Von hohem Wert sind ferner die zahlreichen Knicks sowie die Redder entlang Immenhorstweg Bredeneschredder und Fischkamp

Der gesamte Niederungsbereich der Saselbek ist ein ökologisch sehr hochwertiger zusammenhängender Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten sowie ein wichtiger Bestandteil des Biotopverbundes mit hohem Strukturreichtum.

Von hohem Wert sind ferner die zahlreichen Knicks sowie die Redder entlang Immenhorstweg, Bredeneschredder und Fischkamp. Unter Naturschutzgesichtspunkten interessant sind ferner die Brachflächen im Westen des Plangebiets zwischen freier Landschaft und Bebauung sowie die Waldflächen im Nordwesten des Gebiets. Die vorhandenen Grünlandflächen stellen aus Sicht des Naturschutzes einen weiteren wichtigen Lebensraum vor allem für Vögel dar, insbesondere für die Nahrungssuche.

Die Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts im Plangebiet ist besonders hinsichtlich des ökologischen Wertes, der klimatischen Funktionen sowie der Eignung für die Naherholung als hoch einzustufen. Dies resultiert vor allem aus der strukturellen Vielfalt sowie der Vernetzung mit benachbarten naturbestimmten und kulturräumlich wertvollen Gebieten.

Der kleinräumige Wechsel von unterschiedlichen landwirtschaftlichen Nutzungen mit extensiven, ruderalen und bewaldeten Bereichen und der Saselbek-Niederung sorgt für einen relativ großen Artenreichtum. Diese landschaftliche Vielfalt wird zudem gegliedert durch das dichte, intakte Knicknetz, das die Landschaft in überschaubare, visuell interessante Räume aufteilt und zugleich Verbindungen zwischen den Lebensräumen und bis in die freie Landschaft hinaus schafft.

Die Geländehöhen liegen zwischen rund NN +38 m (Hamraakoppel am Ostrand des Gesamtplanungsgebiets) und rd. NN +16 m (Mühlenteich, am Westrand des erweiterten Untersuchungsgebiets).

Das Gelände fällt sehr flach bis flach geneigt von Osten nach Westen in Richtung zur Alsterniederung und nach Süden in Richtung zur Saselbek ab.

Einen besonderen Stellenwert nimmt das Gebiet im großräumigen Biotopverbund ein. Zu den Kerngebieten in diesem Raum gehören das Naturschutzgebiet HaineschIland, das Naturdenkmal Timmermoor und das Naturschutzgebiet Volksdorfer Teichwiesen. Die Saselbek stellt die Verbindungsflächen zwischen dem Naturschutzgebiet Hainesch-Iland und den Volksdorfer Teichwiesen dar. Die Anbindung des Naturschutzgebiets Hainesch-Iland an den Stadtrand und zum Timmermoor verläuft vor allem für Arten der Offenlandbiotope (Wachtelkönig) über die Bebauungsplangebiete Bergstedt 14 und 23 mit ihren zahlreichen Hecken und den vorhandenen Relikten extensiver landwirtschaftlicher Nutzflächen. Diese Achse setzt sich zum Teil über die Alsterniederung nach Nordwesten über die offene Feldmark in Lemsal-Mellingstedt in Richtung auf das Naturschutzgebiet Wittmoor fort.

Geologie und Hydrogeologie Naturräumlich gehört der Untersuchungsraum zum Jungmoränenbereich der Oberalster, der Alsterbrooklandschaft. Weiche Geländeformen wechseln mit kleinräumigen, hügeligen Landschaftsteilen ab.

Kennzeichnend für das Untersuchungsgebiet sind häufig (auch kleinräumig) wechselnde Schichtverhältnisse. Östlich des Bredeneschredders befindet sich oberflächennah eine 8 m bis 70 m mächtige Moräne aus Geschiebelehm über Geschiebemergel. Die Sandüberdeckung der Moräne besteht aus gemischtkörnigem, teilweise etwas schluffigem Sand mit einer Mächtigkeit zwischen 1 m im Osten und 3 m im Westen (Kurzer Kamp). Westlich des Bredeneschredders nimmt die Moräne schnell an Mächtigkeit ab. Hier treten vorwiegend Sande auf, die im Bereich südlich des Immenhorstwegs zum Teil über 15 m stark und nur stellenweise von Geschiebelehm und schluffigen Lagen durchsetzt sind.

In der Saselbek-Niederung stehen etwa 3 m bis 4 m grundwasserhaltige, holozäne Auesedimente (Sand, Torf, Mudde) über Geschiebemergel an.

