Kinderversammlung

Ein letzter fester Bestandteil des Wochenplans ist das kreative Malen. Zusätzlich finden unregelmäßig Projekte statt.

Kinderversammlung:

Durch mindestens einmal wöchentlich stattfindende Kinderversammlungen versuchen wir gemeinsam - wobei alle Erzieher/innen und Kinder teilnehmen - den Kindern die Regeln, wenn sie nicht eingehalten werden, zu erklären. Dabei ist es wichtig für das Team, dass den Kindern die Regeln vermittelt werden, z. B. kein Hauen untereinander, Schimpfwörter, die sich in unserer Gesellschaft nicht vermeiden lassen, zu konkretisieren und zu klären, welche benutzt werden können und welche nicht, nach dem Spielen das Spielzeug wieder einzuräumen usw. Ist eine Regel von einem Kind gebrochen worden, hat das Kind das Recht sich zu äußern, warum es die Regel nicht eingehalten hat.

Auch die Kinder haben die Möglichkeit, eine Kinderversammlung einzuberufen. Die Kinderversammlung dient zum Beispiel dazu, ungeklärte Konflikte zu diskutieren und zu klären. Bei dieser Gelegenheit üben die Kinder mitzureden und ihre Gedanken sprachlich auszudrücken. Dies dient dazu, eine verlässliche emotionale Beziehung eingehen zu können, die das Kind als Basis für seine Entwicklung nutzen kann.

Es werden nicht nur die Probleme im Kinderladen diskutiert, sondern es wird auch auf die Probleme im Stadtteil Schanzenviertel hingewiesen, wie zum Beispiel die Drogenspritzen, die eine Gefahr für uns sind. Die Kinder lernen, dass sie, wenn sie eine Spritze finden, diese nicht berühren dürfen, sondern sofort eine Erzieher/in heranholen sollen, um sie zu entsorgen. Auch wird den Kindern die Wahrnehmung anderer Menschen wie z. B. Bettlern vermittelt, so dass keine Vorurteile entstehen. Auch wenn Menschen auf der Straße oder im Park liegen, soll nicht weggeschaut werden, sondern muss Hilfsbereitschaft und Mitgefühl signalisiert werden.

Fragen nach den Ursachen müssen ernst genommen werden („warum ist das so, wie ich es sehe").

Beim Mittagessen achten wir darauf, dass die Kinder eine ruhige Atmosphäre vorfinden. Ein geringer Geräuschpegel ermöglicht zum Beispiel, dass die Bestellungen der Kinder entgegengenommen werden können. Nach dem Mittagessen werden die Kinder aufgerufen, um ihr Geschirr selbständig abzuräumen.

Eingewöhnung neuer Kinder:

Im Prozess der Eingewöhnung entscheidet sich das Kind, welcher von den Erziehern die hauptsächliche Bezugsperson wird. Diese Beziehungsbasis hilft dem Kind, die Zeit im Kinderladen ohne seine primären Bezugspersonen zu verbringen, die tägliche Abschiedssituation zu bewältigen und die vielfältigen Möglichkeiten der Kindergruppe schätzen und nutzen zu lernen. Solche Möglichkeiten sind:

Die Kontakte mit den anderen Kindern, die Konflikte mit diesen, die Anregungen, die Umgebung und das Spielmaterial für das Erforschen der Welt und zum Bewältigen der vielen kleinen und großen Lebensschritte. Dabei wird ein Mitarbeiter/innenschlüssel zugrunde gelegt, der es ermöglicht, jedes Kind mit seinen Bedürfnissen wahrzunehmen und zu berücksichtigen.

Die Eingewöhnungszeit wird schrittweise gemeinsam mit dem Kind und den Eltern gestaltet.

Während dieser Zeit ist ein /eine Erzieher/In vornehmlich für das einzugewöhnende Kind da, während sich der/die andere vorwiegend um die übrigen Kinder kümmert. Dies ist uns wichtig, um die bestehende Beziehung des Kindes zu den Eltern nicht grundlegend zu stören und Trennungstraumata zu vermeiden. Daher gewöhnen wir im Kinderladen Koppel in der Regel nur 1 Kind zurzeit ein.

Regeln und Strukturen erleichtern die Eingewöhnung des Kindes. Größere Kinder sind dabei eine wichtige Orientierung für die Neuen.

7. Alltag in der Hortgruppe:

Grundansatz:

Die Kinder sind Ausgangspunkt und Mittelpunkt unserer pädagogischen Arbeit und Planung.

Die Rechte der Kinder sind für uns genauso wichtig, wie die der Erwachsenen. Im Umgang miteinander lernen die Kinder, dass aus Rechten auch Pflichten entstehen.

Partizipation ist ein Schwerpunkt unseres pädagogischen Ansatzes. Deshalb geht es bei uns um Mitsprache statt Bestimmung und um Beteiligung statt Anordnung. Auf mindestens einer wöchentlich stattfindenden Kinderversammlung, in Einzelgesprächen und in der individuellen und spontanen Artikulation der Kinder findet dieses seinen Ausdruck. Durch die langjährige Erfahrung im Umgang mit diesen Angeboten, den die Kinder in der Elementargruppe gemacht haben, gibt diese Möglichkeit der Artikulation, den Kindern Sicherheit und Kontinuität. Trotzdem fordert dieser pädagogische Ansatz uns immer wieder aufs Neue heraus. Wir sind ständig aktiv, beobachten, begleiten und unterstützen die Kinder bei ihrer Weiterentwicklung und lernen jeden Tag Neues hinzu. Gemeinsam mit den Kindern erleben wir den Alltag, lernen miteinander und voneinander. Daraus resultiert, dass die meisten Inhalte sich aus dem entwickeln, was Kinder und Erwachsene erleben und an Themen mitbringen. Im Vorhinein können wir nur Themen planen, die sich aus dem Jahreslauf ergeben. Wobei uns die langfristige Begleitung der Kinder und das Setzen sozialer Bezugspunkte besonders am Herzen liegen.

