuordnen.

· Um eine optimale Ausnutzung der vorhandenen Pfahlgründung zu erreichen, müssen die Lasten gleichmäßig auf alle Pfahlköpfe verteilt werden. Hierzu werden zusätzlich zwei Ebenen zur Lastverteilung eingezogen. Die obere Ebene im 7. Obergeschoss verteilt die Lasten auf das Stützenraster der neuen Parkgeschosse. Konzentrierte Lasten werden hier bereits vorverteilt. Die untere Lastverteilungsebene im 2. Untergeschoss verteilt die vertikalen Kräfte auf alle Pfahlgruppen, auch auf die, auf denen keine Stütze von oben direkt ankommt.

· Die Erschließung der Plaza erfolgt hauptsächlich, wie auch schon früher geplant, über 2

Fahrtreppen. Diese sind nun an der Nordseite des Gebäudes unterhalb der ersten Stützenreihe (Abbruchkante ­ Bestand) angeordnet und durchdringen den gesamten Speicher diagonal von der Eingangshalle im Osten bis hin zum westlichen Austrittspunkt auf der Plaza.

Von dort hat der Besucher sogleich einen Panoramablick auf den Hafen in Richtung Landungsbrücken. Außer durch die Rolltreppenanlage wird die Plaza mit 6 Erschließungskernen, die Aufzugsanlagen und Treppenhäuser beinhalten, vertikal erschlossen. Bis auf 1

Treppenhaus sind diese Erschließungskerne aus Optimierungsgründen vorwiegend in den Randbereichen und um die Parkhausspindel neu angeordnet.

· Die südliche Kaikante und die westliche Spitze vor dem Kaispeicher sollen auf 8,75 m aufgehöht werden. Dies ist erforderlich, damit Erschließung, Entfluchtung, Feuerwehrzufahrt und Anlieferung oberhalb hochwassersicher erfolgen können. Funktional wird die Ebene darunter als vorgelagerte eingeschossige Parkgarage genutzt. In der Optik soll diese veränderte Sockelzone des Kaispeichers als geschlossene (erhöhte) Kaimauer erscheinen. Durch die Erhöhung der südlichen Kaizone können die 3 Halbportalkräne nicht in ihrer bisherigen Lage erhalten bleiben. Es ist verabredet im weiteren Planungsprozess zu prüfen, ob sie (ggf. nur einer) mit einem Teilstück der Kranschiene bewusst in die neue höhere Ebene zu Dokumentationszwecken gebracht werden können.

· Die obersten zwei Stockwerke des Kaispeichers werden komplett rückgebaut und durch ein Technikgeschoss (6. OG) und die bereits genannte Lastverteilungsebene (7. OG) ersetzt.

Hierbei erhöht sich die Ebene der Plaza um ca. 2,0 m. Die Fassade wird in diesem Bereich Elbphilharmonie Hamburg Machbarkeitsstudie

- 50 analog der Bestandsfassade ergänzt. Durch die Erhöhung des Baukörpers bei der Plaza wird so die Aufhöhung der Kaizone (Sockel) in den Gesamtproportionen ausgeglichen.

· Die Außenhaut des Speichers (Fassade + Luken) bleibt erhalten und wird in den Bereichen, wo es erforderlich ist, ergänzt (Erhöhung), sowie fachgerecht saniert. Nutzungebedingt müssen an der Ostfassade zusätzlich Öffnungen zur Erschließung des Gebäudes vorgesehen werden. Dies sind der Hauptzugang zur Plaza, Philharmonie und Hotel sowie die Einund Ausfahrt zur Parkgarage. Die Zugänge sind in einem tiefen Einschnitt, entsprechend der Empfehlung des Denkmalschutzamtes, zusammengefasst und nehmen so die klare Strukturierung des Kaispeichers auf.

