Hamburg Welcome Center ­ Hoch gerühmt und mehrfach angekündigt.

Wo stehen wir heute? (2)

Aus den Antworten zu meiner Schriftlichen Kleinen Anfrage Drs. 18/4894 ergibt sich, dass die Einrichtung des „Hamburg Welcome Centers" nochmals verschoben wurde. Aufgrund von Verzögerungen bei den baulichen Maßnahmen in der Handelskammer Hamburg ist, so der Senat, die Eröffnung der Einrichtung in Abstimmung mit der Handelskammer Hamburg als Bauherrin auf den 1. Februar 2007 verlegt worden, obwohl die Einrichtung seit September 2006 über neun Mitarbeiter verfügt. Das vom Senat angekündigte „Hamburg Welcome Portal" im Internet befinde sich im Aufbau und solle „zeitnah" zur offiziellen Eröffnung online gehen.

Daraus ergeben sich weitere offene Fragen, deren Klärung notwendig ist.

Daher frage ich den Senat:

1. Wann wurde mit den Umbaumaßnahmen begonnen und welche Bauzeit war ursprünglich vorgesehen?

2. Aus welchen Gründen sind Verzögerungen bei den baulichen Maßnahmen entstanden?

Die Handelskammer Hamburg (HK HH) errichtet in den Räumlichkeiten des alten Börsensaales ein „Haus im Haus". Diese Baumaßnahme bestimmt die Baumaßnahmen für das Hamburg Welcome Center (HWC). Es ist bautechnisch nicht möglich, die Fertigstellung des HWC vorzuziehen, da die entsprechenden Räumlichkeiten für das spätere HWC auch als Zugang und Transportweg zur Baustelle „Haus im Haus" dienen. Vorbereitende Arbeiten für das HWC sind durchgeführt.

3. Seit wann ist dem Senat bzw. der zuständigen Behörde bekannt, dass es zu nicht unerheblichen Verzögerungen kommt?

Der zuständigen Behörde sind die Verzögerungen der Baumaßnahmen „Haus im Haus" seit dem 13. Juni 2006 bekannt.

4. Wann wurde der 1. Februar 2007 als neuer Eröffnungstermin festgelegt?

Die HK HH hat der zuständigen Behörde den neuen möglichen Eröffnungstermin am 28. Juni 2006 mitgeteilt.

5. Wo befindet sich der Arbeitsplatz der neun Mitarbeiter des Hamburg Welcome Centers, die seit dem 1. September 2006 eingestellt worden sind? Gibt es noch mehr als die neun?

Sechs Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter haben ihren Arbeitsplatz derzeit im Einwohneramt Hamburg-Mitte in unmittelbarer Nähe zur Leitung des Einwohneramtes und des Bezirksamtes. Drei Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter verrichten ihren Dienst im Führungskräfteschalter des Einwohneramtes in der Handelskammer. Im Übrigen siehe Drs. 18/4894.

6. Nach welchen Kriterien wurde das Personal ausgewählt? Ist das ausgewählte Personal Zwei- bzw. Mehrsprachig? Wenn ja, welche Sprachen werden gesprochen? Wenn nein, warum nicht?

In der Stellenausschreibung sind u. a. folgende Kriterien genannt: Beherrschung der englischen Sprache sowie als wünschenswert eine weitere Fremdsprache, laufbahnrechtliche Voraussetzungen (z. B. Kenntnisse von allgemeinem Verwaltungsrecht, Verwaltungsaufbau, im Melde- und Ausländerrecht), Serviceorientierung, Kundenfreundlichkeit, Engagement, große Belastbarkeit, Teamfähigkeit, Innovationsfähigkeit und -bereitschaft sowie interkulturelle Kompetenz.

Die ausgewählten Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter erfüllen die vorgenannten Kriterien.

7. Wurde bei der Auswahl auch gezielt darauf geachtet, dass Fachpersonal mit Migrationshintergrund eingestellt wird? Wenn ja, wie viele der Mitarbeiter haben einen Migrationshintergrund? Wenn nein, warum nicht?

Zwei Mitarbeiter haben einen Migrationshintergrund, im Übrigen siehe Antwort zu 6.

8. Welche Aufgaben führen die Mitarbeiter des Hamburg Welcome Centers zurzeit im Einzelnen aus bzw. werden sie in den nächsten fünf Monaten bis zum Einzug in die offiziellen Räumlichkeiten ausführen?

Die Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter arbeiten an dem Aufbau des Informationsangebotes, der Bildung eines Netzwerkes, der Erstellung des Handlungskonzeptes Wohnen, dem Planen der neuen Räumlichkeiten, der Gestaltung der Geschäftsprozesse, dem Erstellen von Sicherheitskonzepten, Marketingfragen, dem Herstellen von Logo und key visual und wirken beim Aufbau des Hamburg Welcome Portals mit. Daneben werden Schulungen durchgeführt.

9. Wurden bereits Schulungen des Personals durchgeführt? Wenn ja, wie viele Mitarbeiter haben an welchen Schulungen teilgenommen? Wenn nein, warum nicht und für welchen Zeitraum sind die ersten Qualifikationsschulungen vorgesehen?

10. Wurden die Schulungen, wie in der Drs. 18/3426 angekündigt, vom Zentrum für Aus- und Fortbildung (ZAF) durchgeführt und wo haben diese stattgefunden? Wenn nein, warum nicht?

