Grundschule

5. Wie viele ausgebildete Musiklehrer stehen an Hamburger Schulen in Grundschulen, in Sekundarstufe I, Sekundarstufe II und der Oberstufe derzeit zur Verfügung? Antwort bitte nach Schulform und -stufe aufschlüsseln.

Wie verteilten sich diese Lehrkräfte auf die verschiedenen Schulformen?

Die Anzahl der Lehrkräfte mit dem Fach Musik im Hamburgischen Schuldienst der Jahre 2003 bis 2005 kann der nachstehenden Tabelle entnommen werden. Über den tatsächlichen Unterrichtseinsatz liegen keine Angaben vor.

Siehe Antwort zu I. 5.

8. In den vergangenen Jahren gab es am Landesinstitut für Schulentwicklung und Lehrerbildung ein Fortbildungsangebot „Fachfremd Musik unterrichten". Wie viele Lehrkräfte wurden mit diesem Angebot erreicht?

9. Trifft es zu, dass dieses Angebot nicht fortgeführt wird? Wenn ja, warum und wie wird der entsprechende Bedarf an Fortbildung in Zukunft gedeckt?

Siehe Antwort zu I. 11.

10. Wie viele Haushaltsmittel standen in den Jahren 2002, 2003, 2004 und 2005 aus welchem Haushaltstitel für Musik-Arbeitsgemeinschaften und Neigungskurse wie Chor, Orchester, Bands, Instrumental- und Tanzgruppen usw. zur Verfügung? Wie verteilten sich die Ausgaben auf die verschiedenen Schulformen?

Hierzu liegen der zuständigen Behörde keine Daten vor, da Schulen Honorar- und Neigungskursmittel global zugewiesen werden. Die Verteilung dieser Mittel zur Einrichtung von Kursen ist allein Sache der Schule und richtet sich dort nach Profilen und Schwerpunkten.

11. An mehreren Schulen bestehen als Musikzüge bezeichnete Klassen mit erweitertem Musikunterricht.

a) An welchen Schulen bestehen diese Züge?

Vollständige Musikzüge gibt es

­ an folgenden Grundschulen: Carl-Cohn-Sraße, Fahrenkrön, Chemnitzstraße, Marmstorf, Stockflethweg ­an folgenden Gymnasien: Gymnasium Blankenese, Luisen-Gymnasium Bergedorf, Gymnasium Allermöhe, Gymnasium Meiendorf, Gymnasium Bondenwald, WilhelmGymnasium, Friedrich-Ebert-Gymnasium, Albert-Schweitzer-Gymnasium, HeilwigGymnasium, Wichern Schule, Heinrich-Heine-Gymnasium, Walddörfer Gymnasium, Gymnasium Oldenfelde

­ an folgenden Gesamtschulen: Heinrich-Hertz-Gesamtschule, Gesamtschule Harburg, Otto-Hahn-Gesamtschule, Gesamtschule Walddörfer Verstärkten Musikunterricht, der in Form von Einzelklassen, Projekten und Schwerpunktaktivitäten unterhalb eines ausgewiesenen Musikzuges organisiert ist, gibt es ­an folgenden Gymnasien: Goethe-Gymnasium, Christianeum, Gymnasium Hochrad, Gymnasium Bramfeld, Sophie-Barat-Schule, Gymnasium Dörpsweg, Gymnasium Heidberg, Gelehrtenschule des Johanneums, Gymnasium Buckhorn, Gymnasium Ohlstedt, Charlotte-Paulsen-Gymnasium

­ an folgenden Gesamtschulen: Albert-Schweitzer-Gesamtschule, Julius-LeberGesamtschule

b) In welchen Klassenstufen und mit welchen Kursfrequenzen werden sie angeboten?

Musikzüge umfassen in den Grundschulen jeweils den Durchlauf von Klasse 1 bis 4, in den Gymnasien den von Klasse 5 bis 10. In den Gesamtschulen gibt es unterschiedliche Dauer der Musikzüge, sie umfassen z. B. die Jahrgänge 5 bis 6 oder 7 bis

Die Klassen werden mit normalen Regelfrequenzen eingerichtet.

c) Haben diese Klassen eine erweiterte Stundentafel?

d) Welche zusätzlichen Lehrerstundenzuweisungen erhalten derartige Züge?

Für die Klassen mit erweitertem Musikunterricht gelten die üblichen Regel- und Flexibilisierungsstundentafeln. Die stundenmäßige Verstärkung des Musikunterricht wird von den Schulen über die Flexibilisierungsstundentafel geregelt. Zusätzliche Lehrerstundenzuweisungen erfolgen nicht.