2.15 Weitere Kriterien hinsichtlich der technischen Machbarkeit Schiffsanprall

Im Zuge der Planung des Tragwerks wurde vom Generalplaner / dem Büro WGG Schnetzer Puskas mit Rohwer Ingenieuren auch die Aufgabenstellung gelöst, für einen Schiffsanprall die erforderlichen Vorkehrungen wie folgt einzuplanen:

Auf der Südseite liegt der Kaispeicher mit der neuen Philharmonie, Hotel und Wohnen ca. 12 m von der Kaimauer zurück. Die geplante eingeschossige neue Parkgarage in diesem Bereich ist ein eigenständiges Gebäude und von der Philharmonie durch eine Fuge getrennt. Bei einem evtl. Schiffsanprall werden die Anprallkräfte durch die vorhandene Kaimauer sowie die massive Parkgarage aufgenommen. Einschränkungen auf die Standsicherheit der Philharmonie ergeben sich nicht. Im Norden sind die Haupttragglieder der neuen Bauteile (Philharmonie, Hotel und Wohnen) im Bereich des Kaispeichers im Norden zum größten Teil in die zweite innere Achse eingerückt. Die äußere Achse leitet in großen Teilen lediglich die Fassadenlasten in die Gründung. Ausfälle von tragenden Konstruktionen haben lediglich lokale Auswirkungen.

Hochwasserschutz

Das Hochwasserschutzkonzept sieht für den Standort der Elbphilharmonie eine Höhe von 7,50 m über NN vor. Für ungünstige Randzonen, die dem Wind und den Wellen des Wassers ausgesetzt sind, wird diese auf ca. 8,50 m über NN erhöht.

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Die Vorplanung sieht vor, den Eingangs- und Anlieferbereich auf eine Höhe von 8,75 m anzuheben (vgl. Entfluchtungs- und Evakuierungskonzept).

Die Parkebene im 1. Untergeschoss des Kaispeichers liegt auf einem Niveau von ca. 5,85 m über NN, die der vorgelagerten Parkgarage auf ca. 4,80 m über NN.

Zur Erzielung einer Dichtigkeit im Hochwasserfall wird die Parkebene im 1. Untergeschoss im Kaispeicher in WU-Betonausführung ausgeführt. Dafür werden die Decke über dem 2. Untergeschoss und die äußeren Wände bis zur Schutzhöhe als weiße Wanne ausgeführt. Innerhalb des 2. Untergeschosses werden nur die Technikräume sowie ein Sprinklertank in die weiße Wanne integriert.

Die im westlichen, südlichen und östlichen Bereich vorgelagerte Parkgarage wird nicht als weiße Wanne ausgebildet. Ein eventuelles Eindringen von Wasser mit einer eingeschränkten Nutzung wird in Kauf genommen.

Fassadenreinigung

Zur Reinigung und Wartung der äußeren Glasfassade des Gebäudes sowie zum Scheibenaustausch wird auf dem Gebäudedach eine Krananlage mit hängender Arbeitsbühne geplant. Die Innenreinigung der Fassade / Fenster erfolgt konventionell und ist kein Planungsbestandteil.

Die Reinigung der Gebäudeaußenfassade erfolgt mittels einer auf dem Dach umlaufenden Krananlage mit Zahnstangenantrieb, an deren Kranarm die Arbeitsbühne mit dem Reinigungspersonal hängt. Die Anlage ist schienengeführt. Zur Umlenkung der Krananlage sind an den Gebäudeecken und in Richtung Parkposition Drehscheiben vorgesehen. Die Anlage wird so dimensioniert, dass alle Flächen der Fassade erreicht werden und ein zusätzlicher Lasthaken zum Scheibenaustausch montiert werden kann. Zur Führung der Arbeitsbühne an der Fassade sind entsprechende Spezialprofile für innen liegende Führungen vorgesehen.

Die Reinigung der Innenhoffassade erfolgt über eine schienengeführte Gondel mit einer Schienenführung im Attikabereich. Die Gondel ist als 2-Mann-Korb in Leichtbauweise konzipiert, die Parkposition der Gondel ist in einer Nische hinter der Fassade geplant. Der Zugang erfolgt im Innenhofes auf Ebene des Foyers.