Fuel Cell Lab Hamburg Wasserstoff und BrennstoffzellenTechnologien gewinnen zunehmend an Bedeutung

Für die Durchführung der Maßnahme wird der neue Haushaltstitel 7300.892.29 „Förderprogramm für innovative Forschungs- und Entwicklungsvorhaben der Hamburger Industrie" eingerichtet, für 2007 in Höhe von 100 Tsd. Euro Kassenmittel und 3,5 Mio. Euro Verpflichtungsermächtigung, für 2008 in Höhe von 600 Tsd. Euro Kassenmittel und 2,9 Mio. Euro Verpflichtungsermächtigung. Für 2009 sind Kassenmittel in Höhe von 1,6 Mio. Euro und für 2010 in Höhe von 1,3 Mio. Euro vorgesehen. Für die Verbuchung der Rückflüsse wird der Einnahmetitel 7300.182.02 „Rückflüsse aus FuE-Projekten" mit dem Vermerk „Einnahmen dienen zur Deckung der Mehrausgaben bei 7300.892. eingerichtet. Bei dem Ausgabetitel 7300.892.29 wird ein korrespondierender Vermerk ausgebracht.

b) Fuel Cell Lab Hamburg Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien gewinnen zunehmend an Bedeutung. Dies resultiert unter anderem daraus, dass eine effizientere und schadstofffreie Energienutzung gefordert wird. Dazu tragen letztlich Befürchtungen bei, dass fossile Energiequellen wie Erdöl, Erdgas und Kohle nur noch begrenzt verfügbar sind.

Seit vielen Jahren beschäftigen sich zahlreiche Branchen, wie beispielsweise Automobil, Luftfahrt oder die Schifffahrt, mit der Entwicklung von Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Technologien. Eine Vielzahl von Basis-Innovationen ist bereits verfügbar, neue wirtschaftlich attraktive Ansätze befinden sich in der Entwicklung. Brennstoffzellen werden zukünftig eine wichtige Rolle in Systemen der Energieversorgung spielen. Sie können je nach Leistungsgrad in drei Anwendungsfeldern einsetzbar sein, wobei Wasserstoff neben anderen Stoffen als Brennstoff dienen kann:

­ Stationär ­ in der dezentralen Energieversorgung z. B. von Industrie- und Gewerbegebieten und in der Hausenergieversorgung.

­ Mobil ­ zum Antrieb oder der Hilfsstromversorgung (APU) im Straßenverkehr (PKW, LKW, Busse, Nutzfahrzeuge), im Schienenverkehr (Straßenbahn, Züge), im Luftverkehr und auf Schiffen jeglicher Art.

­ Portabel ­ zur Energieversorgung z. B. von Mobil-Telefonen und Laptop-PCs.

Die technologische Basis der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Systeme ist prinzipiell bereits verfügbar und teilweise auch schon im Einsatz. Kritisch in der Weiterentwicklung der Systeme zur Marktreife sind vor allem Problemstellungen hinsichtlich Lebensdauer, Zuverlässigkeit, Wartung sowie derzeit noch vergleichsweise hohe Betriebsund Investitionskosten.

Verschiedene Unternehmen in Hamburg sowie im norddeutschen Umland haben sich eine herausragende Stellung in der Erforschung und Umsetzung der BrennstoffzellenTechnik erarbeitet. Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft der Hansestadt beschäftigen sich intensiv mit der Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Thematik. Aus den Aktivitäten heraus wurde unter anderem die von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt koordinierte Landesinitiative Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologien Hamburg gegründet. Hier engagieren sich rund 40 Mitglieder, beispielsweise Airbus, Hamburger Hochbahn AG (HHA), Linde Gas, Vattenfall, Still und HHLA sowie der Flughafen Hamburg.

Hieraus entstand die Idee, ein Fuel Cell Lab zur Bündelung und Forcierung der in Norddeutschland aufgenommenen Initiativen zu gründen. Das Fuel Cell Lab soll sich als anwendungsorientiertes Institut positionieren, das im Auftrag von Industrieunternehmen Dienstleistungen und Entwicklungen von Wasserstoff- und BrennstoffzellenTechnologien für den kommerziellen Einsatz erbringt.

Unter anderem soll eine bei Airbus vorhandene Einheit als Inkubator für das zu gründende Institut dienen.

Neben Aufträgen von Industrieunternehmen und Systemnutzern sollen zusätzlich wegen der technologischen und wirtschaftlichen Bedeutung von Brennstoffzellenanwendungen gemeinsam mit Industrieunternehmen öffentlich geförderte Projekte (Land, Bund, EU) durchgeführt werden.