12. Mehrere Schulen haben in ihren Schulprogrammen Maßnahmen der musischen Erziehung als Entwicklungsschwerpunkte definiert. In Drs. 17/2558 teilte der Senat mit, dass ihre Namen nicht genannt werden könnten, da den Schulen für die wissenschaftliche Auswertung der Schulprogramme strikte Vertraulichkeit hinsichtlich ihrer Daten zugesichert worden seien.

a) Haben zwischenzeitlich weitere Schulen im Rahmen der Schulprofilentwicklung einen Schwerpunkt musische Erziehung gebildet?

Ja, siehe Antworten zu I. 2. und zu IV. 11. a).

b) Welche Möglichkeiten haben Hamburger Schülerinnen und Schüler bzw. ihre Eltern, sich über Schulen mit entsprechendem Programm zu informieren?

Schulen mit musikalischem Schwerpunkt informieren auf unterschiedlichem Wege über ihre spezifischen Angebote: ­Veröffentlichungen, wie z. B. die Broschüre „Den richtigen Weg wählen" oder Broschüren der Schule über ihr Angebot, Faltblätter oder Berichte der Schulen in der Presse,

­ Homepage der Schule,

­ Tage der Offenen Tür und

­ Schulkonzerte und Veranstaltungen, auf denen die musikalischen Aktivitäten vorgestellt werden.

13. Welche Maßnahmen zur Stärkung der Musikalischen Bildung im Grundschulbereich wurden von der zuständigen Behörde seit 2003 ergriffen?

Zur Stärkung der musikalischen Bildung im Grundschulbereich tragen insbesondere folgende Maßnahmen bei: Neuer Bildungsplan ab Februar 2004: Der Bildungs- und Erziehungsauftrag für die Grundschule legt für alle Fächer und Aufgabengebiete Grundsätze der Erziehungsund Bildungsarbeit und des Lernens fest. Wesentlich sind das selbstständige und selbstverantwortliche Lernen in Sinnzusammmenhängen, der Erwerb von grundlegendem Wissen und Können sowie der Fähigkeit, in der Gemeinschaft miteinander und voneinander zu lernen. Es ist Aufgabe der Lehrkräfte, die Ziele und Inhalte der Fächer und Aufgabengebiete zu vernetzen und fächerübergreifende Projekte und Unterrichtsvorhaben zu initiieren. Die Lernsituationen knüpfen an den Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler an, und es werden Themen behandelt, die für sie in ihren Lebenszusammenhängen bedeutsam sind.

Im Bildungsplan wird in unterschiedlichen Kontexten auf die Initiierung und Ausübung musikalischer Aktivitäten hingewiesen. Singen von Liedern, Musik machen und Musik hören z. B. sind nicht nur Inhalt des Unterrichts im Fach Musik, sondern stehen auch im Rahmen anderer Fächer und Aufgabengebiete, insbesondere im Fach Deutsch und Sachunterricht sowie im Aufgabengebiet interkulturelle Erziehung, bei vielen Themen im Mittelpunkt des Lernens.

Mit dem neuen Rahmenplan Musik für die Grundschule wird der Musikunterricht entsprechend den neuen didaktischen Grundsätzen und Erkenntnissen aufbereitet.

Kennzeichnend für den Musikunterricht sind u. a. folgende Merkmale:

­ Das gemeinsame Musizieren beim Singen und das Instrumentalspiel stehen im Mittelpunkt des Unterrichts.

­Der themenzentrierte Musikunterricht wird fächerübergreifend gestaltet und es werden die Frageinteressen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt.

­ Die Wahrnehmungs- und Hörfähigkeit werden entwickelt und trainiert und gefühlsmäßige Bindungen an Musik werden aufgebaut.

­ Fantasie und Ausdrucksfähigkeit im Bereich der Musik werden gefördert.

­ Musikverstehen und die Fähigkeit, über musikalische Erfahrungen zu sprechen, werden entfaltet.

Förderung von Kooperationen und Schwerpunktbildung: Die zuständige Behörde stärkt die musikalische Bildung in der Grundschule durch Unterstützung von Kooperationen. So wurde die Kooperation der Grundschulen mit der JMS stetig weitergeführt.

Im Rahmen dieser Kooperation wurde von der JMS in Zusammenarbeit mit dem Landesmusikrat und anderen z. B. das Projekt „1000 Liederkalender für 1000 Klassenzimmer" durchgeführt. Die Liederkalender wurden in den Klassenräumen der 3. und 4.

Klasse aufgehängt. Jeweils einen Monat lang ist ein Lied im Klassenraum zu sehen und wird immer wieder gesungen, bis die Kinder es auswendig können. Die Schulen haben das Projekt positiv aufgenommen und intensiv genutzt. Am 13. September 2005 wurden als Höhepunkt der Aktion mehrere dieser Lieder von 3200 Grundschulkindern im CCH Hamburg gemeinsam gesungen. JMS und Landesmusikrat bereiten zurzeit die Verteilung eines 2. Kalenders für die 1. und 2. Grundschulklassen vor.