Verkehrslenkungsmaßnahmen

Eine mögliche Sperrung des Elbtunnels werde durch weiträumige Umleitungen aufgefangen (Folie 25).

Einzelne Verkehrslenkungsmaßnahmen im Umfeld des FIFA WM Stadions nehme man in folgenden Bereichen vor: Im Bereich der S-Bahn-Station Stellingen und dem von dort ausgehenden Busshuttle-Verkehr zum Stadion (Folie 26), im Bereich der Busstellanlage im Bereich Vorhornweg (Folie 27), im Bereich der S-Bahn-Station Othmarschen und dem von dort ausgehende Busshuttle-Verkehr mit seiner Fortführung auf der August-Kirch-Straße zum Stadion (Folie 28), mit dem Einsatz der August-Kirch-Straße neben ihrer Funktion als Shuttle-Strecke zum Rettungsweg und für bevorzugten Individualverkehr der FIFA (Folie 29), mit der Einrichtung von ShuttleStrecken für VIP vom Flughafen zum FIFA WM Stadion (Folie 30). Die Wegweisungen nach dem Spielende seien analog zum farblich gestalteten Parkleitsystem gestaltet (Folie 31).

Der erforderliche Nachweis von 8000 Parkplätzen für den Individualverkehr werde mehr als ausreichend erfüllt, daneben gebe es 380 Busabstellplätze und 160 Taxenplätze (Folie 32).

Das Fazit zum Verkehrslenkungskonzept FIFA WM Stadion laute:

- Berücksichtigung des 4-Farbenkonzepts: Entzerrung der Verkehre, Verkehrsmanagement, Besuchertrennung (Risikospiele)

- Gesonderte Lichtsignalanlagen-Programme für An-/Abfahrt Stadion

- Verkehrsaufklärung durch Libelle Hubschrauber

- Keine Bauarbeiten im Straßennetz Ausnahme: BAB A 1 (AS Billstedt - AS Moorfleet); Einengung auf je -2- Fahrstreifen bis Januar 2007

- Bereitstellung von Abschleppunternehmen

- Keine Schwertransporte auf Routen an Spieltagen

- BSU: Behebung der Dehnungsfugen Brückenbauwerk BAB A 7, Bereitschaftszeit Autobahnmeisterei, Bereitschaftszeit Vattenfall (Lichtsignalanlagen-Ausfall).

Das Fazit zum Verkehrslenkungskonzept Heiligengeistfeld laute (Folie 33):

- abgestuftes Verkehrslenkungskonzept (VD1)

- Sperrung Glacischaussee, Feldstraße bzw. zusätzlich Budapester Straße (max. 8 Lenkstellen) (Folie 34)

- Sperrung Budapester Straße, Feldstraße, Glacischaussee, Umleitung Route 5

(max. 22 Lenkstellen) (Folie 35).

Im Zusammenhang mit ersten Installationen von Fußball WM-Verkehrsführungszeichen werde man eine entsprechende Pressekonferenz durchführen, um über die Medien der Öffentlichkeit die Erreichbarkeit des FIFA WM Stadions, die Veränderungen der bisherigen Farbbezeichnungen im Parkleitsystem und die Verkehrsszenarien im Umfeld des Heiligengeistfeldes näher zu bringen. Zudem werde man über das Internet vor und während der Fußball WM 2006 eine entsprechende Informationspolitik für die Öffentlichkeit betreiben.

Nach den Darstellungen zum WM-Verkehrskonzept durch die Senatsvertreter erfolgte die Beratung im Ausschuss.

Den Busshuttle-Verkehr bei der Abfahrt vom Stadion stellten die SPD-Abgeordneten in Frage, man könne in den Bussen insbesondere nach Spielende kaum einen Platz bekommen und es werde deshalb häufig auf das Auto als Verkehrsmittel ausgewichen.

Dies sei durch die momentan durchgeführten Baumaßnahmen in Stellingen bedingt, so die Erwiderung der Senatsvertreter. Während der Fußball WM 2006 würden wesentlich mehr Fahrten angeboten und man stelle zudem den zusätzlichen Busshuttle

Richtung Othmarschen zur Verfügung. Es seien also insgesamt wesentlich mehr Busshuttle-Plätze für die WM-Zuschauer vorhanden.

Die geplante Farbgebung der Parkplätze während der Fußball WM 2006 und eine damit einhergehende Fantrennung erachte man als sehr sinnvoll, so die CDU-Abgeordneten. Werde der HSV dieses System nach der Fußball WM 2006 übernehmen?

Die Betreiber der AOL Arena und auch der Color Line Arena hielten dies nicht für sinnvoll, so die Antwort der Senatsvertreter, man könne diesbezüglich auch keinen bundeseinheitlichen Konsens aller Arenen feststellen. Deshalb kehre man in Hamburg nach der WM zur alten Farbgebung zurück.

