Die Ergebnisse dieses Vergleichs geben Hinweise inwieweit eine Gefährdung des Grundwassers möglich ist

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Gefährdung des Grundwassers

Im Folgenden wird der MKW-, PAK- und Naphthalingehalt der untersuchten Proben den Orientierungswerten der LAWA gegenübergestellt.

Die Ergebnisse dieses Vergleichs geben Hinweise, inwieweit eine Gefährdung des Grundwassers möglich ist. Bei Überschreitungen, insbesondere der Maßnahmenschwellenwerte, besteht die Möglichkeit einer Verunreinigung des Grundwassers durch Austrag von Schadstoffen aus dem Boden.

In Tabelle 2 werden die Prüfwerte der LAWA den Analyseergebnissen gegenübergestellt. PAKges.: Summe der PAK nach EPA ohne Naphthalin Prüfwertbereich der LAWA für Bodenbelastungen Maßnahmenschwellenwertbereich der LAWA für Bodenbelastungen Überschreitung des Maßnahmenschwellenwertbereiches der LAWA für Bodenbelastungen Prüfwerte: Bei der Unterschreitung der Prüfwerte gilt ein Gefahrenverdacht in der Regel als ausgeräumt. Bei Überschreitungen ist eine weitere Sachverhaltsermittlung geboten.

Maßnahmenschwellenwerte: Maßnahmenschwellenwerte sind Werte, deren Überschreitung in der Regel weitere Maßnahmen, z. B. eine Sicherung oder eine Sanierung auslöst.

Im Ergebnis zeigt sich, dass der PAKges.-Gehalt der Bodenproben aus dem Bereich der Mischproben MP 01 und MP 03 innerhalb des Maßnahmenschwellenwertbereiches der LAWA für Bodenbelastungen liegt.

Alle ermittelten Naphthalingehalte liegen ebenso wie die MKW-Gehalte deutlich unterhalb des Prüfwertbereiches der LAWA für Bodenbelastungen.

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Verwertung anfallenden Bodenaushubes nach den Richtlinien der LAGA

Die Richtlinien der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) regeln die Verwertung von schwach bis mäßig kontaminierten Böden. Die Zuordnungswerte Z 0 bis Z 2 dienen dabei der Einstufung des Bodens in die jeweils noch zugelassene Einbauklasse.

1) Bei einem C/N-Verhältnis von 25% beträgt der Zuordnungswert 1-Masse-%.

2) Die angegebenen Zuordnungswerte gelten für Kohlenwasserstoffverbindungen mit Kettenlängen von C10 bis C20. Der Gesamtgehalt (bestimmt nach E DIN EN 14039) C10 bis C40 darf den in Klammern aufgeführten Wert nicht überschreiten

3) Bodenmaterial mit Zuordnungswerten >3 mg/kg TS und 9 mg/kg TS darf nur in Gebieten mit hydrologischen günstigen Deckschichten eingebaut werden Einbauklasse 0 uneingeschränkter offener Einbau Einbauklasse 1 eingeschränkter Einbau in technischen Bauwerken Einbauklasse 1 eingeschränkter Einbau in technischen Bauwerken unter hydrogeologisch günstigen Bedingungen Einbauklasse 2 Eingeschränkter Einbau mit definierten technischen Sicherheitsmaßnahmen in technischen Bauwerken > Einbauklasse 2 keine Wiederverwertung nach den Richtlinien der LAGA möglich; Entsorgung oder Reinigung des Bodens

Die Einstufung der Belastung der Proben aus der Auffüllung in die Einbauklassen der LAGA zeigt, dass sowohl Belastungen auftreten, die eine Einstufung in die Einbauklasse Z 0 zulassen, als auch Belastungen festgestellt wurden, die eine Wiederverwertung des Materials nach den Einbauklassen der LAGA nicht zulässt

Im Zuge von Erdarbeiten muss das ausgebaute Material gehaldet, beprobt und nach den technischen Richtlinien der LAGA analysiert und klassifiziert werden. Nach Zuordnung in die jeweiligen Einbauklassen der LAGA kann das Material dann der Wiederverwertung bzw. Entsorgung zugeführt werden. Die sollte auch aus ökonomischen Erwägungen unter fachgutachterlicher Begleitung im Rahmen eine Bodenmanagements durchgeführt werden.

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6. Bewertung der Ergebnisse

Wirkungspfad Boden-Mensch

Aufgrund der vorgefundenen Auffüllung mit Ziegelbruch und untergeordnet Schlacken wurden drei Mischproben aus dem Auffüllungshorizont auf ihre Gehalte an Schwermetallen, PAK und Benzo(a)pyren untersucht. Außerdem wurde eine besonders auffällige Probe (RKS 01/1) auf diese Parameter analysiert. Hierbei wurde keine Überschreitung der maßgeblichen Prüfwerte der für Industrie- und Gewerbegrundstücke festgestellt.

Aufgrund dieser Ergebnisse wird das Gefährdungspotential für den Wirkungspfad Boden-Mensch als gering eingeschätzt.

Eine Gefährdung der menschlichen Gesundheit durch direkten Kontakt mit belasteten Böden ist somit im Bereich des Grundstückes nicht zu erkennen.

Unter Beachtung der schwankenden Auffüllungsmächtigkeiten und -zusammensetzung kann nicht ausgeschlossen werden, dass räumlich begrenzt Bereiche mit höheren Schadstoffbelastungen vorliegen.

Wirkungspfad Boden-Grundwasser

Im Zuge der Untersuchung wurden PAK-Gehalte in den Auffüllungshorizonten nachgewiesen, die z.T. im Maßnahmenschwellenwertbereich der LAWA für Bodenbelastungen liegen. Eine Möglichkeit der Gefährdung des Grundwassers ist hier nicht auszuschließen. Die nachgewiesenen MKW-Belastungen liegen unterhalb des Prüfwertbereiches und lassen damit keine Grundwassergefährdung erkennen.

Die erfahrungsgemäß an Bauschutt und Schlacken gebundenen PAK weisen in der Regel eine geringe Mobilität auf, so dass das Gefährdungspotential für das Grundwasser als gering anzusehen ist.

Eine Gefährdung des Grundwassers durch einen Eintrag von PAK aus dem untersuchten Bereich ist auf Basis der vorliegenden Ergebnisse nicht zu erkennen.

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse sind aus gutachterlicher Sicht keine weiteren technischen Untersuchungen bzw. Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahmen notwendig.