Das Schaudepot belegt zwei Fächer des Schuppens 50A und bietet einen guten Überblick über die Sammlungsbestände zur Hafenkultur

Presseinformation Freitag, 15. April 2005

30. April und 1. Mai 2005

Hansahafen, 50er Strecke, Australiastraße

Am 30. April 2005 eröffnet das Museum der Arbeit in seiner Außenstelle im Hafen ein Schaudepot mit Objekten aus der Hafensammlung. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Hamburg Maritim hat das Museum im historischen Kaischuppen 50A ca. 700 qm Fläche angemietet, auf der von nun an die einzigartige, seit 1986 zusammengetragene Objektsammlung des Museums zu Hafenumschlag, Revierschifffahrt und Schiffbau der Öffentlichkeit präsentiert wird.

Das Schaudepot belegt zwei Fächer des Schuppens 50A und bietet einen guten Überblick über die Sammlungsbestände zur Hafenkultur. In den Schwerlastregalen lagert eine Fülle aufschlussreicher Objekte, die Erinnerungen an vergangene Tage wecken und fast Vergessenes wieder lebendig werden lassen. Über die Südrampe betreten die Besucher den Kaischuppen von 1908 mit seinem beeindruckenden, dreischiffigen Innenraum und seiner imposanten Holzverzimmerung. Der 50 Meter breite Raum streckt sich 135 Meter weit bis zur Abtrennung durch die Brandschutzwand, die den gesamten Schuppen halbiert. Der größte Teil davon wird noch von der Hafenwirtschaft zur Einlagerung von Waren genutzt.

Welche Stationen durchläuft eine Exportkiste im Hafen bis zur Verladung auf dem Seeschiff? Was ist beispielsweise ein Konnossement? Wie wurde gewährleistet, dass die richtige Ware den Empfänger auch ordnungsgemäß erreichte ­ in einer Zeit, als es weder Container noch Computer gab? Das Schaudepot gibt Einblick in die spezifischen Tätigkeiten, die sich hinter der Umschreibung „Hafenarbeit" verbergen: Schauermann, Kaiarbeiter, Lukenvize, Tallymann, Waterclerk oder Ewerführer.

Einen besonders nachhaltigen Eindruck gewinnen die Besucher, wenn ­ wie zum Eröffnungstermin ­ die verschiedenen Objekte des Schaudepots und die Großobjekte im Freibereich zusammenspielen, zum einen etwa Transportfahrzeuge des Schuppens wie Schuppenkran, E-Muli oder unterschiedliche Gabelstapler, zum anderen historische LKWs, Kaikran und Van-Carrier. An solchen besonderen Tagen vermitteln Hafensenioren ­ erfahrene Fachleute aus dem Hafen ­ ihre Erlebnisse und Geschichten. Dann wird Hamburger Hafengeschichte und Hafenkultur rundum lebendig.

Wie im Außenbereich des Hafenmuseums wird auch im Schaudepot eine Reihe von Objekten betriebsfähig erhalten und zu besonderen Anlässen in Aktion vorgeführt.

Unter folgenden Themen können Besucher die Sammlungsbestände des Museums einsehen: Hafenumschlag

Unter der Überschrift „Hafenumschlag" sind Exponate aus den Kaischuppen, dem Kaibetrieb und der Stauerei gelagert: Sackkarren, Elektrofahrzeuge, Dezimalwaagen, verschiedene Hilfsmittel bis zum Anschlagzeug für den Kaikran oder Stauereigeschirr.

Revierschifffahrt

Der Bereich „Revierschifffahrt" befasst sich mit der Frage, wie ein Seeschiff nach Hamburg kommt. Dies veranschaulichen Objekte zur Herstellung und Sicherung des Fahrwassers, zur Führung des Seeschiffes und Lotsberatung, zur Radarkette und Radarberatung, zum Schiffsmeldedienst, Bugsierschlepper und Festmacher.

Hamburger Schiffbau

Die Abteilung „Hamburger Schiffbau" widmet sich den verschiedenen Herstellungsverfahren eines Schiffes und zeigt Gerätschaften, Maschinen und Werkzeuge aus der Zeit des Nietschiffbaus am Beispiel des Schnelldampfers „Imperator" und des Schweißschiffbaus seit den 1950er Jahren, als der Schiffbau Hamburgs bedeutends ter Wirtschaftszweig war ­ mit berühmten Werften wie Blohm + Voss, Deutsche Werft, Howaldt, Stülcken und anderen. Dazu gehörte auch ein florierendes Hamburger Ausrüstungsgewerbe wie AEG-Schiffbau, Plath oder Zeise.

Neben dem Auswanderermuseum BallinStadt auf der Veddel wird mit dem Schaudepot im Hafenmuseum im Aufbau ein weiteres Projekt zur kulturellen Bespielung des Hafens auf den Weg gebracht. Das Auswanderermuseum „BallinStadt" und das „Hafenmuseum im Aufbau" sind geplante Stationen für die „Circle Line", auf der Barkassen den Traditionsschiffhafen in der HafenCity, das Schifffahrts- und Meeresmuseum Peter Tamm oder das Speicherstadtmuseum, eine weitere Außenstelle des Museums der Arbeit, anfahren werden.

Öffnungszeiten:

Das Hafenmuseum hat geöffnet von Ostern bis Ende Oktober, Dienstag bis Freitag von 14 bis 18 Uhr, am Samstag, Sonntag und an Feiertagen jeweils von 10 bis 18 Uhr, Gruppen nach Vereinbarung.