Das Fuel Cell Lab soll in Kooperation mit den Hamburger Hochschulen, insbesondere der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) gegründet werden. Die Ressourcen der Hochschuleinrichtungen in Hamburg sollen genutzt werden, um die Dienstleistungen für Unternehmen zu komplettieren. Um ferner eine ausreichende Zukunftssicherheit in den Produkten und Entwicklungen zu gewährleisten, sollen Forschungsaktivitäten im Fuel Cell Lab nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.

Dafür sind eine konkrete Aufgabenstellung sowie eine kostendeckende Finanzierung erforderlich.

Ein von der Firma hy SOLUTIONS mit Unterstützung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt vergebenes Gutachten soll bis zum Herbst des Jahres 2006 das Marktumfeld, die Wettbewerbssituation und Kundenanforderungen für das Fuel Cell Lab erheben, aus diesen Daten und Fakten ein Umsetzungskonzept entwickeln und letztlich die Beschäftigungs- und Ansiedlungseffekte ableiten.

Für die Gründungs- und Aufbauphase des Fuel Cell Lab (2006 bis 2009) wird eine Anschubfinanzierung von insgesamt 2,6 Millionen Euro benötigt. Die Bereitstellung dieser Mittel für die Startphase des Fuel Cell Lab ergänzt die Entscheidung der Bürgerschaft, aus dem Sonderinvestitionsprogramms des Senats 750 Tsd. Euro zur Förderung der Markteinführung von Brennstoffzellenanwendungen zur Verfügung zu stellen (Drucksache 18/2868). Wirtschaftlichkeit und Kosten

Für Anschub und Aufbau des Fuel Cell Lab ist eine zeitlich befristete und degressive Finanzierung ­ insbesondere für die apparative Grundausstattung ­ durch die öffentliche Hand erforderlich. Eine rein privatwirtschaftliche Lösung kommt auf Grund der wirtschaftlichen Risiken bei der Einführung einer neuen Technologie (vgl. z. B. Mikroelektronik oder Nanotechnologie) und den damit verbundenen Investitionskosten nicht in Betracht, sondern nur eine angemessene, zeitlich ansteigende Beteiligung der Wirtschaft. Folgekosten aus dem dauerhaften Betrieb des Lab sollen aus Erträgen der Industrieaufträge und -kooperationen aufgebracht werden; dies zwingt den Betreiber des Lab dazu, den Betrieb des Labors besonders bedarfsorientiert und wirtschaftlich auszurichten. Die Vorlage eines entsprechenden Business- und Finanzplans ist Bestandteil des erteilten Gutachtenauftrags.

Erfolgskontrolle

Die Erfolgskontrolle wird anhand folgender Indikatoren erfolgen: Zahl der Arbeitsplätze im Fuel Cell Lab, Volumen der vom Fuel Cell Lab akquirierten Industrieaufträge bzw. vom Bund und der EU akquirierten Fördermittel pro Jahr, Anzahl der Kooperationen des Fuel Cell Lab mit nichthamburgischen Unternehmen bis hin zur Ansiedlung von neuen Unternehmen in Hamburg im Umfeld des Fuel Cell Lab.

Arbeitsplatzeffekte

Das Fuel Cell Lab soll nach den aktuellen Planungen zunächst mit 14 Mitarbeitern starten. Entsprechend der zunehmenden Bedeutung von Brennstoffzellen und ihrer Anwendungen und den steigenden Aufträgen an das Fuel Cell Lab soll die Zahl der Mitarbeiter in den nächsten Jahren wachsen. Für das Jahr 2009 wird eine Mitarbeiterzahl von 25 erwartet. Bei einem Durchbruch der neuen Technologie können langfristig zusätzliche Arbeitsplätze in Hamburg entstehen, deren Zahl zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifiziert werden kann.

Für die Durchführung der Maßnahme wird der neue Haushaltstitel 7300.892.28 „Fuel Cell Lab Hamburg" eingerichtet, für 2007 in Höhe von 100 Tsd. Euro Kassenmittel und 3,6 Mio. Euro Verpflichtungsermächtigung, für 2008 in Höhe von 500 Tsd. Euro Kassenmittel und 3,1 Mio. Euro Verpflichtungsermächtigung. Für 2009 sind Kassenmittel in Höhe von 2 Mio. Euro und für 2010 in Höhe von 1,1 Mio. Euro vorgesehen.