Sprachtests und -fortbildung, Teambildungsschulungen sowie das Seminar zur Stärkung interkultureller Kompetenz werden bzw. wurden mit Unterstützung des ZAF durchgeführt. Schulungen zu Fachthemen werden von den entsprechenden Fachdienststellen oder durch Hospitationen durchgeführt. Diese Fortbildungen sind für alle Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter Pflicht.

11. Nach Mitteilung des Senats an die Bürgerschaft (Drs. 18/3426), wird es für die Arbeit des „Hamburg Welcome Centers von zentraler Bedeutung sein, einen festen Pool von kompetenten Ansprechpartnern in den jeweiligen Behörden, öffentlichen Einrichtungen und privaten Organisationen zu haben." Wurde bereits mit dem Aufbau dieses sog. „Welcome-Netzwerks" begonnen? Wenn ja, in welcher Form und wer sind die Netzwerkpartner im Einzelnen? Wenn nein, warum nicht?

Die konstituierende Sitzung des Hamburg Welcome Netzwerkes fand am 25.08. statt. Folgende Behörden und Institutionen sind beteiligt: Fachbehörden und Senatsämter, Bezirksamt Hamburg-Mitte, Bezirksamt Harburg, Bezirksamt Wandsbek, Hamburg Marketing GmbH, International Center for Graduate Studies, Handelskammer Hamburg, Handwerkskammer Hamburg, Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH, Agentur für Arbeit Hamburg, Universität Hamburg, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge und Hamburg Tourismus GmbH. Das Netzwerk soll weiterentwickelt werden.

12. Ab wann genau beginnt der Mietvertrag mit der Hamburg Handelskammer für die Nutzung der Räumlichkeiten?

Die Laufzeit des Mietvertrages wird am 1. Januar 2007 beginnen, um die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen und eine angemessene Testphase durchführen zu können.

13. Der Senat hat die einmaligen Gründungs- und Investitionskosten in einer vorläufigen Kostenermittlung auf Schätzbasis von rund 500 000 Euro ermittelt. Die Mittel sollen durch die Absenkung des Titels 9890.791.05 Investitionsfond Hamburg 2010 (SIP-Fonds) bereitgestellt werden. Werden sich die geschätzten Gründungs- und Investitionskosten aufgrund der entstandenen Verzögerungen bei den baulichen Maßnahmen in der Handelskammer Hamburg erhöhen? Wenn ja, in welchem Umfang und aus welchem Titel werden die höheren Kosten gedeckt?

Nach Kenntnis des zuständigen Bezirksamtes Hamburg-Mitte nein.

14. Die dauerhafte Finanzierung der laufenden Kosten in Höhe von 643 600 Euro soll durch die Umschichtung aus dem Bestand der an der Konzeption beteiligten Fachbehörden und Bezirksämter stattfinden. Laut Senat sind für das Jahr 2006 wegen der unterjährigen Einrichtung des Welcome Centers nur anteilige Beiträge für die Umschichtung (75 %) eingeplant.

Ergibt sich durch die Verschiebung des offiziellen Eröffnungstermins auf den 1. Februar 2007 ein neuer Kostenansatz für das Jahr 2006? Wenn ja, in welcher Höhe und mit welchen laufenden Kosten wird bis zur offiziellen Eröffnung des „Hamburg Welcome Centers" gerechnet? Bitte differenziert aufschlüsseln bis Ende 2006 und bis zum 1. Februar 2007.

Das zuständige Bezirksamt Hamburg-Mitte plant keinen neuen Kostensatz bzw. Neuberechnung des Ansatzes.

15. Wird an der Höhe der Umschichtung von 75 % für das Jahr 2006 festgehalten? Wenn nein, warum nicht und erfolgt eine anderweitige Verwendung der Mittel, die ursprünglich für den Betrieb des Hamburg Welcome Centers eingeplant waren?

Ja.

16. Nach Auskunft des Senats sollen für die Haushaltsplanaufstellung 2007/2008 erst mal Ganzjahressätze (100 %) für den Betrieb des Hamburg Welcome Centers veranschlagt werden. Erfolgt durch die Verschiebung des offiziellen Eröffnungstermins eine neue Berechnung für den Ganzjahressatzes 2007? Wenn ja, in welcher Höhe?

Siehe Antwort zu 14.

17. Wird an der Höhe der Umschichtung des Ganzjahressatzes (100 %) für das Jahr 2007 festgehalten? Wenn nein, warum nicht und erfolgt eine anderweitige Verwendung der Mittel, die ursprünglich für den Betrieb des Hamburg Welcome Centers 2007 vorgesehen waren?

Ja.

18. Welche Arbeiten sind zur Eröffnung des Internetportals noch nötig?

19. Was bedeutet die Auskunft, das Internetportal solle „zeitnah" zur offiziellen Eröffnung online gehen? Welcher Termin ist dafür vorgesehen?

20. Ist es möglich, das Internetportal vor der Eröffnung der Räumlichkeiten des Welcome Centers online gehen zu lassen? Wenn nein, warum nicht?

Wenn ja, warum soll es erst „zeitnah" mit der offiziellen Eröffnung online gehen und nicht unabhängig von diesem Termin?

Es sind noch Grafik-, Programmierungs- und Umsetzungsarbeiten notwendig. Darüber hinaus fallen Übersetzungsarbeiten für anderssprachige Versionen an.

Das Hamburg Welcome Portal soll in zeitlicher Nähe zur Eröffnung des Welcome Centers online gestellt werden. Im Übrigen siehe Antwort zu 8.