Vergleichsarbeiten in Hamburg

Viele Eltern berichten, dass die Ergebnisse der letzten Vergleichsarbeiten sehr schlecht ausgefallen sind. Vor allem für die Ergebnisse in Mathematik in Klasse 8 sollen viele schlechte Noten vergeben worden sein.

Ich frage daher den Senat:

1. Welche Vergleichsarbeiten (nach Fächern und Klassenstufen) wurden in den letzten drei Monaten in Hamburg geschrieben?

Zentrale Vergleicharbeiten wurden geschrieben in ­Gymnasien im Jahrgang 6 in Deutsch, Mathematik und Englisch,

­ Gymnasien im Jahrgang 8 in Deutsch, Mathematik und Englisch sowie die von Englisch abweichende 1. und die 2. Fremdsprache, ­Gesamtschulen im Jahrgang 8 in Deutsch, Mathematik und Englisch.

Zu Grund-, Haupt- und Realschulen siehe Antwort zu 9. bis 10.

2. Wie sind die Ergebnisse nach Fächern und Klassenstufen für ganz Hamburg? (Durchschnitt und Notenverteilung.)

Eine Ergebnisfeststellung für ganz Hamburg ist nicht möglich, da keine schulformübergreifenden Vergleichsarbeiten geschrieben wurden.

3. Wie sind die Ergebnisse nach Fächern und Klassenstufen für die einzelnen Schulformen? (Durchschnitt und Notenverteilung.)

4. Wie sind die Ergebnisse nach Fächern und Klassenstufen für die einzelnen Stadtteile? (Durchschnitt und Notenverteilung.)

5. Wie sind die Ergebnisse nach Fächern und Klassenstufen für die einzelnen Schulen? (Durchschnitt und Notenverteilung.)

6. Hat es generell oder in einzelnen Fächern große Abweichungen zu den Ergebnissen des letzten Jahres oder der letzten Jahre gegeben?

a) Wenn ja, was ist der Grund?

b) Wenn ja, in welchen Fächern und Klassenstufen und Schulformen?

Die Ergebnisse liegen der zuständigen Behörde noch nicht vollständig vor. Im Übrigen siehe Antwort zu 9. und 10.

c) Durch wen und durch welches Verfahren wurden in diesem Jahr die Aufgaben erarbeitet? Hat es hier Abweichungen zu den Vorjahren gegeben? Wenn ja, welche?

Gemäß der Richtlinie für Klassenarbeiten und andere schriftliche Arbeiten in den allgemeinbildenden Schulen (Klassen 3 bis 10) vom 4. Juli 1979, in der Fassung vom 9. September 2003, wurden die Aufgaben für die Vergleichsarbeiten von Fachlehrkräften in Absprache mit den Fachreferenten und der Schulaufsicht entwickelt. In den Aufgabenerstellergruppen besteht keine vollständige personelle Identität, da nur solche Lehrkräfte Aufgaben für Vergleichsarbeiten entwickeln, die keine Schülerinnen und Schüler im Unterricht direkt auf die Vergleichsarbeiten des Jahrgangs vorbereiten.

d) Welche Konsequenzen sind daraus bisher gezogen worden, welche werden noch folgen?

Die Ergebnisse liegen der zuständigen Behörde noch nicht vollständig vor. Im Übrigen siehe Antwort zu 9. und 10.

7. In welcher Form fließen die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten zurzeit in den jeweiligen Klassenstufen und Fächern in die Benotung ein?

Eine Vergleichsarbeit hat gemäß der in der Antwort zu 6. c) genannten Richtlinie das Gewicht einer Klassenarbeit.