Ein ADAC-Test habe mögliche Doppelbelegungen von AOL Arena und Color Line Arena als Sicherheitsrisiko eingestuft, so die CDU-Abgeordneten. Werde ein solches Szenario während der Fußball WM 2006 zum Tragen kommen? Und sei das Busshuttle-System tatsächlich so ausgelegt, dass es nicht wie bisher zu langen Wartezeiten in diesem Bereich kommen werde?

Doppelbelegungen der Arenen an den Fußball WM 2006 Spieltagen werde es nicht geben, so die Aussage der Senatsseite, dies sei eine Auflage der FIFA. Eine höhere Fahrzeugfrequenz werde die Wartenzeiten auf die Busshuttle verkürzen, zudem sei die Zuschauerzahl im Vergleich zu HSV-Spielen (55 000 Zuschauer) auf 45 000 Zuschauer begrenzt, sodass man von einem niedrigeren Fahrgastaufkommen ausgehe.

Welcher Model Split für das Anreiseverhalten der Zuschauer angenommen werde, so die Nachfrage der GAL-Abgeordneten. Welche Maßnahmen ergreife Hamburg, um die Besucherströme auf stadtgerechte Verkehrsarten zu lenken? Aus heutiger Sicht sei die Inanspruchnahme des ÖPNV nicht zufrieden stellend, von welchen Zahlen gehe man während der Fußball WM 2006 aus und woher leite man diese Annahme ab, so die ergänzende Nachfrage der SPD-Abgeordneten. Die CDU-Abgeordneten erweiterten die Nachfrage, indem sie anregten, ob über die WM Ticket-Vergabe feststellbar sei, aus welchen Gebieten die Fans anreisten und ob sich daraus ergebe, wie die Auslastung der Verkehrswege ausfallen werde.

Die Senatsvertreter erläuterten, dass die angenommenen Größenordnungen bei 60 % für den ÖPNV und 40 % für Pkws und Busse lägen, wobei diese Zahlen anhand der angegebenen Beförderungskapazitäten des ÖPNV ermittelt worden seien. Da es sich bei der Fußball WM 2006 um viele auswärtige Besucher handeln werde, gehe man davon aus, dass der ÖPNV im Vergleich zu HSV-Spielen verstärkt genutzt werde.

Viele Besucher der Fußball WM 2006 würden nicht mit einem eigenen Auto nach Hamburg anreisen.

Weiterhin führten die Senatsvertreter aus, dass die FIFA nach abgeschlossenem Ticketverkauf Informationen herausgeben werde, in welchen Postleitzahlbereichen Karten verkauft worden seien und anhand dessen man ein konkreteres Szenario aufbauen könne, aus welchen Gebieten die Fans anreisen würden. Über konsularische Kontakte zu anderen Ländern und dortigen Veranstaltern versuche man zu erfahren, auf welche Art und Weise dort Ticketbuchungen vorgenommen worden seien und wie diese Fans nach Hamburg kommen würden.

Das am 22. Juni 2006 ­ einem Wochentag ­ stattfindende Fußballspiel Italien gegen Tschechien fange um 16.00 Uhr an. Wie man sich darauf im Bereich des ÖPNV und Individualverkehrs vorbereite, denn Berufs- und Veranstaltungsverkehr kämen hier zusammen, so die Frage der SPD-Abgeordneten. Auch die bisherige Nutzungsquote des ÖPNV bei HSV-Spielen solle nochmals erläutert werden.

Bei dem Spiel am 22. Juni 2006 handele es sich um eine schwierige Situation, so die Senatsvertreter, man werde deshalb maximale Verkehrskapazitäten vorhalten. Sollte beispielsweise im städtischen Verkehrsnetz ein Verkehrsunfall stattfinden, stelle man hierfür Sonderkräfte bereit, um den Unfall in Kürze abzuwickeln und die betroffene Strecke wieder freizugeben zu können. Da das FIFA WM Stadion bereits drei Stunden vor Spielbeginn geöffnet und es ein Rahmenprogramm geben werde, gehe man aber von einer relativen Entzerrung der Verkehrsströme aus. ­ Bei HSV-Spielen liege der ÖPNV-Anteil zwischen 30 und 40 %, man erwarte für die Fußball WM 2006 eine erhebliche Steigerung dieser Zahlen, einen Engpass stelle der Busshuttle da. Von der S-Bahn-Station Stellingen aus führen in zehn Minuten drei S-Bahn Züge ab, jeder Zug könne 1000 Fahrgäste aufnehmen, d. h. über Stellingen könnten in einer Stunden 18 000 Personen transportiert werden.

