Grundinstandsetzung der St. Pauli-Landungsbrücken

Das Gesamtkonzept sieht die Grundinstandsetzung der St. Pauli-Landungsbrücken (siehe Anlage 1) in drei Stufen vor. In der 1996 abgeschlossenen ersten Baustufe wurde die Sanierung der Schwimmkörper sowie eine Teilerneuerung der Fenderung durchgeführt. In der zweiten Baustufe stehen bei dem o. a. Titel Mittel für Grundinstandsetzungsarbeiten an den Zugangsbrücken, den Überdachungen (Baldachinen), den Pontonbelägen und der Fenderung der St. Pauli-Landungsbrücken zur Verfügung. In der dritten Baustufe ist im wesentlichen die Erneuerung der Führungsdalben vorgesehen.

Die Arbeiten an der Fenderung und den Pontonbelägen sind weitgehend abgeschlossen, die alten Baldachine wurden im Februar 1998 abgebrochen, eine der neun Zugangsbrücken ist bereits durch einen Neubau ersetzt worden.

Bei den Grundinstandsetzungsmaßnahmen der St. PauliLandungsbrücken sind von vornherein auch architektonische Verbesserungen vorgesehen. Im Zusammenhang damit sind auf der Basis von Vorschlägen des beauftragten Architekturbüros weitergehende Vorschläge zu einer architektonischen Gesamtkonzeption erarbeitet und erst im Sommer diesen Jahres abgeschlossen worden, die zur städtebaulichen Aufwertung des Landungsbrückenensembles führen und auch in Hinblick auf die Weltausstellung Expo 2000 die touristische Attraktivität steigern. Deswegen und weil diese Vorschläge wirtschaftlich nur in Zusammenhang mit der derzeit laufenden Grundinstandsetzung realisiert werden können, wird die Bürgerschaft jetzt um Zustimmung gebeten.

Über diese Konzeption besteht zwischen der Wirtschaftsbehörde und der SpriAG Einvernehmen. Die Finanzierungsanteile der Stadt und der SpriAG sind dabei auf die im Hafen üblichen Verantwortungsbereiche Infra- und Suprastruktur zugeschnitten.

2. Lösungsvorschlag

In Anlehnung an die neuen Hochwasserschutzwände östlich und westlich des Landungsbrückengebäudes, die Neugestaltung der Uferpromenade, die neuen Pavillons und die modernen Rundfahrtschiffe, berücksichtigt die Konzeption infrastrukturelle und gestalterische Aspekte für die gesamte Landeanlage. Unter Wahrung prägender Strukturelemente soll schrittweise ein zeitgemäßes Erscheinungsbild mit erweiterten Nutzungsmöglichkeiten entstehen.

Vorrangig sollen zunächst die für das Gesamtbild der Landungsbrücken charakteristischen Baldachine in moderner, transparenter Architektur wiederhergestellt und die Anzahl der Zugangsbrücken aus Kostengründen reduziert werden (siehe Anlage 2). Dieses gibt die Möglichkeit, die bei den dann entfallenden Zugangsbrücken entstehenden Freiräume auf den Pontons neuen Nutzungen und damit privaten Investitionen zuzuführen. Analog soll auch der bereits bestehende Freiraum bei der nicht mehr vorhandenen Brücke 8 wie auch das Westende bei Brücke 10 jeweils als Standort eines privat finanzierten Neubaus in attraktiver Lage in die Konzeption einbezogen werden.

Schwerpunktmäßig im Bereich der Pontonzugänge sollen Maßnahmen zur Verbesserung der Information, der Wegweisung, der sanitären Einrichtungen sowie der Entsorgung

Kapitel 7500 Strom- und Hafenbau Titel 743.69 Grundinstandsetzung der St. Pauli-Landungsbrücken; 2. Baustufe hier: ­ Änderung der baulichen Abfolge und ergänzende Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung mit Blick auf die Expo 2000

­ Zustimmung zur Veränderung der Gesamtkosten

­ Erhöhung der Verpflichtungsermächtigung um 4,4 Mio. DM auf 7,9 Mio. DM insbesondere von Abfällen umgesetzt sowie die Ausstattung und Beleuchtung der öffentlichen Flächen erneuert, verbessert und attraktiver gestaltet werden. Auf dem Oberdeck ist eine Sanierung des Bodenbelags und eine Anpassung an die Gestaltung der neuen Zugänge notwendig.

Bei der Erneuerung der Zugangsbrücke 3 ist deutlich geworden, dass die bislang für die Brückensanierung veranschlagten Mittel nicht ausreichen werden. Die Vorkehrungen zum Schutz vor Immissionen sind deutlich kostenaufwendiger, weil der technische Aufwand für die Arbeiten in staubdichter Umhüllung deutlich größer ist als bisher angenommen. Ein Heraustrennen der Brücken und Sanierung an Land ist trotz der dann weniger aufwendigen Schutzvorkehrungen nicht kostengünstiger. Insgesamt entsprechen die Aufwendungen für eine Sanierung den Kosten für einen Neubau der Brücken, so dass damit auch die Voraussetzung für die neue Gestaltungskonzeption der Zugangsbrücken umgesetzt werden kann.

Hierfür und für die über die bisher vorgesehene Grundinstandsetzung hinausgehenden Maßnahmen entstehen für die Infrastruktur an den Landungsbrücken Mehrkosten in Höhe von 4,4 Mio. DM, die sich aus folgenden Maßnahmen ergeben:

­ Sanierung des Fußbodenbelages und Neugestaltung der Oberdecks sowie Erneuerung der dortigen Ausstattung einschließlich Geländerüberarbeitung.. 1 200 000 DM 4 400 000 DM

3. Kosten / Realisierung

Die bauliche Umsetzung muss zügig fortgesetzt werden, um wesentliche Teile des Konzeptes bis zur Weltausstellung Expo 2000 fertigzustellen. Die Bauaktivitäten sollen so durchgeführt werden, dass der Besucherverkehr so gering wie möglich beeinträchtigt wird.

Die Gesamtkosten der beim Titel 7500.743.69 veranschlagten Maßnahme „Grundinstandsetzung der St. PauliLandungsbrücken" erhöhen sich nach der fortgeschriebenen Kostenunterlage nach § 24 LHO von 9 Mio. DM um 4,4 Mio. DM auf 13,4 Mio. DM. Die erforderlichen zusätzlichen Kassenmittel werden mit den Haushaltsplänen ab 2000 eingeworben. Soweit sich ein derzeit nicht absehbarer Kassenmittel-Mehrbedarf noch für 1999 ergibt, werden die erforderlichen Kassenmittel im Wege einer temporären Deckungsfähigkeit innerhalb des Deckungskreises 05 in Anspruch genommen. Die Ingenieurkosten in Höhe von 450 000 DM werden entsprechend den jährlichen Bedarfen im Rahmen der Veranschlagung des Titels 799.01 „Vergütungen an Vertragsarchitekten, Ingenieure, Sachverständige u. dgl." berücksichtigt.