III. Internationale Cluster-Trainingszentren zur Förderung der Qualifizierung Bedingt durch den demographischen Wandel und strukturelle Prozesse öffnet sich die Schere zwischen Angebot und Nachfrage nach Arbeitskräften immer weiter. In technischen Bereichen beginnt der Fachkräftemangel z. B. der Ingenieure zum Innovationshemmnis Nummer 1 in Deutschland zu werden. Nach einer aktuellen Einschätzung des VDI können derzeit 18.000 Stellen für Ingenieure nicht besetzt werden. Nach Einschätzung des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) wird von der Hälfte der Unternehmen der Ingenieurmangel als wachstumshemmend angesehen. Das regionale Arbeitskräfteangebot wird daher zu einem entscheidenden Standortfaktor. Vorteile haben die Standorte, in denen junge Menschen und qualifizierte Fachkräfte ihre Chancen für eine (Weiter-)Entwicklung sehen und wahrnehmen können.

Aus- und Weiterbildung wird zu einem Schlüsselthema. Die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Standort Hamburg wird deshalb auch von den hier vorhandenen Hochschulen, Beruflichen Schulen und den zahlreichen Trägern der beruflichen Fort- und Weiterbildung, die sich mit ihren Angeboten auf die Schwerpunktbranchen in Hamburg ausrichten, beeinflusst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in Zukunft durch den von der EU-Kommission angestoßenen BolognaProzess und auf Grund der Notwendigkeit des lebenslangen Lernens sich das gesamte System der Bildung einschneidend verändern wird. Der Prozess der Internationalisierung erfasst den Bereich der Bildung und stellt diesen vor neue Herausforderungen. Längst hat sich ein international ausgerichteter, wettbewerbsintensiver Aus- und Weiterbildungsmarkt entwickelt. Dies bietet Chancen für neue Kooperationen und innovative Modelle insbesondere in der Weiterbildung. Denn neue Entwicklungen und neue Qualifikationsanforderungen in Arbeit und Beruf können am ehesten in der beruflichen Weiterbildung aufgegriffen werden und von dort auf die stärker reglementierten (Aus-)Bildungsbereiche Impuls gebend wirken.

Berufliche Weiterbildung ist außerdem ein Schlüsselthema für die Bewältigung von Mismatchproblemen am Arbeitsmarkt, für die Sicherung der Innovationskraft und damit für die Wirtschaftsentwicklung. Die damit verbundenen Herausforderungen an die Bildungsinstitutionen und -unternehmen können am besten durch Einbindung in regionale Netzwerke gemeistert werden.

Im Rahmen der Luftfahrtindustrie hat sich gezeigt, dass Qualifizierungsinitiativen, in denen Wirtschaft, Behörden und staatliche und private Bildungseinrichtungen bedarfsorientiert zusammenarbeiten, einen wichtigen Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung leisten können. Konsequenterweise ist daher in allen Clustern für den Hamburger Senat das Thema bedarfsorientierte Qualifizierung von Fachkräften ein Schwerpunktbereich.

Für das in Zukunft quantitativ geringer werdende Fachkräftepotenzial ist Hamburg dann besonders interessant, wenn Bildung hier auf international hohem Niveau angeboten wird.

Andererseits ist Hamburg als wachsende Stadt für die mobil gewordenen nationalen und internationalen privaten Anbieter von akademischen und nicht-akademischen Bildungsgängen ein sehr interessanter Standort. Dies gilt es zu nutzen für per se international ausgerichtete Branchen wie Außenhandel, das Hotel- und Gaststättengewerbe aber insbesondere für die Cluster „Luftfahrt" sowie „Hafen und Logistik". Die diese Cluster prägenden großen international aufgestellten Unternehmen betreiben ihre betriebliche und auf ihre Kunden (z. B. Airlines) ausgerichtete Qualifizierungspolitik international.

Sie ziehen damit internationale Nachfrage im Qualifizierungsbereich an sich und generieren damit zugleich Wertschöpfungseffekte in Hamburg. Über die Einrichtung Cluster-spezifischer Trainingszentren kann Hamburg seine Position als einer der weltweit führenden Standorte für Unternehmen dieser Branchen stärken und sich gleichzeitig als attraktiver Standort für die Bildungsbranche etablieren.

Kennzeichnend für Cluster-Trainingszentren ist, dass sie sich an den spezifischen Problemen und Bedarfen der Unternehmen des Clusters orientieren, die vorhanden regionalen Bildungskompetenzen in einer sinnvollen Wechselwirkung von Konkurrenz und Kooperation in einer Win-Win-Strategie aufnehmen und Innovationen unterstützen. Konsequenterweise sollten sie gemeinsam von den Akteuren des Clusters getragen und im Rahmen von PPP-Modellen (public-privatepartnership) betrieben werden.