8. Welche Konsequenzen haben die jeweiligen Ergebnisse von Vergleichsarbeiten zur Sicherung der schulischen Qualität?

Die Vergleichsarbeiten als Ganzes einschließlich der Aufgaben, der vorab veröffentlichten Schwerpunktthemen, des Rahmenplanbezugs sowie des Erwartungshorizonts, des Bewertungsschemas und der Ergebnisse sind ein Diagnosesystem, um den Lernstand der Schülerinnen und Schüler zu ermitteln und auf dieser Grundlage individuelle Fördermaßnahmen durchzuführen. Sie ermöglichen eine Standortbestimmung über Ziele, Anforderungen und Leistungen in den beteiligten Fächern. Sie bieten gute Möglichkeiten festzustellen, in welchem Umfang die Ziele der Rahmenpläne und der überregionalen Standards erreicht wurden. Sie sind ein wesentlicher Motor für innerschulische Fachlehrerkooperation, Fachberatung und koordinierte Fortbildung sowie Unterrichtsentwicklung.

Vergleichsarbeiten sind ein wichtiges Instrument zur Sicherung der schulischen Qualität.

9. In welcher Form wurden sie in Hamburg eingeführt?

a) In welchen Fächern?

b) Wer hat die Aufgaben erarbeitet?

c) Für welche Schulformen?

d) Für welche Klassenstufen?

e) Welche Folgen für die Benotung der Schülerinnen und Schüler?

f) Welche Folgen für die Verbesserung der schulischen Qualität?

10. Welche Veränderungen wurden in den letzen Jahren bei der Art der Vergleichsarbeiten, der Durchführung und bei den Konsequenzen vorgenommen?

Bereits in den neunziger Jahren wurde begonnen, in den verschiedenen Schulformen Vergleichsarbeiten zu schreiben. Zunächst wurden sie in einzelnen Schulen in einzelnen Jahrgängen und Fächern geschrieben, dann wurde der Teilnehmerkreis immer mehr ausgeweitet über mehrere Schulen, über einen Schulaufsichtsbezirk, mehrere Schulaufsichtsbezirke, bis hin zu zentraler Aufgabenstellung in einer ganzen Schulform.

In den Gymnasien werden Vergleichsarbeiten heute in den Fächern Deutsch, Mathematik und erste Fremdsprache in den Jahrgängen 6 und 8 geschrieben. In Jahrgang 10 werden seit 2005 Realschulabschlussklausuren geschrieben. Seit 2004 werden die Aufgaben zentral gestellt: Unter Leitung der Fachreferenten und der Schulaufsicht werden Aufgabenentwicklergruppen zusammengestellt, die Aufgaben und Lösungsbzw. Bewertungsschlüssel erarbeiten. Mit der Einführung der zentralen Vergleichsarbeiten wurden in Klasse 8 auch die zweiten Fremdsprachen in diese Standardsicherungsmaßnahmen einbezogen. Die Ergebnisse werden auf der Ebene der Schulaufsichtsbezirke zusammengestellt und den Schulen so zugänglich gemacht, dass sie ihre Resultate mit denen des Schulaufsichtsbezirks vergleichen können. Die inhaltliche Auswertung findet fachspezifisch auf unterschiedlichen Ebenen statt: Koordinatoren- und Fachleiterkonferenzen des Schulaufsichtsbezirks mit Fachreferenten, Schulaufsicht und Fachberatern des Landesinstituts für Lehrerbildung und Schulentwicklung, auf Schulleiterdienstbesprechungen und vor allen Dingen in den Fachkonferenzen der Schulen. Die Auswertungen führen sehr häufig schulintern ­ aber auch überregional ­ zu Fortbildungsveranstaltungen.

In den Gesamtschulen werden Vergleichsarbeiten heute im Jahrgang 8 in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch geschrieben. Erstmalig erfolgte 2006 eine zentrale Aufgabenstellung nach schulkreisübergreifenden Vergleichsarbeiten in den Vorjahren.

In den Grund-, Haupt- und Realschulen werden Vergleichsarbeiten schulübergreifend und überwiegend schulkreisbezogen, in Teilbereichen auch schulkreisübergreifend geschrieben. Landesweite Vergleichsarbeiten, die eine zentrale Auswertung ermöglichen, gibt es bisher nicht.