Im Westen des Kurzen Kamps wurde die Grundmoräne infolge eines weichselzeitlich anderen Verlaufs der Saselbek ­ in Richtung Haingraben hin ­ erodiert und das Erosionstal mit grundwasserführenden Sanden aufgefüllt.

Diese stehen nach Westen in Kontakt zu saaleeiszeitlichen Sanden im Bereich des Haingrabens.

In der sandigen Deckschicht oberhalb der fast undurchlässigen Grundmoräne kann sich Stauwasser bilden.

Die Höhe des oberflächennahen Stauwassers in der sandigen Deckschicht oberhalb der Grundmoräne kann um bis zu mehrere Meter schwanken. In trockenen Jahreszeiten können die sandigen Deckschichten völlig austrocknen und in nassen Jahreszeiten bis zur Geländeoberfläche wassergesättigt sein. Der Flurabstand des Stauwassers beträgt im Regelfall 0,5 m bis 3 m und kann sich bereichsweise im Falle nasser Jahreszeiten auf bis zu 0 m verringern.

In topographischen Senken können sich Bereiche mit im Mittel sehr geringen Flurabständen (In Kuppen und Hangbereichen stellen sich dagegen im Mittel eher größere Flurabstände (> 2 m) ein.

In den weichselzeitlichen Sandablagerungen der Ur-Saselbek (im Westen des Kurzen Kamps) und in den westlich davon vorkommenden saalezeitlichen Sanden steht Grundwasser an. Der Grundwasserflurabstand beträgt hier deutlich mehr als 2 m.

Das Stauwasser bewegt sich im nördlichen Teil des geplanten Baugebiets, d. h. südlich Immenhorstweg, entsprechend der Geländeneigung von Osten nach Westen, wobei es westlich Kurzer Kamp in den wasserleitfähigen Sandablagerungen der Ur-Saselbek versickert und damit dem Grundwasserleiter zugeführt wird.

Im südlichen Teil bewegt sich das Stauwasser Richtung Saselbekniederung und bildet dort im Hangfußbereich kleine Hangfußquellen bzw. Nassstellen.

Das Grundwassergefälle (nicht Stauwasser) ist generell von Osten nach Westen zum Alstertal hin ausgerichtet. Die Grundwasserflurabstände betragen etwa zwischen 3 m und 5 m. Bei den in den geplanten Baugebieten durchgeführten Bohrungen bis 10 m Tiefe konnte kein zusammenhängender Grundwasserleiter nachgewiesen werden.

Im Bereich der geplanten Wohnbebauung gibt es zwei unterschiedliche oberirdische Wassereinzugsgebiete. Das nördliche Gebiet umfasst die nördlichen vier Fünftel der Koppel Kurzer Kamp, die westlich angrenzenden Flächen sowie die nördliche Hälfte der Koppel Ahlwisch und das nördliche Drittel der Koppel Bocksberg. Das Oberflächenwasser dieser Bereiche fließt entsprechend dem

Geländegefälle von Osten nach Westen in die Versickerungsbereiche westlich des Kurzen Kamps bzw. über die Straßengräben am Immenhorstweg in das Regenwassersiel in der Bergstedter Chaussee.

Das südliche oberirdische Wassereinzugsgebiet umfasst das südliche Fünftel des Kurzen Kamps, die Südhälfte des Ahlwisch sowie die südlichen zwei Drittel des Bocksbergs.

Das Oberflächenwasser aus diesen Bereichen wird nach Südwesten und Süden zur Saselbek abgeleitet.

Die beiden Einzugsgebiete sind bezogen auf die geplanten Bauflächen etwa gleich groß.

Im Bereich der geplanten Bebauung gibt es ebenfalls zwei unterirdische Wassereinzugsgebiete. Das nördliche deckt sich mit dem oben beschriebenen oberirdischen zuzüglich weiterer Flächen nördlich des Immenhorstwegs. Der Bereich des geplanten Baugebiets nimmt weniger als 20 % des nördlichen unterirdischen Einzugsgebiets ein. Dieses Wasser fließt nach Westen Richtung Alstertal ab.

Das südliche, unterirdische Einzugsgebiet ist nahezu identisch mit dem oberirdischen. Dieses Wasser (Stauwasser) fließt nach Süden zur Saselbek ab.

Dabei ist nicht auszuschließen, dass ein kleiner Teil auch der sandgefüllten Erosionsrinne der Ur-Saselbek und damit dem Grundwasserleiter in Richtung Haingraben zugeführt wird.