Die folgenden aktuellen Projektvorhaben weisen auf Grund ihrer spezifischen Rahmenbedingungen hohe Erfolgschancen und damit nachhaltige Arbeitsplatzeffekte für Hamburg auf.

Aber auch in anderen Clustern sollen in den Folgejahren solche clusterspezifische Trainingscenter in Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft realisiert werden.

a) Hamburg Center of (Port &) Maritime Training

Im Bereich der Seeschifffahrt nimmt die Bedeutung der beruflichen Weiterbildung stark zu. Die Komplexität technischer Ausstattungen an Bord wächst stetig, und vor dem Hintergrund ihrer Erfahrungen mit Schäden an Schiffen und Ladungen nehmen Reedereien das Thema „berufliche Qualifizierung" als strategisches Handlungsfeld wahr.

Aktuell diskutiert die Internationale Maritime Organisation (IMO) die Möglichkeit, spezielle Qualifizierungs-Standards verpflichtend vorzuschreiben. Selbst ohne diese Verpflichtung wird es in naher Zukunft zu einer deutlich steigenden Nachfrage nach Schulungskursen für Seepersonal kommen. Auch der Verband Deutscher Reeder unterstützt gegenüber seinen Mitgliedern diese Zielstellung und wirbt für verstärktes Engagement im Qualifizierungsbereich.

Die Fachhochschulen in Deutschland, die über nautische Studiengänge und Schiffssimulationsanlagen verfügen, sind in erster Linie auf die Ausbildung der Studierenden fokussiert. Sie bieten im begrenzten Umfang Weiterbildungsangebote an. Ein an den Bedarfen und Wünschen der Reedereien orientiertes Kursangebot findet sich an keiner dieser Hochschulen.

Allerdings ist auf diesem Feld internationaler Wettbewerb vorhanden. So finden sich beispielsweise in den Hafenstädten Rotterdam, Singapur, Manila oder Turku entsprechende Trainingszentren. Mit der Investition in ein maritimes Trainingszentrum kann Hamburg seine Wettbewerbsposition als Hafenstadt international ausbauen ­ und damit insbesondere auch als Standort für Reedereien. Hamburg könnte eine internationale Führungsrolle im Bereich der maritimen Qualifizierung übernehmen.

Ein Maritimes Trainingszentrum mit internationaler Ausstrahlung sollte folgende Schulungsgebiete abdecken: Schiffsführung, Navigation, Sicherheit an Bord, Ladungsbehandlung (Flüssigladung/gefährliche Ladung) und medizinische Betreuung. Dazu muss das Zentrum über eine moderne Simulationsanlage für Schiffbrücke und Schiffsmaschine verfügen. Daneben sind Schulungsräume vorzuhalten. Entsprechende Kurse müssen den international verabredeten Standards genügen (Standards of Training, Certification and Watchkeeping 1995). Dazu ist eine Zertifizierung des Trainingszentrums (etwa durch den Germanischen Lloyd) notwendig.

Kunden des Zentrums wären deutsche Reedereien, die aktuell eine Flotte von etwa 2.500 Schiffen mit Schiffspersonal besetzen. Eine weitere wichtige Zielgruppe sind auch die internationalen Betreiber von Rohöl-, Chemikalienund Flüssiggastankern (etwa 6.000 Schiffe und Besatzungen). Interesse an einer Simulationsanlage in Hamburg haben auch die Hafen-Lotsen sowie die hafenbezogene maritime Forschung.

Wirtschaftlichkeit und Kosten

Das maritime Trainingszentrum könnte in enger Kooperation mit dem Fortbildungszentrum Hafen Hamburg e. V. (FZH) sowie potenziellen Investoren aus den Bereichen Schiffselektronik und Schiffsmaschine errichtet werden.

Das FZH bietet selbst seit einiger Zeit maritime Kurse an.

Für dieses Projektvorhaben bietet sich eine Public-PrivateFinanzierung an, da auch Anbieter von Schiffssimulationsanlagen Interesse haben, sich an einem maritimen Trainingszentrum zu beteiligen. Auf der anderen Seite ist aus standortpolitischen Erwägungen heraus eine öffentliche Teil-Förderung angemessen, da Hamburg seine Wettbewerbsposition als Hafen- und Schifffahrtstandort deutlich ausbauen kann.

