Architektur-Olympiade

Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Jan Quast (SPD) vom 10.04. und Antwort des Senats

Betreff: Architektur-Olympiade

Im Mai 2006 soll laut Senator Dr. Freytag eine „Architektur-Olympiade" unter Beteiligung internationaler Architekten starten. Dabei sollen für zehn Projekte Ideen mit dem Ziel der späteren Realisierung entwickelt werden. Bei der erstmaligen Präsentation des Vorhabens im April 2005 hatte der Senator in der Presse angekündigt, „klar ist, dass wir mit den Bezirken über die Auswahl der Flächen reden werden" (Hbg. Abendblatt, 15.04.2005).

Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat:

1. Wie sehen die Rahmenplanungen für den Ablauf der „ArchitekturOlympiade" im Einzelnen aus?

2. Welche Architekten und Architekturbüros aus welcher Stadt werden sich an der „Architektur-Olympiade" (voraussichtlich) beteiligen?

Im Rahmen der Architektur-Olympiade Hamburg 2006 werden 80 Architekturbüros aus dem Ausland (10), dem Bundesgebiet (20) sowie aus Hamburg (50) insgesamt zehn Projekte diverser Kategorien verteilt über alle sieben Bezirke bearbeiten. Das genaue Teilnehmerfeld sowie die exakte Aufgabenfestlegung sind gegenwärtig noch in Vorbereitung und werden voraussichtlich Anfang Mai bekannt gegeben. Die Durchführung des Vorhabens beginnt am 11./12. Mai 2006, nachdem im Rahmen einer Auftaktveranstaltung allen teilnehmenden Büros die Projekte sowie die diesbezüglichen Verfahrenseinzelheiten vorgestellt wurden. Nach einer mehrmonatigen Erarbeitungsphase sollen nach Maßgabe der Entscheidung einer international besetzten Jury am 1. Dezember 2006 an die Verfasser der besten Entwürfe in den drei Disziplinen Architektur, Städtebau und Freiraumplanung jeweils Gold-, Silber- und Bronzemedaillen im Rahmen eines Festaktes im Hamburger Rathaus verliehen werden. Während des gesamten Verfahrens ist eine breit angelegte Kommunikation mit der Bevölkerung vorgesehen, die sich nicht nur auf das Verfahren selbst, sondern insbesondere auf die projektbezogenen Planungen vor Ort beziehen wird.

3. Welche Kosten in welcher Höhe sind insgesamt für die Durchführung der „Architektur-Olympiade" eingeplant, wie hoch ist der Anteil für die Stadt Hamburg und welcher Haushaltstitel wird hierfür in Anspruch genommen?

Die Gesamtkosten werden sich voraussichtlich auf ca. 900 Tsd. Euro belaufen. Hierfür wird im Einzelplan 6 ein Anteil von 200 Tsd. Euro beim Titel 6000.685.02 bereitgestellt, der Rest wird durch Drittmittel (Einnahmen aus Sponsorengeldern) finanziert.

4. Welche Projekte in welchen Bezirken sollen von den teilnehmenden Architekten und Büros im Einzelnen bearbeitet werden?

5. Welche planerischen Vorstellungen hat der Senat zu diesen Projektflächen bisher?

Die zehn Projekte verteilen sich auf die Bezirke mit folgenden planerischen Schwerpunktsetzungen: Altona:

­ Städtebaulicher Entwurf Bahnhof Altona (Konversion von Bahnflächen im innerstädtischen Bereich, Nutzungsmischung incl. Wohnen);

­ Städtebaulicher Entwurf Fischereihafen Altona (Vollendung der sog. „Perlenkette" mit gemischten Nutzungen);

­ Hochbaulicher Entwurf familienfreundliches Wohnquartier Chemnitzstraße; Bergedorf:

­ Hochbauliches Einzelprojekt Glunz-Gelände (Zentrumsentwicklung mit Mischnutzung incl. Wohnen); Eimsbüttel:

­ Hochbauliches Einzelprojekt und freiraumplanerischer Entwurf Uni-Sportzentrum Rothenbaumchaussee/Turmweg (Universitäts-Sportanlage mit Hockeyleistungszentrum); Hamburg-Mitte:

­ Freiraumplanung und hochbauliche Einzelprojekte im Bereich Baumwall bis Landungsbrücken (Promenade und Hochwasserschutzanlage); Hamburg-Nord:

­ Hochbauliches Einzelprojekt Stadthalle/Stadtpark; Harburg:

­ Städtebaulicher Entwurf Röttigerkaserne (Konversion eines Kasernenareals, familienfreundliches Wohnquartier); Wandsbek:

­ Hochbauliche Einzelprojekte familienfreundliches Wohnen Hinsenfeld, Lemsahl (Einfamilienhäuser);

­ Städtebaulicher Entwurf/freiraumplanerischer Entwurf Magistrale Wandsbeker Zollstraße (Wiederherstellung historischer Straßenräume und Aufwertung der Wandsbeker Magistrale).

Die jeweiligen planerischen Einzelheiten werden Gegenstand der Verfahrensunterlagen sein und sind gegenwärtig noch in Vorbereitung.

6. In wie weit wurden die Bezirke in die Vorplanung der „ArchitekturOlympiade" einbezogen?

7. Sind in der Phase der Vorbereitung der „Architektur-Olympiade" von den Bezirken konkrete Vorschläge zu überplanenden Flächen gemacht worden?

Wenn ja, um welche Flächen handelt es sich und finden sich diese nun auch in den Projekten zur „Architektur-Olympiade" wieder?

Wenn nein, warum nicht?

8. Inwieweit ist eine Beteilung der Bezirke bei der Durchführung der „Architektur-Olympiade" vorgesehen?

9. Welche planerischen Vorstellungen gibt es bereits ­ unabhängig von der „Architektur-Olympiade" ­ für die Projektflächen seitens der Bezirke?

Im Vorfeld der Projektkonkretisierung wurden mit den Baudezernenten der Bezirksämter die Vorplanungen erörtert. Die unmittelbare Einbeziehung der Bezirksämter wird in der konkreten Vorbereitung und Durchführung des Verfahrens sichergestellt.

Unter anderem werden mit den Bezirksämtern die Auslobungsunterlagen abgestimmt und die Diskussion der Projekte vor Ort mit den teilnehmenden Architekturbüros gemeinsam vorgenommen.

Seitens der Bezirksämter gab und gibt es für die Projektflächen unabhängig von der Architektur-Olympiade planerische Vorstellungen, die teilweise inhaltlich deckungsgleich mit den jetzigen Verfahrensinhalten sind.

Mit Einzelheiten der vor Ort bestehenden Vorüberlegungen hat sich der Senat bislang nicht befasst. In den Fällen der Projekte Fischereihafen Altona (Drs. 18/3778), Wohnquartier Chemnitzstraße (Drs. 18/3901) sowie Glunz-Fläche/ZOB Bergedorf (Drs. 18/3052) sind die bezirklichen Vorstellungen in die diesbezüglichen Senatsentscheidungen eingeflossen.

10. Wie stellt sich der Senat die Beteiligung der Hamburgerinnen und Hamburger bei jenen Projekten vor?

Siehe Antwort zu 1. und 2.