Tagesablauf

Das Ankommen im Hort ist für die Schulkinder und den Pädagogen oft der entscheidende Moment, um in Kontakt zu kommen. Der Ärger in der Schule, Probleme im Elternhaus oder auch freudige Erlebnisse sind Dinge, die die Kinder in den Hort mitbringen und unterschiedlich mitteilen. Sie dabei gut einzuschätzen und Ihren Bedürfnissen zu entsprechen, ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Arbeit. Dieser Begrüßungsphase folgt für die Kinder eine kurze Zeit des Freispiels. Das folgende gemeinsame Essen, welches gegen 14.00 Uhr beendet sein sollte, dient auch dem Austausch der Kinder und Erzieher/Innen untereinander, sowie dem lockeren Besprechen des weiteren Tagesablaufes. Nach einer kurzen Ruhephase beginnt die individuelle Hausaufgabenbetreuung. Wir nehmen den uns aufgetragenen Bildungsauftrag sehr ernst und begleiten die Kinder intensiv bei diesen Aufgaben. Das erfordert von den Mitarbeiter/Innen ein hohes Maß an Flexibilität. Der Förderungsbedarf einzelner Kinder in unserer Einrichtung ist sehr hoch.

Entwicklungsverzögerungen und Legasthenie sind eine Seite und Hochbegabung eine Andere.

Jedem und jeder versuchen wir dabei so gerecht wie möglich zu werden.

Deshalb ist ein Zusammenarbeiten mit Lehrkräften und Eltern sehr wichtig. Aus diesem Grunde organisieren wir einen regelmäßigen Austausch und gegenseitige Besuche in der Schule und im Hort. Der Besuch bei uns findet dabei in Absprache mit den Kindern statt. Im Anschluss an die Hausaufgaben finden die von der Gruppe besprochenen Tagesaktivitäten statt. Wir haben dabei zwei feste Tage für Außenaktivitäten eingeplant.

Dienstag ist unser Bewegungstag, der in der Regel einen Besuch im Schwimmbad bedeutet.

Abgewichen wird hiervon, wenn die Kinder auf einer Kinderversammlung am Vortag etwas anderes beschließen. Der zweite Tag ist ein Ausflugstag, der auf dem Bauspielplatz, aber auch in einem Museum stattfinden kann. Auch Ausflüge an die Elbe und die damit verbundenen Schiffsfahrten sind bei den Kindern gern gesehene Aktivitäten.

Die anderen Tage verbringen wir in unserer Einrichtung oder auf dem eigenen Außengelände, auf dem die Kinder nach Lust und Laune agieren können. Die unterschiedlichsten Arten von Bewegungsspielzeugen und Fahrzeugen geben den Kindern die Möglichkeit ihren Bewegungsdrang auszuleben. Dabei kommt es natürlich zu einem gemeinsamen Austausch mit der Kleinkindgruppe, welches Teil des Konzeptes ist, die Fürsorglichkeit und Verantwortlichkeit für Kleinere und Schwächere zu fördern. Aus diesem Grund führen wir auch von Zeit zu Zeit gemeinsame Projekte der Gruppen im Haus durch, manchmal auch mit Teilen der Elementar- und Hortgruppe.

Der Phantasie im Bereich Verkleidung sind durch unsere Schmink- und Verkleidungsecke keine Grenzen gesetzt. Diese wird von den Kindern gut angenommen und führt immer wieder zu Ideen und neuen Aktivitäten oder auch zu Themen, die wir pädagogisch aufgreifen. Ruhe findet jedes Kind bei Bedarf im Kuschelraum, welcher nach Ansage und Bedarf für die Kinder zur Verfügung steht. Der Tag wird bei uns mit einer Abschlussrunde beendet. Dort hat jedes Kind noch einmal die Möglichkeit, Wünsche und Kritik zu äußern.

Regeln Regeln sind bei uns kein starres Gerüst sondern veränderbar. Sie passen sich an neue Kinder und verändernde Bedürfnisse der Kinder an. Für uns gibt es aber dennoch Werte und Normen, die wir für den Umgang untereinander als verbindlich ansehen.

Darunter fallen:

- Respekt und Mitgefühl gegenüber dem/der anderen

- Verantwortung für die Gruppe zu übernehmen

- den Tagesablauf zu gestalten

- gesellschaftlich geforderte Umgangsnormen zu erlernen, zu beherrschen und zu praktizieren.

Angebote/Bildung und Förderung

Zur Unterstützung der Kinder bieten wir abhängig von deren Bedürfnissen und Wünschen folgende Projekte und Angebote an:

- Schularbeitenbetreuung und Sprachförderung

- Zusammenarbeit mit Ergotherapeut(inn)en

- Mädchenarbeit

- einzelne Projekte zu verschiedenen Themen. (zum Beispiel: Sinnes und Wahrnehmungsforderung oder Umwelterziehung).