Stadtteile Lurup und Osdorf

Lurup ist einerseits ein Stadtteil mit verdichteter Wohnbaubebauung, andererseits auch ein Stadtteil mit Einzelhausgebieten. Osdorf steht ebenfalls für Kontraste: Riesige Mietblocks, herrschaftliche Villen, Einkaufszentren und eine alte Hofanlage zeugen von der Vielschichtigkeit des Stadtteils. Fast die Hälfte der Osdorfer lebt in der Großsiedlung Osdorfer Born in Mietwohnungen, der andere Teil in Einzeihausquartieren ­ meist im Eigenheim.

Beide Stadtteile leiden unter den Sparmaßnahmen des Senats besonders stark. So haben die Luruper Jugendtreffs seit dem Jahr 2005 deutlich weniger Mittel als zuvor zur Verfügung gehabt. Dies ist angesichts der Bevölkerungsstruktur unverständlich, da Lurup zu den Stadtteilen mit einem besonders hohen Anteil von sozial Schwachen zählt.

Generationenkonflikte sowie Armut und Arbeitslosigkeit sind stets aktuelle Problemfelder in den Stadtteilen. In Osdorf fällt die Heterogenität des Stadtteils mit seinen beiden sozialen Subsystemen besonders auf: Einerseits die Großsiedlung Osdorfer Born mit über 12 000 Bewohnern und einem hohen Migrantenanteil und andererseits das gut bürgerliche Alt-Osdorf mit einem großen Anteil an Wohneigentum.

Eine Stadtteilerhebung sollte gerade solche Differenzen in der Entwicklung von Ortsteilen beleuchten. Wie ist die Bevölkerungsstruktur in Alt-Osdorf im Verhältnis zum Osdorfer Born? Wie verhalten sich die Luruper Ortsteile Flüsseviertel und Lüdersring sozio-ökonomisch zueinander?

Osdorf leidet bis heute an einer fehlenden vernünftigen Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, was selbst die Aufnahme von Beschäftigung einschränkt, da man mit dem ÖPNV am Wochenende und Abends zum Born weder hin noch zurückkommt.

Vernünftige Stadtteilentwicklung kommt nicht ohne regelmäßige und systematische Reflektion des Bestehenden aus. Der Blick aus dem Gestern auf das Heute zeigt die Perspektive für das Morgen. Dafür sollten alle relevanten sozio-graphischen Daten, die nicht über statistische Erhebungen ermittelt werden, nachgefragt und in einen Entwicklungskontext gestellt werden.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Bitte, soweit möglich, bei allen Antworten auch nach den Ortsteilen Flüsseviertel, Lüdersring/Lüttkamp, Osdorfer Born (Sozialräume 12, 13 und 15) aufschlüsseln.

1. Bevölkerungsstruktur (Bitte die Zahlen jeweils auch in Relation zum Bezirk und der Freien und Hansestadt Hamburg setzen, dabei bitte auch die Aufschlüsselung nach Sozialräumen angeben ­ siehe Vorbemerkung.)

Wie hat sich die Bewohnerzahl in den vergangenen zehn Jahren entwickelt? (Bitte zum Vergleich die Zahlen für 1994 und 2004.)

Die Angaben über die Entwicklung der Bevölkerung in den Stadtteilen Lurup und Osdorf sowie in dem Bezirk Altona und in Hamburg insgesamt sind für die Jahre 1994 und 2004 in der nachstehenden Tabelle dargestellt.

Angaben zu den Großsiedlungen Flüsseviertel, Lüdersring/Lüttkamp, Osdorfer Born liegen aus der Bevölkerungsfortschreibung nicht vor.

Entwicklung der Bevölkerung¹1) und nach dem Melderegister (Zu Fragen 1.2) beruhen auf einer unterschiedlichen statistischen bzw. melderechtlichen Bewertung.

Für die amtliche Bevölkerungszahl ist die Bevölkerungsfortschreibung heranzuziehen. Die geforderte Untergliederung auf Stadtteil-, Bezirks- sowie Landesebene nach Staatsangehörigkeiten und Altersgruppen hingegen basiert auf der Auswertung des Melderegisters, sodass eine Differenz nicht vermeidbar ist.

Wie ist die entsprechende Entwicklung bei der Altersstruktur und hinsichtlich der Bevölkerungszusammensetzung nach Nationalitäten? (Bitte aufgeschlüsselt darstellen.)

Siehe Anlagen 1 bis 3.

Die Bevölkerungszahlen der Stadtteile sowie des Bezirks Altona sind nach Altersgruppen und Nationalität unterteilt für die Jahre 1994 und 2004 dargestellt.

Hinsichtlich der Vergleichszahlen für das Gebiet der Freien und Hansestadt Hamburg siehe Drs. 18/3285.

Die Bevölkerungszahlen der Großsiedlungen Flüsseviertel, Lüdersring/Lüttkamp und Osdorfer Born sind nach Altersgruppen unterteilt nach deutsch, nichtdeutsch und insgesamt für die Jahre 1994 und 2004 dargestellt. Kleinräumige Daten für eine Differenzierung nach Nationalitäten liegen dem Statistischen Amt für Hamburg und Schleswig Holstein nicht vor.

Wie hoch ist der Anteil der Alleinerziehenden mit Kindern gemessen an der Gesamtzahl der Haushalte mit Kindern im Stadtteil? (Bitte in Prozentwerten und absoluter Zahl angeben.)

Eine vergleichende Darstellung zu Alleinerziehenden-Haushalten auf den drei Ebenen Stadtteil, Bezirk und Gesamtstadt ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen, eine Differenzierung nach Sozialräumen kann wegen fehlender Auswertung nicht erfolgen.4 Wie hoch ist der Anteil Minderjähriger Kinder von Alleinerziehenden in Bezug auf alle Kinder im Stadtteil?12.

Welche Bevölkerungsdichte (Einwohner/km²) liegt vor?