Aus den Wasserhaushaltsabschätzungen ergibt sich generell, dass der aus dem Niederschlag auf den Koppeln Kurzer Kamp, Ahlwisch und Bocksberg entstehende unterirdische Abfluss zu etwa 45 % dem oberirdischen Abfluss der Saselbek und zu etwa 55 % der Grundwasserneubildung westlich der geplanten Bebauung zugeführt wird.

Oberflächengewässer

Im Geltungsbereich befinden sich vier Oberflächengewässer, die Saselbek an der südlichen Plangebietsgrenze sowie drei Tümpel nördlich Immenhorstweg. Alle Gewässer stehen unter Schutz nach § 28 HmbNatSchG (siehe Kapitel 3.2.3) Einziges Fließgewässer im Gebiet ist die Saselbek im Süden. Die Saselbek entwässert von Osten nach Westen fließend die Stadtteile Volksdorf, Sasel sowie Bergstedt und mündet westlich von Bergstedt in die Alster.

Der Saselbeklauf östlich der Bergstedter Chaussee ist teils begradigt und häufig mit Bongossi-Faschinen und anderem Material verbaut, so dass der Bach bis zum Straßendurchlass Bergstedter Chaussee eine nahezu gleichmäßige Breite von 1,5 bis 2,0 m und Tiefe von 0,3 bis 0,5 m hat. Auf einem Großteil der Strecke reichen Privatgärten bis unmittelbar an das südliche Bachufer heran. Der Bach hat jedoch ein kleinteilig naturnah geprägtes Bett mit unterschiedlichen Sedimenten, wechselnden Fließgeschwindigkeiten und teils naturnahen Kleinstrukturen. Kleinere, naturnahe Auenbereiche der Saselbek, südlich der geplanten Bebauung und südlich des Pumpwerks weisen nur kleinflächig temporäre Oberflächengewässer auf, die wohl vor allem während Starkregenereignissen und in niederschlagsreichen Zeiten in Erscheinung treten. Entlang der Saselbek verläuft derzeit ein Wanderweg.

Auf der Haidkoppel und der Großen Kuhkoppel befinden sich zwei Tümpel. Während der Tümpel auf der Haidkoppel sich in einem relativ guten Zustand befindet und auch als Laichgewässer genutzt wird, ist der Tümpel auf der Großen Kuhkoppel am Fischkamp stark verlandet und insgesamt von geringer Qualität.

Ein weiteres, stark überschattetes und sehr kleines Gewässer befindet sich innerhalb des Feldgehölzes, östlich der Bebauung an der Bergstedter Chaussee, etwa 100 m nördlich des Immenhorstwegs. Auch dieses Gewässer wird in geringem Umfang als Laichgewässer von Amphibien genutzt.

Zur Sammlung und Abführung des im Plangebiet anfallenden Oberflächenwassers wurden beidseitig neben dem Immenhorstweg und dem Fischkamp sowie östlich neben dem Bredeneschredder Entwässerungsgräben angelegt.

Die Gräben (mit Ausnahme des nördlichen Fischkampgrabens) entwässern, dem Geländegefälle entsprechend, von Osten nach Westen. Die Wasserführung der Gräben steht in direkter Abhängigkeit zur Niederschlagsmenge.

Bei Trockenheit fallen die Gräben trocken.

4. Umweltbericht

Der Umweltbericht nimmt eine zusammenfassende Darstellung der ermittelten wesentlichen umwelterheblichen Aspekte der Planung vor. Details sind den im Rahmen des Planverfahrens erstellten Fachgutachten zu entnehmen.

Anlass und Zielsetzung/Planungsraum Mittels des Bebauungsplans soll Planrecht für den Bau von 150 Wohneinheiten im Stadtteil Bergstedt auf bisher landwirtschaftlichen Flächen geschaffen werden.

Gemäß Anlage 1 Nummer 18.7 des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVPG) ist für Bebauungspläne, die im bisherigen Außenbereich nach § 35 des Baugesetzbuchs aufgestellt werden und Städtebauprojekte für sonstige bauliche Anlagen mit einer festgesetzten Grundfläche von 20.000 m² bis 100.000 m2 nach Einzelfallprüfung eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchzuführen. Mit der Einzelfallprüfung wurde für den Bebauungsplan Bergstedt 23 die UVP-Pflicht festgestellt, da das Vorhaben in einem ökologisch sensiblen Gebiet im Außenbereich liegt und mit der Bebauung Landschaftsfenster geschlossen werden, die darüber hinaus zur Vernetzung von Lebensräumen beitragen. Des Weiteren liegen im Plangebiet mehrere geschützte Biotope. Hoch anstehendes Grundwasser ist ein weiterer unter Umweltgesichtspunkten wesentlicher Aspekt.

