Einrichtung von Kinderspielbereichen in Ämtern und Behörden mit Publikumsverkehr

Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Egbert von Frankenberg (CDU) vom 27.03. und Antwort des Senats

Betreff: Einrichtung von Kinderspielbereichen in Ämtern und Behörden mit Publikumsverkehr

Viele Bürgerinnen und Bürger, die die Hamburger Ämter und Behörden besuchen, erscheinen in Begleitung ihrer Kinder. Insbesondere an Tagen mit einem höheren Besucheraufkommen kann es hierbei zu erheblichen Wartezeiten kommen. Diese Zeiten, die von den Erwachsenen zwar ungern, aber i. d. R. verständnisvoll ertragen werden, empfinden vor allem kleinere Kinder als ermüdend und langweilig.

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Gibt es in den Hamburger Ämtern und Behörden mit Publikumsverkehr spezielle Einrichtungen für Kinder (z. B. Spielecken, Kinderspielplätze vor dem Gebäude, Wickeltische und/oder -räume)? Wenn ja, in welchen Gebäuden befinden sich welche Einrichtungen (bitte Einzelauflistung)?

Bei der Behörde für Inneres gibt es im Bereich des Einwohner-Zentralamtes folgende Angebote:

· Im Dienstgebäude der Ausländerbehörde in der Amsinckstraße 28, 20097 Hamburg, sind Wickelräume vorhanden.

· Im Service-Center der Bußgeldstelle, Amsinckstraße 34, 20097 Hamburg, wurde im Rahmen der Neustrukturierung im Jahre 2002 eine Kinderspielecke eingerichtet.

· In der zentralen Erstaufnahmeeinrichtung („Bibby Altona, Große Elbstraße 275 a, 22767 Hamburg) steht für die Bewohnerkinder ein Spielplatz direkt vor der Einrichtung zur Verfügung. Dieser Spielplatz wird auch von Kindern des wartenden Publikums mitgenutzt.

Bei der Behörde für Wissenschaft und Gesundheit gibt es folgende Kinderspielbereiche:

· Im „Beratungszentrum Sehen, Hören, Bewegen und Sprechen", Fuhlsbüttler Straße 401, 22309 Hamburg, gibt es in den Untersuchungszimmern Spielecken,

· Im Universitätskrankenhaus Eppendorf (UKE) stehen es in den verschiedenen Abteilungen, insbesondere in den Fachbereichen der Kinder- und Jugendmedizin und Kinder- und Jugendpsychatrie „Kinderzimmer" zur Verfügung. Hierzu gehören z. B. Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin, Klinik und Poliklinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters. Für die Betreuung der Kinder in den „Kinderkliniken" sind im Zentrum für Frauen-, Kinder- und Jugendmedizin vier Erzieher eingesetzt. Zudem befindet sich auf dem UKE-Gelände ein großer Außenspielplatz(nahe dem Anatomischen Institut und Heinrich-Pette-Institut).

JVA Hahnöfersand Spielecken in den Besuchsräumen, Wickeltisch in einem Sanitätsraum im Besuchsbereich, Kinderspielplatz vor dem Unterkunftsgebäude.

Bei der Behörde für Soziales und Familie gibt es in folgenden Dienststellen Spielecken:

In der Adoptionsvermittlungsstelle und dem Jugendpsychologischen/psychiatrischem Dienst im Südring 30a stehen im Erdgeschoss und im Obergeschoss kindgerechte Wartebereiche mit Bilderbüchern zur Verfügung. Bei Bedarf werden Malstifte und Papier zur Verfügung gestellt und im Einzelfall können aus dem Bestand des Spieltherapiezimmers des Jugendpsychiatrischen Dienstes weitere Spielmaterialien ausgegeben werden. In beiden Dienststellen werden die Besuche überwiegend mit festen Terminen geregelt, sodass Wartezeiten für Familien mit Kindern vermieden werden können. Zusätzliche Spielmaterialien stehen in den Büroräumen der Beraterinnen und Beratern der Adoptionsstelle zur Verfügung.

In der Öffentlichen Rechtsauskunft und Vergleichsstelle (ÖRA), Holstenwall 6 steht für Kinder eine Spielecke mit Malutensilien größerem Holzspielzeug und einem Spielteppich zur Verfügung.

Im Übrigen siehe Drs. 18/3940.

2. Sind in den Hamburger Ämtern und Behörden derartige/weitere Einrichtungen für Kinder geplant? Bitte Einzelauflistung mit Angabe: In welchen Gebäuden, welche Art Einrichtung, wann ist mit der Fertigstellung zu rechnen?

Das Studierendenwerk plant, vor dem Studierendenhaus auf dem Campus der Universität einen betreuten Kinderspielplatz im Laufe des Jahres 2006 einzurichten.

3. Gab es in den Hamburger Ämtern und Behörden spezielle Kindereinrichtungen, die in den letzten zehn Jahren entfernt wurden? Bitte Einzelauflistung: Wo wurde welche Einrichtung wann entfernt?

In der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit konnten folgende Maßnahmen ermittelt werden:

In der Fakultät „Life Sciences" der HAW, Lohbrügger Kirchenstraße 65, 21033 Hamburg (Campus Bergedorf) gab es einen Kinderspielraum mit professioneller Betreuung; dieser wird aber seit drei Jahren mangels Nachfrage nicht mehr genutzt.

Die Entfernung spezieller Kinderspielbereiche im Bezirksamt Hamburg-Mitte erfolgte in einzelnen Fällen als Folge der Schließung bzw. Verlagerung von Dienststellen des Bezirksamtes, da hiervon dann auch die ggf. dort vorhandenen Kinderspielbereiche betroffen waren (z. B. Schließung der Außenstelle Hamm/Borgfelde sowie der Außenstelle Mümmelmannsberg). Im Übrigen siehe Drs. 18/3940.

Im Standesamt Harburg gab es vor zwei Jahren für etwa sechs Monate zwei Kinderecken mit Kindermöbeln, -dekoration und Spielzeug. Das Spielzeug wurde täglich ­ zum Teil stündlich ­ entwendet. Schließlich wurden die Kinderecken aufgelöst.

Die Adoptionsvermittlungsstelle befand sich bis zum Umzug in den Südring 30a auf dem Gelände des Kinder- und Jugendnotdienstes (Feuerbergstraße). Dort gab es im Bereich der Dienststelle einen Warteraum mit Spielecke und einer Wickelkommode im Raum der Kinderärztin.

4. Welche Einrichtungsangebote haben sich für Kinder als besonders geeignet erwiesen?

Aus Sicht der jeweiligen Stellen haben sich insbesondere Einrichtungen, die den Eltern eine kurzfristige Betreuung ihrer Kinder ermöglichen (Kinderspielecken, ggf. mit pädagogischem Personal), um Beratungsangebote wahrzunehmen, als sehr sinnvoll erwiesen.

Die zusätzlichen Spielmaterialien, Kinderbücher und Malutensilien werden gut angenommen.