Am 1. Mai wird ein Barkassenshuttle vom Sandtorhöft zum Hafenmuseum angeboten.

Abfahrtzeiten nach Bedarf von 10 bis 18 Uhr. Kosten: 5 Euro pro Person für Hin- und Rückfahrt.

Eintrittspreise: Regulär 2,00, ermäßigt 1,50, Familienkarte 4,00

Für unsere jungen Besucher bieten wir ein Sonderangebot: Immer sonntags von 10 bis 13 Uhr gibt es für Kinder bis 12 Jahre mit ihren Eltern freien Eintritt.

So finden Sie das Hafenmuseum im Aufbau: S3/S31, Bhf. Veddel, Ausgang „Hafen" und 10 Min. Fußweg, bzw. Buslinie 256 (Montag bis Samstag) ab Veddel-West oder ab Argentinienbrücke (Anschluss Fähre 73). Bei besonderen Veranstaltungen und besonderer Ankündigung am Sonntag: Barkassenshuttle ab Anleger Sandtorhöft U3-Bhf. Baumwall.

Per Fahrrad z. B. durch den Alten Elbtunnel, per PKW Zollstellen Versmannstraße oder Zweibrückenstraße und Freihafenelbbrücke oder Zollstelle Waltershof und Köhlbrandbrücke ­ Veddeler Damm (Ausschilderung Schuppen 50­52 folgen) Bildmaterial können Sie online abrufen ab Do., 21. Im Freigelände sind u. a. Kaikräne und Van-Carrier, an der Pontonanlage der Schwimmdampfkran „Saatsee", der Schutendampfsauger „Sauger IV" und eine „Hamburger Kastenschute" zu besichtigen. Das Schaudepot im historischen Kaischuppen 50A, der in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hamburg Maritim im vorderen Teil hergerichtet wurde, zeigt die Objektsammlung des Museums der Arbeit zu Hafenumschlag, Revierschifffahrt und Schiffbau.

Hafensammlung ­ Die Großobjekte

Seit 1986 sammelt das Museum der Arbeit gezielt zu den Themenbereichen Hafen, Schiffbau und Revierschifffahrt.

1999 wurde begonnen diese bis dato über das gesamte Hafenareal verteilte Objektsammlung am Hansahafen zu konzentrieren und gleichzeitig in immer weiteren Teilen während der Saisonmonate Mai bis Oktober unseren Besuchern zu präsentieren.

Inzwischen kann ein erster Querschnitt durch die materielle Kultur des Hafens vor Ort besichtigt werden. An der Pontonanlage am Bremerkai liegen der kohlebefeuerte Schwimm-Dampfkran „Saatsee" von 1917, der Schutendampfsauger „Sauger IV" von 1909 mit einem ölbefeuerten Dampfkessel und einer Dreifachexpansionsmaschine von 720 PS und die Hamburger Kastenschute H 11347 von 1913 mit einer Ausstellung über die Ewerführerei im Laderaum. Die Dampfobjekte werden regelmäßig und zu besonderen Veranstaltungen für die Besucher angeheizt und in Betrieb gesetzt, „Sauger IV" befindet sich zum Beispiel zur Zeit zu Gast auf der Matjeswoche in Glückstadt. Außerdem gehören zwei Polizeiboote zur Sammlung, das Unterelbestreifenboot „Elbe 1" von 1965 und das leichte Hafenstreifenboot „Alfred Wachholz", Baujahr 1959, beide liegen bisher noch im Travehafen. An Land befinden sich weitere Großobjekte, direkt am Bremerkai sind aufgereiht ein Halbportalkran von Kampnagel von 1928, drei Vollportalkräne, ein 3-Tonnen-Kran von Krupp-Ardelt, Baujahr 1961, ein Kampnagel12,5-Tonnen-Kran von 1966 und ein 25-Tonnen-Kaikran von Peiner, Baujahr 1968.

Am Holzhafen in Altona befinden sich noch zwei Kampnagel-Rollkräne von 1939, in Finkenwerder lagert ein Handkran mit Sicherheitskurbel von 1901. Diese Kräne waren einst wichtige Hilfen im konventionellen Stückgutumschlag und sind die letzten Zeugnisse dieser ehemaligen Hafenlandschaft. Zum Containerumschlag sind zwei Van-Carrier/Portalhubwagen von 1971 und 1976 erhalten, letzter zu Vorführzwecken.

Dazu gehören verschiedene Container und Ausrüstungsteile. Bei weiteren Großobjekten handelt es sich um eine bei Strom- und Hafenbau eingelagerte 2-schiffige überdachte Slipanlage zur Reparatur von Barkassen und Schuten und um eine 300 Tonnen-Hydraulik-Schiffbaupresse der Stülckenwerft, die nach der Restaurierung noch in Parchim lagert.

Hafensammlung ­ Das Schaudepot

Seit April 2005 gibt es mit Unterstützung der Stiftung Hamburg Maritim das Schaudepot im Südteil des Kaischuppens 50A an der 50er Strecke mit einer Grundfläche von 730 qm.

Das Schaudepot zeigt Beispiele der Sammlungsbereiche, insbesondere Exponate aus dem Stückgutumschlag und Transportmittel des Kaibetriebes, z. B. ein E-Mulizug oder ein batteriebetriebener Schuppenkran, Anschlagmittel für den Kranbetrieb oder Verpackungen und Warenproben, sowie Werkzeuge und Hilfsmittel der verschiedensten Hafenberufe. Eine großer Teil der Sammlung, z. B.