Ob die Zielmarke von 60 % ÖPNV-Beteiligung während der Fußball WM 2006 tatsächlich realistisch sei, so der Einwand der GAL-Abgeordneten. Bei der Spielpaarung Elfenbeinküste gegen Argentinien seien weniger auswärtige als vielmehr hauptsächlich Besucher aus dem Umland zu erwarten. Eine weitere Frage sei, ob der Flughafen in das Verkehrskonzept eingebunden sei und ob die FIFA-Forderung nach Nachtflügen tatsächlich erfüllt werden müsse. Ob der Konflikt um die Taxengebühr im Bereich des Flughafens bis zur Fußball WM 2006 gelöst werde und man nicht mit einem Streik zu rechnen habe, so die Nachfrage der SPD-Abgeordneten zum Bereich des Flughafens.

Die Eintrittskarten zum erwähnten Fußballspiel Elfenbeinküste gegen Argentinien seien über die FIFA zentral verkauft worden, deshalb könne man nicht von einem verstärkten Besucherpotential aus der Region ausgehen, so die Antwort der Senatsvertreter. ­ Man erwarte keine Engpässe am Flughafen, die bestehende ÖPNV-Anbindung und das bestehende Taxiangebot würden als ausreichend angesehen. Momentan sei nicht geplant, das Nachtflugverbot während der Fußball WM 2006 aufzuheben, die Stadt habe sich aber aufgrund einer FIFA-Anforderung verpflichtet, dieses jedoch punktuell zu zulassen. Da das Taxengewerbe an der Fußball WM 2006 auch verdienen wolle, gehe man nicht davon aus, dass ein Streik stattfinden werde.

Ob sich die FIFA an den Planungskosten der Behörden beteilige, so die SPD-Abgeordneten.

Die Senatsvertreter antworteten, dass sich die FIFA an keinerlei Kosten beteilige, sondern im Gegenteil davon ausgehe, dass die Ausrichterstädte von der Fußball WM 2006 nachhaltig profitierten.

Die CDU-Abgeordneten wollten den Aspekt der Multilingualität näher erläutert wissen, im Zusammenhang mit dem Konzept der Wachsenden Stadt wären viersprachig ausgestaltete Hinweise in den offiziellen Fußball WM-Sprachen begrüßenswert. Weitere Fragen seien: Ein bürgerschaftliches Ersuchen laute zu prüfen, ob es sinnvoll sei, bereits an den BAB-Ausfahrten Parkraum für die WM-Besucher anzubieten. Ob dies erfolgt sei? Die Dichte der Fahrgastströme an den S-Bahn-Haltestellen Othmarschen und Stellingen sei häufig als gefährlich zu erachten, gebe es zu diesem Punkt geplante Vorkehrungen für die Zeit der Fußball WM 2006? Wie stehe es generell um Hamburgs Vorbereitungsstand bezüglich der zu erfüllenden FIFA-Auflagen, dies auch im Vergleich zu den anderen Ausrichterstädten?

Die Senatsvertreter erklärten, dass der für den gesamten Bundesbereich zuständige WM-Koordinator Dr. Kuchenbecker Hamburg während eines vor kurzem erfolgten Besuchs bezüglich seines Vorbereitungsstandes explizit gelobt habe. Zur Multilingualität sei zu sagen, dass das WM Internet-Angebot viersprachig gestaltet sei, Wegweisungen würden mit selbsterklärenden einheitlichen Piktogrammen ausgestaltet, Ansagen in U- und S-Bahnen deutsch- und englischsprachig getätigt, da die Ansagezeit in viersprachiger Ausführung zu lang ausfallen würde. Parkplätze an den Anschlussstellen der Autobahnen seien nicht in ausreichender Anzahl vorhanden, um bereits an dieser Stelle einen Shuttle-Service einzurichten. Man rechne damit, dass die 10 000 Parkplatze im direkten Umfeld der AOL Arena ausreichend seien. Zur Vermeidung allzu gedrängter Besucherströme am S-Bahnhof Othmarschen nehme man dort momentan Umbaumaßnahmen vor, sodass die Ein- und Ausstiegssituationen wesentlich verbessert würden.

Wie die Zusammensetzung des erwähnten Hamburger Koordinierungskreises konkret aussehe, wollte die SPD-Abgeordneten wissen, nähmen auch alle Rettungsdienste regelmäßig an den Sitzungen des Koordinierungskreises teil. Und würden die Polizeiwachen im direkten Umfeld des FIFA WM Stadions für die Fußball WM 2006 verstärkt?

Am Koordinierungskreis nähmen 30 bis 40 Personen einschließlich der Rettungsdienste teil, im Wesentlichen habe die Feuerwehr die Federführung inne, so die Antwort der Senatsvertreter.