Das gesamte Investitionsvolumen für ein Maritimes Trainingszentrum kann auf etwa 6 bis 7 Mio. Euro taxiert werden. Die private Seite sollte etwa 4­5 Mio. Euro des Investitionsvolumens tragen, den verbleibenden Teil von etwa 2 Mio. Euro übernähme die Freie und Hansestadt Hamburg. Die Förderung soll als Investitionszuschuss für die Errichtung eines Schiffsführungssimulators erfolgen, dem investiven Kern des Zentrums. Der Betrieb der Anlage

­ und damit insgesamt das operative Geschäft des Trainingszentrums als auch die Pflicht zur Übernahme der Betriebskosten sowie der Kosten zur Instandhaltung und Modernisierung ­ hat in privatwirtschaftlicher Form zu erfolgen. Die detaillierten Elemente eines adäquaten Public-Private-Modells sind noch auszuarbeiten.

Das Zentrum könnte seinen Betrieb ab dem 4. Quartal 2007 aufnehmen.

Arbeitsplatzeffekte

Ein Maritimes Trainingszentrum dieser Größenordnung muss über Betreuungspersonal für die Simulationsanlagen verfügen. Diese direkten Effekte betragen etwa 15 Arbeitsplätze. Die indirekten regionalen Nachfrageeffekte durch die in Hamburg stattfindenden Schiffsbesatzungsschulungen sowie die langfristigen Standortvorteile können zum jetzigen Zeitpunkt nicht quantifiziert werden.

b) Hamburg Center of Aviation Training

Die Luftfahrtbranche unterscheidet sich in für die Qualifizierung wichtigen Punkten von anderen Branchen:

­ Sehr hohe und spezifische Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen.

­ Europäische Normierung (EASA).

­ Einrichtungen (Unternehmen, staatliche oder private Bildungseinrichtungen), die für den Bereich Wartung und Überholung Fachkräfte aus- oder weiterbilden, müssen nach EASA Part 147 zertifiziert sein, bzw. mit Einrichtungen zusammenarbeiten, die zertifiziert sind. In Hamburg sind dies Lufthansa Technical Training und die Staatliche Gewerbeschule Fertigungs- und Flugzeugtechnik (G15).

­ Für die Fertigungstechnik (Bau und Ausbau der Flugzeuge) müssen die Hersteller (Airbus-)spezifischen Fertigungsanweisungen bzw. die EASA Part 21 beachtet und der Umgang mit den Flugzeugtypen spezifischen Werkzeugen und Materialien unmittelbar am Fluggerät gelernt werden, entweder bei Airbus direkt oder in Einrichtungen, denen Airbus dies zur Verfügung stellt.

­ Die Luftfahrtindustrie ist eine europäische Industrie, fachspezifisches Englisch und eine Ausrichtung auf einen internationalen Einsatz sind unerlässlich.

Trotz Verdoppelung der Ausbildungskapazitäten in den flugtechnischen Berufen bei Airbus und Lufthansa Technik und eines entsprechenden quantitativen und qualitativen Ausbaus der Berufsschule G 15 kann der Bedarf an gewerblichen Fachkräften nicht gedeckt werden.

Durch die Qualifizierungsoffensive Luftfahrtindustrie des Senats sind in den letzen Jahren innovative Modelle der Aufstiegsfortbildung, der Anpassungsqualifizierung und der Europäisierung der beruflichen Bildung und Hochschulbildung von Unternehmen, Stadt und Bildungsanbietern entwickelt worden, die Hamburg bundes- und europaweit einen hervorragenden Ruf als Aus- und Weiterbildungsstandort eingebracht haben. Diese gute Basis gilt es auszubauen. Durch die Einführung eines innovativen Modells der Technikerausbildung im Avionikbereich könnte dem bereits bestehenden Mangel an Ingenieuren zumindest in Teilen begegnet werden. Dies wäre insbesondere für die mittelständischen Zulieferunternehmen eine gute Möglichkeit, das dringend benötigte Personal zu bekommen. Die Ingenieurbüros haben außerdem ein großes Interesse an der Entwicklung von Qualifizierungsmodulen für Techniker und Ingenieure, die auf den Hamburger Kompetenzschwerpunkt Kabine und Kabinensysteme ausgerichtet sind. Notwendig wäre dazu ein Kabinenmock-up.

Das Zentrum soll die vorhandenen Kompetenzen und Infrastrukturen in der verfassten dualen Ausbildung, der Technikerweiterbildung in den luftfahrttechnischen Berufen bei Airbus und Lufthansa Technik, der Gewerbeschule Fertigungs- und Flugzeugtechnik G15 sowie privaten Anbietern und im Hochschulbereich ergänzen, materiell als auch konzeptionell bedarfsorientiert weiterentwickeln sowie die Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung verbessern. Das Zentrum könnte eine Perspektive von der Berufsausbildung bis zum Masters degree bieten.