Die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ist nach den Vorschriften des Baugesetzbuchs (BauGB) durchgeführt worden. Die Notwendigkeit dieses Umweltberichts ergibt sich aus § 2 a BauGB. Die Umweltverträglichkeitsprüfung muss nach § 17 UVPG im vorliegenden Fall nur im Aufstellungsverfahren des Bebauungsplans durchgeführt werden.

Im Folgenden wird als Bebauungsplangebiet die Fläche innerhalb der Grenze des räumlichen Geltungsbereichs des Bebauungsplans bezeichnet. Als Eingriffsfläche wird nur die Fläche bezeichnet, bei der es gegenüber dem Bestand zu einer nachteiligen Veränderung für die Umwelt kommen wird. Die Eingriffsflächen sind also die Flächen zwischen Birkenweg und Aalwisch (Flurbezeichnungen Ahlwisch und Bocksberg) sowie westlich des Aalwisch (Flurbezeichnung Kurzer Kamp), auf denen es zur Neufestsetzung von reinen Wohngebieten, Straßenverkehrsflächen und Flächen für die Regelung des Wasserabflusses (Rückhaltung und Versickerung von Niederschlagswasser) kommt.

Die Geländeoberfläche fällt von Osten nach Westen leicht ab. Das Tal der Saselbek am südlichen Rand des Bebauungsplangebiets ist mit sehr starken Hangneigungen eingeschnitten.

Die Fläche Kurzer Kamp wird heute für den Anbau von Gemüse, Kräutern und Blumen im ökologischen Landbau genutzt. Die Flächen Ahlwisch und Bocksberg werden als Grünland (Weide) genutzt.

Vorhabenbeschreibung

Das Plangebiet liegt im Nordosten Hamburgs, im Süden des Stadtteils Bergstedt im Bezirk Wandsbek am Rande der Bergstedter Feldmark. Mit der Aufstellung des Bebauungsplans Bergstedt 23 soll der Bau von 150 Wohneinheiten auf bisher landwirtschaftlich genutzten Flächen ermöglicht werden. Damit wird ein bisher offenes Landschaftsfenster verbaut. Die Wohneinheiten sind abwechselnd als Einzel-, Doppel- und Reihenhausbebauung geplant. Die verbleibenden Frei- und Grünlandflächen sollen planrechtlich gesichert werden. Die Bebauung stellt einen Lückenschluss bzw. eine Arrondierung bezüglich der vorhandenen Bebauung dar. Die Neubauflächen sollen als reines Wohngebiet ausgewiesen werden.

Der Bebauungsplan Bergstedt 23 sieht vor, ausgehend vom Immenhorstweg die drei Koppeln Kurzer Kamp, Ahlwisch und Bocksberg mit je einer Stichstraße zu erschließen. Der Regelquerschnitt für die Straßen hat eine Gesamtbreite von 12,40 m.

Die vorhandenen Knicks bleiben erhalten.

Das Regenwasser der versiegelten Flächen wird über offene, straßenbegleitende Gräben geführt und dort überwiegend versickert. Bei Starkregenereignissen wird das Niederschlagswasser teilweise nach Süden zu den geplanten Absetz- und Rückhaltebecken entlang der Saselbek verzögert zugeleitet, wo es entweder versickert oder in den anschließenden Flächen verrieselt wird. Der andere Teil des Wassers wird entsprechend dem natürlichen Gefälle nach Norden in den Graben am Immenhorstweg geleitet bzw. zurückgehalten und anschließend einem Rückhalteund Versickerungsbecken an der Bergstedter Chaussee zugeführt.

Die Planung umfasst folgende Zahlen- und Flächengrößen:

Bestandsbeschreibung und Auswirkungen auf Umwelt und Bevölkerung

Im Folgenden werden Umwelt und Bevölkerung im Einwirkungsbereich des Vorhabens gegliedert nach den Schutzgütern des UVP-Gesetzes beschrieben. Zu jedem Schutzgut werden ebenfalls die erheblichen nachteiligen Auswirkungen dargestellt, die durch die Festsetzungen dieses Bebauungsplans entstehen. Die schwerwiegenden Auswirkungen werden in der Zusammenfassung noch einmal hervorgehoben.

Die Bewertung einer Auswirkung als „erheblich" bedeutet nicht, dass sie besonders gravierend ist, sondern nur, dass sie in der Abwägung von Bedeutung sein kann. Unerhebliche Auswirkungen werden in diesem Umweltbericht nicht dargestellt.